Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.(welches ja CHRISTVS seinen Leib heißt / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig seyn / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein diefrage / wie er da sey / bekennen aber / er sey nit da. Onzweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute. Diß schreibe ich darumb / nicht daß ich allhie den gantzen han del wolte zuuerklären / vnd jren schwarm zu widerlegen fürnemmen / Sondern daß man betrachte / warumb wir Lutherum so hoch vnd werthhalten / daß solches nicht geschiehet / wie sie vns schuld geben / seiner Person halben / Sondern von wegen seines hohen Beruffs / vnd trefflichen Werckes / das Gott durch den Mann hat außgerichtet / darzu sonst aller gewalt / macht / kunst vnd weißheit aller Key ser / Ja aller Welt were zu wenig gewesen / daß darauß kein zweiffel ist / Gott hat sich damit deß öffentlich verkläret für aller Welt / daß er diesen Mann / zu dem seligen Mann brauchen wollen / damit die reine Lehre in allen stücken / durch jhn solte zu guter nacht / für dem Jüngsten tage / am ende der Welt / widerumb gere iniget / vnd herfür gebracht werden / Welches warumb wir aber von den Sacramentschwermern nicht sollen / noch wenn wir gleich wolten / könten gleichsfals halten / kan ein jeder Gottseliger frommer Christ / leicht lich vnd bald abnemmen / auß dem / wie sie jre Sache eben / wider diesen von Gott erweckten Mann angefangen / vnnd wünderlich geführet haben / als jetzund vermeldet / vnd erzehlet ist. Vnd achte wol / weil sie jr Geist deß erinnert / da sie es verstehen können / darumm haben sie diß geticht / von der verkehrung Lutheri für seinem ende / im Druck herauß gegeben / vns den lieben (er vns ja im hertzen lieb / der thewre Mann Gottes) Lutherum damit zunemen / vnd von den gedancken hinweg zureissen / die vns billich sein heiliger hohtr beruff / deß GOtt lang zuuor durch Paulum alle (welches ja CHRISTVS seinen Leib heißt / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig seyn / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein diefrage / wie er da sey / bekennen aber / er sey nit da. Onzweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute. Diß schreibe ich darumb / nicht daß ich allhie den gantzen han del wolte zuuerklären / vnd jren schwarm zu widerlegen fürnem̃en / Sondern daß man betrachte / warumb wir Lutherum so hoch vnd werthhalten / daß solches nicht geschiehet / wie sie vns schuld geben / seiner Person halben / Sondern von wegen seines hohen Beruffs / vnd trefflichen Werckes / das Gott durch den Mann hat außgerichtet / darzu sonst aller gewalt / macht / kunst vñ weißheit aller Key ser / Ja aller Welt were zu wenig gewesen / daß darauß kein zweiffel ist / Gott hat sich damit deß öffentlich verkläret für aller Welt / daß er diesen Mann / zu dem seligen Mann brauchen wollen / damit die reine Lehre in allen stücken / durch jhn solte zu guter nacht / für dem Jüngsten tage / am ende der Welt / widerumb gere iniget / vnd herfür gebracht werden / Welches warumb wir aber von den Sacramentschwermern nicht sollen / noch wenn wir gleich wolten / könten gleichsfals halten / kan ein jeder Gottseliger frommer Christ / leicht lich vnd bald abnem̃en / auß dem / wie sie jre Sache eben / wider diesen von Gott erweckten Mann angefangen / vnnd wünderlich geführet haben / als jetzund vermeldet / vnd erzehlet ist. Vnd achte wol / weil sie jr Geist deß erinnert / da sie es verstehen köñen / darum̃ haben sie diß geticht / von der verkehrung Lutheri für seinem ende / im Druck herauß gegebẽ / vns den lieben (er vns ja im hertzen lieb / der thewre Mann Gottes) Lutherum damit zunemen / vnd von den gedancken hinweg zureissen / die vns billich sein heiliger hohtr beruff / deß GOtt lang zuuor durch Paulum alle <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0736" n="720"/> (welches ja CHRISTVS seinen Leib heißt / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig seyn / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein diefrage / wie er da sey / bekennen aber / er sey nit da. Onzweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute.</p> <p>Diß schreibe ich darumb / nicht daß ich allhie den gantzen han del wolte zuuerklären / vnd jren schwarm zu widerlegen fürnem̃en / Sondern daß man betrachte / warumb wir Lutherum so hoch vnd werthhalten / daß solches nicht geschiehet / wie sie vns schuld geben / seiner Person halben / Sondern von wegen seines hohen Beruffs / vnd trefflichen Werckes / das Gott durch den Mann hat außgerichtet / darzu sonst aller gewalt / macht / kunst vñ weißheit aller Key ser / Ja aller Welt were zu wenig gewesen / daß darauß kein zweiffel ist / Gott hat sich damit deß öffentlich verkläret für aller Welt / daß er diesen Mann / zu dem seligen Mann brauchen wollen / damit die reine Lehre in allen stücken / durch jhn solte zu guter nacht / für dem Jüngsten tage / am ende der Welt / widerumb gere iniget / vnd herfür gebracht werden / Welches warumb wir aber von den Sacramentschwermern nicht sollen / noch wenn wir gleich wolten / könten gleichsfals halten / kan ein jeder Gottseliger frommer Christ / leicht lich vnd bald abnem̃en / auß dem / wie sie jre Sache eben / wider diesen von Gott erweckten Mann angefangen / vnnd wünderlich geführet haben / als jetzund vermeldet / vnd erzehlet ist.</p> <p>Vnd achte wol / weil sie jr Geist deß erinnert / da sie es verstehen köñen / darum̃ haben sie diß geticht / von der verkehrung Lutheri für seinem ende / im Druck herauß gegebẽ / vns den lieben (er vns ja im hertzen lieb / der thewre Mann Gottes) Lutherum damit zunemen / vnd von den gedancken hinweg zureissen / die vns billich sein heiliger hohtr beruff / deß GOtt lang zuuor durch Paulum alle </p> </div> </body> </text> </TEI> [720/0736]
(welches ja CHRISTVS seinen Leib heißt / Nemlich / eben den / so für vns am Creutz gehangen) gegenwertig? So sagen sie klar / lauter / vnd rund / Nein / der sey nicht / könne auch nicht gegenwertig seyn / Ist die frage / wie närren sie denn nicht die Leute / da sie sagen / Es sey allein diefrage / wie er da sey / bekennen aber / er sey nit da. Onzweiffel ist er nicht da sua praesentia, so ist er nullo modo praesens, es heisse denn bey jhnen praesens vnd absens ein ding / so narren sie dennoch die Leute.
Diß schreibe ich darumb / nicht daß ich allhie den gantzen han del wolte zuuerklären / vnd jren schwarm zu widerlegen fürnem̃en / Sondern daß man betrachte / warumb wir Lutherum so hoch vnd werthhalten / daß solches nicht geschiehet / wie sie vns schuld geben / seiner Person halben / Sondern von wegen seines hohen Beruffs / vnd trefflichen Werckes / das Gott durch den Mann hat außgerichtet / darzu sonst aller gewalt / macht / kunst vñ weißheit aller Key ser / Ja aller Welt were zu wenig gewesen / daß darauß kein zweiffel ist / Gott hat sich damit deß öffentlich verkläret für aller Welt / daß er diesen Mann / zu dem seligen Mann brauchen wollen / damit die reine Lehre in allen stücken / durch jhn solte zu guter nacht / für dem Jüngsten tage / am ende der Welt / widerumb gere iniget / vnd herfür gebracht werden / Welches warumb wir aber von den Sacramentschwermern nicht sollen / noch wenn wir gleich wolten / könten gleichsfals halten / kan ein jeder Gottseliger frommer Christ / leicht lich vnd bald abnem̃en / auß dem / wie sie jre Sache eben / wider diesen von Gott erweckten Mann angefangen / vnnd wünderlich geführet haben / als jetzund vermeldet / vnd erzehlet ist.
Vnd achte wol / weil sie jr Geist deß erinnert / da sie es verstehen köñen / darum̃ haben sie diß geticht / von der verkehrung Lutheri für seinem ende / im Druck herauß gegebẽ / vns den lieben (er vns ja im hertzen lieb / der thewre Mann Gottes) Lutherum damit zunemen / vnd von den gedancken hinweg zureissen / die vns billich sein heiliger hohtr beruff / deß GOtt lang zuuor durch Paulum alle
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/736>, abgerufen am 17.06.2024. |