Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr-
tausend zu Jahrtaufend veralten und morsch
werden. Nur der Sektenglaube hält sich an den
äußern Formen, in denen er das Höchste und
Heiligste zu umfassen wähnt, und geht mit ih-
nen endlich trostlos zu Grunde. Aber die Re-
ligion, die ewige, heilige, unveränderliche, die
der allliebende Vater durch die Natur und durch
die Stimme ihres Herzens allen seinen Kindern
offenbarte, und die sein göttlicher Sohn Jesus
Christus in ihrer Urschöne herzustellen bemüht
war, wird nie vergehen, wenn sie gleich hie und
da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne-
bel bedeckt wird. Gott wird seine Kirche wohl
schützen, die Reiche des Satans, des Aberglau-
bens, der Finsterniß und Herrschgier mögen
noch so sehr brüllen und toben. Gott schützt
seine Kirche gewiß! Ja

diesen Trost der Christenheit
Soll mir kein frecher Spötter rauben,
Jch fühle seine Göttlichkeit,
Und halte fest am Glauben.
Der Verfasser.

Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr-
tauſend zu Jahrtaufend veralten und morſch
werden. Nur der Sektenglaube haͤlt ſich an den
aͤußern Formen, in denen er das Hoͤchſte und
Heiligſte zu umfaſſen waͤhnt, und geht mit ih-
nen endlich troſtlos zu Grunde. Aber die Re-
ligion, die ewige, heilige, unveraͤnderliche, die
der allliebende Vater durch die Natur und durch
die Stimme ihres Herzens allen ſeinen Kindern
offenbarte, und die ſein goͤttlicher Sohn Jeſus
Chriſtus in ihrer Urſchoͤne herzuſtellen bemuͤht
war, wird nie vergehen, wenn ſie gleich hie und
da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne-
bel bedeckt wird. Gott wird ſeine Kirche wohl
ſchuͤtzen, die Reiche des Satans, des Aberglau-
bens, der Finſterniß und Herrſchgier moͤgen
noch ſo ſehr bruͤllen und toben. Gott ſchuͤtzt
ſeine Kirche gewiß! Ja

dieſen Troſt der Chriſtenheit
Soll mir kein frecher Spoͤtter rauben,
Jch fuͤhle ſeine Goͤttlichkeit,
Und halte feſt am Glauben.
Der Verfaſſer.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0034" n="XVI"/>
Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr-<lb/>
tau&#x017F;end zu Jahrtaufend veralten und mor&#x017F;ch<lb/>
werden. Nur der Sektenglaube ha&#x0364;lt &#x017F;ich an den<lb/>
a&#x0364;ußern Formen, in denen er das Ho&#x0364;ch&#x017F;te und<lb/>
Heilig&#x017F;te zu umfa&#x017F;&#x017F;en wa&#x0364;hnt, und geht mit ih-<lb/>
nen endlich tro&#x017F;tlos zu Grunde. Aber die Re-<lb/>
ligion, die ewige, heilige, unvera&#x0364;nderliche, die<lb/>
der allliebende Vater durch die Natur und durch<lb/>
die Stimme ihres Herzens allen &#x017F;einen Kindern<lb/>
offenbarte, und die &#x017F;ein go&#x0364;ttlicher Sohn Je&#x017F;us<lb/>
Chri&#x017F;tus in ihrer Ur&#x017F;cho&#x0364;ne herzu&#x017F;tellen bemu&#x0364;ht<lb/>
war, wird nie vergehen, wenn &#x017F;ie gleich hie und<lb/>
da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne-<lb/>
bel bedeckt wird. Gott wird &#x017F;eine Kirche wohl<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tzen, die Reiche des Satans, des Aberglau-<lb/>
bens, der Fin&#x017F;terniß und Herr&#x017F;chgier mo&#x0364;gen<lb/>
noch &#x017F;o &#x017F;ehr bru&#x0364;llen und toben. Gott &#x017F;chu&#x0364;tzt<lb/>
&#x017F;eine Kirche gewiß! Ja</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>die&#x017F;en Tro&#x017F;t der Chri&#x017F;tenheit</l><lb/>
          <l>Soll mir kein frecher Spo&#x0364;tter rauben,</l><lb/>
          <l>Jch fu&#x0364;hle &#x017F;eine Go&#x0364;ttlichkeit,</l><lb/>
          <l>Und halte fe&#x017F;t am Glauben.</l>
        </lg><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et">Der Verfa&#x017F;&#x017F;er.</hi> </salute>
        </closer>
      </div>
    </front>
    <body><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[XVI/0034] Jahrhundert zu Jahrhundert, und von Jahr- tauſend zu Jahrtaufend veralten und morſch werden. Nur der Sektenglaube haͤlt ſich an den aͤußern Formen, in denen er das Hoͤchſte und Heiligſte zu umfaſſen waͤhnt, und geht mit ih- nen endlich troſtlos zu Grunde. Aber die Re- ligion, die ewige, heilige, unveraͤnderliche, die der allliebende Vater durch die Natur und durch die Stimme ihres Herzens allen ſeinen Kindern offenbarte, und die ſein goͤttlicher Sohn Jeſus Chriſtus in ihrer Urſchoͤne herzuſtellen bemuͤht war, wird nie vergehen, wenn ſie gleich hie und da vom Sektenglauben mit Schatten und Ne- bel bedeckt wird. Gott wird ſeine Kirche wohl ſchuͤtzen, die Reiche des Satans, des Aberglau- bens, der Finſterniß und Herrſchgier moͤgen noch ſo ſehr bruͤllen und toben. Gott ſchuͤtzt ſeine Kirche gewiß! Ja dieſen Troſt der Chriſtenheit Soll mir kein frecher Spoͤtter rauben, Jch fuͤhle ſeine Goͤttlichkeit, Und halte feſt am Glauben. Der Verfaſſer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/34
Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. XVI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/34>, abgerufen am 30.04.2024.