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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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tals, der stets beginnt mit dem Vorschuss von Kapitalwerth, sei es in
Form von Geld oder Waare, und stets die Rückkehr des kreisenden Ka-
pitalwerths bedingt in der Form, worin er vorgeschossen war. Von den
Kreisläufen I und II ist der erstre festzuhalten, soweit hauptsächlich der
Einfluss des Umschlags auf Mehrwerthbildung ins Auge gefasst wird; die
zweite, soweit sein Einfluss auf Produktbildung.

So wenig die Oekonomen die verschiednen Formen der Kreisläufe ge-
schieden, so wenig haben sie dieselben mit Bezug auf den Umschlag des
Kapitals getrennt betrachtet. Gewöhnlich wird die Form G ... G' ge-
nommen, weil sie den einzelnen Kapitalisten beherrscht und ihm bei seiner
Rechnung dient, selbst wenn das Geld nur in der Gestalt des Rechen-
gelds Ausgangspunkt bildet. Andre gehn von der Auslage in Form der
Produktionselemente aus, bis Rückfluss erfolgt, wobei von der Form des
Rückflusses, ob in Waare oder Geld, gar nicht die Rede. Z. B.: "Der
ökonomische Cyklus, ... d. h. der ganze Verlauf der Produktion, von
der Zeit wo die Auslage gemacht wird bis der Rückfluss erfolgt ist."
(Economic Cycle, ... the whole course of production, from the time
that outlays are made till returns are received. In agriculture seedtime
is its commencement, and harvesting its ending. -- S. P. Newman, Ele-
ments of Pol. Econ. Andover and New York. p. 81.) Andre beginnen
mit W' (III. Form): "Die Welt des Produktionsverkehrs kann angesehn
werden als umlaufend in einem Kreise, den wir einen ökonomischen Cyklus
nennen wollen, und worin sie je einen Umlauf vollbracht hat, sobald das
Geschäft, nach Vollzug seiner successiven Transaktionen, wieder ankommt
bei dem Punkt wovon es ausgegangen. Der Anfang kann datirt werden
von dem Punkt, wo der Kapitalist die Eingänge erhalten hat, vermittelst
deren ihm sein Kapital zurückfliesst; von welchem Punkt an er von neuem
dazu schreitet, seine Arbeiter anzuwerben und ihnen ihren Unterhalt, oder
vielmehr die Macht, ihn anzuschaffen, in Arbeitslohn auszutheilen; von
ihnen die Artikel fertig gestellt zu erhalten, in denen er macht; diese
Artikel auf den Markt zu bringen und dort den Kreislauf dieser einen
Reihe von Bewegungen zum Abschluss zu bringen, indem er verkauft und
im Erlös der Waare eine Wiedererstattung seiner ganzen Kapitalauslage
empfängt." (Th. Chalmers, On Pol. Econ. 2nd ed., London 1832,
p. 84 seq.)


tals, der stets beginnt mit dem Vorschuss von Kapitalwerth, sei es in
Form von Geld oder Waare, und stets die Rückkehr des kreisenden Ka-
pitalwerths bedingt in der Form, worin er vorgeschossen war. Von den
Kreisläufen I und II ist der erstre festzuhalten, soweit hauptsächlich der
Einfluss des Umschlags auf Mehrwerthbildung ins Auge gefasst wird; die
zweite, soweit sein Einfluss auf Produktbildung.

So wenig die Oekonomen die verschiednen Formen der Kreisläufe ge-
schieden, so wenig haben sie dieselben mit Bezug auf den Umschlag des
Kapitals getrennt betrachtet. Gewöhnlich wird die Form G … G' ge-
nommen, weil sie den einzelnen Kapitalisten beherrscht und ihm bei seiner
Rechnung dient, selbst wenn das Geld nur in der Gestalt des Rechen-
gelds Ausgangspunkt bildet. Andre gehn von der Auslage in Form der
Produktionselemente aus, bis Rückfluss erfolgt, wobei von der Form des
Rückflusses, ob in Waare oder Geld, gar nicht die Rede. Z. B.: „Der
ökonomische Cyklus, … d. h. der ganze Verlauf der Produktion, von
der Zeit wo die Auslage gemacht wird bis der Rückfluss erfolgt ist.“
(Economic Cycle, … the whole course of production, from the time
that outlays are made till returns are received. In agriculture seedtime
is its commencement, and harvesting its ending. — S. P. Newman, Ele-
ments of Pol. Econ. Andover and New York. p. 81.) Andre beginnen
mit W' (III. Form): „Die Welt des Produktionsverkehrs kann angesehn
werden als umlaufend in einem Kreise, den wir einen ökonomischen Cyklus
nennen wollen, und worin sie je einen Umlauf vollbracht hat, sobald das
Geschäft, nach Vollzug seiner successiven Transaktionen, wieder ankommt
bei dem Punkt wovon es ausgegangen. Der Anfang kann datirt werden
von dem Punkt, wo der Kapitalist die Eingänge erhalten hat, vermittelst
deren ihm sein Kapital zurückfliesst; von welchem Punkt an er von neuem
dazu schreitet, seine Arbeiter anzuwerben und ihnen ihren Unterhalt, oder
vielmehr die Macht, ihn anzuschaffen, in Arbeitslohn auszutheilen; von
ihnen die Artikel fertig gestellt zu erhalten, in denen er macht; diese
Artikel auf den Markt zu bringen und dort den Kreislauf dieser einen
Reihe von Bewegungen zum Abschluss zu bringen, indem er verkauft und
im Erlös der Waare eine Wiedererstattung seiner ganzen Kapitalauslage
empfängt.“ (Th. Chalmers, On Pol. Econ. 2nd ed., London 1832,
p. 84 seq.)


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[132/0166] tals, der stets beginnt mit dem Vorschuss von Kapitalwerth, sei es in Form von Geld oder Waare, und stets die Rückkehr des kreisenden Ka- pitalwerths bedingt in der Form, worin er vorgeschossen war. Von den Kreisläufen I und II ist der erstre festzuhalten, soweit hauptsächlich der Einfluss des Umschlags auf Mehrwerthbildung ins Auge gefasst wird; die zweite, soweit sein Einfluss auf Produktbildung. So wenig die Oekonomen die verschiednen Formen der Kreisläufe ge- schieden, so wenig haben sie dieselben mit Bezug auf den Umschlag des Kapitals getrennt betrachtet. Gewöhnlich wird die Form G … G' ge- nommen, weil sie den einzelnen Kapitalisten beherrscht und ihm bei seiner Rechnung dient, selbst wenn das Geld nur in der Gestalt des Rechen- gelds Ausgangspunkt bildet. Andre gehn von der Auslage in Form der Produktionselemente aus, bis Rückfluss erfolgt, wobei von der Form des Rückflusses, ob in Waare oder Geld, gar nicht die Rede. Z. B.: „Der ökonomische Cyklus, … d. h. der ganze Verlauf der Produktion, von der Zeit wo die Auslage gemacht wird bis der Rückfluss erfolgt ist.“ (Economic Cycle, … the whole course of production, from the time that outlays are made till returns are received. In agriculture seedtime is its commencement, and harvesting its ending. — S. P. Newman, Ele- ments of Pol. Econ. Andover and New York. p. 81.) Andre beginnen mit W' (III. Form): „Die Welt des Produktionsverkehrs kann angesehn werden als umlaufend in einem Kreise, den wir einen ökonomischen Cyklus nennen wollen, und worin sie je einen Umlauf vollbracht hat, sobald das Geschäft, nach Vollzug seiner successiven Transaktionen, wieder ankommt bei dem Punkt wovon es ausgegangen. Der Anfang kann datirt werden von dem Punkt, wo der Kapitalist die Eingänge erhalten hat, vermittelst deren ihm sein Kapital zurückfliesst; von welchem Punkt an er von neuem dazu schreitet, seine Arbeiter anzuwerben und ihnen ihren Unterhalt, oder vielmehr die Macht, ihn anzuschaffen, in Arbeitslohn auszutheilen; von ihnen die Artikel fertig gestellt zu erhalten, in denen er macht; diese Artikel auf den Markt zu bringen und dort den Kreislauf dieser einen Reihe von Bewegungen zum Abschluss zu bringen, indem er verkauft und im Erlös der Waare eine Wiedererstattung seiner ganzen Kapitalauslage empfängt.“ (Th. Chalmers, On Pol. Econ. 2nd ed., London 1832, p. 84 seq.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/166>, abgerufen am 30.04.2024.