Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.et vt Verbum caro factum est, ita etiam homo per Verbum ea accepit. Mit welchen worten er klar bezeuget / das er nicht de gratia habituali, sed vnionis rede. Denn dieweil die empfangene Maiestet also verstanden sol werden / wie das ewige Wort ist fleisch worden / vnd aber die angenomene Natur mit nichten das Wort selbst worden / noch in dasselbige verwandelt ist / so ist sie auch nicht für sich / in abstracto, almechtig / alwissend / oder vnendlich worden: Sondern was Christus / als Gott / von ewigkeit ist / das behelt er auch in der Menschwerdung. Wie aber weder zuuor / noch hernach seines gleichen vnter Menschen nicht gefunden / also ist zuuerstehen / das jm solchs alles / was er von ewigkeit hat / vffs newe gegeben werde / nicht zwar das es seiner menschlichen Natur gebüre / söndern der Person bleibt es / die zuuor in menschlicher gestalt nicht gesehen / noch erkant war. Solchs bezeugt auch Cyrillus de recta fide ad Theodosium mit folgendem Spruch: Manifestum est, quod quae insunt natura, & proprie Verbo ex Deo Patre, seruantur ei iterum etiam, quando apparuit vt homo. Ideo periculosum est audere diffidere. Ad hunc igitur modum intelligi potest, omnia a Patre data Filio, vt ea, quae ab aeterno habuit, quatenus Verbum Patris est, iterum accepisse videatur, quatenus Verbum caro factum est, & in carne manifestatum. &c. Aus welchen worten Cyrilli vnwidersprechlich geschlossen wird / das so fern die ewige Gottheit des Sons / dem angenomenen fleisch / oder der angenomenen Menschheit gegeben ist / so fern gebüren jhr auch alle wesentliche eigenschafften Gottes. et vt Verbum caro factum est, ita etiam homo per Verbum ea accepit. Mit welchen worten er klar bezeuget / das er nicht de gratia habituali, sed vnionis rede. Deñ dieweil die empfangene Maiestet also verstanden sol werden / wie das ewige Wort ist fleisch wordẽ / vnd aber die angenomene Natur mit nichten das Wort selbst worden / noch in dasselbige verwandelt ist / so ist sie auch nicht für sich / in abstracto, almechtig / alwissend / oder vnendlich worden: Sondern was Christus / als Gott / von ewigkeit ist / das behelt er auch in der Menschwerdung. Wie aber weder zuuor / noch hernach seines gleichen vnter Menschen nicht gefunden / also ist zuuerstehen / das jm solchs alles / was er von ewigkeit hat / vffs newe gegeben werde / nicht zwar das es seiner menschlichen Natur gebüre / söndern der Person bleibt es / die zuuor in menschlicher gestalt nicht gesehen / noch erkant war. Solchs bezeugt auch Cyrillus de recta fide ad Theodosium mit folgendem Spruch: Manifestum est, quòd quae insunt natura, & propriè Verbo ex Deo Patre, seruantur ei iterum etiam, quando apparuit vt homo. Ideò periculosum est audere diffidere. Ad hunc igitur modum intelligi potest, omnia à Patre data Filio, vt ea, quae ab aeterno habuit, quatenus Verbum Patris est, iterum accepisse videatur, quatenus Verbum caro factum est, & in carne manifestatum. &c. Aus welchen worten Cyrilli vnwidersprechlich geschlossen wird / das so fern die ewige Gottheit des Sons / dem angenomenen fleisch / oder der angenomenen Menschheit gegeben ist / so fern gebüren jhr auch alle wesentliche eigenschafften Gottes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0090" n="86"/> et vt Verbum caro factum est, ita etiam homo per Verbum ea accepit.</p> <p>Mit welchen worten er klar bezeuget / das er nicht de gratia habituali, sed vnionis rede. Deñ dieweil die empfangene Maiestet also verstanden sol werden / wie das ewige Wort ist fleisch wordẽ / vnd aber die angenomene Natur mit nichten das Wort selbst worden / noch in dasselbige verwandelt ist / so ist sie auch nicht für sich / in abstracto, almechtig / alwissend / oder vnendlich worden: Sondern was Christus / als Gott / von ewigkeit ist / das behelt er auch in der Menschwerdung.</p> <p>Wie aber weder zuuor / noch hernach seines gleichen vnter Menschen nicht gefunden / also ist zuuerstehen / das jm solchs alles / was er von ewigkeit hat / vffs newe gegeben werde / nicht zwar das es seiner menschlichen Natur gebüre / söndern der Person bleibt es / die zuuor in menschlicher gestalt nicht gesehen / noch erkant war.</p> <p>Solchs bezeugt auch Cyrillus de recta fide ad Theodosium mit folgendem Spruch: Manifestum est, quòd quae insunt natura, & propriè Verbo ex Deo Patre, seruantur ei iterum etiam, quando apparuit vt homo. Ideò periculosum est audere diffidere. Ad hunc igitur modum intelligi potest, omnia à Patre data Filio, vt ea, quae ab aeterno habuit, quatenus Verbum Patris est, iterum accepisse videatur, quatenus Verbum caro factum est, & in carne manifestatum. &c.</p> <p>Aus welchen worten Cyrilli vnwidersprechlich geschlossen wird / das so fern die ewige Gottheit des Sons / dem angenomenen fleisch / oder der angenomenen Menschheit gegeben ist / so fern gebüren jhr auch alle wesentliche eigenschafften Gottes.</p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0090]
et vt Verbum caro factum est, ita etiam homo per Verbum ea accepit.
Mit welchen worten er klar bezeuget / das er nicht de gratia habituali, sed vnionis rede. Deñ dieweil die empfangene Maiestet also verstanden sol werden / wie das ewige Wort ist fleisch wordẽ / vnd aber die angenomene Natur mit nichten das Wort selbst worden / noch in dasselbige verwandelt ist / so ist sie auch nicht für sich / in abstracto, almechtig / alwissend / oder vnendlich worden: Sondern was Christus / als Gott / von ewigkeit ist / das behelt er auch in der Menschwerdung.
Wie aber weder zuuor / noch hernach seines gleichen vnter Menschen nicht gefunden / also ist zuuerstehen / das jm solchs alles / was er von ewigkeit hat / vffs newe gegeben werde / nicht zwar das es seiner menschlichen Natur gebüre / söndern der Person bleibt es / die zuuor in menschlicher gestalt nicht gesehen / noch erkant war.
Solchs bezeugt auch Cyrillus de recta fide ad Theodosium mit folgendem Spruch: Manifestum est, quòd quae insunt natura, & propriè Verbo ex Deo Patre, seruantur ei iterum etiam, quando apparuit vt homo. Ideò periculosum est audere diffidere. Ad hunc igitur modum intelligi potest, omnia à Patre data Filio, vt ea, quae ab aeterno habuit, quatenus Verbum Patris est, iterum accepisse videatur, quatenus Verbum caro factum est, & in carne manifestatum. &c.
Aus welchen worten Cyrilli vnwidersprechlich geschlossen wird / das so fern die ewige Gottheit des Sons / dem angenomenen fleisch / oder der angenomenen Menschheit gegeben ist / so fern gebüren jhr auch alle wesentliche eigenschafften Gottes.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/90>, abgerufen am 16.06.2024. |