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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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1817-18, 4 B.; deutsch von J. K. Höck, Gmünd 1819 ff., 4 B.). L. durfte fortan weder priesterliche Functionen verrichten noch Unterricht ertheilen, lebte von schriftstellerischen Arbeiten (Uebersetzung des Faublas ins Span.), wurde 1820 amnestiert, 1822 wegen seinen "politischen Porträts der Päpste" aus Frankreich verwiesen und st. 1825 zu Madrid. Geist, Talent u. eine feurige Darstellung zeigen alle Schriften L.s, aber Gründlichkeit oder gar Unparteilichkeit darf man bei ihm nicht suchen. Seine Geschichte der Inquisition bleibt jedoch werthvoll, insofern sehr viele Auszüge aus Originalurkunden sich darin finden. Vgl. Ketzergericht, weltliches.


Lloyd (Leud), Henri, geb. 1729 in Wales, engl. Offizier, nach einander in engl., österr., preuß. und russ. Diensten, ein Militär von Talent, aber von zweideutigem Charakter; st. 1783 zu Huy. Von seinen Schriften erregten das meiste Interesse: Ueber die Mittel England anzugreifen u. zu vertheidigen, sowie eine unvollendete Geschichte des 7 jähr. Kriegs.


Lloyd, der österr. (Lloyd Austriaco), großer, nach dem Vorbild des engl. L. von K. L. v. Bruck in Triest ins Leben gerufener Verein, um dem Handelsstand Triests alle nützlichen Notizen zu verschaffen, namentlich auch eine großartige Versicherungsanstalt für Schiffe etc. zu gründen. Dies geschah und seit 1837 ist von dem L. die größte aller Dampfschiffahrtsgesellschaften in das Leben gerufen, die ihre Linien auf dem Mittelmeere und der unteren Donau mit 56 Dampfern befährt, gegenwärtig auch den Po in ihren Bereich zieht. Dazu kam 1849 eine literarischartistische Anstalt. welche in der neuen Börse große Lesesäle, eine Buchdruckerei mit xylographischer Werkstätte, eine Anstalt für Kupfer- und Stahlstiche unterhält u. mehre Zeitschriften erscheinen läßt.


Lloyds Kaffehaus, Restauration in der Börse zu London, wo die genauesten Nachrichten aus allen Theilen der Welt über das Schicksal der Handelsschiffe angeschlagen werden. Lloyds Versicherungsanstalt, gleichfalls mit der Börse verbunden, die größte Anstalt dieser Art, mit Agenten in allen Gegenden der Erde.


L. m., laeva manu, lat., mit der linken Hand.


Loa, bei den span. Schauspielen ein den Inhalt ankündigender Prolog.


Load (lohd), engl. Last, Maß von sehr verschiedenem Gehalte für Holz, Getreide, Mehl, Salz, Wolle etc.; die Angabe des Gewichts geschieht gegenwärtig immer in den bestimmten Gewichten, s. Großbritannien S. 160.


Loafers u. Rowdies, Rowdies (Lofers, Raudies), in den großen nordamerik. Städten schlechte Bursche, die sich zu Aufläufen, Schlägereien, Meineid und wohl auch zu Mißhandlung und Mord verdingen od. dgl. auf eigene Faust unternehmen.


Loango, s. Guinea.


Lobau, Donauinsel südwestlich von Wien, Uebergangspunkt der Franzosen 1809, s. Aspern.


Lobau, Georges Mouton, Graf von, franz. Marschall, geb. 1770 zu Pfalzburg in Lothringen, trat 1792 in die Armee, zeichnete sich aus, war 1806 Napoleons Adjutant, hielt sich als Divisionsgeneral bei Aspern so wacker, daß ihn Napoleon zum Grafen erhob. Von 1815-18 lebte er verbannt, wirkte bei der Julirevolution mit, wurde nach Lafayette Commandant der Pariser Nationalgarde, 1831 Marschall, st. 1838.


Lobe, Johann Christian, Componist u. musikalischer Schriftsteller, geb. 1797 zu Weimar. kam schon mit 13 Jahren zur Hofkapelle, bildete sich besonders auf dem Violon u. der Flöte aus, u. ließ sich auf letzterem Instrument in Wien, Berlin etc. hören. Als Componist schrieb er mehre, zum Theil mit Beifall aufgenommene Opern, darunter "Die Flibustier", "Die Fürstin von Granada", "Der rothe Domino" etc.; lebt seit 1846 in Leipzig als Schriftsteller u. Componist.


Lobeck, Christian August, einer der namhaftesten Philologen unserer Zeit, geb. 1781 zu Naumburg, trat 1802 zu Wittenberg als Privatdocent auf, begründete 1810 durch seine Ausgabe von Sophokles Ajax seinen Ruhm u. wurde 1814 Professor zu Königsberg, wo er 1852 sein Jubiläum feierte. Außer der als Muster geltenden Ausgabe des Ajax (neu Leipz. 1835) u. der des Phrynichus ist sein Hauptwerk der Aglaophamos seu de

1817–18, 4 B.; deutsch von J. K. Höck, Gmünd 1819 ff., 4 B.). L. durfte fortan weder priesterliche Functionen verrichten noch Unterricht ertheilen, lebte von schriftstellerischen Arbeiten (Uebersetzung des Faublas ins Span.), wurde 1820 amnestiert, 1822 wegen seinen „politischen Porträts der Päpste“ aus Frankreich verwiesen und st. 1825 zu Madrid. Geist, Talent u. eine feurige Darstellung zeigen alle Schriften L.s, aber Gründlichkeit oder gar Unparteilichkeit darf man bei ihm nicht suchen. Seine Geschichte der Inquisition bleibt jedoch werthvoll, insofern sehr viele Auszüge aus Originalurkunden sich darin finden. Vgl. Ketzergericht, weltliches.


Lloyd (Leud), Henri, geb. 1729 in Wales, engl. Offizier, nach einander in engl., österr., preuß. und russ. Diensten, ein Militär von Talent, aber von zweideutigem Charakter; st. 1783 zu Huy. Von seinen Schriften erregten das meiste Interesse: Ueber die Mittel England anzugreifen u. zu vertheidigen, sowie eine unvollendete Geschichte des 7 jähr. Kriegs.


Lloyd, der österr. (Lloyd Austriaco), großer, nach dem Vorbild des engl. L. von K. L. v. Bruck in Triest ins Leben gerufener Verein, um dem Handelsstand Triests alle nützlichen Notizen zu verschaffen, namentlich auch eine großartige Versicherungsanstalt für Schiffe etc. zu gründen. Dies geschah und seit 1837 ist von dem L. die größte aller Dampfschiffahrtsgesellschaften in das Leben gerufen, die ihre Linien auf dem Mittelmeere und der unteren Donau mit 56 Dampfern befährt, gegenwärtig auch den Po in ihren Bereich zieht. Dazu kam 1849 eine literarischartistische Anstalt. welche in der neuen Börse große Lesesäle, eine Buchdruckerei mit xylographischer Werkstätte, eine Anstalt für Kupfer- und Stahlstiche unterhält u. mehre Zeitschriften erscheinen läßt.


Lloyds Kaffehaus, Restauration in der Börse zu London, wo die genauesten Nachrichten aus allen Theilen der Welt über das Schicksal der Handelsschiffe angeschlagen werden. Lloyds Versicherungsanstalt, gleichfalls mit der Börse verbunden, die größte Anstalt dieser Art, mit Agenten in allen Gegenden der Erde.


L. m., laeva manu, lat., mit der linken Hand.


Loa, bei den span. Schauspielen ein den Inhalt ankündigender Prolog.


Load (lohd), engl. Last, Maß von sehr verschiedenem Gehalte für Holz, Getreide, Mehl, Salz, Wolle etc.; die Angabe des Gewichts geschieht gegenwärtig immer in den bestimmten Gewichten, s. Großbritannien S. 160.


Loafers u. Rowdies, Rowdies (Lofers, Raudies), in den großen nordamerik. Städten schlechte Bursche, die sich zu Aufläufen, Schlägereien, Meineid und wohl auch zu Mißhandlung und Mord verdingen od. dgl. auf eigene Faust unternehmen.


Loango, s. Guinea.


Lobau, Donauinsel südwestlich von Wien, Uebergangspunkt der Franzosen 1809, s. Aspern.


Lobau, Georges Mouton, Graf von, franz. Marschall, geb. 1770 zu Pfalzburg in Lothringen, trat 1792 in die Armee, zeichnete sich aus, war 1806 Napoleons Adjutant, hielt sich als Divisionsgeneral bei Aspern so wacker, daß ihn Napoleon zum Grafen erhob. Von 1815–18 lebte er verbannt, wirkte bei der Julirevolution mit, wurde nach Lafayette Commandant der Pariser Nationalgarde, 1831 Marschall, st. 1838.


Lobe, Johann Christian, Componist u. musikalischer Schriftsteller, geb. 1797 zu Weimar. kam schon mit 13 Jahren zur Hofkapelle, bildete sich besonders auf dem Violon u. der Flöte aus, u. ließ sich auf letzterem Instrument in Wien, Berlin etc. hören. Als Componist schrieb er mehre, zum Theil mit Beifall aufgenommene Opern, darunter „Die Flibustier“, „Die Fürstin von Granada“, „Der rothe Domino“ etc.; lebt seit 1846 in Leipzig als Schriftsteller u. Componist.


Lobeck, Christian August, einer der namhaftesten Philologen unserer Zeit, geb. 1781 zu Naumburg, trat 1802 zu Wittenberg als Privatdocent auf, begründete 1810 durch seine Ausgabe von Sophokles Ajax seinen Ruhm u. wurde 1814 Professor zu Königsberg, wo er 1852 sein Jubiläum feierte. Außer der als Muster geltenden Ausgabe des Ajax (neu Leipz. 1835) u. der des Phrynichus ist sein Hauptwerk der Aglaophamos seu de

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[13/0014] 1817–18, 4 B.; deutsch von J. K. Höck, Gmünd 1819 ff., 4 B.). L. durfte fortan weder priesterliche Functionen verrichten noch Unterricht ertheilen, lebte von schriftstellerischen Arbeiten (Uebersetzung des Faublas ins Span.), wurde 1820 amnestiert, 1822 wegen seinen „politischen Porträts der Päpste“ aus Frankreich verwiesen und st. 1825 zu Madrid. Geist, Talent u. eine feurige Darstellung zeigen alle Schriften L.s, aber Gründlichkeit oder gar Unparteilichkeit darf man bei ihm nicht suchen. Seine Geschichte der Inquisition bleibt jedoch werthvoll, insofern sehr viele Auszüge aus Originalurkunden sich darin finden. Vgl. Ketzergericht, weltliches. Lloyd (Leud), Henri, geb. 1729 in Wales, engl. Offizier, nach einander in engl., österr., preuß. und russ. Diensten, ein Militär von Talent, aber von zweideutigem Charakter; st. 1783 zu Huy. Von seinen Schriften erregten das meiste Interesse: Ueber die Mittel England anzugreifen u. zu vertheidigen, sowie eine unvollendete Geschichte des 7 jähr. Kriegs. Lloyd, der österr. (Lloyd Austriaco), großer, nach dem Vorbild des engl. L. von K. L. v. Bruck in Triest ins Leben gerufener Verein, um dem Handelsstand Triests alle nützlichen Notizen zu verschaffen, namentlich auch eine großartige Versicherungsanstalt für Schiffe etc. zu gründen. Dies geschah und seit 1837 ist von dem L. die größte aller Dampfschiffahrtsgesellschaften in das Leben gerufen, die ihre Linien auf dem Mittelmeere und der unteren Donau mit 56 Dampfern befährt, gegenwärtig auch den Po in ihren Bereich zieht. Dazu kam 1849 eine literarischartistische Anstalt. welche in der neuen Börse große Lesesäle, eine Buchdruckerei mit xylographischer Werkstätte, eine Anstalt für Kupfer- und Stahlstiche unterhält u. mehre Zeitschriften erscheinen läßt. Lloyds Kaffehaus, Restauration in der Börse zu London, wo die genauesten Nachrichten aus allen Theilen der Welt über das Schicksal der Handelsschiffe angeschlagen werden. Lloyds Versicherungsanstalt, gleichfalls mit der Börse verbunden, die größte Anstalt dieser Art, mit Agenten in allen Gegenden der Erde. L. m., laeva manu, lat., mit der linken Hand. Loa, bei den span. Schauspielen ein den Inhalt ankündigender Prolog. Load (lohd), engl. Last, Maß von sehr verschiedenem Gehalte für Holz, Getreide, Mehl, Salz, Wolle etc.; die Angabe des Gewichts geschieht gegenwärtig immer in den bestimmten Gewichten, s. Großbritannien S. 160. Loafers u. Rowdies, Rowdies (Lofers, Raudies), in den großen nordamerik. Städten schlechte Bursche, die sich zu Aufläufen, Schlägereien, Meineid und wohl auch zu Mißhandlung und Mord verdingen od. dgl. auf eigene Faust unternehmen. Loango, s. Guinea. Lobau, Donauinsel südwestlich von Wien, Uebergangspunkt der Franzosen 1809, s. Aspern. Lobau, Georges Mouton, Graf von, franz. Marschall, geb. 1770 zu Pfalzburg in Lothringen, trat 1792 in die Armee, zeichnete sich aus, war 1806 Napoleons Adjutant, hielt sich als Divisionsgeneral bei Aspern so wacker, daß ihn Napoleon zum Grafen erhob. Von 1815–18 lebte er verbannt, wirkte bei der Julirevolution mit, wurde nach Lafayette Commandant der Pariser Nationalgarde, 1831 Marschall, st. 1838. Lobe, Johann Christian, Componist u. musikalischer Schriftsteller, geb. 1797 zu Weimar. kam schon mit 13 Jahren zur Hofkapelle, bildete sich besonders auf dem Violon u. der Flöte aus, u. ließ sich auf letzterem Instrument in Wien, Berlin etc. hören. Als Componist schrieb er mehre, zum Theil mit Beifall aufgenommene Opern, darunter „Die Flibustier“, „Die Fürstin von Granada“, „Der rothe Domino“ etc.; lebt seit 1846 in Leipzig als Schriftsteller u. Componist. Lobeck, Christian August, einer der namhaftesten Philologen unserer Zeit, geb. 1781 zu Naumburg, trat 1802 zu Wittenberg als Privatdocent auf, begründete 1810 durch seine Ausgabe von Sophokles Ajax seinen Ruhm u. wurde 1814 Professor zu Königsberg, wo er 1852 sein Jubiläum feierte. Außer der als Muster geltenden Ausgabe des Ajax (neu Leipz. 1835) u. der des Phrynichus ist sein Hauptwerk der Aglaophamos seu de

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/14>, abgerufen am 26.04.2024.