Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.Sechster Auftritt. Baronin. Baron. Baronin. Guten Morgen, Herr Stall- meister. Bar. (sie fixirend) Guten Morgen, schö- nes Gretchen. Baronin. Warum sehen Sie mich so bedenklich an? Bar. (um sie herumgehend und sie argwöhnisch betrachtend) Erinnerst du dich noch unsers Ge- sprächs von gestern Abend? Baronin. Kaum. Bar. Hast du so ein kurzes Gedächt- niß? Baronin. Es gibt Dinge, die ich gar nicht in mein Gedächtniß aufnehme. Bar. Man sollte denken, einer hübschen jungen Frau könnte es nicht gleichgültig seyn, Sechster Auftritt. Baronin. Baron. Baronin. Guten Morgen, Herr Stall- meister. Bar. (sie fixirend) Guten Morgen, schoͤ- nes Gretchen. Baronin. Warum sehen Sie mich so bedenklich an? Bar. (um sie herumgehend und sie argwoͤhnisch betrachtend) Erinnerst du dich noch unsers Ge- spraͤchs von gestern Abend? Baronin. Kaum. Bar. Hast du so ein kurzes Gedaͤcht- niß? Baronin. Es gibt Dinge, die ich gar nicht in mein Gedaͤchtniß aufnehme. Bar. Man sollte denken, einer huͤbschen jungen Frau koͤnnte es nicht gleichguͤltig seyn, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0129" n="123"/> </div> <div n="3"> <head>Sechster Auftritt.</head> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p><hi rendition="#g">Baron</hi>.</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p> Guten Morgen, Herr Stall-<lb/> meister.</p> </sp> <sp who="#BA"> <speaker>Bar.</speaker> <p><stage>(sie fixirend)</stage> Guten Morgen, schoͤ-<lb/> nes Gretchen.</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p> Warum sehen Sie mich so<lb/> bedenklich an?</p> </sp> <sp who="#BA"> <speaker>Bar.</speaker> <p><stage>(um sie herumgehend und sie argwoͤhnisch<lb/> betrachtend)</stage> Erinnerst du dich noch unsers Ge-<lb/> spraͤchs von gestern Abend?</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p> Kaum.</p> </sp> <sp who="#BA"> <speaker>Bar.</speaker> <p> Hast du so ein kurzes Gedaͤcht-<lb/> niß?</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p> Es gibt Dinge, die ich gar<lb/> nicht in mein Gedaͤchtniß aufnehme.</p> </sp> <sp who="#BA"> <speaker>Bar.</speaker> <p> Man sollte denken, einer huͤbschen<lb/> jungen Frau koͤnnte es nicht gleichguͤltig seyn, </p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0129]
Sechster Auftritt.
Baronin. Baron.
Baronin. Guten Morgen, Herr Stall-
meister.
Bar. (sie fixirend) Guten Morgen, schoͤ-
nes Gretchen.
Baronin. Warum sehen Sie mich so
bedenklich an?
Bar. (um sie herumgehend und sie argwoͤhnisch
betrachtend) Erinnerst du dich noch unsers Ge-
spraͤchs von gestern Abend?
Baronin. Kaum.
Bar. Hast du so ein kurzes Gedaͤcht-
niß?
Baronin. Es gibt Dinge, die ich gar
nicht in mein Gedaͤchtniß aufnehme.
Bar. Man sollte denken, einer huͤbschen
jungen Frau koͤnnte es nicht gleichguͤltig seyn,
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/129>, abgerufen am 16.06.2024. |