Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.troffene Anno 1536.Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzehlen / vnd als denn Buceri eigene wort anhören. Es hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an Philippum geschrieben / vnd begert zu wissen / was vnd wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinen Geferten seyn von jhrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkennt vnd bekennt / vnd in jrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der Bekenntniß der Lehre in vnsern Kirchen gewandt / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirchen empfangen / vnd dabey bestendiglich zuverharren / mit Hand vnd Mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sächsischer Cantzley noch vorhanden ist. D. Lut her bleibet bestendig bey Gottes Wort / vnd sie get ob.Also ist D. Luth. durch Gottes gnade regiert worden / vnnd als ein trewer Held bestendig geblieben / vnnd nicht vmb ein Haar breit von erkannter vnd bekannter Warheit gewichen / wie er denn auch zu allen Theologen vnnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich fordern lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / daß er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jm auch in Rücken andere vnd gefährliche vereinigung solten beschlossen vnd auffgerichtet werden / oder mit der zeit etliche anders von jm dichten würden / so solte man jnen weder folgen noch gläuben / etc. D. Luthert schrifft an Raht zu Straßburg.Den Gesandten / da sie widerumb von Wittenberg abgereiset / hat D. Luther ein freundlich friedliebend schreiben an Raht zu Straßburg mit geben / also lautend: Gnad vnd fried in Christo. Erbare / fürsichtige liebe Herrn / Was wir hie mit Gottes Gnaden angerichtet haben / werden Er Capito Doctor / vnd M. Bucer E. F. wol anzeigen. Weildenn Gott der Vatter euch fürnemlich gegeben / solche einigkeit zu för- troffene Anno 1536.Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzehlen / vnd als denn Buceri eigene wort anhören. Es hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an Philippum geschrieben / vnd begert zu wissen / was vnd wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinen Geferten seyn von jhrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkennt vnd bekennt / vnd in jrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der Bekenntniß der Lehre in vnsern Kirchen gewandt / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirchen empfangen / vnd dabey bestendiglich zuverharren / mit Hand vnd Mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sächsischer Cantzley noch vorhanden ist. D. Lut her bleibet bestendig bey Gottes Wort / vnd sie get ob.Also ist D. Luth. durch Gottes gnade regiert worden / vnnd als ein trewer Held bestendig geblieben / vnnd nicht vmb ein Haar breit von erkañter vñ bekañter Warheit gewichen / wie er deñ auch zu allen Theologen vnnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich fordern lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / daß er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jm auch in Rücken andere vñ gefährliche vereinigung solten beschlossen vñ auffgerichtet werden / oder mit der zeit etliche anders von jm dichten würden / so solte man jnen weder folgen noch gläuben / etc. D. Luthert schrifft an Raht zu Straßburg.Den Gesandten / da sie widerumb von Wittenberg abgereiset / hat D. Luther ein freundlich friedliebend schreiben an Raht zu Straßburg mit geben / also lautend: Gnad vnd fried in Christo. Erbare / fürsichtige liebe Herrn / Was wir hie mit Gottes Gnaden angerichtet haben / werden Er Capito Doctor / vnd M. Bucer E. F. wol anzeigen. Weildenn Gott der Vatter euch fürnemlich gegeben / solche einigkeit zu för- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0366" n="350"/> troffene <note place="left">Anno 1536.</note>Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzehlen / vnd als denn Buceri eigene wort anhören.</p> <note place="left">Churfürst zu Sachsen begert zu wissen / was vñ wie alles gehandelt sey worden mit Bucero vnd den andern Theologen.</note> <p>Es hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an Philippum geschrieben / vnd begert zu wissen / was vnd wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinen Geferten seyn von jhrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkennt vnd bekennt / vnd in jrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der Bekenntniß der Lehre in vnsern Kirchen gewandt / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirchen empfangen / vnd dabey bestendiglich zuverharren / mit Hand vnd Mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sächsischer Cantzley noch vorhanden ist.</p> <note place="left">D. Lut her bleibet bestendig bey Gottes Wort / vnd sie get ob.</note> <p>Also ist D. Luth. durch Gottes gnade regiert worden / vnnd als ein trewer Held bestendig geblieben / vnnd nicht vmb ein Haar breit von erkañter vñ bekañter Warheit gewichen / wie er deñ auch zu allen Theologen vnnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich fordern lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / daß er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jm auch in Rücken andere vñ gefährliche vereinigung solten beschlossen vñ auffgerichtet werden / oder mit der zeit etliche anders von jm dichten würden / so solte man jnen weder folgen noch gläuben / etc.</p> <note place="left">D. Luthert schrifft an Raht zu Straßburg.</note> <p>Den Gesandten / da sie widerumb von Wittenberg abgereiset / hat D. Luther ein freundlich friedliebend schreiben an Raht zu Straßburg mit geben / also lautend:</p> <p>Gnad vnd fried in Christo. Erbare / fürsichtige liebe Herrn / Was wir hie mit Gottes Gnaden angerichtet haben / werden Er Capito Doctor / vnd M. Bucer E. F. wol anzeigen. Weildenn Gott der Vatter euch fürnemlich gegeben / solche einigkeit zu för- </p> </div> </body> </text> </TEI> [350/0366]
troffene Formam Concordiae erfolget / auch kürtzlich erzehlen / vnd als denn Buceri eigene wort anhören.
Anno 1536. Es hat dazumal der Churfürst zu Sachsen an D. Luth. vnd an Philippum geschrieben / vnd begert zu wissen / was vnd wie mit Bucero / vnd den andern frembden Theologen die Concordia angestellet vnd getroffen sey. Darauff sie mit einander dem Churfürsten geantwortet / Bucerus sampt seinen Geferten seyn von jhrem jrrthumb / vnd voriger falschen Zwinglischen meinung abgestanden / dieselbige erkennt vnd bekennt / vnd in jrer gegenwart / vnd hernachmals offentlich widerruffen / vnd sich zu der Bekenntniß der Lehre in vnsern Kirchen gewandt / Das heilige Sacrament darauff in der gemeinen Kirchen empfangen / vnd dabey bestendiglich zuverharren / mit Hand vnd Mund zugesagt / etc. wie solche schrifft in Fürstlicher Sächsischer Cantzley noch vorhanden ist.
Also ist D. Luth. durch Gottes gnade regiert worden / vnnd als ein trewer Held bestendig geblieben / vnnd nicht vmb ein Haar breit von erkañter vñ bekañter Warheit gewichen / wie er deñ auch zu allen Theologen vnnd Kirchendienern zu Wittenberg in seiner schwacheit / da er sie zu sich fordern lassen / wissentlich vnd mit frewdigkeit gesagt / vnd bezeuget / daß er von der einfalt der klaren wort Christi im Abendmal keinen weg weichen könte / sondern biß an sein ende dabey stehen vnd tawren wolte / vnd da jm auch in Rücken andere vñ gefährliche vereinigung solten beschlossen vñ auffgerichtet werden / oder mit der zeit etliche anders von jm dichten würden / so solte man jnen weder folgen noch gläuben / etc.
Den Gesandten / da sie widerumb von Wittenberg abgereiset / hat D. Luther ein freundlich friedliebend schreiben an Raht zu Straßburg mit geben / also lautend:
Gnad vnd fried in Christo. Erbare / fürsichtige liebe Herrn / Was wir hie mit Gottes Gnaden angerichtet haben / werden Er Capito Doctor / vnd M. Bucer E. F. wol anzeigen. Weildenn Gott der Vatter euch fürnemlich gegeben / solche einigkeit zu för-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/366 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/366>, abgerufen am 13.06.2024. |