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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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Stadt in aller Ruhe verlassen und die Ausflüge weiter ausdehnen, als man anfangs im Sinne gehabt.

Nachdem man die Andacht am Grabe des Erlösers verrichtet und denkwürdige Stätten, die zunächst lagen, besichtigt hatte, wurde aufgebrochen. Man besuchte den See Genezareth, Siloah, die Steine im Thale Josaphat und gedachte dabei mit frommem Glauben all der Thaten und Wunder, die sich einstens an diesen Orten zugetragen. Dennoch war das Erstaunen nicht zu unterdrücken, daß man überall auf Wüsten, nackte Felsen und baumlose Einöden stieß und in dem Lande, in dem einst Milch und Honig geflossen, kaum das nöthige Trinkwasser fand.

Nichtsdestoweniger kam die Gesellschaft fröhlich und auf's Höchste befriedigt, wie von einer schönen Lustreise zurück. Ritter Langenbruck war von der Güte und Vertraulichkeit, die er auf dem Wege genossen, ganz entzückt. Insbesondere hatte die edle Einfachheit des Grafen von Vaduz sein Herz gewonnen.

So war nun der Vorabend der langwierigen und nicht ganz gefahrlosen Rückreise herangerückt. Alles hatte man vorbereitet, um am folgenden Tage bei Morgengrauen

Stadt in aller Ruhe verlassen und die Ausflüge weiter ausdehnen, als man anfangs im Sinne gehabt.

Nachdem man die Andacht am Grabe des Erlösers verrichtet und denkwürdige Stätten, die zunächst lagen, besichtigt hatte, wurde aufgebrochen. Man besuchte den See Genezareth, Siloah, die Steine im Thale Josaphat und gedachte dabei mit frommem Glauben all der Thaten und Wunder, die sich einstens an diesen Orten zugetragen. Dennoch war das Erstaunen nicht zu unterdrücken, daß man überall auf Wüsten, nackte Felsen und baumlose Einöden stieß und in dem Lande, in dem einst Milch und Honig geflossen, kaum das nöthige Trinkwasser fand.

Nichtsdestoweniger kam die Gesellschaft fröhlich und auf’s Höchste befriedigt, wie von einer schönen Lustreise zurück. Ritter Langenbruck war von der Güte und Vertraulichkeit, die er auf dem Wege genossen, ganz entzückt. Insbesondere hatte die edle Einfachheit des Grafen von Vaduz sein Herz gewonnen.

So war nun der Vorabend der langwierigen und nicht ganz gefahrlosen Rückreise herangerückt. Alles hatte man vorbereitet, um am folgenden Tage bei Morgengrauen

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[167/0175] Stadt in aller Ruhe verlassen und die Ausflüge weiter ausdehnen, als man anfangs im Sinne gehabt. Nachdem man die Andacht am Grabe des Erlösers verrichtet und denkwürdige Stätten, die zunächst lagen, besichtigt hatte, wurde aufgebrochen. Man besuchte den See Genezareth, Siloah, die Steine im Thale Josaphat und gedachte dabei mit frommem Glauben all der Thaten und Wunder, die sich einstens an diesen Orten zugetragen. Dennoch war das Erstaunen nicht zu unterdrücken, daß man überall auf Wüsten, nackte Felsen und baumlose Einöden stieß und in dem Lande, in dem einst Milch und Honig geflossen, kaum das nöthige Trinkwasser fand. Nichtsdestoweniger kam die Gesellschaft fröhlich und auf’s Höchste befriedigt, wie von einer schönen Lustreise zurück. Ritter Langenbruck war von der Güte und Vertraulichkeit, die er auf dem Wege genossen, ganz entzückt. Insbesondere hatte die edle Einfachheit des Grafen von Vaduz sein Herz gewonnen. So war nun der Vorabend der langwierigen und nicht ganz gefahrlosen Rückreise herangerückt. Alles hatte man vorbereitet, um am folgenden Tage bei Morgengrauen

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/175>, abgerufen am 01.11.2024.