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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 1. Berlin, 1789.

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"Nach Verübung dieser Grausamkeit ging Simmen wieder in die Stube, fand seinen Schwager im Bette unterdessen eingeschlafen, und gab ihm zwei bis drei Schläge auf den Kopf, so daß derselbe keinen Laut mehr von sich gegeben haben, sondern auf einmal ohne einige starke Bewegung erstarrt liegen geblieben seyn soll. Es war auch die halbe Hirnschaale entzwei und in das Gehirn selbst hineingedrungen, auch das rechte Ohr von einander geschlagen; doch gab er noch bis in den andern Tag hinein, obgleich sinnlos, einige Zeichen des Lebens von sich."



»Nach Veruͤbung dieser Grausamkeit ging Simmen wieder in die Stube, fand seinen Schwager im Bette unterdessen eingeschlafen, und gab ihm zwei bis drei Schlaͤge auf den Kopf, so daß derselbe keinen Laut mehr von sich gegeben haben, sondern auf einmal ohne einige starke Bewegung erstarrt liegen geblieben seyn soll. Es war auch die halbe Hirnschaale entzwei und in das Gehirn selbst hineingedrungen, auch das rechte Ohr von einander geschlagen; doch gab er noch bis in den andern Tag hinein, obgleich sinnlos, einige Zeichen des Lebens von sich.«


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[46/0048] »Nach Veruͤbung dieser Grausamkeit ging Simmen wieder in die Stube, fand seinen Schwager im Bette unterdessen eingeschlafen, und gab ihm zwei bis drei Schlaͤge auf den Kopf, so daß derselbe keinen Laut mehr von sich gegeben haben, sondern auf einmal ohne einige starke Bewegung erstarrt liegen geblieben seyn soll. Es war auch die halbe Hirnschaale entzwei und in das Gehirn selbst hineingedrungen, auch das rechte Ohr von einander geschlagen; doch gab er noch bis in den andern Tag hinein, obgleich sinnlos, einige Zeichen des Lebens von sich.«

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 1. Berlin, 1789, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0701_1789/48>, abgerufen am 30.04.2024.