Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815. Pacht. Potz Fledermäuschen! Nun ist's aus mit uns. Grete. Aber ich kann nicht begrei- fen - Pacht. Kann ich's denn begreifen? - Der Herr Stallmeister ist noch dümmer als ich. Nan. Das will viel sagen. Pacht. Er zahlt mir 5000 Thaler, da- mit ich mich von dir scheiden lasse, hähähä! ich hätt's umsonst gethan. Grete. Fünftausend Thaler zahlt er dir? Ach der liebe Herr! Pacht. Wenn er wüßte, was ich weiß, er würde es wohl bleiben lassen. Du Krä- hen-Gesicht! Mach dich fertig! Marschir unterdessen hier in das Billardzimmer - und er auch Musje - Ich muß meinen Handel ins Reine bringen, ehe er euch zu- sammen sieht, sonst gereut es ihn wieder. Pacht. Potz Fledermaͤuschen! Nun ist's aus mit uns. Grete. Aber ich kann nicht begrei- fen – Pacht. Kann ich's denn begreifen? – Der Herr Stallmeister ist noch duͤmmer als ich. Nan. Das will viel sagen. Pacht. Er zahlt mir 5000 Thaler, da- mit ich mich von dir scheiden lasse, haͤhaͤhaͤ! ich haͤtt's umsonst gethan. Grete. Fuͤnftausend Thaler zahlt er dir? Ach der liebe Herr! Pacht. Wenn er wuͤßte, was ich weiß, er wuͤrde es wohl bleiben lassen. Du Kraͤ- hen-Gesicht! Mach dich fertig! Marschir unterdessen hier in das Billardzimmer – und er auch Musje – Ich muß meinen Handel ins Reine bringen, ehe er euch zu- sammen sieht, sonst gereut es ihn wieder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0119" n="113"/> <sp who="#PAC"> <speaker>Pacht.</speaker> <p> Potz Fledermaͤuschen! Nun ist's<lb/> aus mit uns.</p> </sp> <sp who="#GRE"> <speaker>Grete.</speaker> <p> Aber ich kann nicht begrei-<lb/> fen –</p> </sp> <sp who="#PAC"> <speaker>Pacht.</speaker> <p> Kann ich's denn begreifen? –<lb/> Der Herr Stallmeister ist noch duͤmmer als<lb/> ich.</p> </sp> <sp who="#NA"> <speaker>Nan.</speaker> <p> Das will viel sagen.</p> </sp> <sp who="#PAC"> <speaker>Pacht.</speaker> <p> Er zahlt mir 5000 Thaler, da-<lb/> mit ich mich von dir scheiden lasse, haͤhaͤhaͤ!<lb/> ich haͤtt's umsonst gethan.</p> </sp> <sp who="#GRE"> <speaker>Grete.</speaker> <p> Fuͤnftausend Thaler zahlt er<lb/> dir? Ach der liebe Herr!</p> </sp> <sp who="#PAC"> <speaker>Pacht.</speaker> <p> Wenn er wuͤßte, was ich weiß,<lb/> er wuͤrde es wohl bleiben lassen. Du Kraͤ-<lb/> hen-Gesicht! Mach dich fertig! Marschir<lb/> unterdessen hier in das Billardzimmer –<lb/> und er auch Musje – Ich muß meinen<lb/> Handel ins Reine bringen, ehe er euch zu-<lb/> sammen sieht, sonst gereut es ihn wieder. </p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0119]
Pacht. Potz Fledermaͤuschen! Nun ist's
aus mit uns.
Grete. Aber ich kann nicht begrei-
fen –
Pacht. Kann ich's denn begreifen? –
Der Herr Stallmeister ist noch duͤmmer als
ich.
Nan. Das will viel sagen.
Pacht. Er zahlt mir 5000 Thaler, da-
mit ich mich von dir scheiden lasse, haͤhaͤhaͤ!
ich haͤtt's umsonst gethan.
Grete. Fuͤnftausend Thaler zahlt er
dir? Ach der liebe Herr!
Pacht. Wenn er wuͤßte, was ich weiß,
er wuͤrde es wohl bleiben lassen. Du Kraͤ-
hen-Gesicht! Mach dich fertig! Marschir
unterdessen hier in das Billardzimmer –
und er auch Musje – Ich muß meinen
Handel ins Reine bringen, ehe er euch zu-
sammen sieht, sonst gereut es ihn wieder.
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/119>, abgerufen am 16.06.2024. |