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Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894.

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[Spaltenumbruch] solche Operation sich nicht weniger als 50 Pfd.
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog
von York ist übrigens nicht das einzige Mitglied
der englischen Königsfamilie, welches tätowirt
ist; in dieser künstlerischen Bethätigung hatte er
einen Vorgänger in seinem Oheim, dem Herzog
von Edinburgh, der jetzt in Sachsen-Coburg-
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des
Letzteren, der Großfürst Alexis von Rußland,
ist tätowirt. Einige der hervorragendsten Mit-
glieder des Hauses der Lords haben sich nach dem
Beispiele des künftigen Herrschers gleichfalls täto-
wiren lassen, die einen ließen sich einfach die
Anfangsbuchstaben ihrer Namen "eingraviren",
die anderen ihre Wappen, Adelskronen etc.

(Unter die Locomotive gekommen.)

Aus
Zwittau, 18. d. wird geschrieben: Auf dem
hiesigen Bahnhofe hat sich gestern, Mittwoch,
Früh ein schwerer Unglücksfall zugetragen, wobei
der hierselbst Bergstraße 19 wohnende Schaffner
Tischer leider sein Leben einbüßte. Der Beamte
war eben im Begriff, die Geleise zu überschreiten,
um sich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, dessen Ein-
fahrt von Tischer nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit
voller Kraft wurde der Ahnungslose von der Maschine
erfaßt und so gewaltig zur Seite geschleudert,
daß er mit zerschmettertem Kopfe liegen blieb.
Tischer verstarb bald darauf. Der traurige Vor-
fall erregte nicht nur bei den ankommenden
Reisenden, sondern namentlich auch bei den Colle-
gen des Verunglückten die aufrichtigste Theil-
nahme.




Telegramme
des "Mährischen Tagblattes".

(Vom Correspondenz-Bureau.)

Frau Kronprinzessin-
Witwe Erzherzogin Stefanie ist gestern Abend
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-
gereist. Zur Verabschiedung hatten sich der Ju-
stizminister Graf Schönborn und dessen Gemahlin,
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und
der Curvorsteher Oberst v. Wachter, sowie die ge-
sammte hier anwesende Aristocratie eingefunden.
Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollste Befriedi-
gung über ihren hiesigen Aufenthalt und ver-
sprach im April oder Mai wieder hierherzukommen.

Der Minister
des Innern genehmigte die Herausgabe einer
neuen, großen politisch-literarischen Zeitung ohne
Präventivcensur. Das Blatt wird unter dem
Titel "Russki Goles" (Russische Stimmen) er-
scheinen.

"Reuters Office"
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches
die Erneuerung des gemischten Gerichtshofes auf
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in
jener Fassung redigirt sei und am 31. d. unter-
zeichnet werden soll.




Die Krise in Serbien.

(Privat.-Telegr. d.
"Mähr. Tagbl.")

Die Radicalen protestiren gegen
das Verbleiben König Milans in Belgrad.
Die meiste Aussicht für die zukünftige Cabinets-
bildung hat Simic. Der König erklärte
decidirt, er habe nur deshalb seinen Vater kommen
lassen, damit die verworrene Situation endlich
gelöst werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung
nicht gelingt, dann ist die Aufhebung der
Verfassung
oder ein Militär-Regime
wahrscheinlich.




Nachtrag
Empfang bei Sr. kais. Hoheit, dem
Herrn Erzherzog Josef Ferdinand.


Heute Mittags hatten bei Sr. kais. Hoheit
dem Herrn Erzherzog Josef Ferdinand
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das
hochwürdige getreue Metropolitancapitel
unter Führung des hochwürdigen Weihbischofs
Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde-
rath
der königl. Hauptstadt Olmütz unter Füh-
rung des Herrn Bürgermeisters Josef von
Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka,
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten
[Spaltenumbruch] Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-
mund Nietsche, Herr Staatsanwalt Dr.
Röder, Herr Bezirkscommissär Baron Heinold,
Herr Oberpostverwalter Bartl, Herr Ober-
postverwalter des Postamtes "Bahnhof Olmütz",
Jedlitschka und der Kammervorsteher des
Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody.

[irrelevantes Material]

[Spaltenumbruch] ſolche Operation ſich nicht weniger als 50 Pfd.
Sterling (1000 Mark) bezahlen läßt. Der Herzog
von York iſt übrigens nicht das einzige Mitglied
der engliſchen Königsfamilie, welches tätowirt
iſt; in dieſer künſtleriſchen Bethätigung hatte er
einen Vorgänger in ſeinem Oheim, dem Herzog
von Edinburgh, der jetzt in Sachſen-Coburg-
Gotha das Scepter führt; auch der Schwager des
Letzteren, der Großfürſt Alexis von Rußland,
iſt tätowirt. Einige der hervorragendſten Mit-
glieder des Hauſes der Lords haben ſich nach dem
Beiſpiele des künftigen Herrſchers gleichfalls täto-
wiren laſſen, die einen ließen ſich einfach die
Anfangsbuchſtaben ihrer Namen „eingraviren“,
die anderen ihre Wappen, Adelskronen ꝛc.

(Unter die Locomotive gekommen.)

Aus
Zwittau, 18. d. wird geſchrieben: Auf dem
hieſigen Bahnhofe hat ſich geſtern, Mittwoch,
Früh ein ſchwerer Unglücksfall zugetragen, wobei
der hierſelbſt Bergſtraße 19 wohnende Schaffner
Tiſcher leider ſein Leben einbüßte. Der Beamte
war eben im Begriff, die Geleiſe zu überſchreiten,
um ſich nach dem Stationsgebäude zu begeben, als der
6·39 Uhr hier ankommende Löbauer Zug, deſſen Ein-
fahrt von Tiſcher nicht bemerkt wurde, eintraf. Mit
voller Kraft wurde der Ahnungsloſe von der Maſchine
erfaßt und ſo gewaltig zur Seite geſchleudert,
daß er mit zerſchmettertem Kopfe liegen blieb.
Tiſcher verſtarb bald darauf. Der traurige Vor-
fall erregte nicht nur bei den ankommenden
Reiſenden, ſondern namentlich auch bei den Colle-
gen des Verunglückten die aufrichtigſte Theil-
nahme.




Telegramme
des „Mähriſchen Tagblattes“.

(Vom Correſpondenz-Bureau.)

Frau Kronprinzeſſin-
Witwe Erzherzogin Stefanie iſt geſtern Abend
nach dreiwöchentlichem Aufenthalte von hier ab-
gereiſt. Zur Verabſchiedung hatten ſich der Ju-
ſtizminiſter Graf Schönborn und deſſen Gemahlin,
der Bezirkshauptmann von Volosca, Fabiani und
der Curvorſteher Oberſt v. Wachter, ſowie die ge-
ſammte hier anweſende Ariſtocratie eingefunden.
Ihre k. und k. Hoheit äußerte vollſte Befriedi-
gung über ihren hieſigen Aufenthalt und ver-
ſprach im April oder Mai wieder hierherzukommen.

Der Miniſter
des Innern genehmigte die Herausgabe einer
neuen, großen politiſch-literariſchen Zeitung ohne
Präventivcenſur. Das Blatt wird unter dem
Titel „Russki Goles“ (Ruſſiſche Stimmen) er-
ſcheinen.

„Reuters Office“
meldet aus Cairo, daß das Decret, durch welches
die Erneuerung des gemiſchten Gerichtshofes auf
fernere fünf Jahre angeordnet werde, bereits in
jener Faſſung redigirt ſei und am 31. d. unter-
zeichnet werden ſoll.




Die Kriſe in Serbien.

(Privat.-Telegr. d.
„Mähr. Tagbl.“)

Die Radicalen proteſtiren gegen
das Verbleiben König Milans in Belgrad.
Die meiſte Ausſicht für die zukünftige Cabinets-
bildung hat Simic. Der König erklärte
decidirt, er habe nur deshalb ſeinen Vater kommen
laſſen, damit die verworrene Situation endlich
gelöſt werde. Wenn Simic die Cabinetsbildung
nicht gelingt, dann iſt die Aufhebung der
Verfaſſung
oder ein Militär-Regime
wahrſcheinlich.




Nachtrag
Empfang bei Sr. kaiſ. Hoheit, dem
Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand.


Heute Mittags hatten bei Sr. kaiſ. Hoheit
dem Herrn Erzherzog Joſef Ferdinand
die Ehre in Audienz empfangen zu werden: Das
hochwürdige getreue Metropolitancapitel
unter Führung des hochwürdigen Weihbiſchofs
Grafen Belrupt-Tyßac, der Gemeinde-
rath
der königl. Hauptſtadt Olmütz unter Füh-
rung des Herrn Bürgermeiſters Joſef von
Engel, Herr Landesgerichtsrath Wozelka,
der Commandant des k. k. priv. bewaffneten
[Spaltenumbruch] Bürgercorps Herr Julius Trenkler und der
Commandant der Schützencompagnie Herr Rai-
mund Nietſche, Herr Staatsanwalt Dr.
Röder, Herr Bezirkscommiſſär Baron Heinold,
Herr Oberpoſtverwalter Bartl, Herr Ober-
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Herrn Erzherzogs Eugen Herr Major v. Tabody.

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 17, Olmütz, 22.01.1894, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches17_1894/7>, abgerufen am 30.04.2024.