ding eben diß sey / oder hab / das ein anders ist / oder hat / macht in der Sach / oder That selbst keinen vnterscheid / wie allen vernünfftigen bekant.
Sie verstehens nu physice, oder hyperphysice, das die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey (denn dauon ist allein die Frage / obs sich also verhalte / vnd nicht auff was weise?) So können sie nicht furüber / entweder zweierley almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit zu dichten / wie hiebeuor aus jren eigen streitschrifften wider sie erwiesen / ob sie es wol nicht mehr wort haben wollen: Oder müssen zulassen / das in der that (quae enim tantum rei modo differunt, reipsa non differunt) zwischen den beiden Naturn kein vnterscheid / vnd demnach Christus so wol nach seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit / dem Vater gleich sey.
Vnd also könte der Spruch des HERRN nicht bestehen: Pater maior me est; Der Vater ist grösser / denn ich. Joan. 14. Oder / solte dieser Spruch (wie es denn anders nicht sein kan) war bleiben / so müste Christus nach beiden Naturn eines geringern Wesens sein / denn der Vater; wider das heilige bekentnis Athanasij: Gleich ist Christus seinem himlischen Vater nach der Gottheit / kleiner ist er / denn der Vater / nach der Menscheit.
Diß solt vnser gegenteil mit Gottes Wort / vnd nicht mit jhrer Tautologia, da sie jmer ein Liede / per petitionem principij widerholen / vmbstossen / aber es wird jnen fehlen.
Derwegen es nichts von jnen geredet ist / das sie von der weise disputiren / weil sie die sach noch nicht bewiesen haben.
ding eben diß sey / oder hab / das ein anders ist / oder hat / macht in der Sach / oder That selbst keinen vnterscheid / wie allen vernünfftigen bekant.
Sie verstehens nu physicè, oder hyperphysicè, das die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey (denn dauon ist allein die Frage / obs sich also verhalte / vnd nicht auff was weise?) So können sie nicht furüber / entweder zweierley almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit zu dichten / wie hiebeuor aus jren eigen streitschrifften wider sie erwiesen / ob sie es wol nicht mehr wort haben wollen: Oder müssen zulassen / das in der that (quae enim tantùm rei modo differunt, reipsa non differunt) zwischen den beiden Naturn kein vnterscheid / vnd demnach Christus so wol nach seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit / dem Vater gleich sey.
Vnd also könte der Spruch des HERRN nicht bestehen: Pater maior me est; Der Vater ist grösser / denn ich. Joan. 14. Oder / solte dieser Spruch (wie es denn anders nicht sein kan) war bleiben / so müste Christus nach beiden Naturn eines geringern Wesens sein / denn der Vater; wider das heilige bekentnis Athanasij: Gleich ist Christus seinem himlischen Vater nach der Gottheit / kleiner ist er / denn der Vater / nach der Menscheit.
Diß solt vnser gegenteil mit Gottes Wort / vnd nicht mit jhrer Tautologia, da sie jmer ein Liede / per petitionem principij widerholen / vmbstossen / aber es wird jnen fehlen.
Derwegen es nichts von jnen geredet ist / das sie von der weise disputiren / weil sie die sach noch nicht bewiesen haben.
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ding eben diß sey / oder hab / das ein anders ist / oder hat / macht in der Sach / oder That selbst keinen vnterscheid / wie allen vernünfftigen bekant.</p><p>Sie verstehens nu physicè, oder hyperphysicè, das die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey (denn dauon ist allein die Frage / obs sich also verhalte / vnd nicht auff was weise?) So können sie nicht furüber / entweder zweierley almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit zu dichten / wie hiebeuor aus jren eigen streitschrifften wider sie erwiesen / ob sie es wol nicht mehr wort haben wollen: Oder müssen zulassen / das in der that (quae enim tantùm rei modo differunt, reipsa non differunt) zwischen den beiden Naturn kein vnterscheid / vnd demnach Christus so wol nach seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit / dem Vater gleich sey.</p><p>Vnd also könte der Spruch des HERRN nicht bestehen: Pater maior me est; Der Vater ist grösser / denn ich. Joan. 14. Oder / solte dieser Spruch (wie es denn anders nicht sein kan) war bleiben / so müste Christus nach beiden Naturn eines geringern Wesens sein / denn der Vater; wider das heilige bekentnis Athanasij: Gleich ist Christus seinem himlischen Vater nach der Gottheit / kleiner ist er / denn der Vater / nach der Menscheit.</p><p>Diß solt vnser gegenteil mit Gottes Wort / vnd nicht mit jhrer Tautologia, da sie jmer ein Liede / per petitionem principij widerholen / vmbstossen / aber es wird jnen fehlen.</p><p>Derwegen es nichts von jnen geredet ist / das sie von der weise disputiren / weil sie die sach noch nicht bewiesen haben.</p></div></body></text></TEI>
[221/0223]
ding eben diß sey / oder hab / das ein anders ist / oder hat / macht in der Sach / oder That selbst keinen vnterscheid / wie allen vernünfftigen bekant.
Sie verstehens nu physicè, oder hyperphysicè, das die menschliche Natur Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey (denn dauon ist allein die Frage / obs sich also verhalte / vnd nicht auff was weise?) So können sie nicht furüber / entweder zweierley almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit zu dichten / wie hiebeuor aus jren eigen streitschrifften wider sie erwiesen / ob sie es wol nicht mehr wort haben wollen: Oder müssen zulassen / das in der that (quae enim tantùm rei modo differunt, reipsa non differunt) zwischen den beiden Naturn kein vnterscheid / vnd demnach Christus so wol nach seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit / dem Vater gleich sey.
Vnd also könte der Spruch des HERRN nicht bestehen: Pater maior me est; Der Vater ist grösser / denn ich. Joan. 14. Oder / solte dieser Spruch (wie es denn anders nicht sein kan) war bleiben / so müste Christus nach beiden Naturn eines geringern Wesens sein / denn der Vater; wider das heilige bekentnis Athanasij: Gleich ist Christus seinem himlischen Vater nach der Gottheit / kleiner ist er / denn der Vater / nach der Menscheit.
Diß solt vnser gegenteil mit Gottes Wort / vnd nicht mit jhrer Tautologia, da sie jmer ein Liede / per petitionem principij widerholen / vmbstossen / aber es wird jnen fehlen.
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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/223>, abgerufen am 16.06.2024.
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