Ethica Complementoria. Nürnberg. 1643Ander Capittel. haben Sich müde gearbeitet / legendie Flegel auffn Tisch. Was hat nun den Held AEne- Venus ein newen Fund erdacht / Ein andern Raht hat sie gemacht. Das bald der Gott Cupido kähm Vnd Ascanius Gestalt annehm: Die Gaben brächt in seiner Hand: Mit grosser Lieb die Königin brand. Vnd als die Kind / sich kindlich schämt / Mit Lieb die Königin erflammt. Denn
Ander Capittel. haben Sich muͤde gearbeitet / legendie Flegel auffn Tiſch. Was hat nun den Held Æne- Venus ein newen Fund erdacht / Ein andern Raht hat ſie gemacht. Das bald der Gott Cupido kaͤhm Vnd Aſcanius Geſtalt annehm: Die Gaben braͤcht in ſeiner Hand: Mit groſſer Lieb die Koͤnigin brand. Vnd als die Kind / ſich kindlich ſchaͤmt / Mit Lieb die Koͤnigin erflam̃t. Deñ
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Ander Capittel.
haben Sich muͤde gearbeitet / legen
die Flegel auffn Tiſch.
Was hat nun den Held Æne-
am ſo hoch bey der Koͤnigin Dido
angebracht und erhaben? Warlich
nichts anders denn ſein hoͤfliches
complementiren / Welches der
Sinreiche Poet Virgilius durch
Venerem, welche dieſen ihrem
Sohn allenthalben Beyſtand ge-
leiſtet / ja unterrichtet wie er die
Sache angreiffen ſolte / vorgebil-
det / denn Venus bedeutet alda hie-
roglyphicé geſchwinde / liebliche
Freundligkeit; Welche
Venus ein newen Fund erdacht /
Ein andern Raht hat ſie gemacht.
Das bald der Gott Cupido kaͤhm
Vnd Aſcanius Geſtalt annehm:
Die Gaben braͤcht in ſeiner Hand:
Mit groſſer Lieb die Koͤnigin brand.
Vnd als die Kind / ſich kindlich ſchaͤmt /
Mit Lieb die Koͤnigin erflam̃t.
Deñ
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Zitationshilfe: | Ethica Complementoria. Nürnberg. 1643, S. A10a. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ethica_1643/19>, abgerufen am 13.06.2024. |