Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.nen Menscheit zur rechten Gottes gesetzt / damit er zu den Amptssachen auch nach derselben wircken könne / vnd solches nicht allein nach derselben natürlichen eigenschafften / als mit anlegung der hende / Sondern auch vber alles was kan oder mag genennet werden. Diß alles haben die alten lehrer vnd Herr Philippus / viel deutlicher vorstendtlicher vnd gewisser geredt / welches wir auch ohne allen zweiffel also für war halten / vnd derhalben mit derselben eignen worten alhier erzelen wollen / auff das alle ambiguitet vnd zweiffelhafftigkeit / darmit diese Theologen jmmerdar spielen / vnd die vnberichten damit jrre machen / außgeschlossen werde. Beide naturn / sagen die Alten / vorrichten in dem gemeinem werck zum mitlerampt gehörig / jhre wirckungen / doch also / das eine jede in solcher gemeinschafft / das jhrige thut vnd wircket / was jhr eignet vnd gebühret. Denn die Gottheit wircket was der Gottheit ist. Das fleisch vorrichtet was dem fleisch gebüret. Item / die wirckungen beider naturn sindt vnderscheiden / aber nicht getrennet noch abgesöndert / denn Gott vnd Mensch ist eine Person / vnd sind die wirckungen also voreiniget / gleich wie die Naturn selbst miteinander voreiniget sind. Herr Philippus aber treibet jmmerdar dieses mit fleiß. Das ampt gehört der Person nach beyden Naturn / Vnd ob woll die krafft / aus dem menschlichem geschlechte ein ewige Kirche zusamlen / dieselbe zuerhalten / vnd zum ewigen leben vnd seligkeit zu bringen / vnserm einigem Haupt Christo gebüret nach seiner ewigen vnd allmechtigen Gottheit / So wird doch solches recht gesagt von der Person / welche ist Gott vnd Mensch / weil der Son Gottes diese krafft erweiset IN der angenommenen Menscheit / nach dem spruch Pauli / Durch einen Menschen ist der Todt / vnd durch einen Menschen kompt die aufferstehung der Todten. Viel werck werden auch durch den dienst der angenommenen Menscheit verrichtet / als da Christus die aufferweckten sichtbarlich richten wird / So hat die angenommene Menschliche Natur auch jhre hohe wirckung / damit sie alle Creaturn vbertrifft. Voriaget die Teuffel / vnd beschirmet die Kirche Gottes / vnd wircket viel nen Menscheit zur rechten Gottes gesetzt / damit er zu den Amptssachen auch nach derselben wircken könne / vnd solches nicht allein nach derselben natürlichen eigenschafften / als mit anlegung der hende / Sondern auch vber alles was kan oder mag genennet werden. Diß alles haben die alten lehrer vnd Herr Philippus / viel deutlicher vorstendtlicher vnd gewisser geredt / welches wir auch ohne allen zweiffel also für war halten / vnd derhalben mit derselben eignen worten alhier erzelen wollen / auff das alle ambiguitet vnd zweiffelhafftigkeit / darmit diese Theologen jmmerdar spielen / vnd die vnberichten damit jrre machen / außgeschlossen werde. Beide naturn / sagen die Alten / vorrichten in dem gemeinem werck zum mitlerampt gehörig / jhre wirckungen / doch also / das eine jede in solcher gemeinschafft / das jhrige thut vnd wircket / was jhr eignet vnd gebühret. Denn die Gottheit wircket was der Gottheit ist. Das fleisch vorrichtet was dem fleisch gebüret. Item / die wirckungen beider naturn sindt vnderscheiden / aber nicht getrennet noch abgesöndert / denn Gott vnd Mensch ist eine Person / vnd sind die wirckungen also voreiniget / gleich wie die Naturn selbst miteinander voreiniget sind. Herr Philippus aber treibet jmmerdar dieses mit fleiß. Das ampt gehört der Person nach beyden Naturn / Vnd ob woll die krafft / aus dem menschlichem geschlechte ein ewige Kirche zusamlen / dieselbe zuerhalten / vnd zum ewigen leben vnd seligkeit zu bringen / vnserm einigem Haupt Christo gebüret nach seiner ewigen vnd allmechtigen Gottheit / So wird doch solches recht gesagt von der Person / welche ist Gott vnd Mensch / weil der Son Gottes diese krafft erweiset IN der angenommenen Menscheit / nach dem spruch Pauli / Durch einen Menschen ist der Todt / vnd durch einen Menschen kompt die aufferstehung der Todten. Viel werck werden auch durch den dienst der angenommenen Menscheit verrichtet / als da Christus die aufferweckten sichtbarlich richten wird / So hat die angenommene Menschliche Natur auch jhre hohe wirckung / damit sie alle Creaturn vbertrifft. Voriaget die Teuffel / vnd beschirmet die Kirche Gottes / vnd wircket viel <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0150"/> nen Menscheit zur rechten Gottes gesetzt / damit er zu den Amptssachen auch nach derselben wircken könne / vnd solches nicht allein nach derselben natürlichen eigenschafften / als mit anlegung der hende / Sondern auch vber alles was kan oder mag genennet werden.</p> <p>Diß alles haben die alten lehrer vnd Herr Philippus / viel deutlicher vorstendtlicher vnd gewisser geredt / welches wir auch ohne allen zweiffel also für war halten / vnd derhalben mit derselben eignen worten alhier erzelen wollen / auff das alle ambiguitet vnd zweiffelhafftigkeit / darmit diese Theologen jmmerdar spielen / vnd die vnberichten damit jrre machen / außgeschlossen werde.</p> <p>Beide naturn / sagen die Alten / vorrichten in dem gemeinem werck zum mitlerampt gehörig / jhre wirckungen / doch also / das eine jede in solcher gemeinschafft / das jhrige thut vnd wircket / was jhr eignet vnd gebühret. Denn die Gottheit wircket was der Gottheit ist. Das fleisch vorrichtet was dem fleisch gebüret. Item / die wirckungen beider naturn sindt vnderscheiden / aber nicht getrennet noch abgesöndert / denn Gott vnd Mensch ist eine Person / vnd sind die wirckungen also voreiniget / gleich wie die Naturn selbst miteinander voreiniget sind.</p> <p>Herr Philippus aber treibet jmmerdar dieses mit fleiß. Das ampt gehört der Person nach beyden Naturn / Vnd ob woll die krafft / aus dem menschlichem geschlechte ein ewige Kirche zusamlen / dieselbe zuerhalten / vnd zum ewigen leben vnd seligkeit zu bringen / vnserm einigem Haupt Christo gebüret nach seiner ewigen vnd allmechtigen Gottheit / So wird doch solches recht gesagt von der Person / welche ist Gott vnd Mensch / weil der Son Gottes diese krafft erweiset <hi rendition="#i">IN</hi> der angenommenen Menscheit / nach dem spruch Pauli / Durch einen Menschen ist der Todt / vnd durch einen Menschen kompt die aufferstehung der Todten. Viel werck werden auch durch den dienst der angenommenen Menscheit verrichtet / als da Christus die aufferweckten sichtbarlich richten wird / So hat die angenommene Menschliche Natur auch jhre hohe wirckung / damit sie alle Creaturn vbertrifft. Voriaget die Teuffel / vnd beschirmet die Kirche Gottes / vnd wircket viel </p> </div> </body> </text> </TEI> [0150]
nen Menscheit zur rechten Gottes gesetzt / damit er zu den Amptssachen auch nach derselben wircken könne / vnd solches nicht allein nach derselben natürlichen eigenschafften / als mit anlegung der hende / Sondern auch vber alles was kan oder mag genennet werden.
Diß alles haben die alten lehrer vnd Herr Philippus / viel deutlicher vorstendtlicher vnd gewisser geredt / welches wir auch ohne allen zweiffel also für war halten / vnd derhalben mit derselben eignen worten alhier erzelen wollen / auff das alle ambiguitet vnd zweiffelhafftigkeit / darmit diese Theologen jmmerdar spielen / vnd die vnberichten damit jrre machen / außgeschlossen werde.
Beide naturn / sagen die Alten / vorrichten in dem gemeinem werck zum mitlerampt gehörig / jhre wirckungen / doch also / das eine jede in solcher gemeinschafft / das jhrige thut vnd wircket / was jhr eignet vnd gebühret. Denn die Gottheit wircket was der Gottheit ist. Das fleisch vorrichtet was dem fleisch gebüret. Item / die wirckungen beider naturn sindt vnderscheiden / aber nicht getrennet noch abgesöndert / denn Gott vnd Mensch ist eine Person / vnd sind die wirckungen also voreiniget / gleich wie die Naturn selbst miteinander voreiniget sind.
Herr Philippus aber treibet jmmerdar dieses mit fleiß. Das ampt gehört der Person nach beyden Naturn / Vnd ob woll die krafft / aus dem menschlichem geschlechte ein ewige Kirche zusamlen / dieselbe zuerhalten / vnd zum ewigen leben vnd seligkeit zu bringen / vnserm einigem Haupt Christo gebüret nach seiner ewigen vnd allmechtigen Gottheit / So wird doch solches recht gesagt von der Person / welche ist Gott vnd Mensch / weil der Son Gottes diese krafft erweiset IN der angenommenen Menscheit / nach dem spruch Pauli / Durch einen Menschen ist der Todt / vnd durch einen Menschen kompt die aufferstehung der Todten. Viel werck werden auch durch den dienst der angenommenen Menscheit verrichtet / als da Christus die aufferweckten sichtbarlich richten wird / So hat die angenommene Menschliche Natur auch jhre hohe wirckung / damit sie alle Creaturn vbertrifft. Voriaget die Teuffel / vnd beschirmet die Kirche Gottes / vnd wircket viel
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/150 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/150>, abgerufen am 16.06.2024. |