Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

können/ sondern auch das vbel ärger gemacht/ vnd alles das vervrsachet haben müssen/ was etwa die vbermannete Natur oder das vnordentliche Leben deß Patienten gethan hat.

Wann ich da auff die Klagen deß vngelehrten Pöfels/ der von keiner Discretion nichts weiß/ gehen wolte/ meynte nicht D. Feselius ich köndte jhm seine Medicinam eben so leichtlich vmbkehren vnnd verdächtig machen/ als leicht er jetzo mit anmassung solcher Jdiotischen Jndiscretion den Astrologis die experientiam aspectuum benemmen vnd zu nicht machen kan.

F 2. Dann ich warlich in seinen Einreden/ die er hie wider etlicher Jahr prognostica führet/ nichts finde/ das ein Philosophischer Kopff mit Ehren vnd Reputation fürbringen kann: Welches ich nit zu Beschützung derselben prognosticorum, sondern allein zur verweisung eines solchen liederlichen Eynwurffs gemeynt haben will: welcher von einem jeden Bauwern fürgebracht werden köndte/ ohne noht/ daß ein Philosophus den Kopff drüber zerbreche/ vnnd ein Buch darvon schreibe.

CXXXIV.

Belangent den Aphorismum, daß coniunctio Saturni et Solis in Capricorno et Aquario grosse Kälte vervrsachen solle/ darauff die Astrologi sich verlassen/ vnd drüber/ wie D. Feselius saget/ heßlich stecken bleiben/ da wil ich D. Feselio einen gantzen Philosophischen Proceß darauß machen. Erstlich setze ich die Witterung dieser Conjunction neben einander/ so weyt meine obseruationes gelangen.

Anno 1592. 9. Julij Stylo nouo, in cancro hab ich noch nicht angefangen auffzumercken. Allein schreibet Chytraeus, daß der gantze Sommer sonderlich vmb dieselbige zeit kalt vnnd winterig gewest.

Anno 1592. 24. Julij/ in principio Leonis. Da ward ein grosse Confusion von Aspecten. Dann Sol, Venus, Saturnus waren conjungirt/ Mars in sextili Jouis et vltra, Mercurius ab opposito

Ur

können/ sondern auch das vbel ärger gemacht/ vnd alles das vervrsachet haben müssen/ was etwa die vbermannete Natur oder das vnordentliche Leben deß Patienten gethan hat.

Wann ich da auff die Klagen deß vngelehrten Pöfels/ der von keiner Discretion nichts weiß/ gehen wolte/ meynte nicht D. Feselius ich köndte jhm seine Medicinam eben so leichtlich vmbkehren vnnd verdächtig machen/ als leicht er jetzo mit anmassung solcher Jdiotischen Jndiscretion den Astrologis die experientiam aspectuum benemmen vnd zu nicht machen kan.

F 2. Dann ich warlich in seinen Einreden/ die er hie wider etlicher Jahr prognostica führet/ nichts finde/ das ein Philosophischer Kopff mit Ehren vnd Reputation fürbringen kann: Welches ich nit zu Beschützung derselben prognosticorum, sondern allein zur verweisung eines solchen liederlichen Eynwurffs gemeynt haben will: welcher von einem jeden Bauwern fürgebracht werden köndte/ ohne noht/ daß ein Philosophus den Kopff drüber zerbreche/ vnnd ein Buch darvon schreibe.

CXXXIV.

Belangent den Aphorismum, daß coniunctio Saturni et Solis in Capricorno et Aquario grosse Kälte vervrsachen solle/ darauff die Astrologi sich verlassen/ vnd drüber/ wie D. Feselius saget/ heßlich stecken bleiben/ da wil ich D. Feselio einen gantzen Philosophischen Proceß darauß machen. Erstlich setze ich die Witterung dieser Conjunction neben einander/ so weyt meine obseruationes gelangen.

Anno 1592. 9. Julij Stylo nouo, in cancro hab ich noch nicht angefangen auffzumercken. Allein schreibet Chytraeus, daß der gantze Sommer sonderlich vmb dieselbige zeit kalt vnnd winterig gewest.

Anno 1592. 24. Julij/ in principio Leonis. Da ward ein grosse Confusion von Aspecten. Dann Sol, Venus, Saturnus waren conjungirt/ Mars in sextili Jouis et vltra, Mercurius ab opposito

Ur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0172" n="[Ur]"/>
können/ sondern auch das vbel ärger
             gemacht/ vnd alles das vervrsachet haben müssen/ was etwa die vbermannete Natur oder das
             vnordentliche Leben deß Patienten gethan hat. </p>
          <p> Wann ich da auff die Klagen deß vngelehrten Pöfels/ der von keiner Discretion nichts
             weiß/ gehen wolte/ meynte nicht <hi rendition="#aq">D. Feselius</hi> ich köndte jhm
             seine <hi rendition="#aq">Medicinam</hi> eben so leichtlich vmbkehren vnnd verdächtig
             machen/ als leicht er jetzo mit anmassung solcher Jdiotischen Jndiscretion den <hi rendition="#aq">Astrologis </hi>die <hi rendition="#aq">experientiam aspectuum</hi> benemmen vnd zu nicht machen kan. </p>
          <p> F 2. Dann ich warlich in seinen Einreden/ die er hie wider etlicher Jahr <hi rendition="#aq">prognostica</hi> führet/ nichts finde/ das ein Philosophischer Kopff
             mit Ehren vnd Reputation fürbringen kann: Welches ich nit zu Beschützung derselben <hi rendition="#aq">prognosticorum, </hi>sondern  allein
             zur verweisung eines solchen liederlichen Eynwurffs gemeynt haben will: welcher von
             einem jeden Bauwern fürgebracht werden köndte/ ohne noht/ daß ein <hi rendition="#aq">Philosophus </hi>den Kopff drüber zerbreche/ vnnd ein Buch darvon schreibe. </p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>CXXXIV. </head><lb/>
          <p> Belangent den <hi rendition="#aq">Aphorismum, </hi>daß <hi rendition="#aq">coniunctio
               Saturni et Solis in Capricorno et Aquario </hi>grosse Kälte vervrsachen solle/ darauff die <hi rendition="#aq">Astrologi </hi>sich verlassen/ vnd drüber/ wie <hi rendition="#aq">D.
               Feselius </hi>saget/ heßlich stecken bleiben/ da wil ich <hi rendition="#aq">D.
               Feselio </hi>einen gantzen Philosophischen Proceß darauß machen. Erstlich setze ich
             die Witterung dieser Conjunction neben einander/ so weyt meine obseruationes gelangen. </p>
          <p> Anno 1592. 9. Julij <hi rendition="#aq">Stylo nouo, in cancro </hi>hab ich noch nicht
             angefangen auffzumercken. Allein schreibet <hi rendition="#aq">Chytraeus, </hi>daß der
             gantze Sommer sonderlich vmb dieselbige zeit kalt vnnd winterig gewest. </p>
          <p> Anno 1592. 24. Julij/ <hi rendition="#aq">in principio Leonis</hi>. Da ward ein grosse
             Confusion von Aspecten. Dann <hi rendition="#aq">Sol, Venus, Saturnus </hi>waren
             conjungirt/ <hi rendition="#aq">Mars in sextili Jouis et vltra, Mercurius ab opposito
               <fw type="sig" place="bottom">Ur</fw>
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[Ur]/0172] können/ sondern auch das vbel ärger gemacht/ vnd alles das vervrsachet haben müssen/ was etwa die vbermannete Natur oder das vnordentliche Leben deß Patienten gethan hat. Wann ich da auff die Klagen deß vngelehrten Pöfels/ der von keiner Discretion nichts weiß/ gehen wolte/ meynte nicht D. Feselius ich köndte jhm seine Medicinam eben so leichtlich vmbkehren vnnd verdächtig machen/ als leicht er jetzo mit anmassung solcher Jdiotischen Jndiscretion den Astrologis die experientiam aspectuum benemmen vnd zu nicht machen kan. F 2. Dann ich warlich in seinen Einreden/ die er hie wider etlicher Jahr prognostica führet/ nichts finde/ das ein Philosophischer Kopff mit Ehren vnd Reputation fürbringen kann: Welches ich nit zu Beschützung derselben prognosticorum, sondern allein zur verweisung eines solchen liederlichen Eynwurffs gemeynt haben will: welcher von einem jeden Bauwern fürgebracht werden köndte/ ohne noht/ daß ein Philosophus den Kopff drüber zerbreche/ vnnd ein Buch darvon schreibe. CXXXIV. Belangent den Aphorismum, daß coniunctio Saturni et Solis in Capricorno et Aquario grosse Kälte vervrsachen solle/ darauff die Astrologi sich verlassen/ vnd drüber/ wie D. Feselius saget/ heßlich stecken bleiben/ da wil ich D. Feselio einen gantzen Philosophischen Proceß darauß machen. Erstlich setze ich die Witterung dieser Conjunction neben einander/ so weyt meine obseruationes gelangen. Anno 1592. 9. Julij Stylo nouo, in cancro hab ich noch nicht angefangen auffzumercken. Allein schreibet Chytraeus, daß der gantze Sommer sonderlich vmb dieselbige zeit kalt vnnd winterig gewest. Anno 1592. 24. Julij/ in principio Leonis. Da ward ein grosse Confusion von Aspecten. Dann Sol, Venus, Saturnus waren conjungirt/ Mars in sextili Jouis et vltra, Mercurius ab opposito Ur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/172
Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Ur]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/172>, abgerufen am 30.04.2024.