kaum 1/2 und 1/4°. Die größte Wärme findet man un- ter den warmblütigen Thieren bei den Vögeln, nach sehr genauen Untersuchungen 32-35° und merkwürdig genug diejenigen die in den nördlichen Gegenden leben wärmer, als die in den südlichern |: das Höhe hat größere Wärme als die Papagay :|. - Die sogenannten kalt- blütigen Thiere sind keinesweges kaltblütig, sie haben alle 3 bis 4° Blutwärme mehr als die Temperatur des Mediums ist, in welchem sie sich befinden. Ja selbst bei den Insekten ist derselbe Fall wo nicht die Wärme von der Reibung in der Luft herkommt wie man hypothesisch aufgestellt hat, sondern vom Thier selbst. Die Geschwindigkeit der Pulsschläge bei den Menschen ist in der Ebene nicht anders wie auf der Höhe. Prof. Roulin, hat um dieß zu untersuchen in Bagote eine Reise mit seiner Familie gemacht und sich bei ver- schiedenen Höhen von 400 Toisen aufgehalten, und doch keine Verschiedenheit der Pu[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]lsschläge bemerkt. Auch HerrBonpland hat darüber Untersuchungen in Quito angestellt und gefunden daß auch kein Unter- schied bei Menschenracen und Klimaten ist, |: bei 30 bis 40° R. in den Oasen :|
Die Flexibilität der Menschen ist so groß daß er alle
Klim-
kaum ½ und ¼°. Die größte Wärme findet man un- ter den warmblütigen Thieren bei den Vögeln, nach ſehr genauen Untersuchungen 32–35° und merkwürdig genug diejenigen die in den nördlichen Gegenden leben wärmer, als die in den ſüdlichern |: das Höhe hat größere Wärme als die Papagay :|. – Die ſogenannten kalt- blütigen Thiere ſind keinesweges kaltblütig, ſie haben alle 3 bis 4° Blutwärme mehr als die Temperatur des Mediums iſt, in welchem ſie ſich befinden. Ja ſelbſt bei den Insekten iſt derselbe Fall wo nicht die Wärme von der Reibung in der Luft herkommt wie man hypotheſiſch aufgeſtellt hat, ſondern vom Thier ſelbſt. Die Geſchwindigkeit der Pulsſchläge bei den Menſchen iſt in der Ebene nicht anders wie auf der Höhe. Prof. Roulin, hat um dieß zu untersuchen in Bagote eine Reiſe mit ſeiner Familie gemacht und ſich bei ver- ſchiedenen Höhen von 400 Toiſen aufgehalten, und doch keine Verſchiedenheit der Pu[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]lsſchläge bemerkt. Auch HerrBonpland hat darüber Untersuchungen in Quito angeſtellt und gefunden daß auch kein Unter- ſchied bei Menſchenracen und Klimaten iſt, |: bei 30 bis 40° R. in den Oasen :|
Die Flexibilität der Menſchen iſt ſo groß daß er alle
Klim-
<TEI><text><body><divtype="session"n="59"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0617"n="611"/>
kaum ½ und ¼°. Die größte Wärme findet man un-<lb/>
ter den warmblütigen Thieren bei den Vögeln, nach ſehr<lb/>
genauen Untersuchungen 32–35° und merkwürdig<lb/>
genug diejenigen die in den nördlichen Gegenden leben<lb/>
wärmer, als die in den ſüdlichern <metamark>|:</metamark> das Höhe hat größere<lb/>
Wärme als die Papagay <metamark>:|</metamark>. – Die ſogenannten kalt-<lb/>
blütigen Thiere ſind keinesweges kaltblütig, ſie haben<lb/>
alle 3 bis 4° Blutwärme mehr als die Temperatur<lb/>
des Mediums iſt, in welchem ſie ſich befinden. Ja ſelbſt<lb/>
bei den Insekten iſt derselbe Fall wo nicht die Wärme<lb/>
von der Reibung in der Luft herkommt wie man<lb/>
hypotheſiſch aufgeſtellt hat, ſondern vom Thier ſelbſt.<lb/>
Die Geſchwindigkeit der Pulsſchläge bei den Menſchen<lb/>
iſt in der Ebene nicht anders wie auf der Höhe. Prof.<lb/><hirendition="#aq">Roulin</hi>, hat um dieß zu untersuchen in <hirendition="#aq">Bagote</hi> eine<lb/>
Reiſe mit ſeiner Familie gemacht und ſich bei ver-<lb/>ſchiedenen Höhen von 400 Toiſen aufgehalten, und<lb/>
doch keine Verſchiedenheit der Pu<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="2"/></del><addplace="across">ls</add></subst>ſchläge bemerkt.<lb/>
Auch <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herr</expan></choice><hirendition="#aq">Bonpland</hi> hat darüber Untersuchungen in<lb/>
Quito angeſtellt und gefunden daß auch kein Unter-<lb/>ſchied bei Menſchenracen und Klimaten iſt, <metamark>|:</metamark> bei<lb/>
30 bis 40° R. in den Oasen <metamark>:|</metamark></p><lb/><p>Die Flexibilität der Menſchen iſt ſo groß daß er alle<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">Klim-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[611/0617]
kaum ½ und ¼°. Die größte Wärme findet man un-
ter den warmblütigen Thieren bei den Vögeln, nach ſehr
genauen Untersuchungen 32–35° und merkwürdig
genug diejenigen die in den nördlichen Gegenden leben
wärmer, als die in den ſüdlichern |: das Höhe hat größere
Wärme als die Papagay :|. – Die ſogenannten kalt-
blütigen Thiere ſind keinesweges kaltblütig, ſie haben
alle 3 bis 4° Blutwärme mehr als die Temperatur
des Mediums iſt, in welchem ſie ſich befinden. Ja ſelbſt
bei den Insekten iſt derselbe Fall wo nicht die Wärme
von der Reibung in der Luft herkommt wie man
hypotheſiſch aufgeſtellt hat, ſondern vom Thier ſelbſt.
Die Geſchwindigkeit der Pulsſchläge bei den Menſchen
iſt in der Ebene nicht anders wie auf der Höhe. Prof.
Roulin, hat um dieß zu untersuchen in Bagote eine
Reiſe mit ſeiner Familie gemacht und ſich bei ver-
ſchiedenen Höhen von 400 Toiſen aufgehalten, und
doch keine Verſchiedenheit der Pu__lsſchläge bemerkt.
Auch H Bonpland hat darüber Untersuchungen in
Quito angeſtellt und gefunden daß auch kein Unter-
ſchied bei Menſchenracen und Klimaten iſt, |: bei
30 bis 40° R. in den Oasen :|
Die Flexibilität der Menſchen iſt ſo groß daß er alle
Klim-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/617>, abgerufen am 30.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.