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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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bej ein unseglich heyrat at gut/ das sie mit ihrem flatieren wol verdient hatten und bezahlen mußten.

Wunderbare Historti. Dio. Sveton. Wir müssen auch nicht vergessen einer geschicht die sich solle begeben haben/ alß Livia Augusti Ehgemahel auff ihrem lusthaus/ Villa Vejentana genant/ ware/ da solle ohngefehr ein Adler/ mit sich tragende eine weisse Hennen/ welche im schnabel ein Lohrbeerkranz geführet/ daher geflogen sein und habe die Henne samt dem kranz in die schloß Liviae fallen lassen. Von welcher Hennen vil andere nachgehends am selbigen ort erzogen und auß dem Lohrbeerkranz fast ein wald von Lohrbeer/ durch fleissiges pflanzen/ erwachsen ward. Im lezten jahr Neronis sollen die Hüner alle gestorben sejn.

Antonius und Cleopatra. Augustus und Antonius kriegeten da und dort/ schlichteten vil händel/ bezwangen die auffrührer/ und hat Antonius nit sonderlich glük wider die Parther. Cleopatra ein schön/ geizig und neidig Weib/ Königin in Egypten/ hatte disen Antonium mit ihrer liebe ganz auff der seiten/ daß er thate was sie wolte/ er zeügete auch Kinder bej ihren ohngeacht seines Ehweibs Octaviam.

Krieg zwischen Augusto und Antonio. Jahr der Welt 3929. Da gieng es aber bald wider an zwischen Augusto und Antonio/ weil keiner dem anderen traute / und beide nach einem zileten/ nemlich daß sie möchten allein Herren sein. Antonius und Cleopatra müßten zu wasser mit Augusto fechten/ alß vorhin scharmüzel under bederseits reüterej vorgeloffen. Augustus kame bald anhänger und die deß Antonit parthej verleissen / gewan auch die schlacht zu wasser/ verfolgte Antonium und Cleopatram/ welche sich an Augustum ergeben wolten. Der Cleopatrae geschenk waren angenommen von Augusto/ aber Antonio wurd kein antwort geben/ alß das Cleopatra heimlich den bericht empfienge sie solte Antonium töden. Augustus inndessen feiret nicht/ sezet mit heeres krafft Cleopatrae zu/ jagte jhren forcht und schreken ein/ und lägerte sich vor Alexandria. Antonius that einen außfall/ treibte deß Augusti Reüterej zuruk/ und damit bekam er wider ein herz. Aber bald darnach gab ihm Augustus durch sein mächtig zusezen den herzstoß/ also daß Cleopatra gleißnete sie wolte sich in ihrem schon vorhin ge-

bej ein unseglich heyrat at gut/ das sie mit ihrem flatieren wol verdient hatten und bezahlen mußten.

Wunderbare Historti. Dio. Sveton. Wir müssen auch nicht vergessen einer geschicht die sich solle begeben haben/ alß Livia Augusti Ehgemahel auff ihrem lusthaus/ Villa Vejentana genant/ ware/ da solle ohngefehr ein Adler/ mit sich tragende eine weisse Hennen/ welche im schnabel ein Lohrbeerkranz geführet/ daher geflogen sein und habe die Henne samt dem kranz in die schloß Liviae fallen lassen. Von welcher Hennen vil andere nachgehends am selbigen ort erzogen und auß dem Lohrbeerkranz fast ein wald von Lohrbeer/ durch fleissiges pflanzen/ erwachsen ward. Im lezten jahr Neronis sollen die Hüner alle gestorben sejn.

Antonius und Cleopatra. Augustus und Antonius kriegeten da und dort/ schlichteten vil händel/ bezwangen die auffrührer/ und hat Antonius nit sonderlich glük wider die Parther. Cleopatra ein schön/ geizig und neidig Weib/ Königin in Egypten/ hatte disen Antonium mit ihrer liebe ganz auff der seiten/ daß er thate was sie wolte/ er zeügete auch Kinder bej ihren ohngeacht seines Ehweibs Octaviam.

Krieg zwischen Augusto und Antonio. Jahr der Welt 3929. Da gieng es aber bald wider an zwischen Augusto und Antonio/ weil keiner dem anderen traute / und beide nach einem zileten/ nemlich daß sie möchten allein Herren sein. Antonius und Cleopatra müßten zu wasser mit Augusto fechten/ alß vorhin scharmüzel under bederseits reüterej vorgeloffen. Augustus kame bald anhänger und die deß Antonit parthej verleissen / gewan auch die schlacht zu wasser/ verfolgte Antonium und Cleopatram/ welche sich an Augustum ergeben wolten. Der Cleopatrae geschenk waren angenommen von Augusto/ aber Antonio wurd kein antwort geben/ alß das Cleopatra heimlich den bericht empfienge sie solte Antonium töden. Augustus inndessen feiret nicht/ sezet mit heeres krafft Cleopatrae zu/ jagte jhren forcht und schreken ein/ und lägerte sich vor Alexandria. Antonius that einen außfall/ treibte deß Augusti Reüterej zuruk/ und damit bekam er wider ein herz. Aber bald darnach gab ihm Augustus durch sein mächtig zusezen den herzstoß/ also daß Cleopatra gleißnete sie wolte sich in ihrem schon vorhin ge-

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        <p><note place="left">Krieg zwischen Augusto und Antonio. Jahr der Welt 3929.</note> Da            gieng es aber bald wider an zwischen Augusto und Antonio/ weil keiner dem anderen traute           / und beide nach einem zileten/ nemlich daß sie möchten allein Herren sein. Antonius und            Cleopatra müßten zu wasser mit Augusto fechten/ alß vorhin scharmüzel under bederseits            reüterej vorgeloffen. Augustus kame bald anhänger und die deß Antonit parthej verleissen /            gewan auch die schlacht zu wasser/ verfolgte Antonium und Cleopatram/ welche sich an            Augustum ergeben wolten. Der Cleopatrae geschenk waren angenommen von Augusto/ aber            Antonio wurd kein antwort geben/ alß das Cleopatra heimlich den bericht empfienge sie            solte Antonium töden. Augustus inndessen feiret nicht/ sezet mit heeres krafft Cleopatrae            zu/ jagte jhren forcht und schreken ein/ und lägerte sich vor Alexandria. Antonius that            einen außfall/ treibte deß Augusti Reüterej zuruk/ und damit bekam er wider ein herz.            Aber bald darnach gab ihm Augustus durch sein mächtig zusezen den herzstoß/ also daß            Cleopatra gleißnete sie wolte sich in ihrem schon vorhin ge-
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[126/0155] bej ein unseglich heyrat at gut/ das sie mit ihrem flatieren wol verdient hatten und bezahlen mußten. Wir müssen auch nicht vergessen einer geschicht die sich solle begeben haben/ alß Livia Augusti Ehgemahel auff ihrem lusthaus/ Villa Vejentana genant/ ware/ da solle ohngefehr ein Adler/ mit sich tragende eine weisse Hennen/ welche im schnabel ein Lohrbeerkranz geführet/ daher geflogen sein und habe die Henne samt dem kranz in die schloß Liviae fallen lassen. Von welcher Hennen vil andere nachgehends am selbigen ort erzogen und auß dem Lohrbeerkranz fast ein wald von Lohrbeer/ durch fleissiges pflanzen/ erwachsen ward. Im lezten jahr Neronis sollen die Hüner alle gestorben sejn. Wunderbare Historti. Dio. Sveton. Augustus und Antonius kriegeten da und dort/ schlichteten vil händel/ bezwangen die auffrührer/ und hat Antonius nit sonderlich glük wider die Parther. Cleopatra ein schön/ geizig und neidig Weib/ Königin in Egypten/ hatte disen Antonium mit ihrer liebe ganz auff der seiten/ daß er thate was sie wolte/ er zeügete auch Kinder bej ihren ohngeacht seines Ehweibs Octaviam. Antonius und Cleopatra. Da gieng es aber bald wider an zwischen Augusto und Antonio/ weil keiner dem anderen traute / und beide nach einem zileten/ nemlich daß sie möchten allein Herren sein. Antonius und Cleopatra müßten zu wasser mit Augusto fechten/ alß vorhin scharmüzel under bederseits reüterej vorgeloffen. Augustus kame bald anhänger und die deß Antonit parthej verleissen / gewan auch die schlacht zu wasser/ verfolgte Antonium und Cleopatram/ welche sich an Augustum ergeben wolten. Der Cleopatrae geschenk waren angenommen von Augusto/ aber Antonio wurd kein antwort geben/ alß das Cleopatra heimlich den bericht empfienge sie solte Antonium töden. Augustus inndessen feiret nicht/ sezet mit heeres krafft Cleopatrae zu/ jagte jhren forcht und schreken ein/ und lägerte sich vor Alexandria. Antonius that einen außfall/ treibte deß Augusti Reüterej zuruk/ und damit bekam er wider ein herz. Aber bald darnach gab ihm Augustus durch sein mächtig zusezen den herzstoß/ also daß Cleopatra gleißnete sie wolte sich in ihrem schon vorhin ge- Krieg zwischen Augusto und Antonio. Jahr der Welt 3929.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/155>, abgerufen am 01.11.2024.