Mein guter Engel, sage mir, Wo Luna sie beflimmert, Und wo, von ihr berührt, von ihr! Die Blume röther schimmert. Erschaff' ihr Bild aus Morgenlicht, Ihr Kleid aus Aetherbläue, Und zeig' in jedem Nachtgesicht Mir meine Vielgetreue.
Wo pflückt sie, wann der Lenz beginnt, Die ersten Maienklocken? Wo spielst du, lieber Abendwind, Mit ihren blonden Locken? O eilt, o flattert weg von ihr, Geliebte Maienwinde, Und sagt es mir, und sagt es mir, Wo ich das Mädchen finde!
Christel
Mein guter Engel, ſage mir, Wo Luna ſie beflimmert, Und wo, von ihr berührt, von ihr! Die Blume röther ſchimmert. Erſchaff' ihr Bild aus Morgenlicht, Ihr Kleid aus Aetherbläue, Und zeig' in jedem Nachtgeſicht Mir meine Vielgetreue.
Wo pflückt ſie, wann der Lenz beginnt, Die erſten Maienklocken? Wo ſpielſt du, lieber Abendwind, Mit ihren blonden Locken? O eilt, o flattert weg von ihr, Geliebte Maienwinde, Und ſagt es mir, und ſagt es mir, Wo ich das Mädchen finde!
Chriſtel
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0093"n="53"/><lgn="3"><l>Mein guter Engel, ſage mir,</l><lb/><l>Wo Luna ſie beflimmert,</l><lb/><l>Und wo, von ihr berührt, von ihr!</l><lb/><l>Die Blume röther ſchimmert.</l><lb/><l>Erſchaff' ihr Bild aus Morgenlicht,</l><lb/><l>Ihr Kleid aus Aetherbläue,</l><lb/><l>Und zeig' in jedem Nachtgeſicht</l><lb/><l>Mir meine Vielgetreue.</l><lb/></lg><lgn="4"><l>Wo pflückt ſie, wann der Lenz beginnt,</l><lb/><l>Die erſten Maienklocken?</l><lb/><l>Wo ſpielſt du, lieber Abendwind,</l><lb/><l>Mit ihren blonden Locken?</l><lb/><l>O eilt, o flattert weg von ihr,</l><lb/><l>Geliebte Maienwinde,</l><lb/><l>Und ſagt es mir, und ſagt es mir,</l><lb/><l>Wo ich das Mädchen finde!</l><lb/></lg></lg><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch">Chriſtel<lb/></fw></div></div></body></text></TEI>
[53/0093]
Mein guter Engel, ſage mir,
Wo Luna ſie beflimmert,
Und wo, von ihr berührt, von ihr!
Die Blume röther ſchimmert.
Erſchaff' ihr Bild aus Morgenlicht,
Ihr Kleid aus Aetherbläue,
Und zeig' in jedem Nachtgeſicht
Mir meine Vielgetreue.
Wo pflückt ſie, wann der Lenz beginnt,
Die erſten Maienklocken?
Wo ſpielſt du, lieber Abendwind,
Mit ihren blonden Locken?
O eilt, o flattert weg von ihr,
Geliebte Maienwinde,
Und ſagt es mir, und ſagt es mir,
Wo ich das Mädchen finde!
Chriſtel
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/93>, abgerufen am 16.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.