[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.ich gegen dich bestehen im wackern Kampf. Nimm Der Kapellmeister. Ich denke an keine ich gegen dich beſtehen im wackern Kampf. Nimm Der Kapellmeiſter. Ich denke an keine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0323" n="315"/> ich gegen dich beſtehen im wackern Kampf. Nimm<lb/> deine Waffen und falle gegen mich aus wie du<lb/> willſt nach deiner Sitte.“ Schnell ergriff <hi rendition="#g">Hi¬<lb/> chem</hi> Schwert und Tartſche, aber auf <hi rendition="#g">Aguil¬<lb/> lar</hi> losrennend, wankte er laut aufbruͤllend zuruͤck,<lb/> warf ſich auf das Pferd, das neben ihm ſtehen<lb/> geblieben und ſprengte geſtreckten Galopps davon.<lb/><hi rendition="#g">Aguillar</hi> wußte nicht was das zu bedeuten<lb/> haben koͤnnte, aber in dem Augenblick ſtand der<lb/> ehrwuͤrdige Greis <hi rendition="#g">Agoſtino Sanchez</hi> hinter<lb/> ihm und ſprach ſanft laͤchelnd: Fuͤrchtet <hi rendition="#g">Hichem</hi><lb/> mich oder den Herrn, der in mir wohnt und<lb/> deſſen Liebe er verſchmaͤht? <hi rendition="#g">Aguillar</hi> erzaͤhlte<lb/> alles was er von <hi rendition="#g">Julia</hi> vernommen und beyde<lb/> erinnerten ſich nun wohl an die prophetiſchen<lb/> Worte <hi rendition="#g">Emanuela's</hi>, als <hi rendition="#g">Julia</hi> verlockt von<lb/><hi rendition="#g">Hichems</hi> Zithertoͤnen alle Andacht im Innern<lb/> ertoͤdtend, den Chor waͤhrend des Sanctus ver¬<lb/> ließ.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Kapellmeiſter</hi>. Ich denke an keine<lb/> Oper mehr, aber das Gefecht zwiſchen dem Moh¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [315/0323]
ich gegen dich beſtehen im wackern Kampf. Nimm
deine Waffen und falle gegen mich aus wie du
willſt nach deiner Sitte.“ Schnell ergriff Hi¬
chem Schwert und Tartſche, aber auf Aguil¬
lar losrennend, wankte er laut aufbruͤllend zuruͤck,
warf ſich auf das Pferd, das neben ihm ſtehen
geblieben und ſprengte geſtreckten Galopps davon.
Aguillar wußte nicht was das zu bedeuten
haben koͤnnte, aber in dem Augenblick ſtand der
ehrwuͤrdige Greis Agoſtino Sanchez hinter
ihm und ſprach ſanft laͤchelnd: Fuͤrchtet Hichem
mich oder den Herrn, der in mir wohnt und
deſſen Liebe er verſchmaͤht? Aguillar erzaͤhlte
alles was er von Julia vernommen und beyde
erinnerten ſich nun wohl an die prophetiſchen
Worte Emanuela's, als Julia verlockt von
Hichems Zithertoͤnen alle Andacht im Innern
ertoͤdtend, den Chor waͤhrend des Sanctus ver¬
ließ.
Der Kapellmeiſter. Ich denke an keine
Oper mehr, aber das Gefecht zwiſchen dem Moh¬
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Zitationshilfe: | [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/323>, abgerufen am 16.06.2024. |