leben, und die Seele in denselben eine ewi- ge und unverweßliche Wohnung bekom- met, alsdenn soll erst erscheinen, was die Kinder GOttes seyn werden, daß sie GOtt werden gleich seyn, indem sie ihn sehen wer- den, wie er ist. 1. Joh. Cap. 3. v. 2. Unsere jetzige Erkäntniß ist gegen jene nur Stück-Werck, wir sehen jetzt nur in einen Spiegel in einem dunckeln Wort: denn aber von Angesicht zu Angesicht. 1. Cor. Cap. 13. v. 12. Daß die Engel an die- sem Orte schon einer solchen Erkäntniß theilhafftig sind, und GOtt daselbst sich ihnen mit mehrer Herrlichkeit zeiget als den Einwohnern dieses Erdbodens, ist aus Matth. 18. v. 10. vollkommen klar. Es ist dannenhero ein Ort, welchen die Schrifft Himmel nennet, wo GOtt durch eine em- pfindlichere Offenbahrung seiner Herrlich- keit, als auf dieser Erden zu finden, die Engel und frommen Menschen, wenn sie diese unteren Wohnungen verlassen, glück- lich machen will. Und weil denn der Himmel ein solcher Ort ist, an welchen GOtt weit hellere und prächtigere Strah- len seiner Vollkommenheiten von sich wirfft als hiernieder, so kan man begreiffen, war- um, da er doch an allen Orten unumschränckt
zu-
leben, und die Seele in denſelben eine ewi- ge und unverweßliche Wohnung bekom- met, alsdenn ſoll erſt erſcheinen, was die Kinder GOttes ſeyn werden, daß ſie GOtt werden gleich ſeyn, indem ſie ihn ſehen wer- den, wie er iſt. 1. Joh. Cap. 3. v. 2. Unſere jetzige Erkaͤntniß iſt gegen jene nur Stuͤck-Werck, wir ſehen jetzt nur in einen Spiegel in einem dunckeln Wort: denn aber von Angeſicht zu Angeſicht. 1. Cor. Cap. 13. v. 12. Daß die Engel an die- ſem Orte ſchon einer ſolchen Erkaͤntniß theilhafftig ſind, und GOtt daſelbſt ſich ihnen mit mehrer Herrlichkeit zeiget als den Einwohnern dieſes Erdbodens, iſt aus Matth. 18. v. 10. vollkommen klar. Es iſt dannenhero ein Ort, welchen die Schrifft Himmel nennet, wo GOtt durch eine em- pfindlichere Offenbahrung ſeiner Herrlich- keit, als auf dieſer Erden zu finden, die Engel und frommen Menſchen, wenn ſie dieſe unteren Wohnungen verlaſſen, gluͤck- lich machen will. Und weil denn der Himmel ein ſolcher Ort iſt, an welchen GOtt weit hellere und praͤchtigere Strah- len ſeiner Vollkommenheiten von ſich wirfft als hiernieder, ſo kan man begreiffen, war- um, da er doch an allen Orten unumſchraͤnckt
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[104[100]/0136]
leben, und die Seele in denſelben eine ewi-
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met, alsdenn ſoll erſt erſcheinen, was die
Kinder GOttes ſeyn werden, daß ſie GOtt
werden gleich ſeyn, indem ſie ihn ſehen wer-
den, wie er iſt. 1. Joh. Cap. 3. v. 2.
Unſere jetzige Erkaͤntniß iſt gegen jene nur
Stuͤck-Werck, wir ſehen jetzt nur in einen
Spiegel in einem dunckeln Wort: denn
aber von Angeſicht zu Angeſicht. 1. Cor.
Cap. 13. v. 12. Daß die Engel an die-
ſem Orte ſchon einer ſolchen Erkaͤntniß
theilhafftig ſind, und GOtt daſelbſt ſich
ihnen mit mehrer Herrlichkeit zeiget als
den Einwohnern dieſes Erdbodens, iſt aus
Matth. 18. v. 10. vollkommen klar. Es
iſt dannenhero ein Ort, welchen die Schrifft
Himmel nennet, wo GOtt durch eine em-
pfindlichere Offenbahrung ſeiner Herrlich-
keit, als auf dieſer Erden zu finden, die
Engel und frommen Menſchen, wenn ſie
dieſe unteren Wohnungen verlaſſen, gluͤck-
lich machen will. Und weil denn der
Himmel ein ſolcher Ort iſt, an welchen
GOtt weit hellere und praͤchtigere Strah-
len ſeiner Vollkommenheiten von ſich wirfft
als hiernieder, ſo kan man begreiffen, war-
um, da er doch an allen Orten unumſchraͤnckt
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 104[100]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/136>, abgerufen am 15.05.2024.
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