befestigt. Von der Uferstadt zu der nur den südlichen Theil des von den Mauern eingeschlossenen Raumes occupirenden Stadt führen mehrere gepflasterte Wege durch ein mit üppigen Culturen bestan- denes Terrain. Nahezu in der Mitte der heute angeblich nur mehr 350.000 Einwohner zählenden Stadt liegt der Palast des Vicekönigs (Yamen). Von den Sehenswürdigkeiten Nankings sind vor Allem die von Kaiser Tschu, dem Begründer der Ming-Dynastie am Golden
[Abbildung]
Nanking (Landungsplatz).
Pearl-Berg angelegten Kaisergräber, das vicekönigliche Artillerie-Ar- senal und der grosse neue Confuciustempel zu nennen. Auch be- stehen zu Nanking eine französische Jesuiten-, und eine amerika- nische Mission.
Ueber die Handelsbewegung Nankings liegen, da es kein Vertragshafen ist, keinerlei Ausweise vor. Den Hauptindustriezweig bildet die Seidenweberei, welche theils von Privaten, theils in der grossen kaiserlichen Seidenfabrik be- trieben wird. Die Erzeugnisse der letzteren, oft wahre Wunderwerke, wandern sämmtlich als Tribut des Vicekönigs in den kaiserlichen Palast nach Peking.
Der grosse Ocean.
befestigt. Von der Uferstadt zu der nur den südlichen Theil des von den Mauern eingeschlossenen Raumes occupirenden Stadt führen mehrere gepflasterte Wege durch ein mit üppigen Culturen bestan- denes Terrain. Nahezu in der Mitte der heute angeblich nur mehr 350.000 Einwohner zählenden Stadt liegt der Palast des Vicekönigs (Yamen). Von den Sehenswürdigkeiten Nankings sind vor Allem die von Kaiser Tschu, dem Begründer der Ming-Dynastie am Golden
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Nanking (Landungsplatz).
Pearl-Berg angelegten Kaisergräber, das vicekönigliche Artillerie-Ar- senal und der grosse neue Confuciustempel zu nennen. Auch be- stehen zu Nanking eine französische Jesuiten-, und eine amerika- nische Mission.
Ueber die Handelsbewegung Nankings liegen, da es kein Vertragshafen ist, keinerlei Ausweise vor. Den Hauptindustriezweig bildet die Seidenweberei, welche theils von Privaten, theils in der grossen kaiserlichen Seidenfabrik be- trieben wird. Die Erzeugnisse der letzteren, oft wahre Wunderwerke, wandern sämmtlich als Tribut des Vicekönigs in den kaiserlichen Palast nach Peking.
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Der grosse Ocean.
befestigt. Von der Uferstadt zu der nur den südlichen Theil des von
den Mauern eingeschlossenen Raumes occupirenden Stadt führen
mehrere gepflasterte Wege durch ein mit üppigen Culturen bestan-
denes Terrain. Nahezu in der Mitte der heute angeblich nur mehr
350.000 Einwohner zählenden Stadt liegt der Palast des Vicekönigs
(Yamen). Von den Sehenswürdigkeiten Nankings sind vor Allem die
von Kaiser Tschu, dem Begründer der Ming-Dynastie am Golden
[Abbildung Nanking (Landungsplatz).]
Pearl-Berg angelegten Kaisergräber, das vicekönigliche Artillerie-Ar-
senal und der grosse neue Confuciustempel zu nennen. Auch be-
stehen zu Nanking eine französische Jesuiten-, und eine amerika-
nische Mission.
Ueber die Handelsbewegung Nankings liegen, da es kein Vertragshafen
ist, keinerlei Ausweise vor. Den Hauptindustriezweig bildet die Seidenweberei,
welche theils von Privaten, theils in der grossen kaiserlichen Seidenfabrik be-
trieben wird. Die Erzeugnisse der letzteren, oft wahre Wunderwerke, wandern
sämmtlich als Tribut des Vicekönigs in den kaiserlichen Palast nach Peking.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/438>, abgerufen am 15.06.2024.
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