schweigen zu übergehen pflegte, war sie doch, da ihr Herr v. W -- eröfnete, wie seine Tochter an dem nemlichen Tage verlobt wer- den solte, ins alte Volkslied ausgebrochen:
Als der Grosvater die Grosmutter nahm, war der Grosvater der Bräutigam! --
Worüber der Herr Gemahl gewiß aus der Melodie des damahligen Freudenfestes ge- kommen wäre, wenn er nicht so Melodiefest gewesen. Er war eigentlich nur Melo- die! -- -- --
Eben wie Herr v. W -- den einen Fuß (ich laße ungesagt, ob es der rechte oder der linke gewesen) nach mir ausgesetzet, war die- ses herzogliche in Goldgefaßte Geschenk, wel- ches, wie Herr v. W -- sich ausdruckte, als eine Sonne dieses Tages geleuchtet, unterge- gangen, und ins Freudennaturaliencabinet, wie Frau v. W -- es auch in einer frohen Stunde genannt, gelegt, so daß ich auch diese Gnadengabe nicht zu Gesicht bekommen. Wer wird, fragte Herr v. G -- am Pfingst- tage singen: Vom Himmel hoch, da komm ich her, und zu Weyhnachten: Wer recht die Pfingsten feyren will. Der heilige Abend des Verlobungsfestes war eingetreten und dem
brachte
ſchweigen zu uͤbergehen pflegte, war ſie doch, da ihr Herr v. W — eroͤfnete, wie ſeine Tochter an dem nemlichen Tage verlobt wer- den ſolte, ins alte Volkslied ausgebrochen:
Als der Grosvater die Grosmutter nahm, war der Grosvater der Braͤutigam! —
Woruͤber der Herr Gemahl gewiß aus der Melodie des damahligen Freudenfeſtes ge- kommen waͤre, wenn er nicht ſo Melodiefeſt geweſen. Er war eigentlich nur Melo- die! — — —
Eben wie Herr v. W — den einen Fuß (ich laße ungeſagt, ob es der rechte oder der linke geweſen) nach mir ausgeſetzet, war die- ſes herzogliche in Goldgefaßte Geſchenk, wel- ches, wie Herr v. W — ſich ausdruckte, als eine Sonne dieſes Tages geleuchtet, unterge- gangen, und ins Freudennaturaliencabinet, wie Frau v. W — es auch in einer frohen Stunde genannt, gelegt, ſo daß ich auch dieſe Gnadengabe nicht zu Geſicht bekommen. Wer wird, fragte Herr v. G — am Pfingſt- tage ſingen: Vom Himmel hoch, da komm ich her, und zu Weyhnachten: Wer recht die Pfingſten feyren will. Der heilige Abend des Verlobungsfeſtes war eingetreten und dem
brachte
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ſchweigen zu uͤbergehen pflegte, war ſie doch,
da ihr Herr v. W — eroͤfnete, wie ſeine
Tochter an dem nemlichen Tage verlobt wer-
den ſolte, ins alte Volkslied ausgebrochen:
Als der Grosvater die Grosmutter
nahm,
war der Grosvater der Braͤutigam! —
Woruͤber der Herr Gemahl gewiß aus der
Melodie des damahligen Freudenfeſtes ge-
kommen waͤre, wenn er nicht ſo Melodiefeſt
geweſen. Er war eigentlich nur Melo-
die! — — —
Eben wie Herr v. W — den einen Fuß
(ich laße ungeſagt, ob es der rechte oder der
linke geweſen) nach mir ausgeſetzet, war die-
ſes herzogliche in Goldgefaßte Geſchenk, wel-
ches, wie Herr v. W — ſich ausdruckte, als
eine Sonne dieſes Tages geleuchtet, unterge-
gangen, und ins Freudennaturaliencabinet,
wie Frau v. W — es auch in einer frohen
Stunde genannt, gelegt, ſo daß ich auch
dieſe Gnadengabe nicht zu Geſicht bekommen.
Wer wird, fragte Herr v. G — am Pfingſt-
tage ſingen: Vom Himmel hoch, da komm
ich her, und zu Weyhnachten: Wer recht die
Pfingſten feyren will. Der heilige Abend des
Verlobungsfeſtes war eingetreten und dem
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/446>, abgerufen am 10.11.2024.
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