Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1534.Tische bey zwey vnd viertzig hundert gesessen / vnnd drey Gerichte geben / als gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / vnd hat der König / Königin / vnd alle jre Diener / zu Tische gedienet. Nach dem essen / hat der König vnd die Königin Weitzenkuchen genommen / gebrochen / vnnd den andern gegeben / mit solchen worten: Nemet vnd esset / vnd verkündiget den Tod deß HERRN. Deßgleichen auch eine Kanne mit Wein / mit denselbigen worten: Nemet vnnd trincket alle darauß / vnnd verkündiget den Todt deß HERREN. Die Gemeine aber hat fortan einer dem andern die Kuchen gebrochen / mit solchen worten: Bruder vnd Schwester / nim hin / vnd jß davon / Wie sich Christus für mich gegeben hat / also wil ich mich für dich geben. Vnnd als er die Weitzenkörnlein in einander gebacken / vnd die Trauben zusammen getruckt / Also sind wir auch in ein. Vnd folgend deß Dinstags nach Gereonis / welches ist der dreytzehende tag Octobris / Anni 34. ist eine versammlung zu Münster auff dem Thummhofe geschehen / zu zehen Vhr / für Mittag / die helfft so in Münster vorhanden / zwey vnd viertzig hundert an einer versammlung / Mann vnd Frawen / zu allen theilen Mannbar / vnd haben sich dargesetzt / alle zur Tafeln gespeiset / zum ersten gessen gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / darnehest einen kuchen / das Abendtmal zubeginnen. Darnach kam der König mit seinem Volck / mit ein vnd dreissig Pferden / mit vier Drabanten / gekleydet mit Samet vnd gülden Stücken auß der Kirchen. Der König gekleidet mit einem schwartzen Paltrock / darauff ein silbern Stück gedecket vnd seiner Kron / vnd ein tapffer Ornament mit einer gülden Welt / dadurch zwey Schwert / vnd die Hände voll Ringe / vnd in seinem vollen Harnisch abgesessen / vnd in der Kleydung zur Tafeln gedienet mit seinen Dienern ohngefehrlich mit sechtzig Personen / vnnd als die Mahlzeit geschehen / ist er auch gesessen mit den Dienern vorgemelt / vnd den jenen / die von der Wache kamen. Anno 1534.Tische bey zwey vnd viertzig hundert gesessen / vnnd drey Gerichte geben / als gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / vnd hat der König / Königin / vnd alle jre Diener / zu Tische gedienet. Nach dem essen / hat der König vnd die Königin Weitzenkuchen genommen / gebrochen / vnnd den andern gegeben / mit solchen worten: Nemet vnd esset / vnd verkündiget den Tod deß HERRN. Deßgleichen auch eine Kanne mit Wein / mit denselbigen worten: Nemet vnnd trincket alle darauß / vnnd verkündiget den Todt deß HERREN. Die Gemeine aber hat fortan einer dem andern die Kuchen gebrochen / mit solchen worten: Bruder vnd Schwester / nim hin / vnd jß davon / Wie sich Christus für mich gegeben hat / also wil ich mich für dich geben. Vnnd als er die Weitzenkörnlein in einander gebacken / vñ die Trauben zusammen getruckt / Also sind wir auch in ein. Vnd folgend deß Dinstags nach Gereonis / welches ist der dreytzehende tag Octobris / Anni 34. ist eine versam̃lung zu Münster auff dem Thum̃hofe geschehen / zu zehen Vhr / für Mittag / die helfft so in Münster vorhanden / zwey vnd viertzig hundert an einer versam̃lung / Mann vnd Frawen / zu allen theilen Mannbar / vnd haben sich dargesetzt / alle zur Tafeln gespeiset / zum ersten gessen gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / darnehest einen kuchen / das Abendtmal zubeginnen. Darnach kam der König mit seinem Volck / mit ein vnd dreissig Pferden / mit vier Drabanten / gekleydet mit Samet vnd gülden Stücken auß der Kirchen. Der König gekleidet mit einem schwartzen Paltrock / darauff ein silbern Stück gedecket vnd seiner Kron / vnd ein tapffer Ornament mit einer gülden Welt / dadurch zwey Schwert / vnd die Hände voll Ringe / vñ in seinem vollen Harnisch abgesessen / vnd in der Kleydung zur Tafeln gedienet mit seinen Dienern ohngefehrlich mit sechtzig Personen / vnnd als die Mahlzeit geschehen / ist er auch gesessen mit den Dienern vorgemelt / vnd den jenen / die von der Wache kamen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0322" n="306"/><note place="left">Anno 1534.</note>Tische bey zwey vnd viertzig hundert gesessen / vnnd drey Gerichte geben / als gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / vnd hat der König / Königin / vnd alle jre Diener / zu Tische gedienet.</p> <note place="left"><hi rendition="#i">Tom. 2. Vuit. fol. 412.</hi> König Leydensis.</note> <p>Nach dem essen / hat der König vnd die Königin Weitzenkuchen genommen / gebrochen / vnnd den andern gegeben / mit solchen worten: Nemet vnd esset / vnd verkündiget den Tod deß HERRN. Deßgleichen auch eine Kanne mit Wein / mit denselbigen worten: Nemet vnnd trincket alle darauß / vnnd verkündiget den Todt deß HERREN.</p> <p>Die Gemeine aber hat fortan einer dem andern die Kuchen gebrochen / mit solchen worten: Bruder vnd Schwester / nim hin / vnd jß davon / Wie sich Christus für mich gegeben hat / also wil ich mich für dich geben. Vnnd als er die Weitzenkörnlein in einander gebacken / vñ die Trauben zusammen getruckt / Also sind wir auch in ein.</p> <p>Vnd folgend deß Dinstags nach Gereonis / welches ist der dreytzehende tag Octobris / Anni 34. ist eine versam̃lung zu Münster auff dem Thum̃hofe geschehen / zu zehen Vhr / für Mittag / die helfft so in Münster vorhanden / zwey vnd viertzig hundert an einer versam̃lung / Mann vnd Frawen / zu allen theilen Mannbar / vnd haben sich dargesetzt / alle zur Tafeln gespeiset / zum ersten gessen gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / darnehest einen kuchen / das Abendtmal zubeginnen. Darnach kam der König mit seinem Volck / mit ein vnd dreissig Pferden / mit vier Drabanten / gekleydet mit Samet vnd gülden Stücken auß der Kirchen. Der König gekleidet mit einem schwartzen Paltrock / darauff ein silbern Stück gedecket vnd seiner Kron / vnd ein tapffer Ornament mit einer gülden Welt / dadurch zwey Schwert / vnd die Hände voll Ringe / vñ in seinem vollen Harnisch abgesessen / vnd in der Kleydung zur Tafeln gedienet mit seinen Dienern ohngefehrlich mit sechtzig Personen / vnnd als die Mahlzeit geschehen / ist er auch gesessen mit den Dienern vorgemelt / vnd den jenen / die von der Wache kamen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [306/0322]
Tische bey zwey vnd viertzig hundert gesessen / vnnd drey Gerichte geben / als gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / vnd hat der König / Königin / vnd alle jre Diener / zu Tische gedienet.
Anno 1534. Nach dem essen / hat der König vnd die Königin Weitzenkuchen genommen / gebrochen / vnnd den andern gegeben / mit solchen worten: Nemet vnd esset / vnd verkündiget den Tod deß HERRN. Deßgleichen auch eine Kanne mit Wein / mit denselbigen worten: Nemet vnnd trincket alle darauß / vnnd verkündiget den Todt deß HERREN.
Die Gemeine aber hat fortan einer dem andern die Kuchen gebrochen / mit solchen worten: Bruder vnd Schwester / nim hin / vnd jß davon / Wie sich Christus für mich gegeben hat / also wil ich mich für dich geben. Vnnd als er die Weitzenkörnlein in einander gebacken / vñ die Trauben zusammen getruckt / Also sind wir auch in ein.
Vnd folgend deß Dinstags nach Gereonis / welches ist der dreytzehende tag Octobris / Anni 34. ist eine versam̃lung zu Münster auff dem Thum̃hofe geschehen / zu zehen Vhr / für Mittag / die helfft so in Münster vorhanden / zwey vnd viertzig hundert an einer versam̃lung / Mann vnd Frawen / zu allen theilen Mannbar / vnd haben sich dargesetzt / alle zur Tafeln gespeiset / zum ersten gessen gekocht Fleisch / Schincken vnd Gebratens / darnehest einen kuchen / das Abendtmal zubeginnen. Darnach kam der König mit seinem Volck / mit ein vnd dreissig Pferden / mit vier Drabanten / gekleydet mit Samet vnd gülden Stücken auß der Kirchen. Der König gekleidet mit einem schwartzen Paltrock / darauff ein silbern Stück gedecket vnd seiner Kron / vnd ein tapffer Ornament mit einer gülden Welt / dadurch zwey Schwert / vnd die Hände voll Ringe / vñ in seinem vollen Harnisch abgesessen / vnd in der Kleydung zur Tafeln gedienet mit seinen Dienern ohngefehrlich mit sechtzig Personen / vnnd als die Mahlzeit geschehen / ist er auch gesessen mit den Dienern vorgemelt / vnd den jenen / die von der Wache kamen.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/322>, abgerufen am 16.06.2024. |