Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.GOTT anfahet zu zeugen / soll das ohne Krafft seyn? Mit nichten / es versichert viel mehr den Verstand deß Menschen / als aller Menschen Zeugnuß. Nun ist das Zeugnuß von Christo ein Göttliches Zeugnuß / daß GOtt selbst von seinem Sohn gibet: Daher hat der Glaube / vnd soll auch haben eine göttliche vnzweifelhafftige Gewißheit. Dann entweder du glaubest / oder glaubest nicht. Glaubstu / wolan so ists gut / dein Glaub ist nicht auffm Sande gegründet / sondern hat einen Göttlichen Grund. Wer V. 10.da glaubet an den Sohn Gottes / der hat solches göttliches Zeugnuß bey jhm. Glaube vnd göttlich Zeugnuß muß beysammen seyn. Wer kein göttlich Zeugnuß hat / der hat keinen Glauben / sondern ein eiteles einbilden. Wo aber ein göttlich Zeugnuß ist / da kan auch ein rechtschaffner Glaube seyn. Glaubestu aber nicht / so sehe zu was du thust. Wer Gott nicht glaubet / der macht jhn zum Lügner / dann er glaubet nit dem Zeugnuß / daß Gott zeuget von seinem Sohn. Wiltu nicht wissen / daß du ein armer elender Sünder seyest / oder wenn du das erkennest / wilstu nicht wissen daß du Versöhnung / Leben vnd Seligkeit in Christo hast / so begehestu eine abschewliche grewliche Sünde / vnd wilst Gott zum Lügner machen. Kürtzlich die Meynung dieser Lection zu wiederholen / so will Johannes so viel sagen: Sehet / lieben Kinder / was der Glaube thut. Er gebüret euch new / vnd macht euch zu Gottes Kinder. So solt jhr nun den Glauben nicht geringschätzig halten / als thue er kein Zeichen. Wo Glaube ist da ist Liebe / da ist Gehorsamb / da ist Sieg vber die Welt. Dabey könnet jhr euch prüfen. Gedenckt aber auch nicht / daß der auff einen vngewissen Grund bawet / der an Christum glaubet. Wir haben ein göttlich Zeugnuß / dann Gott selbst zeuget von seinem Sohn. UsusDa findet jr reiche Lehre von Gott / von Christo / von ewigen Le- GOTT anfahet zu zeugen / soll das ohne Krafft seyn? Mit nichten / es versichert viel mehr den Verstand deß Menschen / als aller Menschen Zeugnuß. Nun ist das Zeugnuß von Christo ein Göttliches Zeugnuß / daß GOtt selbst von seinem Sohn gibet: Daher hat der Glaube / vnd soll auch haben eine göttliche vnzweifelhafftige Gewißheit. Dann entweder du glaubest / oder glaubest nicht. Glaubstu / wolan so ists gut / dein Glaub ist nicht auffm Sande gegründet / sondern hat einen Göttlichen Grund. Wer V. 10.da glaubet an den Sohn Gottes / der hat solches göttliches Zeugnuß bey jhm. Glaube vnd göttlich Zeugnuß muß beysammen seyn. Wer kein göttlich Zeugnuß hat / der hat keinen Glauben / sondern ein eiteles einbilden. Wo aber ein göttlich Zeugnuß ist / da kan auch ein rechtschaffner Glaube seyn. Glaubestu aber nicht / so sehe zu was du thust. Wer Gott nicht glaubet / der macht jhn zum Lügner / dann er glaubet nit dem Zeugnuß / daß Gott zeuget von seinem Sohn. Wiltu nicht wissen / daß du ein armer elender Sünder seyest / oder wenn du das erkennest / wilstu nicht wissen daß du Versöhnung / Leben vnd Seligkeit in Christo hast / so begehestu eine abschewliche grewliche Sünde / vnd wilst Gott zum Lügner machen. Kürtzlich die Meynung dieser Lection zu wiederholen / so will Johannes so viel sagen: Sehet / lieben Kinder / was der Glaube thut. Er gebüret euch new / vnd macht euch zu Gottes Kinder. So solt jhr nun den Glauben nicht geringschätzig halten / als thue er kein Zeichen. Wo Glaube ist da ist Liebe / da ist Gehorsamb / da ist Sieg vber die Welt. Dabey könnet jhr euch prüfen. Gedenckt aber auch nicht / daß der auff einen vngewissen Grund bawet / der an Christum glaubet. Wir haben ein göttlich Zeugnuß / dann Gott selbst zeuget von seinem Sohn. UsusDa findet jr reiche Lehre von Gott / von Christo / võ ewigen Le- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0698" n="678"/> GOTT anfahet zu zeugen / soll das ohne Krafft seyn? Mit nichten / es versichert viel mehr den Verstand deß Menschen / als aller Menschen Zeugnuß. Nun ist das Zeugnuß von Christo ein Göttliches Zeugnuß / daß GOtt selbst von seinem Sohn gibet: Daher hat der Glaube / vnd soll auch haben eine göttliche vnzweifelhafftige Gewißheit. Dann entweder du glaubest / oder glaubest nicht. Glaubstu / wolan so ists gut / dein Glaub ist nicht auffm Sande gegründet / sondern hat einen Göttlichen Grund. Wer <note place="left">V. 10.</note>da glaubet an den Sohn Gottes / der hat solches göttliches Zeugnuß bey jhm. Glaube vnd göttlich Zeugnuß muß beysammen seyn. Wer kein göttlich Zeugnuß hat / der hat keinen Glauben / sondern ein eiteles einbilden. Wo aber ein göttlich Zeugnuß ist / da kan auch ein rechtschaffner Glaube seyn. Glaubestu aber nicht / so sehe zu was du thust. Wer Gott nicht glaubet / der macht jhn zum Lügner / dann er glaubet nit dem Zeugnuß / daß Gott zeuget von seinem Sohn. Wiltu nicht wissen / daß du ein armer elender Sünder seyest / oder wenn du das erkennest / wilstu nicht wissen daß du Versöhnung / Leben vnd Seligkeit in Christo hast / so begehestu eine abschewliche grewliche Sünde / vnd wilst Gott zum Lügner machen.</p> <note place="left">Compendiosa repetitio.</note> <p>Kürtzlich die Meynung dieser Lection zu wiederholen / so will Johannes so viel sagen: Sehet / lieben Kinder / was der Glaube thut. Er gebüret euch new / vnd macht euch zu Gottes Kinder. So solt jhr nun den Glauben nicht geringschätzig halten / als thue er kein Zeichen. Wo Glaube ist da ist Liebe / da ist Gehorsamb / da ist Sieg vber die Welt. Dabey könnet jhr euch prüfen. Gedenckt aber auch nicht / daß der auff einen vngewissen Grund bawet / der an Christum glaubet. Wir haben ein göttlich Zeugnuß / dann Gott selbst zeuget von seinem Sohn.</p> <note place="left">Usus</note> <p>Da findet jr reiche Lehre von Gott / von Christo / võ ewigen Le- </p> </div> </body> </text> </TEI> [678/0698]
GOTT anfahet zu zeugen / soll das ohne Krafft seyn? Mit nichten / es versichert viel mehr den Verstand deß Menschen / als aller Menschen Zeugnuß. Nun ist das Zeugnuß von Christo ein Göttliches Zeugnuß / daß GOtt selbst von seinem Sohn gibet: Daher hat der Glaube / vnd soll auch haben eine göttliche vnzweifelhafftige Gewißheit. Dann entweder du glaubest / oder glaubest nicht. Glaubstu / wolan so ists gut / dein Glaub ist nicht auffm Sande gegründet / sondern hat einen Göttlichen Grund. Wer da glaubet an den Sohn Gottes / der hat solches göttliches Zeugnuß bey jhm. Glaube vnd göttlich Zeugnuß muß beysammen seyn. Wer kein göttlich Zeugnuß hat / der hat keinen Glauben / sondern ein eiteles einbilden. Wo aber ein göttlich Zeugnuß ist / da kan auch ein rechtschaffner Glaube seyn. Glaubestu aber nicht / so sehe zu was du thust. Wer Gott nicht glaubet / der macht jhn zum Lügner / dann er glaubet nit dem Zeugnuß / daß Gott zeuget von seinem Sohn. Wiltu nicht wissen / daß du ein armer elender Sünder seyest / oder wenn du das erkennest / wilstu nicht wissen daß du Versöhnung / Leben vnd Seligkeit in Christo hast / so begehestu eine abschewliche grewliche Sünde / vnd wilst Gott zum Lügner machen.
V. 10. Kürtzlich die Meynung dieser Lection zu wiederholen / so will Johannes so viel sagen: Sehet / lieben Kinder / was der Glaube thut. Er gebüret euch new / vnd macht euch zu Gottes Kinder. So solt jhr nun den Glauben nicht geringschätzig halten / als thue er kein Zeichen. Wo Glaube ist da ist Liebe / da ist Gehorsamb / da ist Sieg vber die Welt. Dabey könnet jhr euch prüfen. Gedenckt aber auch nicht / daß der auff einen vngewissen Grund bawet / der an Christum glaubet. Wir haben ein göttlich Zeugnuß / dann Gott selbst zeuget von seinem Sohn.
Da findet jr reiche Lehre von Gott / von Christo / võ ewigen Le-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/698>, abgerufen am 18.06.2024. |