Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Filij iuxta humanitatem, id est Filio homini facto. Item / Das Cyrillus sagt: Verbum cum Carne, id est, Verbum incarnatum, Der ewige Sohn GOttes mit dem fleisch / Welches von der Person des Sohns Gottes redet / der fleisch oder Mensch worden ist. So haben wir in vnserm Theodoreto den spruch Eusta thij, den sie an die spitze vor an gesetzt haben / nirgend also finden können / wie sie es erzehlen. Denn wir finden inn Eustathij spruch bey dem Theodoreto mehr nicht / den so viel: Post paßionem tertio die resurgens cum dubitarent discipuli de ipsius resurrectione, apparuit illis eodem corpore, & carnem quidem totam cum oßibus se habere professus est, Oculis vero illorum sauciatum latus subiecit, & vestigia clauorum ostendit. Welches ein krefftige erweisung ist von der warhafften Menscheit Christi / auch nach der verklerung. Was aber sie allhier weiter anziehen / davon mögen sie Blat vnd Zeil anzeigen / inn welchen Exemplarn sie es gelesen haben / wöllen sie anders nicht in crimine falsi ergriffen werden. Fol. 11.Nach diesen Ihren treffentlichen Argumenten, setzen sie im beschluß / Was wir vns doch zeihen / Das wir die abstractiuas loquendi formulas verwerffen vnd verdammen? Wir haben aber allbereit gnugsam angezeigt / das wir nicht schlecht alle Locutiones in abstracto verwerffen / neque omnes neque simpliciter. Diß aber fechten wir / vnd könnens Ihnen nicht einreumen / das sie / aus solchen reden / so etwan in der Schrifft / vnd inn den Patribus von einer andern materia subiecta, vnd inn einem andern sinn vnd verstand gefunden werden / stracks erzwingen wollen / Das die Menscheit mit jhrer substantz nicht weniger allenthalben sein solle / als die ewige vnendliche Göttliche Natur allenthalben vnd allmechtig ist. Fol. 11. b.Welches so lang sie es verteydingen / machen nicht wir sie zu ketzern / (wie sie reden) sondern sie bringen sich selbsten inn derselben Gesellschafft / Vnd haben sie sich hierinnen gar nicht zuberühmen / wie jhre wort lauten / Als gebrauchen sie sich solcher reden vermöge der H. schrifft / vnd der alt rechtglaubigen zeugnissen / Fellet auch Filij iuxta humanitatem, id est Filio homini facto. Item / Das Cyrillus sagt: Verbum cum Carne, id est, Verbum incarnatum, Der ewige Sohn GOttes mit dem fleisch / Welches von der Person des Sohns Gottes redet / der fleisch oder Mensch worden ist. So haben wir in vnserm Theodoreto den spruch Eusta thij, den sie an die spitze vor an gesetzt haben / nirgend also finden können / wie sie es erzehlen. Denn wir finden inn Eustathij spruch bey dem Theodoreto mehr nicht / den so viel: Post paßionem tertio die resurgens cùm dubitarent discipuli de ipsius resurrectione, apparuit illis eodem corpore, & carnem quidem totam cum oßibus se habere professus est, Oculis verò illorum sauciatum latus subiecit, & vestigia clauorum ostendit. Welches ein krefftige erweisung ist von der warhafften Menscheit Christi / auch nach der verklerung. Was aber sie allhier weiter anziehen / davon mögen sie Blat vnd Zeil anzeigen / inn welchen Exemplarn sie es gelesen haben / wöllen sie anders nicht in crimine falsi ergriffen werden. Fol. 11.Nach diesen Ihren treffentlichen Argumenten, setzen sie im beschluß / Was wir vns doch zeihen / Das wir die abstractiuas loquendi formulas verwerffen vnd verdammen? Wir haben aber allbereit gnugsam angezeigt / das wir nicht schlecht alle Locutiones in abstracto verwerffen / neque omnes neque simpliciter. Diß aber fechten wir / vnd könnens Ihnen nicht einreumen / das sie / aus solchen reden / so etwan in der Schrifft / vnd inn den Patribus von einer andern materia subiecta, vnd inn einem andern sinn vnd verstand gefunden werden / stracks erzwingen wollen / Das die Menscheit mit jhrer substantz nicht weniger allenthalben sein solle / als die ewige vnendliche Göttliche Natur allenthalben vnd allmechtig ist. Fol. 11. b.Welches so lang sie es verteydingen / machen nicht wir sie zu ketzern / (wie sie reden) sondern sie bringen sich selbsten inn derselben Gesellschafft / Vnd haben sie sich hierinnen gar nicht zuberühmen / wie jhre wort lauten / Als gebrauchen sie sich solcher reden vermöge der H. schrifft / vnd der alt rechtglaubigen zeugnissen / Fellet auch <TEI> <text> <body> <div> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0056"/> Filij iuxta humanitatem, id est Filio homini facto.</hi> Item / Das Cyrillus sagt: <hi rendition="#i">Verbum cum Carne, id est, Verbum incarnatum,</hi> Der ewige Sohn GOttes mit dem fleisch / Welches von der Person des Sohns Gottes redet / der fleisch oder Mensch worden ist.</p> <note place="left">Fol. 10. b.</note> <p>So haben wir in vnserm Theodoreto den spruch Eusta thij, den sie an die spitze vor an gesetzt haben / nirgend also finden können / wie sie es erzehlen. 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Filij iuxta humanitatem, id est Filio homini facto. Item / Das Cyrillus sagt: Verbum cum Carne, id est, Verbum incarnatum, Der ewige Sohn GOttes mit dem fleisch / Welches von der Person des Sohns Gottes redet / der fleisch oder Mensch worden ist.
So haben wir in vnserm Theodoreto den spruch Eusta thij, den sie an die spitze vor an gesetzt haben / nirgend also finden können / wie sie es erzehlen. Denn wir finden inn Eustathij spruch bey dem Theodoreto mehr nicht / den so viel: Post paßionem tertio die resurgens cùm dubitarent discipuli de ipsius resurrectione, apparuit illis eodem corpore, & carnem quidem totam cum oßibus se habere professus est, Oculis verò illorum sauciatum latus subiecit, & vestigia clauorum ostendit. Welches ein krefftige erweisung ist von der warhafften Menscheit Christi / auch nach der verklerung. Was aber sie allhier weiter anziehen / davon mögen sie Blat vnd Zeil anzeigen / inn welchen Exemplarn sie es gelesen haben / wöllen sie anders nicht in crimine falsi ergriffen werden.
Nach diesen Ihren treffentlichen Argumenten, setzen sie im beschluß / Was wir vns doch zeihen / Das wir die abstractiuas loquendi formulas verwerffen vnd verdammen?
Wir haben aber allbereit gnugsam angezeigt / das wir nicht schlecht alle Locutiones in abstracto verwerffen / neque omnes neque simpliciter.
Diß aber fechten wir / vnd könnens Ihnen nicht einreumen / das sie / aus solchen reden / so etwan in der Schrifft / vnd inn den Patribus von einer andern materia subiecta, vnd inn einem andern sinn vnd verstand gefunden werden / stracks erzwingen wollen / Das die Menscheit mit jhrer substantz nicht weniger allenthalben sein solle / als die ewige vnendliche Göttliche Natur allenthalben vnd allmechtig ist.
Welches so lang sie es verteydingen / machen nicht wir sie zu ketzern / (wie sie reden) sondern sie bringen sich selbsten inn derselben Gesellschafft / Vnd haben sie sich hierinnen gar nicht zuberühmen / wie jhre wort lauten / Als gebrauchen sie sich solcher reden vermöge der H. schrifft / vnd der alt rechtglaubigen zeugnissen / Fellet auch
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/56>, abgerufen am 15.06.2024. |