kraftlos rechts und links über die Lehnen runtergeschlottert, seine schöne, neue, lange Pfeife lag jetzt unten mitten zwischen dem blauen Blumenschatten. Das dicke, schwarze Vieh hatte sich ihm eben mitten auf den Bauch plumpen lassen.
Der kleine Jonathan zitterte an allen Gliedern.
Der alte Papa Lorenz schlief noch immer!
Seinen dicken, schwarzen Schnabel hatte der alte Rabe Jacob jetzt mitten in die alte, blassrothe Flanelljacke gehakt. Um nicht unten in die dicke Pfeifenasche zu fallen, schlug er dabei wüthend mit den Flügeln. Sie waren kurz und an ihren Enden abgehackt. Jetzt hatte er endlich auch den ersten, grossen, runden Hornknopf zu packen gekriegt. Er biss sich dran fest! Die Näthe drumrum krachten, er kletterte langsam in die Höhe. Er konnte jetzt vor lauter Wuth nicht einmal mehr schreien. Er krächzte nur noch.
"Kraah . . . kraah . . . kraah . . ."
Der kleine Jonathan hatte sich jetzt bis ganz hinten hinter den grossen, grünen Kachel¬ ofen verkrochen. Eine entsetzliche Angst hatte ihn gepackt. Er wollte schreien! Grossvater!!
kraftlos rechts und links über die Lehnen runtergeschlottert, seine schöne, neue, lange Pfeife lag jetzt unten mitten zwischen dem blauen Blumenschatten. Das dicke, schwarze Vieh hatte sich ihm eben mitten auf den Bauch plumpen lassen.
Der kleine Jonathan zitterte an allen Gliedern.
Der alte Papa Lorenz schlief noch immer!
Seinen dicken, schwarzen Schnabel hatte der alte Rabe Jacob jetzt mitten in die alte, blassrothe Flanelljacke gehakt. Um nicht unten in die dicke Pfeifenasche zu fallen, schlug er dabei wüthend mit den Flügeln. Sie waren kurz und an ihren Enden abgehackt. Jetzt hatte er endlich auch den ersten, grossen, runden Hornknopf zu packen gekriegt. Er biss sich dran fest! Die Näthe drumrum krachten, er kletterte langsam in die Höhe. Er konnte jetzt vor lauter Wuth nicht einmal mehr schreien. Er krächzte nur noch.
„Kraah . . . kraah . . . kraah . . .“
Der kleine Jonathan hatte sich jetzt bis ganz hinten hinter den grossen, grünen Kachel¬ ofen verkrochen. Eine entsetzliche Angst hatte ihn gepackt. Er wollte schreien! Grossvater!!
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kraftlos rechts und links über die Lehnen
runtergeschlottert, seine schöne, neue, lange
Pfeife lag jetzt unten mitten zwischen dem
blauen Blumenschatten. Das dicke, schwarze
Vieh hatte sich ihm eben mitten auf den Bauch
plumpen lassen.
Der kleine Jonathan zitterte an allen Gliedern.
Der alte Papa Lorenz schlief noch immer!
Seinen dicken, schwarzen Schnabel hatte
der alte Rabe Jacob jetzt mitten in die alte,
blassrothe Flanelljacke gehakt. Um nicht unten
in die dicke Pfeifenasche zu fallen, schlug er
dabei wüthend mit den Flügeln. Sie waren
kurz und an ihren Enden abgehackt. Jetzt
hatte er endlich auch den ersten, grossen,
runden Hornknopf zu packen gekriegt. Er
biss sich dran fest! Die Näthe drumrum
krachten, er kletterte langsam in die Höhe.
Er konnte jetzt vor lauter Wuth nicht einmal
mehr schreien. Er krächzte nur noch.
„Kraah . . . kraah . . . kraah . . .“
Der kleine Jonathan hatte sich jetzt bis
ganz hinten hinter den grossen, grünen Kachel¬
ofen verkrochen. Eine entsetzliche Angst hatte
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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/150>, abgerufen am 14.06.2024.
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