[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Gleich wie es der Sonnen am Liecht nicht mangelt / ob wol der blindgeborne zwischen tag / vnd nacht keinen vnterscheid erkennet. Da jm auch gleich die augen geöffnet / wie Joannis am 9. das mirackel beschrieben wird / so wird doch hiedurch der Sonnen Liecht für sich weder grösser / noch geringer / weder volkömlicher / noch vnuolkömlicher / weder heller noch dünckeler. Also bleibet Recht allezeit recht / wie denn auch Warheit allezeit ist / vnd bleibet Warheit / ohne mangel / vnd tadel / man neme sie gleich an / oder verfolge sie / falle jr mit hauffen ab / oder zu. Wer aber in der finsternis des Vnglaubens bis ans ende verharret / der kan vnter die frome Hertzen / vnd ausserwelten Kinder Gottes an jenem tag nicht gezelet werden. Es were denn / dz man denselbigen Spruch des 94. Psalms straffen / oder in zweifel ziehen wolte / darin der ausserwelten eigentlich kennzeichen beschrieben ist. Denn Recht mus doch recht bleiben / vnd dem werden alle frome Hertzen zufallen. Solchs mögen vnsere Antagonisten / mit jren verfüreten / blinden / oder ja vbereileten / vnd einfeltigen subscribenten wol zu gemüth füren / denn wir jnen nichts böses in vnsern Hertzen gönnen / noch wüntschen. Wer nu stracks verleugnet / das Gott etwas könne gegeben werden / der zerstöret die gantze Religion / vnd alle Christliche Gottesdienst / dardurch endlich viel grösser schaden / vnd finsternis in die Kirchen eingefüret werden müste / denn in dieser sichtbaren Welt folgen könte / wenn die Sonne in jhrem Lauff vom Firmament abgeschafft / vnd weggethan würde. Welchs wir allen verstendigen in der Gleich wie es der Sonnen am Liecht nicht mangelt / ob wol der blindgeborne zwischen tag / vnd nacht keinen vnterscheid erkennet. Da jm auch gleich die augen geöffnet / wie Joannis am 9. das mirackel beschrieben wird / so wird doch hiedurch der Sonnen Liecht für sich weder grösser / noch geringer / weder volkömlicher / noch vnuolkömlicher / weder heller noch dünckeler. Also bleibet Recht allezeit recht / wie denn auch Warheit allezeit ist / vnd bleibet Warheit / ohne mangel / vnd tadel / man neme sie gleich an / oder verfolge sie / falle jr mit hauffen ab / oder zu. Wer aber in der finsternis des Vnglaubens bis ans ende verharret / der kan vnter die frome Hertzen / vnd ausserwelten Kinder Gottes an jenem tag nicht gezelet werden. Es were deñ / dz man denselbigẽ Spruch des 94. Psalms straffen / oder in zweifel ziehen wolte / darin der ausserwelten eigentlich kennzeichen beschrieben ist. Denn Recht mus doch recht bleiben / vnd dem werden alle frome Hertzen zufallen. Solchs mögen vnsere Antagonisten / mit jren verfüreten / blinden / oder ja vbereileten / vnd einfeltigen subscribenten wol zu gemüth füren / denn wir jnen nichts böses in vnsern Hertzen gönnen / noch wüntschen. Wer nu stracks verleugnet / das Gott etwas könne gegeben werden / der zerstöret die gantze Religion / vnd alle Christliche Gottesdienst / dardurch endlich viel grösser schaden / vnd finsternis in die Kirchen eingefüret werden müste / denn in dieser sichtbaren Welt folgen könte / wenn die Sonne in jhrem Lauff vom Firmament abgeschafft / vnd weggethan würde. Welchs wir allen verstendigen in der <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0083" n="81"/> <p>Gleich wie es der Sonnen am Liecht nicht mangelt / ob wol der blindgeborne zwischen tag / vnd nacht keinen vnterscheid erkennet. 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Gleich wie es der Sonnen am Liecht nicht mangelt / ob wol der blindgeborne zwischen tag / vnd nacht keinen vnterscheid erkennet. Da jm auch gleich die augen geöffnet / wie Joannis am 9. das mirackel beschrieben wird / so wird doch hiedurch der Sonnen Liecht für sich weder grösser / noch geringer / weder volkömlicher / noch vnuolkömlicher / weder heller noch dünckeler.
Also bleibet Recht allezeit recht / wie denn auch Warheit allezeit ist / vnd bleibet Warheit / ohne mangel / vnd tadel / man neme sie gleich an / oder verfolge sie / falle jr mit hauffen ab / oder zu. Wer aber in der finsternis des Vnglaubens bis ans ende verharret / der kan vnter die frome Hertzen / vnd ausserwelten Kinder Gottes an jenem tag nicht gezelet werden.
Es were deñ / dz man denselbigẽ Spruch des 94. Psalms straffen / oder in zweifel ziehen wolte / darin der ausserwelten eigentlich kennzeichen beschrieben ist. Denn Recht mus doch recht bleiben / vnd dem werden alle frome Hertzen zufallen.
Solchs mögen vnsere Antagonisten / mit jren verfüreten / blinden / oder ja vbereileten / vnd einfeltigen subscribenten wol zu gemüth füren / denn wir jnen nichts böses in vnsern Hertzen gönnen / noch wüntschen.
Wer nu stracks verleugnet / das Gott etwas könne gegeben werden / der zerstöret die gantze Religion / vnd alle Christliche Gottesdienst / dardurch endlich viel grösser schaden / vnd finsternis in die Kirchen eingefüret werden müste / denn in dieser sichtbaren Welt folgen könte / wenn die Sonne in jhrem Lauff vom Firmament abgeschafft / vnd weggethan würde. Welchs wir allen verstendigen in der
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/83>, abgerufen am 18.06.2024. |