Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1536.vnd in Himmel auffgenommen / nicht nach seiner Gottheit (denn nach derselben war er / ist / vnd bleibt allzeit im Himmel / weil er eines wesens ist mit dem Vatter) Sondern nach seiner Menscheit / denn dieselbe ist auß dieser Welt in die vnsichtliche herrligkeit Gottes / in das Liecht / dahin niemand kommen kan / vnd in den vollkommenen gebrauch oder besitzung der Gottheit / versetzet. Vnd diese seine meinung vom Himmel / hat er auch hernach anderßwo widerholet vnd bestättiget. Diesen Himmel / in welchen Christus auffgefahren / weil er vber alle Himmel ist / darff ich zwar nicht anders beschreiben / denn mit denen worten / so in H. Schrifft gebraucht werden / vnd nicht durch solche reden / so etwa vnser vernunfft ehnlich seyn. Die Schrifft aber / wenn sie von diesem Himmel redet / saget sie nicht von raum oder örtern / sondern von Göttlicher Ehr / Maiestet / vnd Seligkeit / vnd zeuget außdrücklich / daß in keines menschen Hertz kommen sey / was es mit diesem Himmel für ein gelegenheit habe / etc. Item: Wenn die Schrifft von jemands sagt / Daß er dem Fürsten zur rechten sitze / so wil sie so viel sagen / Daß er an macht vnd gewalt dem Fürsten der nechste sey / welchs zwar auch die Kinder Zebedaei wol verstanden haben. Nu hat Gott der Vatter dem Menschen Christo gewalt gegeben vber alles fleisch / daß er das ewige Leben gebe allen denen / die jhm der Vatter gegeben hat / Johan. 17. Vnd nicht das allein / sondern er hat jn auch erhaben vber alle gewalt der Engel Ephes. 1. Daher sagt die Schrifft / Daß er jn zu seiner Rechten erhöhet vnd gesetzet habe. Das ist vnser Glaub vnd Bekenntniß von der Rechten Gottes. Item: Wir lehren die Leute diß zubedencken / daß es mit der Himmlischen Glori vnd Herrligkeit / darinn Christus regiert vnd herrschet / ein solche gelegenheit habe / Daß kein Auge dieselbe schen / kein Ohr dieselbe hören / vnd auch vnser Hertz dieselbe nicht verstehen könne. Vnd daß das Sacrament ein Geheimniß deß Himmelreichs sey / das sich in die limites praedicamentorun oder Regeln Anno 1536.vnd in Himmel auffgenommen / nicht nach seiner Gottheit (denn nach derselben war er / ist / vñ bleibt allzeit im Himmel / weil er eines wesens ist mit dem Vatter) Sondern nach seiner Menscheit / deñ dieselbe ist auß dieser Welt in die vnsichtliche herrligkeit Gottes / in das Liecht / dahin niemand kommen kan / vñ in den vollkommenen gebrauch oder besitzung der Gottheit / versetzet. Vnd diese seine meinung vom Himmel / hat er auch hernach anderßwo widerholet vnd bestättiget. Diesen Himmel / in welchen Christus auffgefahren / weil er vber alle Himmel ist / darff ich zwar nicht anders beschreiben / denn mit denen worten / so in H. Schrifft gebraucht werden / vnd nicht durch solche reden / so etwa vnser vernunfft ehnlich seyn. Die Schrifft aber / wenn sie von diesem Himmel redet / saget sie nicht von raum oder örtern / sondern von Göttlicher Ehr / Maiestet / vnd Seligkeit / vnd zeuget außdrücklich / daß in keines menschen Hertz kommen sey / was es mit diesem Himmel für ein gelegenheit habe / etc. Item: Wenn die Schrifft von jemands sagt / Daß er dem Fürsten zur rechten sitze / so wil sie so viel sagen / Daß er an macht vnd gewalt dem Fürsten der nechste sey / welchs zwar auch die Kinder Zebedaei wol verstanden haben. Nu hat Gott der Vatter dem Menschen Christo gewalt gegeben vber alles fleisch / daß er das ewige Leben gebe allen denen / die jhm der Vatter gegeben hat / Johan. 17. Vnd nicht das allein / sondern er hat jn auch erhaben vber alle gewalt der Engel Ephes. 1. Daher sagt die Schrifft / Daß er jn zu seiner Rechten erhöhet vnd gesetzet habe. Das ist vnser Glaub vnd Bekenntniß von der Rechten Gottes. Item: Wir lehren die Leute diß zubedencken / daß es mit der Him̃lischen Glori vñ Herrligkeit / dariñ Christus regiert vñ herrschet / ein solche gelegenheit habe / Daß kein Auge dieselbe schen / kein Ohr dieselbe hören / vnd auch vnser Hertz dieselbe nicht verstehen könne. 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Die Schrifft aber / wenn sie von diesem Himmel redet / saget sie nicht von raum oder örtern / sondern von Göttlicher Ehr / Maiestet / vnd Seligkeit / vnd zeuget außdrücklich / daß in keines menschen Hertz kommen sey / was es mit diesem Himmel für ein gelegenheit habe / etc.</p> <p>Item: Wenn die Schrifft von jemands sagt / Daß er dem Fürsten zur rechten sitze / so wil sie so viel sagen / Daß er an macht vnd gewalt dem Fürsten der nechste sey / welchs zwar auch die Kinder Zebedaei wol verstanden haben. Nu hat Gott der Vatter dem Menschen Christo gewalt gegeben vber alles fleisch / daß er das ewige Leben gebe allen denen / die jhm der Vatter gegeben hat / Johan. 17. Vnd nicht das allein / sondern er hat jn auch erhaben vber alle gewalt der Engel Ephes. 1. Daher sagt die Schrifft / Daß er jn zu seiner Rechten erhöhet vnd gesetzet habe. 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vnd in Himmel auffgenommen / nicht nach seiner Gottheit (denn nach derselben war er / ist / vñ bleibt allzeit im Himmel / weil er eines wesens ist mit dem Vatter) Sondern nach seiner Menscheit / deñ dieselbe ist auß dieser Welt in die vnsichtliche herrligkeit Gottes / in das Liecht / dahin niemand kommen kan / vñ in den vollkommenen gebrauch oder besitzung der Gottheit / versetzet.
Anno 1536. Vnd diese seine meinung vom Himmel / hat er auch hernach anderßwo widerholet vnd bestättiget. Diesen Himmel / in welchen Christus auffgefahren / weil er vber alle Himmel ist / darff ich zwar nicht anders beschreiben / denn mit denen worten / so in H. Schrifft gebraucht werden / vnd nicht durch solche reden / so etwa vnser vernunfft ehnlich seyn. Die Schrifft aber / wenn sie von diesem Himmel redet / saget sie nicht von raum oder örtern / sondern von Göttlicher Ehr / Maiestet / vnd Seligkeit / vnd zeuget außdrücklich / daß in keines menschen Hertz kommen sey / was es mit diesem Himmel für ein gelegenheit habe / etc.
Item: Wenn die Schrifft von jemands sagt / Daß er dem Fürsten zur rechten sitze / so wil sie so viel sagen / Daß er an macht vnd gewalt dem Fürsten der nechste sey / welchs zwar auch die Kinder Zebedaei wol verstanden haben. Nu hat Gott der Vatter dem Menschen Christo gewalt gegeben vber alles fleisch / daß er das ewige Leben gebe allen denen / die jhm der Vatter gegeben hat / Johan. 17. Vnd nicht das allein / sondern er hat jn auch erhaben vber alle gewalt der Engel Ephes. 1. Daher sagt die Schrifft / Daß er jn zu seiner Rechten erhöhet vnd gesetzet habe. Das ist vnser Glaub vnd Bekenntniß von der Rechten Gottes.
Item: Wir lehren die Leute diß zubedencken / daß es mit der Him̃lischen Glori vñ Herrligkeit / dariñ Christus regiert vñ herrschet / ein solche gelegenheit habe / Daß kein Auge dieselbe schen / kein Ohr dieselbe hören / vnd auch vnser Hertz dieselbe nicht verstehen könne. Vnd daß das Sacrament ein Geheimniß deß Himmelreichs sey / das sich in die limites praedicamentorũ oder Regeln
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/376>, abgerufen am 13.06.2024. |