Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Geschmak & Eis
Schiffe. Der Geschmack des Seewasser-
eises ist nie rein süß, denn das Salz steigt
auch in die Poren der Schollen. Mehr
süß ist das Eis der SalzEisberge, weil sie
an Product des Landes sind und vielfach
mit Schnee durchzogen.

Eisblinke
Das Eis wenn es von weiten gesehen
wird wirft einen Glanz durch Reflexion
des Lichtes gen Horizont, das nennt man
Eisblinke. Das Eis reflektirt sich in dem
Licht wie in einem Spiegel. Die Atmos-
phere ist immer niedriger, da alle Aus-
dünstungen in Nebeln an die Eismassen
niederschlagen. Die Eisberge reini-
gen hingegen die Luft, sie fangen allen
Nebel ein, und daher ist der Himmel
immer heiter wo sie durchziehen.

Die Dicke des Eises ist unter 73° nördliche Breite nach
Paris im December 381/2 Zoll im Februar
55 Zoll in Februar 86° Zoll = 6 französische Fuss.

Die Eisgrenze.
So wie die Schneelinie bei den Gebür-
gen nach den Jahreszeiten und der
Lage der Berge sich ändert, so oscillirt
auch die Eisgrenze in ihrer Ausdähnung
nach den temperirten Zonen zu. Europa

ist

Geſchmak & Eis
Schiffe. Der Geſchmack des Seewaſſer-
eiſes iſt nie rein ſüß, deñ das Salz steigt
auch in die Poren der Schollen. Mehr
ſüß iſt das Eis der SalzEisberge, weil ſie
an Product des Landes ſind und vielfach
mit Schnee durchzogen.

Eisblinke
Das Eis weñ es von weiten geſehen
wird wirft einen Glanz durch Reflexion
des Lichtes gen Horizont, das neñt man
Eisblinke. Das Eis reflektirt ſich in dem
Licht wie in einem Spiegel. Die Atmos-
phere iſt im̃er niedriger, da alle Aus-
dünstungen in Nebeln an die Eismaſſen
niederſchlagen. Die Eisberge reini-
gen hingegen die Luft, ſie fangen allen
Nebel ein, und daher iſt der Him̃el
im̃er heiter wo ſie durchziehen.

Die Dicke des Eises iſt unter 73° nördliche Breite nach
Paris im December 38½ Zoll im Februar
55 Zoll in Februar 86° Zoll = 6 französiſche Fuss.

Die Eisgrenze.
So wie die Schneelinie bei den Gebür-
gen nach den Jahreszeiten und der
Lage der Berge ſich ändert, ſo oscillirt
auch die Eisgrenze in ihrer Ausdähnung
nach den temperirten Zonen zu. Europa

iſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="43">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0165" n="300"/><note place="left">Ge&#x017F;chmak &amp; Eis<lb/></note>Schiffe. Der Ge&#x017F;chmack des Seewa&#x017F;&#x017F;er<choice><sic/><corr resp="#SB">-</corr></choice><lb/>
ei&#x017F;es i&#x017F;t nie rein &#x017F;üß, den&#x0303; das Salz steigt<lb/>
auch in die Poren der Schollen. Mehr<lb/>
&#x017F;üß i&#x017F;t <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> Eis <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> <subst><del rendition="#s">Salz</del><add place="superlinear">Eis</add></subst>berge, weil &#x017F;ie<lb/>
an <hi rendition="#aq">Product</hi> <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">des</expan></choice> Landes &#x017F;ind <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> vielfach<lb/>
mit Schnee durchzogen.</p><lb/>
            <p><note place="left">Eisblinke<lb/></note>Das Eis wen&#x0303; es von weiten ge&#x017F;ehen<lb/>
wird wirft einen Glanz durch <hi rendition="#aq">Reflexion</hi><lb/>
des Lichtes gen Horizont, das nen&#x0303;t man<lb/>
Eisblinke. <choice><abbr>Ds</abbr><expan resp="#SB">Das</expan></choice> Eis reflektirt &#x017F;ich in <choice><sic>der</sic><corr resp="#SB">dem</corr></choice><lb/>
Licht wie in einem Spiegel. Die <hi rendition="#aq">Atmos-<lb/>
phere</hi> i&#x017F;t im&#x0303;er niedriger, da alle Aus-<lb/>
dünstungen in Nebeln an die Eisma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
nieder&#x017F;chlagen. Die Eisberge reini-<lb/>
gen hingegen die Luft, &#x017F;ie fangen allen<lb/>
Nebel ein, und daher i&#x017F;t der Him&#x0303;el<lb/>
im&#x0303;er heiter wo &#x017F;ie durchziehen.</p><lb/>
            <p>Die Dicke des Eises i&#x017F;t unter 73° <choice><abbr>n. B.</abbr><expan resp="#SB">nördliche Breite</expan></choice> nach<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116048166 http://d-nb.info/gnd/116048166">Paris</persName></hi> im <hi rendition="#aq">December</hi> 38½ Zoll im <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Febr.</abbr><expan resp="#SB">Februar</expan></choice></hi><lb/>
55 <choice><abbr>Z.</abbr><expan resp="#SB">Zoll</expan></choice> in <hi rendition="#aq">Februar</hi> 86° <choice><abbr>Z</abbr><expan resp="#SB">Zoll</expan></choice> = 6 <choice><abbr>frnz</abbr><expan resp="#SB">französi&#x017F;che</expan></choice> <hi rendition="#aq">Fuss</hi>.</p><lb/>
            <p><note place="left">Die Eisgrenze.<lb/></note>So wie die Schneelinie bei den Gebür-<lb/>
gen nach den Jahreszeiten und der<lb/>
Lage der Berge &#x017F;ich ändert, &#x017F;o <hi rendition="#aq">oscillirt</hi><lb/>
auch die Eisgrenze in ihrer <choice><abbr>Ausdähnug</abbr><expan resp="#SB">Ausdähnung</expan></choice><lb/>
nach den <hi rendition="#aq">temperirten Zonen</hi> zu. <hi rendition="#aq">Europa</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[300/0165] Schiffe. Der Geſchmack des Seewaſſer- eiſes iſt nie rein ſüß, deñ das Salz steigt auch in die Poren der Schollen. Mehr ſüß iſt ds Eis dr SalzEisberge, weil ſie an Product ds Landes ſind ud vielfach mit Schnee durchzogen. Geſchmak & Eis Das Eis weñ es von weiten geſehen wird wirft einen Glanz durch Reflexion des Lichtes gen Horizont, das neñt man Eisblinke. Ds Eis reflektirt ſich in dem Licht wie in einem Spiegel. Die Atmos- phere iſt im̃er niedriger, da alle Aus- dünstungen in Nebeln an die Eismaſſen niederſchlagen. Die Eisberge reini- gen hingegen die Luft, ſie fangen allen Nebel ein, und daher iſt der Him̃el im̃er heiter wo ſie durchziehen. Eisblinke Die Dicke des Eises iſt unter 73° n. B. nach Paris im December 38½ Zoll im Febr. 55 Z. in Februar 86° Z = 6 frnz Fuss. So wie die Schneelinie bei den Gebür- gen nach den Jahreszeiten und der Lage der Berge ſich ändert, ſo oscillirt auch die Eisgrenze in ihrer Ausdähnug nach den temperirten Zonen zu. Europa iſt Die Eisgrenze.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Volltextdigitalisierung
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung
Biblioteka Jagiellońska Kraków: Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/165
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/165>, abgerufen am 30.04.2024.