Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

Bild:
<< vorherige Seite
[Beilage]
Sieben Bitten an den H. Setzer der Vorschule.

Ob ich gleich nicht das Glück Ihrer Bekanntschaft habe, sondern
erst einiger massen durch das Setzen der Vorschule erhalten werde:
so wend' ich mich doch mit 7 Bitten an Sie.5

Erste -- Wo im gedruckten Texte vide und eine rothge-
schriebne Zahl steht, da suchen Sie im Manuskri[p]te diese auf;

zweite -- dann drucken Sie so lange aus diesem bis eine rothe
Linie
kommt; darauf kehren Sie wieder in das Gedruckte zurück --

dritte -- die Noten im Mspt bringen Sie immer unter die10
rechte rothe Zahl --

vierte -- S. 74 im Gedruckten steht vid. 74, ob es gleich heißen
sollte vid. 27; lassen Sie sich aber nicht irre machen, denn ich zähle
dann fort 75, 76 etc.

fünfte -- machen Sie nicht die falschen Genitiv-S wieder15
lebendig, die ich ausgestrichen; z. B. nicht Wahrheits Gefühl,
sondern Wahrheitgefühl.

sechste -- die Vorrede zur zweiten Auflage wird früher ge-
druckt als die zur ersten --

siebente -- und diese ist die Hauptbitte: sagen Sie Amen! d. h.20
ja ja, es soll also geschehen.

Leben und setzen Sie wol!

Der Verf.
679. An Emanuel.
25

Guten Morgen und Willkommen, mein Emanuel! Ihr rother
Burgunder macht mich roth eh ich ihn nur trinke. Manches von
ihm soll in ästhetische Dinte und Satire (ich ende die Vorschule)
verwandelt werden. Herzlichen Dank! -- Alles blüht um mich, und
ich grüne. Auf baldiges Wiedersehen!30

R.
680. An Emanuel.

Guten Morgen, ewig Treuer! Ich liebe die 2 himmelsanften
Gesichter noch mehr, daß sie mir gefolgt und Ihres gesehen. --35

[Beilage]
Sieben Bitten an den H. Setzer der Vorschule.

Ob ich gleich nicht das Glück Ihrer Bekanntſchaft habe, ſondern
erſt einiger maſſen durch das Setzen der Vorſchule erhalten werde:
ſo wend’ ich mich doch mit 7 Bitten an Sie.5

Erſte — Wo im gedruckten Texte vide und eine rothge-
ſchriebne Zahl ſteht, da ſuchen Sie im Manuſkri[p]te dieſe auf;

zweite — dann drucken Sie ſo lange aus dieſem bis eine rothe
Linie
kommt; darauf kehren Sie wieder in das Gedruckte zurück —

dritte — die Noten im Mſpt bringen Sie immer unter die10
rechte rothe Zahl —

vierte — S. 74 im Gedruckten ſteht vid. 74, ob es gleich heißen
ſollte vid. 27; laſſen Sie ſich aber nicht irre machen, denn ich zähle
dann fort 75, 76 ꝛc.

fünfte — machen Sie nicht die falſchen Genitiv-S wieder15
lebendig, die ich ausgeſtrichen; z. B. nicht Wahrheits Gefühl,
ſondern Wahrheitgefühl.

ſechſte — die Vorrede zur zweiten Auflage wird früher ge-
druckt als die zur erſten —

ſiebente — und dieſe iſt die Hauptbitte: ſagen Sie Amen! d. h.20
ja ja, es ſoll alſo geſchehen.

Leben und ſetzen Sie wol!

Der Verf.
679. An Emanuel.
25

Guten Morgen und Willkommen, mein Emanuel! Ihr rother
Burgunder macht mich roth eh ich ihn nur trinke. Manches von
ihm ſoll in äſthetiſche Dinte und Satire (ich ende die Vorschule)
verwandelt werden. Herzlichen Dank! — Alles blüht um mich, und
ich grüne. Auf baldiges Wiederſehen!30

R.
680. An Emanuel.

Guten Morgen, ewig Treuer! Ich liebe die 2 himmelſanften
Geſichter noch mehr, daß ſie mir gefolgt und Ihres geſehen. —35

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <pb facs="#f0308" n="294"/>
        <div n="2">
          <note type="editorial"> <hi rendition="#c">[Beilage]</hi> </note><lb/>
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Sieben Bitten an den H. Setzer der <hi rendition="#aq">Vorschule.</hi></hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Ob ich gleich nicht das Glück Ihrer Bekannt&#x017F;chaft habe, &#x017F;ondern<lb/>
er&#x017F;t einiger ma&#x017F;&#x017F;en durch das Setzen der Vor&#x017F;chule erhalten werde:<lb/>
&#x017F;o wend&#x2019; ich mich doch mit 7 Bitten an Sie.<lb n="5"/>
</p>
          <p><hi rendition="#g">Er&#x017F;te</hi> &#x2014; Wo im gedruckten Texte <hi rendition="#aq">vide</hi> und eine <hi rendition="#g">rothge-</hi><lb/>
&#x017F;chriebne Zahl &#x017F;teht, da &#x017F;uchen Sie im Manu&#x017F;kri[p]te die&#x017F;e auf;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">zweite</hi> &#x2014; dann drucken Sie &#x017F;o lange aus die&#x017F;em bis eine <hi rendition="#g">rothe<lb/>
Linie</hi> kommt; darauf kehren Sie wieder in das Gedruckte zurück &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">dritte</hi> &#x2014; die Noten im M&#x017F;pt bringen Sie immer unter die<lb n="10"/>
rechte <hi rendition="#g">rothe</hi> Zahl &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">vierte</hi> &#x2014; S. 74 im Gedruckten &#x017F;teht <hi rendition="#aq">vid.</hi> 74, ob es gleich heißen<lb/>
&#x017F;ollte <hi rendition="#aq">vid.</hi> 27; la&#x017F;&#x017F;en Sie &#x017F;ich aber nicht irre machen, denn ich zähle<lb/>
dann fort 75, 76 &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">fünfte</hi> &#x2014; machen Sie nicht die fal&#x017F;chen Genitiv-S wieder<lb n="15"/>
lebendig, die ich ausge&#x017F;trichen; z. B. nicht Wahrheits Gefühl,<lb/>
&#x017F;ondern Wahrheitgefühl.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">&#x017F;ech&#x017F;te</hi> &#x2014; die Vorrede zur zweiten Auflage wird früher ge-<lb/>
druckt als die zur er&#x017F;ten &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">&#x017F;iebente</hi> &#x2014; und die&#x017F;e i&#x017F;t die Hauptbitte: &#x017F;agen Sie Amen! d. h.<lb n="20"/>
ja ja, es &#x017F;oll al&#x017F;o ge&#x017F;chehen.</p><lb/>
          <p>Leben und &#x017F;etzen Sie wol!</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#right">Der Verf.</hi> </salute>
          </closer>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>679. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Okt. 1812]</hi> </dateline>
        <lb n="25"/>
        <p>Guten Morgen und Willkommen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Ihr rother<lb/>
Burgunder macht mich roth eh ich ihn nur trinke. Manches von<lb/>
ihm &#x017F;oll in ä&#x017F;theti&#x017F;che Dinte und Satire (ich ende die <hi rendition="#aq">Vorschule</hi>)<lb/>
verwandelt werden. Herzlichen Dank! &#x2014; Alles blüht um mich, und<lb/>
ich grüne. Auf baldiges Wieder&#x017F;ehen!<lb n="30"/>
</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>680. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Okt. 1812]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, ewig Treuer! Ich liebe die 2 himmel&#x017F;anften<lb/>
Ge&#x017F;ichter noch mehr, daß &#x017F;ie mir gefolgt und Ihres ge&#x017F;ehen. &#x2014;<lb n="35"/>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[294/0308] Sieben Bitten an den H. Setzer der Vorschule. Ob ich gleich nicht das Glück Ihrer Bekanntſchaft habe, ſondern erſt einiger maſſen durch das Setzen der Vorſchule erhalten werde: ſo wend’ ich mich doch mit 7 Bitten an Sie. 5 Erſte — Wo im gedruckten Texte vide und eine rothge- ſchriebne Zahl ſteht, da ſuchen Sie im Manuſkri[p]te dieſe auf; zweite — dann drucken Sie ſo lange aus dieſem bis eine rothe Linie kommt; darauf kehren Sie wieder in das Gedruckte zurück — dritte — die Noten im Mſpt bringen Sie immer unter die 10 rechte rothe Zahl — vierte — S. 74 im Gedruckten ſteht vid. 74, ob es gleich heißen ſollte vid. 27; laſſen Sie ſich aber nicht irre machen, denn ich zähle dann fort 75, 76 ꝛc. fünfte — machen Sie nicht die falſchen Genitiv-S wieder 15 lebendig, die ich ausgeſtrichen; z. B. nicht Wahrheits Gefühl, ſondern Wahrheitgefühl. ſechſte — die Vorrede zur zweiten Auflage wird früher ge- druckt als die zur erſten — ſiebente — und dieſe iſt die Hauptbitte: ſagen Sie Amen! d. h. 20 ja ja, es ſoll alſo geſchehen. Leben und ſetzen Sie wol! Der Verf. 679. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Okt. 1812] 25 Guten Morgen und Willkommen, mein Emanuel! Ihr rother Burgunder macht mich roth eh ich ihn nur trinke. Manches von ihm ſoll in äſthetiſche Dinte und Satire (ich ende die Vorschule) verwandelt werden. Herzlichen Dank! — Alles blüht um mich, und ich grüne. Auf baldiges Wiederſehen! 30 R. 680. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Okt. 1812] Guten Morgen, ewig Treuer! Ich liebe die 2 himmelſanften Geſichter noch mehr, daß ſie mir gefolgt und Ihres geſehen. — 35

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/308
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/308>, abgerufen am 30.04.2024.