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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Einstens, hört' ich, ging ein Engel
durch der Herren Länder fragen,
Ob ihr Boden nicht den Samen
auch der Freiheit möchte tragen?
Und er bat um wenig Erde
und er bat um wenig Raum,
Wenig Raum und wenig Erde
braucht ein solcher Freiheitsbaum.
Doch sie riefen ihre Schergen
in die Thäler, auf die Hügel,
Und der Engel nahm den Samen
wieder unter seine Flügel,
Trug ihn aus dem finstern Lande
in der Berge Purpurschein,
Senkt' ihn statt in lockrer Erde,
in den Schooß der Felsen ein.
Einſtens, hört' ich, ging ein Engel
durch der Herren Länder fragen,
Ob ihr Boden nicht den Samen
auch der Freiheit möchte tragen?
Und er bat um wenig Erde
und er bat um wenig Raum,
Wenig Raum und wenig Erde
braucht ein ſolcher Freiheitsbaum.
Doch ſie riefen ihre Schergen
in die Thäler, auf die Hügel,
Und der Engel nahm den Samen
wieder unter ſeine Flügel,
Trug ihn aus dem finſtern Lande
in der Berge Purpurſchein,
Senkt' ihn ſtatt in lockrer Erde,
in den Schooß der Felſen ein.
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[45/0055] Einſtens, hört' ich, ging ein Engel durch der Herren Länder fragen, Ob ihr Boden nicht den Samen auch der Freiheit möchte tragen? Und er bat um wenig Erde und er bat um wenig Raum, Wenig Raum und wenig Erde braucht ein ſolcher Freiheitsbaum. Doch ſie riefen ihre Schergen in die Thäler, auf die Hügel, Und der Engel nahm den Samen wieder unter ſeine Flügel, Trug ihn aus dem finſtern Lande in der Berge Purpurſchein, Senkt' ihn ſtatt in lockrer Erde, in den Schooß der Felſen ein.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/55>, abgerufen am 31.10.2024.