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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 25. Rudolstadt, 19. Juni 1848.

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[Spaltenumbruch] zur Verwendung: 1 ) Jm Centrum des Gebiets wird eine Schule
errichtet und die Kolonie besoldet aus ihrer Casse den dabei anzu-
stellenden Lehrer im ersten Jahre mit 300 Rl. Der Staat hat diese
Schule mit 7 engl. # Meilen Land zu dotiren und aus dem Ertrage
desselben, sowie aus den im zweiten Jahre schon zu zahlenden Schul-
geldern, wird fernerhin die Schule ohne Zuschüsse bestehen. 2 ) Es
wird eine Kirche nach landesüblicher Art erbaut, in welcher der Reihen-
folge nach eine jede religiöse Gemeinschaft das Recht hat, ihren Gottes-
dienst zu halten. 3 ) Es wird an geeigneter Stelle eine Brücke über
den Milcreek geschlagen oder eine Fähre darauf angelegt. 4 ) Jedes
Mitglied der Ueberwachungs=Commission bei der Landvermessung, bezieht
aus der Vereins=Casse täglich 1 Dollar; die Feldmesser werden von
den Mitgliedern nach Abkommen oder Taxe honorirt.

Der Rest des Geldes dient zur Gründung einer Kolonie=Kranken-
und Unterstützungs=Casse, und um diesen Fond so günstig als möglich
anzulegen, wird eine Stuterei damit geschaffen, welche durchschnittlich
40% pr. Jahr abwirft.

Da es vorkommen kann, daß ein Familienvater der Gesellschaft
früher verstirbt, als seine Hinterbliebenen sich selbst zu ernähren im
Stande sind, so schließt die Gesellschaft einen auf Gegenseitigkeit be-
ruhenden Vertrag während oder vor der Reise ab, worin diejenigen
Unterstützungsmittel festgestellt sein müssen, welche Waisen und arbeits-
unfähige Wittwen vor aller und jeder Noth sicher stellen.

Der Einwanderer muß sich mit einem zureichenden Zelte ver-
sehen, da man in Teras zu Anfang nicht im Freien bivouakiren darf.
Subjecte, welche während der Reise ihre Unmoralität durch bestimmte
Zeichen ihres früheren Wandels ablegen, werden aus der Gesellschaft
im Galopp expedirt und empfangen nur 2 / 3 der gemachten Einlagen zu-
rück; der Refervefonds deckt den Ausfall für solchen Auswurf.

   
Das Auswanderungswesen in Deutschland.
Bericht an den deutschen Volksverein zu New = York, von dessen erstem
Vice=Präsidenten Hermann C. Ludewig erstattet in der
Generalversammlung vom 2. März 1848.
( Schluß. )

" Es ist die vorstehende Aufzählung das Ergebniß einer nur ober-
flächlichen Durchsicht deutscher Zeitblätter und Flugschriften, und würde
sich leicht um das Doppelte vermehren lassen, wollte man sich die Zeit
nehmen, tiefer in derartige Forschungen einzugehen. Für unser neues
Vaterland, die Vereinigten Staaten, würde sich die Zahl der ange-
priesenen Landspeculationen sogar um das Hundertfache vermehren, da
wir mit denselben in allen Theilen der Union bis zum Ueberfluß ge-
segnet sind. Bei den mehrsten dieser Unternehmungen aber finden wir
leider einseitige marktschreierische Anpreisungen der in den Markt ge-
brachten Ländereien den betreffenden Ansiedelungs = und Ankaufsaner-
bietungen zu Grunde gelegt. Fast jedes Project sucht sich auf Kosten
der andern zu heben und rechnet dabei in der Regel auf eine Unkenntniß
geographischer und statistischer Verhältnisse der betreffenden Ländereien,
welche im grellsten Widerspruche mit der sonst so gewissenhaften Bildung
der Deutschen, gerade in diesen Fächern der Wissenschaft, steht."

" Wie viel Unheil durch solche einseitige und mithin stets gewissenlose
Anpreisungen, zumal wenn dieselben in dem hier, in Folge unserer
freiesten Concurrenz nach und nach eingeführten marktschreierischen Tone
-- der hier freilich Niemand mehr täuscht, -- abgefaßt sind, ange-
stiftet wird, läßt sich gar nicht ermessen. Die beiden Universalmittel
gegen die Folgen solcher Schamlosigkeiten: sich entweder immer nur
auf das Schlimmste gefaßt zu machen, oder selbst zu sehen oder zu
prüfen, ehe man sich ansiedelt, scheinen in Deutschland nur in sehr
wenig Ausnahmsfällen Anwendung zu finden. Eben darum sollte
[Spaltenumbruch] es aber desto mehr Sache der dortigen Vereine sein,
durch Veranlassung oder Vornahme der zuverlässigsten
Prüfungen von Seiten befähigter und unbetheiligter
Männeran Ort und Stelle ihrenauswandern den Lands-
leuten die Mittel an die Hand zu geben, den muthmaß-
lich wichtigsten Schritt ihres Lebens mit besonnener
Ueberlegung zu thun." * )

" Die Beantwortung der Frage: in wie fern die in Deutschland
bestehenden und sich gebildet habenden Gesellschaften dieser Verpflichtung
in letzterer Zeit nachgekommen sind? führt uns zu einer kurzen Uebersicht
dieser Gesellschaften, soweit die uns vorliegenden Quellen eine solche
gestatten. Die Aufgabe, welche sich derartige Gesellschaften in Deutsch-
land zu stellen pflegen, ist entweder Beförderung oder Ansiedelung von
Auswanderern oder beides zusammen."

" Von Beförderungsgesellschaften befindet sich ein in Würtemberg
concessionirter "Verein zur Beförderung deutscher Auswanderer nach
Amerika" erwähnt. Jst dieser Verein ein und derselbe, mit der von
dem Hause Outendirk und Comp. in Antwerpen gegründeten " Gesell-
schaft zum Schutze und zur Beförderung der Auswanderer," so hat
das Schicksal des Chefs dieses Hauses, welcher in Folge von bei Be-
förderung von Auswanderern nach Guatemala verübten Betrügereien
in Criminal=Untersuchung gezogen, schuldig befunden und bestraft wurde,
seine Tendenz hinreichend an das Licht gebracht."

" Mit Kolonisationsplänen beschäftigen sich: der naturforschende
Verein und der Adelsverein für Texas,** ) der von Bromme und
Rau in Stuttgart gegründete Kolonisationsverein und der Etzlersche
Verein zur Auswanderung nach Venezuela, dessen Statuten auch der
illustrirte Kalender für 1848 giebt, dessen Plänen aber -- ganz ab-
gesehen von dessen Ausführbarkeit im Allgemeinen -- die neuern Vor-
fälle in Venezuela zu einer gar übeln Empfehlung dienen. Jn wiefern
sich ein in Chur in Graubündten im März vorigen Jahres sich ge-
bildet haben sollender Nationalverein zur Ansiedelung bisher wirksam
gezeigt hat; in wiefern die Aufforderung der Loge Carl und Char-
lotte zu Treue in Offenbach an alle deutsche Freimaurerlogen, zur
Betheiligung an dem Auswanderungswesen, Erfolg gehabt, war aus
den zu Gebote stehenden Quellen nicht zu ermitteln."

" Dasselbe war bezüglich des Ebner'schen Vereins gegen Auswan-
derung und zum Schutz der Auswanderung der Fall, welcher gleich-
zeitig mit dem Schweizerverein zu Stuttgart angeregt oder gestiftet wurde."

" Am bedeutendsten scheint jedenfalls der Darmstädter Natio-
nalverein
werden zu wollen, dessen Gründung und Statuten im
Darmstädter "Auswanderer" ausführlich berichtet werden. Doch
soll sich derselbe mit Beförderung von Auswanderern und An-
siedelungsprojecten beschäftigen; wenigstens wird gemeldet, daß er in
Bezug auf Ersteres im Hessen = darmstädtischen gegen Caution obrig-
keitliche Erlaubniß gesucht und erlangt hat.*** ) Ob dieß der richtigen
Stellung eines den Auswanderer schützen wollenden Vereins ange-
messen ist, steht dahin, dürfte aber jedenfalls in Bezug auf die durch
den Verein selbst zur Beförderung und Ansiedelung übernommenen
Auswanderer in Zweifel zu ziehen sein. Ueberraschend ist es, daß
diese deutschen Vereine mit den hiesigen Vereinen, deren Erfahrungen
für sie vielleicht nicht ganz ohne Jnteresse sein dürften, wenn sie auch
deren Mitwirkung nicht für ihre Hauptzwecke brauchen sollten, sich auf
keine Weise in Verbindung gesetzt haben." ( !!! )

" Die hiesigen Vereine aber, und hier mag schließlich der letzte
Vergleichungspunkt amerikanisch = deutscher und deutscher Thätigkeit in

* ) Auf dieses Hanpterforderniß zum bestmöglichen Gedeihen größerer
Ansiedlungs = Pläne ist in diesen Blättern sowohl als auch bei jeder anderen
passenden Gelegenheit von mir hingewiesen worden.   D. Herausg.
** ) Letzterer hat sich nunmehr durch Veräußerung seiner Besitzungen
aufgelöst. De mortuis nil nisi bene.
*** ) S. Nr. 2. S. 27 dies. Ztg. a. c.

[Spaltenumbruch] zur Verwendung: 1 ) Jm Centrum des Gebiets wird eine Schule
errichtet und die Kolonie besoldet aus ihrer Casse den dabei anzu-
stellenden Lehrer im ersten Jahre mit 300 Rl. Der Staat hat diese
Schule mit 7 engl. □ Meilen Land zu dotiren und aus dem Ertrage
desselben, sowie aus den im zweiten Jahre schon zu zahlenden Schul-
geldern, wird fernerhin die Schule ohne Zuschüsse bestehen. 2 ) Es
wird eine Kirche nach landesüblicher Art erbaut, in welcher der Reihen-
folge nach eine jede religiöse Gemeinschaft das Recht hat, ihren Gottes-
dienst zu halten. 3 ) Es wird an geeigneter Stelle eine Brücke über
den Milcreek geschlagen oder eine Fähre darauf angelegt. 4 ) Jedes
Mitglied der Ueberwachungs=Commission bei der Landvermessung, bezieht
aus der Vereins=Casse täglich 1 Dollar; die Feldmesser werden von
den Mitgliedern nach Abkommen oder Taxe honorirt.

Der Rest des Geldes dient zur Gründung einer Kolonie=Kranken-
und Unterstützungs=Casse, und um diesen Fond so günstig als möglich
anzulegen, wird eine Stuterei damit geschaffen, welche durchschnittlich
40% pr. Jahr abwirft.

Da es vorkommen kann, daß ein Familienvater der Gesellschaft
früher verstirbt, als seine Hinterbliebenen sich selbst zu ernähren im
Stande sind, so schließt die Gesellschaft einen auf Gegenseitigkeit be-
ruhenden Vertrag während oder vor der Reise ab, worin diejenigen
Unterstützungsmittel festgestellt sein müssen, welche Waisen und arbeits-
unfähige Wittwen vor aller und jeder Noth sicher stellen.

Der Einwanderer muß sich mit einem zureichenden Zelte ver-
sehen, da man in Teras zu Anfang nicht im Freien bivouakiren darf.
Subjecte, welche während der Reise ihre Unmoralität durch bestimmte
Zeichen ihres früheren Wandels ablegen, werden aus der Gesellschaft
im Galopp expedirt und empfangen nur 2 / 3 der gemachten Einlagen zu-
rück; der Refervefonds deckt den Ausfall für solchen Auswurf.

   
Das Auswanderungswesen in Deutschland.
Bericht an den deutschen Volksverein zu New = York, von dessen erstem
Vice=Präsidenten Hermann C. Ludewig erstattet in der
Generalversammlung vom 2. März 1848.
( Schluß. )

„ Es ist die vorstehende Aufzählung das Ergebniß einer nur ober-
flächlichen Durchsicht deutscher Zeitblätter und Flugschriften, und würde
sich leicht um das Doppelte vermehren lassen, wollte man sich die Zeit
nehmen, tiefer in derartige Forschungen einzugehen. Für unser neues
Vaterland, die Vereinigten Staaten, würde sich die Zahl der ange-
priesenen Landspeculationen sogar um das Hundertfache vermehren, da
wir mit denselben in allen Theilen der Union bis zum Ueberfluß ge-
segnet sind. Bei den mehrsten dieser Unternehmungen aber finden wir
leider einseitige marktschreierische Anpreisungen der in den Markt ge-
brachten Ländereien den betreffenden Ansiedelungs = und Ankaufsaner-
bietungen zu Grunde gelegt. Fast jedes Project sucht sich auf Kosten
der andern zu heben und rechnet dabei in der Regel auf eine Unkenntniß
geographischer und statistischer Verhältnisse der betreffenden Ländereien,
welche im grellsten Widerspruche mit der sonst so gewissenhaften Bildung
der Deutschen, gerade in diesen Fächern der Wissenschaft, steht.“

„ Wie viel Unheil durch solche einseitige und mithin stets gewissenlose
Anpreisungen, zumal wenn dieselben in dem hier, in Folge unserer
freiesten Concurrenz nach und nach eingeführten marktschreierischen Tone
-- der hier freilich Niemand mehr täuscht, -- abgefaßt sind, ange-
stiftet wird, läßt sich gar nicht ermessen. Die beiden Universalmittel
gegen die Folgen solcher Schamlosigkeiten: sich entweder immer nur
auf das Schlimmste gefaßt zu machen, oder selbst zu sehen oder zu
prüfen, ehe man sich ansiedelt, scheinen in Deutschland nur in sehr
wenig Ausnahmsfällen Anwendung zu finden. Eben darum sollte
[Spaltenumbruch] es aber desto mehr Sache der dortigen Vereine sein,
durch Veranlassung oder Vornahme der zuverlässigsten
Prüfungen von Seiten befähigter und unbetheiligter
Männeran Ort und Stelle ihrenauswandern den Lands-
leuten die Mittel an die Hand zu geben, den muthmaß-
lich wichtigsten Schritt ihres Lebens mit besonnener
Ueberlegung zu thun.“ * )

„ Die Beantwortung der Frage: in wie fern die in Deutschland
bestehenden und sich gebildet habenden Gesellschaften dieser Verpflichtung
in letzterer Zeit nachgekommen sind? führt uns zu einer kurzen Uebersicht
dieser Gesellschaften, soweit die uns vorliegenden Quellen eine solche
gestatten. Die Aufgabe, welche sich derartige Gesellschaften in Deutsch-
land zu stellen pflegen, ist entweder Beförderung oder Ansiedelung von
Auswanderern oder beides zusammen.“

„ Von Beförderungsgesellschaften befindet sich ein in Würtemberg
concessionirter „Verein zur Beförderung deutscher Auswanderer nach
Amerika“ erwähnt. Jst dieser Verein ein und derselbe, mit der von
dem Hause Outendirk und Comp. in Antwerpen gegründeten „ Gesell-
schaft zum Schutze und zur Beförderung der Auswanderer,“ so hat
das Schicksal des Chefs dieses Hauses, welcher in Folge von bei Be-
förderung von Auswanderern nach Guatemala verübten Betrügereien
in Criminal=Untersuchung gezogen, schuldig befunden und bestraft wurde,
seine Tendenz hinreichend an das Licht gebracht.“

„ Mit Kolonisationsplänen beschäftigen sich: der naturforschende
Verein und der Adelsverein für Texas,** ) der von Bromme und
Rau in Stuttgart gegründete Kolonisationsverein und der Etzlersche
Verein zur Auswanderung nach Venezuela, dessen Statuten auch der
illustrirte Kalender für 1848 giebt, dessen Plänen aber -- ganz ab-
gesehen von dessen Ausführbarkeit im Allgemeinen -- die neuern Vor-
fälle in Venezuela zu einer gar übeln Empfehlung dienen. Jn wiefern
sich ein in Chur in Graubündten im März vorigen Jahres sich ge-
bildet haben sollender Nationalverein zur Ansiedelung bisher wirksam
gezeigt hat; in wiefern die Aufforderung der Loge Carl und Char-
lotte zu Treue in Offenbach an alle deutsche Freimaurerlogen, zur
Betheiligung an dem Auswanderungswesen, Erfolg gehabt, war aus
den zu Gebote stehenden Quellen nicht zu ermitteln.“

„ Dasselbe war bezüglich des Ebner'schen Vereins gegen Auswan-
derung und zum Schutz der Auswanderung der Fall, welcher gleich-
zeitig mit dem Schweizerverein zu Stuttgart angeregt oder gestiftet wurde.“

„ Am bedeutendsten scheint jedenfalls der Darmstädter Natio-
nalverein
werden zu wollen, dessen Gründung und Statuten im
Darmstädter „Auswanderer“ ausführlich berichtet werden. Doch
soll sich derselbe mit Beförderung von Auswanderern und An-
siedelungsprojecten beschäftigen; wenigstens wird gemeldet, daß er in
Bezug auf Ersteres im Hessen = darmstädtischen gegen Caution obrig-
keitliche Erlaubniß gesucht und erlangt hat.*** ) Ob dieß der richtigen
Stellung eines den Auswanderer schützen wollenden Vereins ange-
messen ist, steht dahin, dürfte aber jedenfalls in Bezug auf die durch
den Verein selbst zur Beförderung und Ansiedelung übernommenen
Auswanderer in Zweifel zu ziehen sein. Ueberraschend ist es, daß
diese deutschen Vereine mit den hiesigen Vereinen, deren Erfahrungen
für sie vielleicht nicht ganz ohne Jnteresse sein dürften, wenn sie auch
deren Mitwirkung nicht für ihre Hauptzwecke brauchen sollten, sich auf
keine Weise in Verbindung gesetzt haben.“ ( !!! )

„ Die hiesigen Vereine aber, und hier mag schließlich der letzte
Vergleichungspunkt amerikanisch = deutscher und deutscher Thätigkeit in

* ) Auf dieses Hanpterforderniß zum bestmöglichen Gedeihen größerer
Ansiedlungs = Pläne ist in diesen Blättern sowohl als auch bei jeder anderen
passenden Gelegenheit von mir hingewiesen worden.   D. Herausg.
** ) Letzterer hat sich nunmehr durch Veräußerung seiner Besitzungen
aufgelöst. De mortuis nil nisi bene.
*** ) S. Nr. 2. S. 27 dies. Ztg. a. c.
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Der Rest des Geldes dient zur Gründung einer Kolonie=Kranken- und Unterstützungs=Casse, und um diesen Fond so günstig als möglich anzulegen, wird eine Stuterei damit geschaffen, welche durchschnittlich 40% pr. Jahr abwirft. Da es vorkommen kann, daß ein Familienvater der Gesellschaft früher verstirbt, als seine Hinterbliebenen sich selbst zu ernähren im Stande sind, so schließt die Gesellschaft einen auf Gegenseitigkeit be- ruhenden Vertrag während oder vor der Reise ab, worin diejenigen Unterstützungsmittel festgestellt sein müssen, welche Waisen und arbeits- unfähige Wittwen vor aller und jeder Noth sicher stellen. Der Einwanderer muß sich mit einem zureichenden Zelte ver- sehen, da man in Teras zu Anfang nicht im Freien bivouakiren darf. Subjecte, welche während der Reise ihre Unmoralität durch bestimmte Zeichen ihres früheren Wandels ablegen, werden aus der Gesellschaft im Galopp expedirt und empfangen nur 2 / 3 der gemachten Einlagen zu- rück; der Refervefonds deckt den Ausfall für solchen Auswurf. Berlin, den 2. Juni 1848. L. Constant. Das Auswanderungswesen in Deutschland. Bericht an den deutschen Volksverein zu New = York, von dessen erstem Vice=Präsidenten Hermann C. Ludewig erstattet in der Generalversammlung vom 2. März 1848. ( Schluß. ) „ Es ist die vorstehende Aufzählung das Ergebniß einer nur ober- flächlichen Durchsicht deutscher Zeitblätter und Flugschriften, und würde sich leicht um das Doppelte vermehren lassen, wollte man sich die Zeit nehmen, tiefer in derartige Forschungen einzugehen. Für unser neues Vaterland, die Vereinigten Staaten, würde sich die Zahl der ange- priesenen Landspeculationen sogar um das Hundertfache vermehren, da wir mit denselben in allen Theilen der Union bis zum Ueberfluß ge- segnet sind. Bei den mehrsten dieser Unternehmungen aber finden wir leider einseitige marktschreierische Anpreisungen der in den Markt ge- brachten Ländereien den betreffenden Ansiedelungs = und Ankaufsaner- bietungen zu Grunde gelegt. Fast jedes Project sucht sich auf Kosten der andern zu heben und rechnet dabei in der Regel auf eine Unkenntniß geographischer und statistischer Verhältnisse der betreffenden Ländereien, welche im grellsten Widerspruche mit der sonst so gewissenhaften Bildung der Deutschen, gerade in diesen Fächern der Wissenschaft, steht.“ „ Wie viel Unheil durch solche einseitige und mithin stets gewissenlose Anpreisungen, zumal wenn dieselben in dem hier, in Folge unserer freiesten Concurrenz nach und nach eingeführten marktschreierischen Tone -- der hier freilich Niemand mehr täuscht, -- abgefaßt sind, ange- stiftet wird, läßt sich gar nicht ermessen. Die beiden Universalmittel gegen die Folgen solcher Schamlosigkeiten: sich entweder immer nur auf das Schlimmste gefaßt zu machen, oder selbst zu sehen oder zu prüfen, ehe man sich ansiedelt, scheinen in Deutschland nur in sehr wenig Ausnahmsfällen Anwendung zu finden. Eben darum sollte es aber desto mehr Sache der dortigen Vereine sein, durch Veranlassung oder Vornahme der zuverlässigsten Prüfungen von Seiten befähigter und unbetheiligter Männeran Ort und Stelle ihrenauswandern den Lands- leuten die Mittel an die Hand zu geben, den muthmaß- lich wichtigsten Schritt ihres Lebens mit besonnener Ueberlegung zu thun.“ * ) „ Die Beantwortung der Frage: in wie fern die in Deutschland bestehenden und sich gebildet habenden Gesellschaften dieser Verpflichtung in letzterer Zeit nachgekommen sind? führt uns zu einer kurzen Uebersicht dieser Gesellschaften, soweit die uns vorliegenden Quellen eine solche gestatten. Die Aufgabe, welche sich derartige Gesellschaften in Deutsch- land zu stellen pflegen, ist entweder Beförderung oder Ansiedelung von Auswanderern oder beides zusammen.“ „ Von Beförderungsgesellschaften befindet sich ein in Würtemberg concessionirter „Verein zur Beförderung deutscher Auswanderer nach Amerika“ erwähnt. Jst dieser Verein ein und derselbe, mit der von dem Hause Outendirk und Comp. in Antwerpen gegründeten „ Gesell- schaft zum Schutze und zur Beförderung der Auswanderer,“ so hat das Schicksal des Chefs dieses Hauses, welcher in Folge von bei Be- förderung von Auswanderern nach Guatemala verübten Betrügereien in Criminal=Untersuchung gezogen, schuldig befunden und bestraft wurde, seine Tendenz hinreichend an das Licht gebracht.“ „ Mit Kolonisationsplänen beschäftigen sich: der naturforschende Verein und der Adelsverein für Texas, ** ) der von Bromme und Rau in Stuttgart gegründete Kolonisationsverein und der Etzlersche Verein zur Auswanderung nach Venezuela, dessen Statuten auch der illustrirte Kalender für 1848 giebt, dessen Plänen aber -- ganz ab- gesehen von dessen Ausführbarkeit im Allgemeinen -- die neuern Vor- fälle in Venezuela zu einer gar übeln Empfehlung dienen. Jn wiefern sich ein in Chur in Graubündten im März vorigen Jahres sich ge- bildet haben sollender Nationalverein zur Ansiedelung bisher wirksam gezeigt hat; in wiefern die Aufforderung der Loge Carl und Char- lotte zu Treue in Offenbach an alle deutsche Freimaurerlogen, zur Betheiligung an dem Auswanderungswesen, Erfolg gehabt, war aus den zu Gebote stehenden Quellen nicht zu ermitteln.“ „ Dasselbe war bezüglich des Ebner'schen Vereins gegen Auswan- derung und zum Schutz der Auswanderung der Fall, welcher gleich- zeitig mit dem Schweizerverein zu Stuttgart angeregt oder gestiftet wurde.“ „ Am bedeutendsten scheint jedenfalls der Darmstädter Natio- nalverein werden zu wollen, dessen Gründung und Statuten im Darmstädter „Auswanderer“ ausführlich berichtet werden. Doch soll sich derselbe mit Beförderung von Auswanderern und An- siedelungsprojecten beschäftigen; wenigstens wird gemeldet, daß er in Bezug auf Ersteres im Hessen = darmstädtischen gegen Caution obrig- keitliche Erlaubniß gesucht und erlangt hat. *** ) Ob dieß der richtigen Stellung eines den Auswanderer schützen wollenden Vereins ange- messen ist, steht dahin, dürfte aber jedenfalls in Bezug auf die durch den Verein selbst zur Beförderung und Ansiedelung übernommenen Auswanderer in Zweifel zu ziehen sein. Ueberraschend ist es, daß diese deutschen Vereine mit den hiesigen Vereinen, deren Erfahrungen für sie vielleicht nicht ganz ohne Jnteresse sein dürften, wenn sie auch deren Mitwirkung nicht für ihre Hauptzwecke brauchen sollten, sich auf keine Weise in Verbindung gesetzt haben.“ ( !!! ) „ Die hiesigen Vereine aber, und hier mag schließlich der letzte Vergleichungspunkt amerikanisch = deutscher und deutscher Thätigkeit in * ) Auf dieses Hanpterforderniß zum bestmöglichen Gedeihen größerer Ansiedlungs = Pläne ist in diesen Blättern sowohl als auch bei jeder anderen passenden Gelegenheit von mir hingewiesen worden. D. Herausg. ** ) Letzterer hat sich nunmehr durch Veräußerung seiner Besitzungen aufgelöst. De mortuis nil nisi bene. *** ) S. Nr. 2. S. 27 dies. Ztg. a. c.

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 25. Rudolstadt, 19. Juni 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer25_1848/6>, abgerufen am 30.04.2024.