Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797.Laßt uns folgen, ihr Brüder! -- Beider O Humane, wie soll ich dich jetzt nennen? Himmlische Namen hast du; wer mag sie sprechen? Heil der keuschen Mutter, die dich gebohren! Denn sie mehrte die Zahl der Engel mit dir. Wie der Bach, der das Paradies durch- schlängelt, War Dein Herz; wie der Morgenstern Dein Innres. Sanft wohlthätiges Licht der Sonne, freundlich Wie die Sommernacht, wie der Silber- mondstral. Auge warst du dem Fürsten, wie dem Armen; Eins nur kanntest du nicht, das Gift der Schlangen. Worte des Trostes gabst du uns, nicht Wermuth, Laßt uns folgen, ihr Bruͤder! — Beider O Humane, wie ſoll ich dich jetzt nennen? Himmliſche Namen haſt du; wer mag ſie ſprechen? Heil der keuſchen Mutter, die dich gebohren! Denn ſie mehrte die Zahl der Engel mit dir. Wie der Bach, der das Paradies durch- ſchlaͤngelt, War Dein Herz; wie der Morgenſtern Dein Innres. Sanft wohlthaͤtiges Licht der Sonne, freundlich Wie die Sommernacht, wie der Silber- mondſtral. Auge warſt du dem Fuͤrſten, wie dem Armen; Eins nur kannteſt du nicht, das Gift der Schlangen. Worte des Troſtes gabſt du uns, nicht Wermuth, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0161" n="154"/> <l>Laßt uns folgen, ihr Bruͤder! — Beider</l><lb/> <l>Welten</l><lb/> <l>Vater, wird uns auch dort die Huͤtte bauen. —</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>O <hi rendition="#g">Humane</hi>, wie ſoll ich dich jetzt</l><lb/> <l>nennen?</l><lb/> <l>Himmliſche Namen haſt du; wer mag ſie</l><lb/> <l>ſprechen?</l><lb/> <l>Heil der keuſchen Mutter, die dich gebohren!</l><lb/> <l>Denn ſie mehrte die Zahl der Engel mit dir.</l><lb/> <l>Wie der Bach, der das Paradies durch-</l><lb/> <l>ſchlaͤngelt,</l><lb/> <l>War Dein Herz; wie der Morgenſtern Dein</l><lb/> <l>Innres.</l><lb/> <l>Sanft wohlthaͤtiges Licht der Sonne, freundlich</l><lb/> <l>Wie die Sommernacht, wie der Silber-</l><lb/> <l>mondſtral.</l><lb/> <l>Auge warſt du dem Fuͤrſten, wie dem Armen;</l><lb/> <l>Eins nur kannteſt du nicht, das Gift der</l><lb/> <l>Schlangen.</l><lb/> <l>Worte des Troſtes gabſt du uns, nicht</l><lb/> <l>Wermuth,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [154/0161]
Laßt uns folgen, ihr Bruͤder! — Beider
Welten
Vater, wird uns auch dort die Huͤtte bauen. —
O Humane, wie ſoll ich dich jetzt
nennen?
Himmliſche Namen haſt du; wer mag ſie
ſprechen?
Heil der keuſchen Mutter, die dich gebohren!
Denn ſie mehrte die Zahl der Engel mit dir.
Wie der Bach, der das Paradies durch-
ſchlaͤngelt,
War Dein Herz; wie der Morgenſtern Dein
Innres.
Sanft wohlthaͤtiges Licht der Sonne, freundlich
Wie die Sommernacht, wie der Silber-
mondſtral.
Auge warſt du dem Fuͤrſten, wie dem Armen;
Eins nur kannteſt du nicht, das Gift der
Schlangen.
Worte des Troſtes gabſt du uns, nicht
Wermuth,
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