Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.liche mag das vnendtliche nit begreiffen / vnd wann man daraus die Mittheilung der Maiestet verleugnen köndte / so könnte man ebener Massen / auch aus demselbigen principio die Menschwerdung selbst verneinen / dann es schleust an eim Ort ja so starck als am andern. Zum vierdten kommen sie (wie sie es heissen) auff die generalemVon der algemeinen Allenthalbenheit deß Leibs Christi welche die Sacramentatij erregen. Admonit. 260. 261. Antwort auff den gegenwurf Christi leib sey nur ein endtliche Creatur. vbiquitatem, vnd machen sich grausem vnnütz darauff / weil aber Cap. 9. auff diesen Punct außführlicher Bericht geschicht / wöllen wir den Christlichen Leser dahin remittiert haben / damit einerley Sachen nicht so offt dürffen erholet werden. Das sie aber eynwenden / der Leib Christi sey ein Creatur / sey nicht vnendtlich / habe Fleisch vnd Bein / bekennen wir gern vnd glaubens von gantzem Hertzen. Daraus aber folget noch lange nicht / das sie draus folgern wöllen / nemlich / das Christus derwegen mit seinem Menschlichen Leib drumb auff einmal nicht mehr dann an einem Orte sein könne. Sonderlich weil er in seinem gewissen Wort sich erkläre / das er bey vns auff Erden sein wil / biß ans Ende der Welt / Mat. 28 Ioh. 14 Ich wil euch nit Wäisen lassen / dann weil er Allmächtiger Gott ist / die Menschlich Natur jm auch persönlich vnd vnzertrennlich vereiniget / darüber auch zur Rech ten Hand der Maiestet vnd Krafft Gottes erhöhet / vnd mit seinen waren Worten seine Gegenwart hie auff Erden versprochen hat / ist jm nit schwer Raht zu finden / das sein Leib ein Creatur sey vnd bleibe / desgleichen Fleisch vnd Bein habe / vnd endlich sey / vnd das er doch gleichwol mit demselbigen zugleich im Himmel vnd auff Erden / laut seiner Zufag / biß ans Ende der Welt gegenwertig sey / dann jme ist kein Wort vnmüglich. In Summa / an solcher vnbegreifflichen Gegenwart hindert den HERRN Christum / waren Gott vnd Menschen / der keines / so dz Gegentheil mit hauffen einfüret / als nemlich: Sein sichtbarlicher vnd begreifflicher Leib / Das er seinen Brüdern gleich / das er aus Marien warhafftiger Mensch geboren / gelitten / Aus dem Grab erstanden / vber sich gen Himmel gefahren / Zur Rechten GOttes sitzendt / vnnd am Jüngsten liche mag das vnendtliche nit begreiffen / vñ wann man daraus die Mittheilung der Maiestet verleugnẽ koͤndte / so koͤñte man ebener Massen / auch aus demselbigẽ principio die Menschwerdung selbst verneinen / dañ es schleust an eim Ort ja so starck als am andern. Zum vierdten kom̃en sie (wie sie es heissen) auff die generalemVon der algemeinẽ Allẽthalbẽheit deß Leibs Christi welche die Sacramẽtatij erregen. Admonit. 260. 261. Antwort auff den gegẽwurf Christi leib sey nur ein endtliche Creatur. vbiquitatem, vnd machen sich grausem vnnuͤtz darauff / weil aber Cap. 9. auff diesen Punct außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Christlichen Leser dahin remittiert haben / damit einerley Sachen nicht so offt duͤrffen erholet werden. Das sie aber eynwenden / der Leib Christi sey ein Creatur / sey nicht vnendtlich / habe Fleisch vnd Bein / bekennen wir gern vnd glaubens von gantzem Hertzen. Daraus aber folget noch lange nicht / das sie draus folgern woͤllen / nemlich / das Christus derwegen mit seinem Menschlichen Leib drumb auff einmal nicht mehr dann an einem Orte sein koͤnne. Sonderlich weil er in seinem gewissen Wort sich erklaͤre / das er bey vns auff Erden sein wil / biß ans Ende der Welt / Mat. 28 Ioh. 14 Ich wil euch nit Waͤisen lassen / dañ weil er Allmaͤchtiger Gott ist / die Menschlich Natur jm auch persoͤnlich vñ vnzertreñlich vereiniget / daruͤber auch zur Rech tẽ Hand der Maiestet vnd Krafft Gottes erhoͤhet / vñ mit seinẽ waren Worten seine Gegenwart hie auff Erden versprochen hat / ist jm nit schwer Raht zu finden / das sein Leib ein Creatur sey vñ bleibe / desgleichen Fleisch vnd Bein habe / vnd endlich sey / vnd das er doch gleichwol mit demselbigen zugleich im Him̃el vnd auff Erdẽ / laut seiner Zufag / biß ans Ende der Welt gegenwertig sey / dann jme ist kein Wort vnmuͤglich. In Sum̃a / an solcher vnbegreifflichen Gegenwart hindert den HERRN Christum / waren Gott vnd Menschen / der keines / so dz Gegentheil mit hauffen einfuͤret / als nemlich: Sein sichtbarlicher vnd begreifflicher Leib / Das er seinen Bruͤdern gleich / das er aus Marien warhafftiger Mensch geboren / gelitten / Aus dem Grab erstanden / vber sich gen Himmel gefahren / Zur Rechten GOttes sitzendt / vnnd am Juͤngsten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0211" n="96"/> liche mag das vnendtliche nit begreiffen / vñ wann man daraus die Mittheilung der Maiestet verleugnẽ koͤndte / so koͤñte man ebener Massen / auch aus demselbigẽ <hi rendition="#i">principio</hi> die Menschwerdung selbst verneinen / dañ es schleust an eim Ort ja so starck als am andern.</p> <p>Zum vierdten kom̃en sie (wie sie es heissen) auff die <hi rendition="#i">generalem</hi><note place="right">Von der algemeinẽ Allẽthalbẽheit deß Leibs Christi welche die Sacramẽtatij erregen. Admonit. 260. 261. Antwort auff den gegẽwurf Christi leib sey nur ein endtliche Creatur.</note> <hi rendition="#i">vbiquitatem</hi>, vnd machen sich grausem vnnuͤtz darauff / weil aber Cap. 9. auff diesen Punct außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Christlichen Leser dahin remittiert haben / damit einerley Sachen nicht so offt duͤrffen erholet werden.</p> <p>Das sie aber eynwenden / der Leib Christi sey ein Creatur / sey nicht vnendtlich / habe Fleisch vnd Bein / bekennen wir gern vnd glaubens von gantzem Hertzen. Daraus aber folget noch lange nicht / das sie draus folgern woͤllen / nemlich / das Christus derwegen mit seinem Menschlichen Leib drumb auff einmal nicht mehr dann an einem Orte sein koͤnne. Sonderlich weil er in seinem gewissen Wort sich erklaͤre / das er bey vns auff Erden sein wil / biß ans Ende der Welt / <hi rendition="#i">Mat. 28 Ioh. 14</hi> Ich wil euch nit Waͤisen lassen / dañ weil er Allmaͤchtiger Gott ist / die Menschlich Natur jm auch persoͤnlich vñ vnzertreñlich vereiniget / daruͤber auch zur Rech tẽ Hand der Maiestet vnd Krafft Gottes erhoͤhet / vñ mit seinẽ waren Worten seine Gegenwart hie auff Erden versprochen hat / ist jm nit schwer Raht zu finden / das sein Leib ein Creatur sey vñ bleibe / desgleichen Fleisch vnd Bein habe / vnd endlich sey / vnd das er doch gleichwol mit demselbigen zugleich im Him̃el vnd auff Erdẽ / laut seiner Zufag / biß ans Ende der Welt gegenwertig sey / dann jme ist kein Wort vnmuͤglich. In Sum̃a / an solcher vnbegreifflichen Gegenwart hindert den HERRN Christum / waren Gott vnd Menschen / der keines / so dz Gegentheil mit hauffen einfuͤret / als nemlich: Sein sichtbarlicher vnd begreifflicher Leib / Das er seinen Bruͤdern gleich / das er aus Marien warhafftiger Mensch geboren / gelitten / Aus dem Grab erstanden / vber sich gen Himmel gefahren / Zur Rechten GOttes sitzendt / vnnd am Juͤngsten </p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0211]
liche mag das vnendtliche nit begreiffen / vñ wann man daraus die Mittheilung der Maiestet verleugnẽ koͤndte / so koͤñte man ebener Massen / auch aus demselbigẽ principio die Menschwerdung selbst verneinen / dañ es schleust an eim Ort ja so starck als am andern.
Zum vierdten kom̃en sie (wie sie es heissen) auff die generalem vbiquitatem, vnd machen sich grausem vnnuͤtz darauff / weil aber Cap. 9. auff diesen Punct außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Christlichen Leser dahin remittiert haben / damit einerley Sachen nicht so offt duͤrffen erholet werden.
Von der algemeinẽ Allẽthalbẽheit deß Leibs Christi welche die Sacramẽtatij erregen. Admonit. 260. 261. Antwort auff den gegẽwurf Christi leib sey nur ein endtliche Creatur. Das sie aber eynwenden / der Leib Christi sey ein Creatur / sey nicht vnendtlich / habe Fleisch vnd Bein / bekennen wir gern vnd glaubens von gantzem Hertzen. Daraus aber folget noch lange nicht / das sie draus folgern woͤllen / nemlich / das Christus derwegen mit seinem Menschlichen Leib drumb auff einmal nicht mehr dann an einem Orte sein koͤnne. Sonderlich weil er in seinem gewissen Wort sich erklaͤre / das er bey vns auff Erden sein wil / biß ans Ende der Welt / Mat. 28 Ioh. 14 Ich wil euch nit Waͤisen lassen / dañ weil er Allmaͤchtiger Gott ist / die Menschlich Natur jm auch persoͤnlich vñ vnzertreñlich vereiniget / daruͤber auch zur Rech tẽ Hand der Maiestet vnd Krafft Gottes erhoͤhet / vñ mit seinẽ waren Worten seine Gegenwart hie auff Erden versprochen hat / ist jm nit schwer Raht zu finden / das sein Leib ein Creatur sey vñ bleibe / desgleichen Fleisch vnd Bein habe / vnd endlich sey / vnd das er doch gleichwol mit demselbigen zugleich im Him̃el vnd auff Erdẽ / laut seiner Zufag / biß ans Ende der Welt gegenwertig sey / dann jme ist kein Wort vnmuͤglich. In Sum̃a / an solcher vnbegreifflichen Gegenwart hindert den HERRN Christum / waren Gott vnd Menschen / der keines / so dz Gegentheil mit hauffen einfuͤret / als nemlich: Sein sichtbarlicher vnd begreifflicher Leib / Das er seinen Bruͤdern gleich / das er aus Marien warhafftiger Mensch geboren / gelitten / Aus dem Grab erstanden / vber sich gen Himmel gefahren / Zur Rechten GOttes sitzendt / vnnd am Juͤngsten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/211 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/211>, abgerufen am 13.06.2024. |