Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Höret jhr Herrn Theologi / das Lutherus Euch / vnd ewers gleichen Vbiquisten eben hiermit / ewrem jegerischem gleichniß nach / das Loch verrennet / da jhr sonst hinaus zu wischen pfleget. Denn er nicht sagt / das durch die aufferstehung Christi er wiesen / das die Menscheit (die sich freylich nicht hat können selbst aufferwecken) Allmechtig worden sey / Sondern das diese Person erweiset sey ein Sohn Gottes krefftiglich. Welches der Griechische Text noch deutlicher gibt / das Christus Gottes Sohn sey / geboren aus dem Samen Dauids nach dem Fleisch / das ist nach der Menscheit / vnd sey erweiset Gottes Sohn in der krafft / Oder wie es Lutherus in der deutschen Biblien geben hat / sey erweiset der Allmechtige Sohn Gottes nach dem Geist der da heilig machet (das ist / nach seiner Göttlichen Natur) durch die aufferstehung der Todten. Von diesem spruch Pauli (den Lutherus zu erklerung seiner meinung anzeugt) können wir viel mit besserm fuge euch Theologen ewre wort zu hauß schicken / das wir vns nemlich denselben nicht also / wie jhr gerne woltet / verkeren / verfelschen / vnd aus den Henden werden reissen lassen. 3.Im dritten Punct / Soll es diesen Theologen nicht recht Fol. 15.von vns geschrieben sein / das alle gewalt dem Menschen Christo gegeben / von D. Luthern also verstanden werde / Das dieser Mensch Marien Sohn sey allmechtiger ewiger Gott / der ewige gewalt / vnd alles erschaffen hat / vnd erhelt. Nun sind das nicht vnsere / sondern D. Luthers in dem angezogenem loco eigene wort. Darumb krümmen vnd winden sich diese Theologen / wo sie es doch angreiffen wöllen / das sie es an vns mögen tadeln. Kommen erstlich getrolt mit jren gewönlichen Calumnien von den blossen Titeln vnd Nahmen / die jhnen daraus erfolgen sollen / Wenn man das wort Mensch als ein Concretum vocabulum gebraucht / vnd bekennen doch diese Fol. 15. b.hochgelahrte Theologen bald hernach wieder sich selbst / das sie jhres theils mit den Concretis locutionibus durchaus einig / führen vnd Höret jhr Herrn Theologi / das Lutherus Euch / vnd ewers gleichen Vbiquisten eben hiermit / ewrem jegerischem gleichniß nach / das Loch verrennet / da jhr sonst hinaus zu wischen pfleget. Denn er nicht sagt / das durch die aufferstehung Christi er wiesen / das die Menscheit (die sich freylich nicht hat können selbst aufferwecken) Allmechtig worden sey / Sondern das diese Person erweiset sey ein Sohn Gottes krefftiglich. Welches der Griechische Text noch deutlicher gibt / das Christus Gottes Sohn sey / geboren aus dem Samen Dauids nach dem Fleisch / das ist nach der Menscheit / vnd sey erweiset Gottes Sohn in der krafft / Oder wie es Lutherus in der deutschen Biblien geben hat / sey erweiset der Allmechtige Sohn Gottes nach dem Geist der da heilig machet (das ist / nach seiner Göttlichen Natur) durch die aufferstehung der Todten. Von diesem spruch Pauli (den Lutherus zu erklerung seiner meinung anzeugt) können wir viel mit besserm fuge euch Theologen ewre wort zu hauß schicken / das wir vns nemlich denselben nicht also / wie jhr gerne woltet / verkeren / verfelschen / vnd aus den Henden werden reissen lassen. 3.Im dritten Punct / Soll es diesen Theologen nicht recht Fol. 15.von vns geschrieben sein / das alle gewalt dem Menschen Christo gegeben / von D. Luthern also verstanden werde / Das dieser Mensch Marien Sohn sey allmechtiger ewiger Gott / der ewige gewalt / vnd alles erschaffen hat / vnd erhelt. Nun sind das nicht vnsere / sondern D. Luthers in dem angezogenem loco eigene wort. Darumb krümmen vnd winden sich diese Theologen / wo sie es doch angreiffen wöllen / das sie es an vns mögen tadeln. Kommen erstlich getrolt mit jren gewönlichen Calumnien von den blossen Titeln vnd Nahmen / die jhnen daraus erfolgen sollen / Wenn man das wort Mensch als ein Concretum vocabulum gebraucht / vnd bekennen doch diese Fol. 15. b.hochgelahrte Theologen bald hernach wieder sich selbst / das sie jhres theils mit den Concretis locutionibus durchaus einig / führen vnd <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0080"/> <p>Höret jhr Herrn Theologi / das Lutherus Euch / vnd ewers gleichen Vbiquisten eben hiermit / ewrem jegerischem gleichniß nach / das Loch verrennet / da jhr sonst hinaus zu wischen pfleget. Denn er nicht sagt / das durch die aufferstehung Christi er wiesen / das die Menscheit (die sich freylich nicht hat können selbst aufferwecken) Allmechtig worden sey / Sondern das diese Person erweiset sey ein Sohn Gottes krefftiglich. Welches der Griechische Text noch deutlicher gibt / das Christus Gottes Sohn sey / geboren aus dem Samen Dauids nach dem Fleisch / das ist nach der Menscheit / vnd sey erweiset Gottes Sohn in der krafft / Oder wie es Lutherus in der deutschen Biblien geben hat / sey erweiset der Allmechtige Sohn Gottes nach dem Geist der da heilig machet (das ist / nach seiner Göttlichen Natur) durch die aufferstehung der Todten.</p> <p>Von diesem spruch Pauli (den Lutherus zu erklerung seiner meinung anzeugt) können wir viel mit besserm fuge euch Theologen ewre wort zu hauß schicken / das wir vns nemlich denselben nicht also / wie jhr gerne woltet / verkeren / verfelschen / vnd aus den Henden werden reissen lassen.</p> <note place="left">3.</note> <p>Im dritten Punct / Soll es diesen Theologen nicht recht <note place="left">Fol. 15.</note>von vns geschrieben sein / das alle gewalt dem Menschen Christo gegeben / von D. 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Höret jhr Herrn Theologi / das Lutherus Euch / vnd ewers gleichen Vbiquisten eben hiermit / ewrem jegerischem gleichniß nach / das Loch verrennet / da jhr sonst hinaus zu wischen pfleget. Denn er nicht sagt / das durch die aufferstehung Christi er wiesen / das die Menscheit (die sich freylich nicht hat können selbst aufferwecken) Allmechtig worden sey / Sondern das diese Person erweiset sey ein Sohn Gottes krefftiglich. Welches der Griechische Text noch deutlicher gibt / das Christus Gottes Sohn sey / geboren aus dem Samen Dauids nach dem Fleisch / das ist nach der Menscheit / vnd sey erweiset Gottes Sohn in der krafft / Oder wie es Lutherus in der deutschen Biblien geben hat / sey erweiset der Allmechtige Sohn Gottes nach dem Geist der da heilig machet (das ist / nach seiner Göttlichen Natur) durch die aufferstehung der Todten.
Von diesem spruch Pauli (den Lutherus zu erklerung seiner meinung anzeugt) können wir viel mit besserm fuge euch Theologen ewre wort zu hauß schicken / das wir vns nemlich denselben nicht also / wie jhr gerne woltet / verkeren / verfelschen / vnd aus den Henden werden reissen lassen.
Im dritten Punct / Soll es diesen Theologen nicht recht von vns geschrieben sein / das alle gewalt dem Menschen Christo gegeben / von D. Luthern also verstanden werde / Das dieser Mensch Marien Sohn sey allmechtiger ewiger Gott / der ewige gewalt / vnd alles erschaffen hat / vnd erhelt.
Fol. 15. Nun sind das nicht vnsere / sondern D. Luthers in dem angezogenem loco eigene wort. Darumb krümmen vnd winden sich diese Theologen / wo sie es doch angreiffen wöllen / das sie es an vns mögen tadeln. Kommen erstlich getrolt mit jren gewönlichen Calumnien von den blossen Titeln vnd Nahmen / die jhnen daraus erfolgen sollen / Wenn man das wort Mensch als ein Concretum vocabulum gebraucht / vnd bekennen doch diese hochgelahrte Theologen bald hernach wieder sich selbst / das sie jhres theils mit den Concretis locutionibus durchaus einig / führen vnd
Fol. 15. b.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/80>, abgerufen am 15.06.2024. |