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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 19. Köln, 19. Juni 1848.

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Pesth.

Es durchziehen Haufen von Handwerksgesellen seit einiger Zeit die Straßen, erzwingen durch kecken Eintritt in die Werkstätten das Niederlegen der Arbeiten und den Anschluß der Gesellen, ja dringen jetzt wie z. B. gestern 400 Mann stark in die Werkstätten der Kettenbrücke, Eisenbahn und Gewehrfabrik, haben thatsächlich in letzter Fabrik die Schmiedefeuer ausgelöscht, besuchen heute die Schiffswerfte, fordern entschiedene Ausweisung der Ausländer-Arbeiter, - ja sie provoziren gleichsam auf die so überaus schleunige Controllmaßregel der Behörden gegen die Ausländer, als eine von ihnen augenblicklich erwirkte, ihre Demonstration gleichsam sanctionirende Verfügung.

- Das Journal des österreichischen Lloyd vom 13. Juni bringt folgende Nachrichten: Triest, den 12. Juni. Die Lage unserer Stadt hat sich nicht wesentlich verändert; die feindliche Flotte liegt noch im Angesicht der Promenade von St. Andrea vor Anker. Gestern Nachmittag lief der Lloydsdampfer Imperatrice abermals aus, um seine Reise nach der Levante anzutreten. Obwohl mit den erforderlichen Certifikaten versehen, ward er doch vom feindlichen Admiral mit der Erklärung zurückgewiesen, daß seit dem Morgen desselben Tages die Blokade Triests begonnen habe und heute die öffentliche Erklärung darüber an unser Gubernium erfolgen werde. Dieselbe ist jedoch bis jetzt (1 Uhr Nachmittags) noch nicht eingegangen. Den neuesten Nachrichten, datirt 10. Juni, von dem Reserve-Armeekorps zufolge, ist die feste feindliche Stellung bei Enego, oberhalb Primolano, angegriffen und genommen worden, wobei 6 Kanonen erobert wurden. Ebenso ist Agordo, der letzte Zufluchtsort der Insurgenten, von den Umgehungs-Kolonnen genommen, bei welcher Gelegenheit zwei Kanonen in unsere Hände fielen. Hierdurch scheint das ganze Gebirge von den Insurgenten befreit, und in wenigen Tagen dürfte auch die Val Arsa eröffnet sein.

Innsbruck.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Noveredo, 8. Juni,

Graf v. Harting, Staats- und Konferenzminister und bevollmächtigter Kommissär Sr. k. k. apost. Maj., welcher am verflossenen Sonntag um 9 Uhr früh in der Richtung gegen Verona hier durchpassirte, ist in der Nacht vom 7. auf den 8. von dort zurückgekehrt, und hat hier seinen Sitz aufgeschlagen. (Mess. T)

Von der russischen Gränze, 5. Juni.

Man meldet die Bildung russischer Heere in der Nähe der türkischen Donauprovinzen. In der That ist die dermalen in den verschiedenen Ländern der österreichischen Monarchie immer mehr überhandnehmende Anarchie für Rußland zu lockend, als daß dasselbe daraus nicht Nutzen zu ziehen suchen sollte. Längst schon hat es die kirchlichen Sympathien, welche die Serben, Dalmaten und theilweise die Kroaten und Slawonier an Rußland knüpfen, zu unterhalten gesucht, und zwar nicht vergebens. Jetzt, wo diese Völkerschaften im Gährungsprozeß neuer politischer Gestaltung begriffen sind, gilt es, dieselben für den Czar zu gewinnen. Der Panslawismus, längst von Rußland aus genährt, beginnt in Böhmen, Mähren, Ungarn zur That zu werden. Ursache genug, gegen Oesterreich, das geschwächte, einzuschreiten und die Erbschaft des Panslawismus anzutreten. Daher die Versammlung russischer Armeen an den Gränzen der Walachei. Für Deutschland kann dies nur angenehm sein. Vergißt der russische Koloß, daß nur der Gedanke der Einheit in militärischen Unternehmungen sicher zum Ziele führt, dann sind seine Anstrengungen vergebens. Theilt er seine Armee, indem er sie zur Hälfte an der preußischen, zur Hälfte an der österreichischen beziehungsweise türkischen Gränze aufstellt, dann kann er nirgend mit der gehörigen Kraft wirken. Preußen und das hinter demselben liegende Deutschland darf dann das russisch-polnische Heer nicht fürchten. Aber wird das im Innern zerrissene und in Italien so sehr beschäftigte Oesterreich der russischen Donauarmee widerstehen können? Wir hoffen dies, da gewiß gerade eine russische Invasion die verschiedenen österreichischen Volksstämme, wenn nicht die slawischen, so doch die deutschen und ungarischen zur Einigkeit führen würde.

Italien.
Mailand, 14. Juni.

Das Mailändische Bulletin vom 13. Abends 9 Uhr bringt die Nachricht vom Falle Vicenza's am 11. Juni. Der Angriff der Oesterreicher geschah mit 30,000 Mann und 60 Kanonen und sehr vieler Cavallerie in bestem Zustande. Die Stadt wurde mit 50 Stücken beschossen und mußte sich ergeben. Die Besatzung soll aus 10,000 Römern bestanden haben. Die Italiener geben ihren Verlust auf mehr als 500 Mann an. Die Schweizer und die Artillerie haben sehr stark gelitten. Alle Corps haben sich ausgezeichnet. Das Feuer hat 15 Stunden anhaltend gedauert. Als alle Munition verschossen war, entschloß sich Durando zur Capitulation. Die Garnison zieht mit allen Ehren ab, und behält ihre Waffen, verpflichtet sich aber, während 3 Monaten sich nicht gegen Oesterreich zu schlagen. - Das Mailänder Bulletin fügt bei, der Verlust sey groß, doch nicht unersetzlich. Karl Albert darf seine festen Stellungen nicht verlassen, bevor er den Feind von der Verbindung mit Tyrol abgeschnitten hat. Verona ist der Brennpunkt des Kriegs, in seinen Ebenen wird wohl bald der Ausgang des Kampfes entschieden werden; ist Verona genommen, dann werden auch die Städte des Venetianischen wieder genommen werden können.

Schweiz.
Bern, 12. Juli. (N. Z. Z.)

Dem Ansuchen des schweizerischen Konsuls Mörikofer in Neapel, den vom König erhaltenen Orden annehmen zu dürfen, hat der Vorort beschlossen, nicht zu entsprechen, weil diese Annahme mit der Stellung eines Vertreters der Schweiz nach den in neuerer Zeit hier zur Geltung gelangten Grundsätzen nicht verträglich sei.

Schweden und Norwegen.
Stockholm.

Schwedische Blätter melden, daß der König Oskar bei seiner Ankunft in Malmö, wo er sich mit dem Könige von Dänemark getroffen, nicht mit dem sonstigen Enthusiasmus empfangen sei.

Die angesehenen Blätter, insbesondere Aftonbladet, fahren fort, sich gegen die Einmischung in den dänischen Krieg auszusprechen; es muß den Schweden ein höchst unbehagliches Gefühl verursachen, wenn sie sehen, wie die dänische Kriegspartei ganz auf die schwedische Hülfe ihren jüngsten Uebermuth basirt.

Christiana.

Die Ausrüstung von 9 Kanonenjollen soll eingestellt und statt deren 12 Bombenkanonen ausgerüstet werden, die in drei Divisionen, jede Division mit einem Dampfschiff ("Christian", "Nordcap" und "Prinz Karl" sollen dazu benutzt werden) nach Dänemark abgehen sollen. Die Fregatte "Freja" soll ausgerüstet und vollständig armirt werden. Außer den bereits im Drontheimer Distrikt einberufenen 250 Matrosen sollen noch 1200 Matrosen einberufen werden.

Dänemark.
Kopenhagen, 11. Juni.

Der "Amsterdam" bringt die Nachricht, daß die Ausrüstung, anscheinend der ganzen russischen Flotte, in Kronstadt möglichst beschleunigt wird. Zwischen Möen und Gidsee wurde eine größere russische Eskadre heute Morgen vor Anker bemerkt. - Unser König ist gestern Abend von Schweden wieder in Helsingör gelandet; von Gothenburg sind bereits 4500 Mann Schweden auf Fünen angekommen, und daß von Norwegen schnell Ernst gemacht wird, geht schon daraus hervor, daß die drei wichtigsten norwegischen Dampfschiffsfahrten, wegen Kriegsverwendung der Schiffe eingestellt worden.

(B. H.)
[Deutschland]
Frankfurt.

Der Entwurf deutscher Volksrechte, welcher einem Reichstags-Ausschusse zur Bearbeitung vorliegt, hat sich nach den Beschlüssen des letzteren nunmehr in folgender Weise gestaltet:

Grundrechte des deutschen Volkes.

Dem deutschen Volke werden nachstehende Grundrechte, welche der Verfassung jedes einzelnen deutschen Staates zur Norm dienen sollen, gewährleistet:

1) Freiheit des Bekenntnisses, vorbehaltlich der Bestrafung der Verbrechen und Vergehen, welche bei Ausübung dieser Freiheit begangen werden, so wie vorbehaltlich aller staatsbürgerlichen Pflichten. Einer Anerkennung des Bekenntnisses durch den Staat bedarf es nicht.

Für die Bekenner aller Religionen Gleichheit vor dem Gesetz. Es ist ausdrücklich die Bildung neuer Religionsgesellschaften gestattet.

(Das Verhältniß von Kirche und Staat betreffend.) Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit gezwungen werden. Die Civil-Ehe ist ausdrücklich aufzunehmen.

2) Die Wahl des Berufes, so wie der Bildung dazu im In- und Auslande, ist frei. Unentgeltlicher Unterricht auf allen öffentlichen Schulen, mit Ausnahme der gelehrten Bildungs-Anstalten.

3) Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre. Jeder darf Unterricht ertheilen und Unterrichts-Anstalten gründen.

4) Freiheit der Meinungsäußerung durch Wort und Schrift. Die Preßfreiheit darf nicht mehr durch Censur, Konzessionen und Kautionen beschränkt werden. Aburtheilung der Preßvergehen durch Schwurgerichte.

5) Unverbrüchlichkeit des Briefgeheimnisses unter gesetzlicher Normirung der bei strafgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen nothwendigen Beschränkungen.

6) Jeder Deutsche ist in Aufenthalt, Niederlassung, Erwerbung von Grundeigenthum, Gewerbebetrieb, Ausübung von Kunst und Wissenschaft, Gemeinde-Bürgerrecht an jedem Orte außerhalb seines Staates den Angehörigen eines anderen Ortes in dem betreffenden Staat gleichgestellt, bis demnächst durch die Reichsgesetzgebung ein gleichmäßiges (allgemein deutsches) Prinzip für diese Rechte aufgestellt werden wird.

Jeder Deutsche ist Staatsbürger in Deutschland; als solcher kann er die politischen Rechte in jedem deutschen Einzelstaate, wo er seine feste Wohnung hat, ausüben.

Die Aufnahme in den Staatsverband eines deutschen Landes darf keinem unbescholtenen Deutschen geweigert werden.

7) Abzugsfreies Auswanderungsrecht.

8) Sicherstellung der Person gegen willkührliche Verhaftung. Es sind hier die wesentlichen Punkte einer Habeas-Corpus-Akte speziell anzuführen.

9) Das Recht der freien Bitte sowohl der Einzelnen als Mehrerer im Vereine und der Körperschaften.

10) Das Recht der Beschwerde zuerst bei den zuständigen Stellen, weiter bei den Landständen, und endlich bei der Reichsversammlung.

11) Das Recht, sich ohne vorgängige Erlaubniß friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Volksversammlungen unter freiem Himmel können wegen dringender Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verboten werden.

12) Jeder Deutsche hat das Recht, Vereine zu bilden; dieses Recht darf keinen vorbeugenden Maßregeln unterworfen sein.

13) Gleichheit vor dem Gesetz. (Alle Deutschen sind gleich vor dem Gesetz.)

Ein persönlich privilegirter Gerichtsstand soll nicht mehr bestehen.

Gleichheit in Bezug auf die Fähigkeit zu allen öffentlichen Aemtern. Gleichheit in Bezug auf Wehrpflicht. Gleichheit der Besteuerung sowohl für Personen als für Sachen.

Kein Stand als solcher kann politische Vorrechte besitzen. Die im Privatrecht begründeten Vorrechte einzelner Stände hören auf.

14) Ablösbarkeit aller guts- und schutzherrlichen Grundlasten, wenn der Pflichtige es verlangt.

Aufhebung des Jagdrechtes auf fremdem Grund und Boden, so weit es ein Ausfluß des Regales oder einer dinglichen Berechtigung ist.

Das Jagdrecht auf eigenem Grund und Boden mit Vorbehalt eines eigenen Gesetzes darüber.

15) Allgemeine Bürgerwehr mit Verweisung auf ein allgemeines Reichsgesetz.

16) Trennung der Gerichtspflege und Verwaltung. Ausübung der Gerichtsbarkeit durch den Staat; Aufhebung der Patrimonialgerichte.

Unabhängigkeit der Gerichte, Unabsetzbarkeit der Richter außer durch Urtheil und Recht, Schutz gegen Versetzung wider Willen des Richters.

Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens; Anklageverfahren und Schwurgericht, jedenfalls in schwereren Strafsachen und bei allen politischen Vergehen.

Herbeiziehung von Volksgenossen in den dazu geeigneten Fällen (Handels- und Fabrikgerichte, Gericht über landwirthschaftliche Verhältnisse etc.).

Vollziehbarkeit der rechtskräftigen Urtheile deutscher Gerichte in jedem andern deutschen Gebiete gleich den Erkenntnissen der Gerichte des eigenen Staates.

Die Administrativjustiz ist aufzuheben, sie wird fortan nur durch die ordentlichen Gerichte ausgeübt.

Um öffentliche Beamte für Handlungen ihrer Verwaltung gerichtlich zu verfolgen, ist keine vorgängige Erlaubniß nöthig, mit Vorbehalt der Anordnungen in Betreff der Minister.

17) Freie Gemeindeverfassung mit Grundlage der Wahl der Gemeindevorsteher und Vertreter und der selbstständigen Verwal tung der Gemeindeangelegenheiten mit der erforderlichen Oeffentlichkeit.

18) Verfassung mit Volksvertretung in allen deutschen Staaten, mit entscheidender Stimme bei der Gesetzgebung und der Besteuerung und mit Verantwortlichkeit der Ständeversammlungen.

19) Recht der nichtdeutschen Volksstämme Deutschlands zu volksthümlicher Entwicklung etc.

20) Beseitigung der Lehen durch die Partikulargesetzgebung. Die Vergrößerung bestehender, so wie die Einrichtung neuer Familien-Fideikommisse ist untersagt; die bestehenden können durch Familienbeschluß aufgehoben und abgeändert werden.

21) Jedem Deutschen ist sein Eigenthum jeder Art gesichert. Eine Enteignung (Expropriation) kann nur aus Rücksicht des öffentlichen Nutzens und nur in der von der Gesetzgebung bestimmten Weise und nach einer gerechten vorgängigen Entschädigung vorgenommen werden. Güterkonfiskation darf nicht stattfinden.

22) Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutz der deutschen Nation.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

15. Mai. Peter Adam Jos., S. v. Konrad v Amelen, Zimmerm., Kattenbug - Friedr. Alb. Jakob Hub., S. v. Friedr. Gorius, Gymnasiallehrer, Plankg. - Sophie, T. v. Moritz Jos. Coßmann, Handelsm., Benefisstraße. - Otto Herm. S. v. Hugo Stiller, Kaufm., gr. Witschgasse. - Marg., T. v. Peter Schopp, Tagl., Weiherstr. - Sophia, T v. Joh. Heß, Dragoner, Löhrgasse. - Wilh., S. v. Math. Bandorf, Schneider, Bobg. - Andreas, S. v. Anton Königsfeld, Taglöhner, Friesenwall. - Elis., T. v. Heinr. Brandes, Schreiner, gr. Griechenmarkt. - Paul Marcus, S. v. Joh. Clemen, Faßbinder, Kostgasse.

16. Juni. Franz. Charl. Gertr., T. v. Ernst Friedr. Baer, Reg.-Diätar, Eulengarteng. - Maria Clemens Heinr., T. v. Martin Obermeyer, Manufakturhändler, Breitstr. - Elise, T. v. Heinr. Tertilte, Maschinenarbeit., Severinstraße. - Jos., S. v. Jak. Jansen, Gastw., Glockeng. - Jak., S. v. Peter Schedder, Tabakarbeiter, Eulengarteng. - Anna, T. v. Christ Piepke, Arresthausaufseher, Klingelpütz. - Joh. Math., S. v. Georg Mallmann, Schuster, Pützgasse. - Balthasar, S. v. Gottlob Balzer, Gasarbeiter, Entenpfuhl.

Sterbefälle.

15. Juni. Karl Heinr. Raabe, Privatsekret., 44 J. alt, verh., Mittelstr. - Charlotte Hader, Wwe. Brandhorst, 60 J. alt, Rönsthal. - Marg. Schiefer, geb. Töller, 37 J. alt, Weideng. - Maria Kath. Schweinem, 4 J. 8 M. alt, Follerstr. - Elis. Pabst, 2 J. 8 M. alt, Entenpfuhl.

16. Juni. Karl Jos. Schüller, Bau-Eleve, 20 J. alt, unverh., Domstr.

Heirathen.

15. Juni. Hermann Everhard Weyers, Kaufmann, Wittwer, von Duisburg mit Franz. Maria Ther. Ley, v. Merl.

Heirathsankündigungen.

Aug. Friedr. Ferd. Kramer, Sergeant im 28. Rgmt., Blankenheimerhof-Kaserne mit Anna Maria Justina Gert. Möller, Mörserg. - Daniel Ferd. Albr. Schneider, gr. Neug. mit Appollonio Elis. Fellenberg, Heumarkt. - Christ. Schuhmacher, Schreiner, Poststraße mit Maria Josepha Block, früher zu Liblar, jetzt Apellhofplatz. - Joh. Georg Rhede, Wittwer, Taglöhner, Thieboldsgasse mit Elis. Klausen, Poststraße. - Peter Jos. Reingen, Taglöhner, Weiherstr. mit Agnes Breuer, Korthäuserwall. - Adolph Schorn, Schuster, Gereonstr., mit Anna Maria Hauschild, Maria-Ablaßplatz. - Peter Joseph Fischer, Feldwebel im 28. Rgt., St. Agatha-Kaserne mit Cäcilia Antoinetta Wolff, Steinweg. Joh. Wilh. Renaldino Schmitz, Kaufm., Mauritiussteinweg mit Kath. Karolina Franziska Beillie zu Antwerpen. - Gerhard Pütz, Taglöhner zu Hürth mit Elis. Mallmann, Pützg. - Peter Reifferscheidt, Wittwer, Tagl., mit Christian Berg, beide Löhrgasse. - Gerh. Faßbender, Gärtner mit Anna Maria Damast, beide Achterstr. - Joh. Pilgram, Schuster, Filzgasse mit Anna Maria Robels, Richmodstr. - Joh. Peter Hub. Kraus, Wwer., Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Schwalbeng. mit Wilhelmina Augustina Jakbina Kath. Katz, alte Mauer an Aposteln.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 18. Juni 1848.

Angekommen : A. Mayer von Duisburg.

Abgefahren:L. Tillmann nach Koblenz.

In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers ; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, C. Kaiser; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar. N. Pisbach; nach Bingen J. W. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen, Köln Nr. 2.

Wasserstand.

Köln, am 18. Juni. Rheinhöhe 8' 4''.

Bekanntmachung.

Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester etc. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.

Köln, den 14. Juni 1845.

Ober-Postamt.

Rehfeldt.

Bekanntmachung.

Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Köln, den 17. Juni 1848.

Ober-Postamt

Rehfeldt.

Die so beliebten

Kirschen-Torten

sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

Eis

täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 19. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Altenmarkte zu Köln ein eleganter Waarenschrank, ein Spiegel und mehrere Silbersachen, als Baumöl- und Essig-Einsätze, Fruchtkörbchen etc. etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

[#] Feinstes Provencer-Oel

von der eben angekommenen ersten Sendung der neuen Ernte in vorzüglich frischer Qualität, zu ermäßigtem Preise und

[#] Echter Bordeaux-Weinessig,

beides in versiegelten Krügen (faßweise bedeutend billiger) zu haben bei

W. Hennekens, Breistraße 159,

und zu den nämlichen Preisen in dessen Niederlagen bei

F. Wilhelmi, Malzmühle 2 und

a. Imhoff, Bolzengasse 8.

Vorzüglich guter alter limburger Käse, so wie schöner holländischer Maikäse, billigst, Sandbahn Nro. 6.

Ein Bäckergesell, welcher einer Bäckerei selbstständig vorzustehen vermag, und sich hierüber durch Zeugnisse ausweisen kann, wird gesucht. Die Expedition sagt wo.

Buchen-Holz-Vorrath.

1 bis 5 Zoll dick, 21/2 Fuß breit (2zöllig 20-22 Pf.), so wie sämmtliches Nutzholz empfiehlt J. Kiegel, Komödienstr. 18.

Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes,

heute und morgen

von Nachmittags 3 Uhr,

große Harmonie

von dem Musikchor des Königl. Preußischen

8. Husaren-Regiments

in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten

Kölner Zelte.

Täglich Kirnerbsen und Erdbeerkalteschaale.

Franz Stollwerck.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Pesth.

Es durchziehen Haufen von Handwerksgesellen seit einiger Zeit die Straßen, erzwingen durch kecken Eintritt in die Werkstätten das Niederlegen der Arbeiten und den Anschluß der Gesellen, ja dringen jetzt wie z. B. gestern 400 Mann stark in die Werkstätten der Kettenbrücke, Eisenbahn und Gewehrfabrik, haben thatsächlich in letzter Fabrik die Schmiedefeuer ausgelöscht, besuchen heute die Schiffswerfte, fordern entschiedene Ausweisung der Ausländer-Arbeiter, ‒ ja sie provoziren gleichsam auf die so überaus schleunige Controllmaßregel der Behörden gegen die Ausländer, als eine von ihnen augenblicklich erwirkte, ihre Demonstration gleichsam sanctionirende Verfügung.

‒ Das Journal des österreichischen Lloyd vom 13. Juni bringt folgende Nachrichten: Triest, den 12. Juni. Die Lage unserer Stadt hat sich nicht wesentlich verändert; die feindliche Flotte liegt noch im Angesicht der Promenade von St. Andrea vor Anker. Gestern Nachmittag lief der Lloydsdampfer Imperatrice abermals aus, um seine Reise nach der Levante anzutreten. Obwohl mit den erforderlichen Certifikaten versehen, ward er doch vom feindlichen Admiral mit der Erklärung zurückgewiesen, daß seit dem Morgen desselben Tages die Blokade Triests begonnen habe und heute die öffentliche Erklärung darüber an unser Gubernium erfolgen werde. Dieselbe ist jedoch bis jetzt (1 Uhr Nachmittags) noch nicht eingegangen. Den neuesten Nachrichten, datirt 10. Juni, von dem Reserve-Armeekorps zufolge, ist die feste feindliche Stellung bei Enego, oberhalb Primolano, angegriffen und genommen worden, wobei 6 Kanonen erobert wurden. Ebenso ist Agordo, der letzte Zufluchtsort der Insurgenten, von den Umgehungs-Kolonnen genommen, bei welcher Gelegenheit zwei Kanonen in unsere Hände fielen. Hierdurch scheint das ganze Gebirge von den Insurgenten befreit, und in wenigen Tagen dürfte auch die Val Arsa eröffnet sein.

Innsbruck.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Noveredo, 8. Juni,

Graf v. Harting, Staats- und Konferenzminister und bevollmächtigter Kommissär Sr. k. k. apost. Maj., welcher am verflossenen Sonntag um 9 Uhr früh in der Richtung gegen Verona hier durchpassirte, ist in der Nacht vom 7. auf den 8. von dort zurückgekehrt, und hat hier seinen Sitz aufgeschlagen. (Mess. T)

Von der russischen Gränze, 5. Juni.

Man meldet die Bildung russischer Heere in der Nähe der türkischen Donauprovinzen. In der That ist die dermalen in den verschiedenen Ländern der österreichischen Monarchie immer mehr überhandnehmende Anarchie für Rußland zu lockend, als daß dasselbe daraus nicht Nutzen zu ziehen suchen sollte. Längst schon hat es die kirchlichen Sympathien, welche die Serben, Dalmaten und theilweise die Kroaten und Slawonier an Rußland knüpfen, zu unterhalten gesucht, und zwar nicht vergebens. Jetzt, wo diese Völkerschaften im Gährungsprozeß neuer politischer Gestaltung begriffen sind, gilt es, dieselben für den Czar zu gewinnen. Der Panslawismus, längst von Rußland aus genährt, beginnt in Böhmen, Mähren, Ungarn zur That zu werden. Ursache genug, gegen Oesterreich, das geschwächte, einzuschreiten und die Erbschaft des Panslawismus anzutreten. Daher die Versammlung russischer Armeen an den Gränzen der Walachei. Für Deutschland kann dies nur angenehm sein. Vergißt der russische Koloß, daß nur der Gedanke der Einheit in militärischen Unternehmungen sicher zum Ziele führt, dann sind seine Anstrengungen vergebens. Theilt er seine Armee, indem er sie zur Hälfte an der preußischen, zur Hälfte an der österreichischen beziehungsweise türkischen Gränze aufstellt, dann kann er nirgend mit der gehörigen Kraft wirken. Preußen und das hinter demselben liegende Deutschland darf dann das russisch-polnische Heer nicht fürchten. Aber wird das im Innern zerrissene und in Italien so sehr beschäftigte Oesterreich der russischen Donauarmee widerstehen können? Wir hoffen dies, da gewiß gerade eine russische Invasion die verschiedenen österreichischen Volksstämme, wenn nicht die slawischen, so doch die deutschen und ungarischen zur Einigkeit führen würde.

Italien.
Mailand, 14. Juni.

Das Mailändische Bulletin vom 13. Abends 9 Uhr bringt die Nachricht vom Falle Vicenza's am 11. Juni. Der Angriff der Oesterreicher geschah mit 30,000 Mann und 60 Kanonen und sehr vieler Cavallerie in bestem Zustande. Die Stadt wurde mit 50 Stücken beschossen und mußte sich ergeben. Die Besatzung soll aus 10,000 Römern bestanden haben. Die Italiener geben ihren Verlust auf mehr als 500 Mann an. Die Schweizer und die Artillerie haben sehr stark gelitten. Alle Corps haben sich ausgezeichnet. Das Feuer hat 15 Stunden anhaltend gedauert. Als alle Munition verschossen war, entschloß sich Durando zur Capitulation. Die Garnison zieht mit allen Ehren ab, und behält ihre Waffen, verpflichtet sich aber, während 3 Monaten sich nicht gegen Oesterreich zu schlagen. ‒ Das Mailänder Bulletin fügt bei, der Verlust sey groß, doch nicht unersetzlich. Karl Albert darf seine festen Stellungen nicht verlassen, bevor er den Feind von der Verbindung mit Tyrol abgeschnitten hat. Verona ist der Brennpunkt des Kriegs, in seinen Ebenen wird wohl bald der Ausgang des Kampfes entschieden werden; ist Verona genommen, dann werden auch die Städte des Venetianischen wieder genommen werden können.

Schweiz.
Bern, 12. Juli. (N. Z. Z.)

Dem Ansuchen des schweizerischen Konsuls Mörikofer in Neapel, den vom König erhaltenen Orden annehmen zu dürfen, hat der Vorort beschlossen, nicht zu entsprechen, weil diese Annahme mit der Stellung eines Vertreters der Schweiz nach den in neuerer Zeit hier zur Geltung gelangten Grundsätzen nicht verträglich sei.

Schweden und Norwegen.
Stockholm.

Schwedische Blätter melden, daß der König Oskar bei seiner Ankunft in Malmö, wo er sich mit dem Könige von Dänemark getroffen, nicht mit dem sonstigen Enthusiasmus empfangen sei.

Die angesehenen Blätter, insbesondere Aftonbladet, fahren fort, sich gegen die Einmischung in den dänischen Krieg auszusprechen; es muß den Schweden ein höchst unbehagliches Gefühl verursachen, wenn sie sehen, wie die dänische Kriegspartei ganz auf die schwedische Hülfe ihren jüngsten Uebermuth basirt.

Christiana.

Die Ausrüstung von 9 Kanonenjollen soll eingestellt und statt deren 12 Bombenkanonen ausgerüstet werden, die in drei Divisionen, jede Division mit einem Dampfschiff („Christian“, „Nordcap“ und „Prinz Karl“ sollen dazu benutzt werden) nach Dänemark abgehen sollen. Die Fregatte „Freja“ soll ausgerüstet und vollständig armirt werden. Außer den bereits im Drontheimer Distrikt einberufenen 250 Matrosen sollen noch 1200 Matrosen einberufen werden.

Dänemark.
Kopenhagen, 11. Juni.

Der „Amsterdam“ bringt die Nachricht, daß die Ausrüstung, anscheinend der ganzen russischen Flotte, in Kronstadt möglichst beschleunigt wird. Zwischen Möen und Gidsee wurde eine größere russische Eskadre heute Morgen vor Anker bemerkt. ‒ Unser König ist gestern Abend von Schweden wieder in Helsingör gelandet; von Gothenburg sind bereits 4500 Mann Schweden auf Fünen angekommen, und daß von Norwegen schnell Ernst gemacht wird, geht schon daraus hervor, daß die drei wichtigsten norwegischen Dampfschiffsfahrten, wegen Kriegsverwendung der Schiffe eingestellt worden.

(B. H.)
[Deutschland]
Frankfurt.

Der Entwurf deutscher Volksrechte, welcher einem Reichstags-Ausschusse zur Bearbeitung vorliegt, hat sich nach den Beschlüssen des letzteren nunmehr in folgender Weise gestaltet:

Grundrechte des deutschen Volkes.

Dem deutschen Volke werden nachstehende Grundrechte, welche der Verfassung jedes einzelnen deutschen Staates zur Norm dienen sollen, gewährleistet:

1) Freiheit des Bekenntnisses, vorbehaltlich der Bestrafung der Verbrechen und Vergehen, welche bei Ausübung dieser Freiheit begangen werden, so wie vorbehaltlich aller staatsbürgerlichen Pflichten. Einer Anerkennung des Bekenntnisses durch den Staat bedarf es nicht.

Für die Bekenner aller Religionen Gleichheit vor dem Gesetz. Es ist ausdrücklich die Bildung neuer Religionsgesellschaften gestattet.

(Das Verhältniß von Kirche und Staat betreffend.) Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit gezwungen werden. Die Civil-Ehe ist ausdrücklich aufzunehmen.

2) Die Wahl des Berufes, so wie der Bildung dazu im In- und Auslande, ist frei. Unentgeltlicher Unterricht auf allen öffentlichen Schulen, mit Ausnahme der gelehrten Bildungs-Anstalten.

3) Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre. Jeder darf Unterricht ertheilen und Unterrichts-Anstalten gründen.

4) Freiheit der Meinungsäußerung durch Wort und Schrift. Die Preßfreiheit darf nicht mehr durch Censur, Konzessionen und Kautionen beschränkt werden. Aburtheilung der Preßvergehen durch Schwurgerichte.

5) Unverbrüchlichkeit des Briefgeheimnisses unter gesetzlicher Normirung der bei strafgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen nothwendigen Beschränkungen.

6) Jeder Deutsche ist in Aufenthalt, Niederlassung, Erwerbung von Grundeigenthum, Gewerbebetrieb, Ausübung von Kunst und Wissenschaft, Gemeinde-Bürgerrecht an jedem Orte außerhalb seines Staates den Angehörigen eines anderen Ortes in dem betreffenden Staat gleichgestellt, bis demnächst durch die Reichsgesetzgebung ein gleichmäßiges (allgemein deutsches) Prinzip für diese Rechte aufgestellt werden wird.

Jeder Deutsche ist Staatsbürger in Deutschland; als solcher kann er die politischen Rechte in jedem deutschen Einzelstaate, wo er seine feste Wohnung hat, ausüben.

Die Aufnahme in den Staatsverband eines deutschen Landes darf keinem unbescholtenen Deutschen geweigert werden.

7) Abzugsfreies Auswanderungsrecht.

8) Sicherstellung der Person gegen willkührliche Verhaftung. Es sind hier die wesentlichen Punkte einer Habeas-Corpus-Akte speziell anzuführen.

9) Das Recht der freien Bitte sowohl der Einzelnen als Mehrerer im Vereine und der Körperschaften.

10) Das Recht der Beschwerde zuerst bei den zuständigen Stellen, weiter bei den Landständen, und endlich bei der Reichsversammlung.

11) Das Recht, sich ohne vorgängige Erlaubniß friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Volksversammlungen unter freiem Himmel können wegen dringender Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verboten werden.

12) Jeder Deutsche hat das Recht, Vereine zu bilden; dieses Recht darf keinen vorbeugenden Maßregeln unterworfen sein.

13) Gleichheit vor dem Gesetz. (Alle Deutschen sind gleich vor dem Gesetz.)

Ein persönlich privilegirter Gerichtsstand soll nicht mehr bestehen.

Gleichheit in Bezug auf die Fähigkeit zu allen öffentlichen Aemtern. Gleichheit in Bezug auf Wehrpflicht. Gleichheit der Besteuerung sowohl für Personen als für Sachen.

Kein Stand als solcher kann politische Vorrechte besitzen. Die im Privatrecht begründeten Vorrechte einzelner Stände hören auf.

14) Ablösbarkeit aller guts- und schutzherrlichen Grundlasten, wenn der Pflichtige es verlangt.

Aufhebung des Jagdrechtes auf fremdem Grund und Boden, so weit es ein Ausfluß des Regales oder einer dinglichen Berechtigung ist.

Das Jagdrecht auf eigenem Grund und Boden mit Vorbehalt eines eigenen Gesetzes darüber.

15) Allgemeine Bürgerwehr mit Verweisung auf ein allgemeines Reichsgesetz.

16) Trennung der Gerichtspflege und Verwaltung. Ausübung der Gerichtsbarkeit durch den Staat; Aufhebung der Patrimonialgerichte.

Unabhängigkeit der Gerichte, Unabsetzbarkeit der Richter außer durch Urtheil und Recht, Schutz gegen Versetzung wider Willen des Richters.

Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens; Anklageverfahren und Schwurgericht, jedenfalls in schwereren Strafsachen und bei allen politischen Vergehen.

Herbeiziehung von Volksgenossen in den dazu geeigneten Fällen (Handels- und Fabrikgerichte, Gericht über landwirthschaftliche Verhältnisse etc.).

Vollziehbarkeit der rechtskräftigen Urtheile deutscher Gerichte in jedem andern deutschen Gebiete gleich den Erkenntnissen der Gerichte des eigenen Staates.

Die Administrativjustiz ist aufzuheben, sie wird fortan nur durch die ordentlichen Gerichte ausgeübt.

Um öffentliche Beamte für Handlungen ihrer Verwaltung gerichtlich zu verfolgen, ist keine vorgängige Erlaubniß nöthig, mit Vorbehalt der Anordnungen in Betreff der Minister.

17) Freie Gemeindeverfassung mit Grundlage der Wahl der Gemeindevorsteher und Vertreter und der selbstständigen Verwal tung der Gemeindeangelegenheiten mit der erforderlichen Oeffentlichkeit.

18) Verfassung mit Volksvertretung in allen deutschen Staaten, mit entscheidender Stimme bei der Gesetzgebung und der Besteuerung und mit Verantwortlichkeit der Ständeversammlungen.

19) Recht der nichtdeutschen Volksstämme Deutschlands zu volksthümlicher Entwicklung etc.

20) Beseitigung der Lehen durch die Partikulargesetzgebung. Die Vergrößerung bestehender, so wie die Einrichtung neuer Familien-Fideikommisse ist untersagt; die bestehenden können durch Familienbeschluß aufgehoben und abgeändert werden.

21) Jedem Deutschen ist sein Eigenthum jeder Art gesichert. Eine Enteignung (Expropriation) kann nur aus Rücksicht des öffentlichen Nutzens und nur in der von der Gesetzgebung bestimmten Weise und nach einer gerechten vorgängigen Entschädigung vorgenommen werden. Güterkonfiskation darf nicht stattfinden.

22) Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutz der deutschen Nation.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

15. Mai. Peter Adam Jos., S. v. Konrad v Amelen, Zimmerm., Kattenbug ‒ Friedr. Alb. Jakob Hub., S. v. Friedr. Gorius, Gymnasiallehrer, Plankg. ‒ Sophie, T. v. Moritz Jos. Coßmann, Handelsm., Benefisstraße. ‒ Otto Herm. S. v. Hugo Stiller, Kaufm., gr. Witschgasse. ‒ Marg., T. v. Peter Schopp, Tagl., Weiherstr. ‒ Sophia, T v. Joh. Heß, Dragoner, Löhrgasse. ‒ Wilh., S. v. Math. Bandorf, Schneider, Bobg. ‒ Andreas, S. v. Anton Königsfeld, Taglöhner, Friesenwall. ‒ Elis., T. v. Heinr. Brandes, Schreiner, gr. Griechenmarkt. ‒ Paul Marcus, S. v. Joh. Clemen, Faßbinder, Kostgasse.

16. Juni. Franz. Charl. Gertr., T. v. Ernst Friedr. Baer, Reg.-Diätar, Eulengarteng. ‒ Maria Clemens Heinr., T. v. Martin Obermeyer, Manufakturhändler, Breitstr. ‒ Elise, T. v. Heinr. Tertilte, Maschinenarbeit., Severinstraße. ‒ Jos., S. v. Jak. Jansen, Gastw., Glockeng. ‒ Jak., S. v. Peter Schedder, Tabakarbeiter, Eulengarteng. ‒ Anna, T. v. Christ Piepke, Arresthausaufseher, Klingelpütz. ‒ Joh. Math., S. v. Georg Mallmann, Schuster, Pützgasse. ‒ Balthasar, S. v. Gottlob Balzer, Gasarbeiter, Entenpfuhl.

Sterbefälle.

15. Juni. Karl Heinr. Raabe, Privatsekret., 44 J. alt, verh., Mittelstr. ‒ Charlotte Hader, Wwe. Brandhorst, 60 J. alt, Rönsthal. ‒ Marg. Schiefer, geb. Töller, 37 J. alt, Weideng. ‒ Maria Kath. Schweinem, 4 J. 8 M. alt, Follerstr. ‒ Elis. Pabst, 2 J. 8 M. alt, Entenpfuhl.

16. Juni. Karl Jos. Schüller, Bau-Eleve, 20 J. alt, unverh., Domstr.

Heirathen.

15. Juni. Hermann Everhard Weyers, Kaufmann, Wittwer, von Duisburg mit Franz. Maria Ther. Ley, v. Merl.

Heirathsankündigungen.

Aug. Friedr. Ferd. Kramer, Sergeant im 28. Rgmt., Blankenheimerhof-Kaserne mit Anna Maria Justina Gert. Möller, Mörserg. ‒ Daniel Ferd. Albr. Schneider, gr. Neug. mit Appollonio Elis. Fellenberg, Heumarkt. ‒ Christ. Schuhmacher, Schreiner, Poststraße mit Maria Josepha Block, früher zu Liblar, jetzt Apellhofplatz. ‒ Joh. Georg Rhede, Wittwer, Taglöhner, Thieboldsgasse mit Elis. Klausen, Poststraße. ‒ Peter Jos. Reingen, Taglöhner, Weiherstr. mit Agnes Breuer, Korthäuserwall. ‒ Adolph Schorn, Schuster, Gereonstr., mit Anna Maria Hauschild, Maria-Ablaßplatz. ‒ Peter Joseph Fischer, Feldwebel im 28. Rgt., St. Agatha-Kaserne mit Cäcilia Antoinetta Wolff, Steinweg. Joh. Wilh. Renaldino Schmitz, Kaufm., Mauritiussteinweg mit Kath. Karolina Franziska Beillie zu Antwerpen. ‒ Gerhard Pütz, Taglöhner zu Hürth mit Elis. Mallmann, Pützg. - Peter Reifferscheidt, Wittwer, Tagl., mit Christian Berg, beide Löhrgasse. ‒ Gerh. Faßbender, Gärtner mit Anna Maria Damast, beide Achterstr. ‒ Joh. Pilgram, Schuster, Filzgasse mit Anna Maria Robels, Richmodstr. ‒ Joh. Peter Hub. Kraus, Wwer., Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Schwalbeng. mit Wilhelmina Augustina Jakbina Kath. Katz, alte Mauer an Aposteln.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 18. Juni 1848.

Angekommen : A. Mayer von Duisburg.

Abgefahren:L. Tillmann nach Koblenz.

In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers ; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, C. Kaiser; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar. N. Pisbach; nach Bingen J. W. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen, Köln Nr. 2.

Wasserstand.

Köln, am 18. Juni. Rheinhöhe 8' 4''.

Bekanntmachung.

Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester etc. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat.

Köln, den 14. Juni 1845.

Ober-Postamt.

Rehfeldt.

Bekanntmachung.

Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Köln, den 17. Juni 1848.

Ober-Postamt

Rehfeldt.

Die so beliebten

Kirschen-Torten

sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

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täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Montag den 19. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Altenmarkte zu Köln ein eleganter Waarenschrank, ein Spiegel und mehrere Silbersachen, als Baumöl- und Essig-Einsätze, Fruchtkörbchen etc. etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Fr. Happel, Gerichtsvollzieher.

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Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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        <pb facs="#f0004" n="0084"/>
        <div xml:id="ar019_028" type="jArticle">
          <head>Pesth.</head>
          <p>Es durchziehen Haufen von Handwerksgesellen seit einiger Zeit die Straßen,                         erzwingen durch kecken Eintritt in die Werkstätten das Niederlegen der                         Arbeiten und den Anschluß der Gesellen, ja dringen jetzt wie z. B. gestern                         400 Mann stark in die Werkstätten der Kettenbrücke, Eisenbahn und                         Gewehrfabrik, haben thatsächlich in letzter Fabrik die Schmiedefeuer                         ausgelöscht, besuchen heute die Schiffswerfte, fordern entschiedene                         Ausweisung der Ausländer-Arbeiter, &#x2012; ja sie provoziren gleichsam auf die so                         überaus schleunige Controllmaßregel der Behörden gegen die Ausländer, als                         eine von ihnen augenblicklich erwirkte, ihre Demonstration gleichsam                         sanctionirende Verfügung.</p>
          <p>&#x2012; Das Journal des österreichischen Lloyd vom 13. Juni bringt folgende                         Nachrichten: <hi rendition="#g">Triest,</hi> den 12. Juni. Die Lage unserer                         Stadt hat sich nicht wesentlich verändert; die feindliche Flotte liegt noch                         im Angesicht der Promenade von St. Andrea vor Anker. Gestern Nachmittag lief                         der Lloydsdampfer Imperatrice abermals aus, um seine Reise nach der Levante                         anzutreten. Obwohl mit den erforderlichen Certifikaten versehen, ward er                         doch vom feindlichen Admiral mit der Erklärung zurückgewiesen, daß seit dem                         Morgen desselben Tages die Blokade Triests begonnen habe und heute die                         öffentliche Erklärung darüber an unser Gubernium erfolgen werde. Dieselbe                         ist jedoch bis jetzt (1 Uhr Nachmittags) noch nicht eingegangen. Den                         neuesten Nachrichten, datirt 10. Juni, von dem Reserve-Armeekorps zufolge,                         ist die feste feindliche Stellung bei Enego, oberhalb Primolano, angegriffen                         und genommen worden, wobei 6 Kanonen erobert wurden. Ebenso ist Agordo, der                         letzte Zufluchtsort der Insurgenten, von den Umgehungs-Kolonnen genommen,                         bei welcher Gelegenheit zwei Kanonen in unsere Hände fielen. Hierdurch                         scheint das ganze Gebirge von den Insurgenten befreit, und in wenigen Tagen                         dürfte auch die Val Arsa eröffnet sein.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar019_029_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Rückzug der Österreicher - Gerüchte. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 137.</bibl></note>
          <head>Innsbruck.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar019_030" type="jArticle">
          <head>Noveredo, 8. Juni,</head>
          <p>Graf v. Harting, Staats- und Konferenzminister und bevollmächtigter Kommissär                         Sr. k. k. apost. Maj., welcher am verflossenen Sonntag um 9 Uhr früh in der                         Richtung gegen Verona hier durchpassirte, ist in der Nacht vom 7. auf den 8.                         von dort zurückgekehrt, und hat hier seinen Sitz aufgeschlagen. <bibl>(Mess.                             T)</bibl></p>
        </div>
        <div xml:id="ar019_031" type="jArticle">
          <head>Von der russischen Gränze, 5. Juni.</head>
          <p>Man meldet die Bildung russischer Heere in der Nähe der türkischen                         Donauprovinzen. In der That ist die dermalen in den verschiedenen Ländern                         der österreichischen Monarchie immer mehr überhandnehmende Anarchie für                         Rußland zu lockend, als daß dasselbe daraus nicht Nutzen zu ziehen suchen                         sollte. Längst schon hat es die kirchlichen Sympathien, welche die Serben,                         Dalmaten und theilweise die Kroaten und Slawonier an Rußland knüpfen, zu                         unterhalten gesucht, und zwar nicht vergebens. Jetzt, wo diese                         Völkerschaften im Gährungsprozeß neuer politischer Gestaltung begriffen                         sind, gilt es, dieselben für den Czar zu gewinnen. Der Panslawismus, längst                         von Rußland aus genährt, beginnt in Böhmen, Mähren, Ungarn zur That zu                         werden. Ursache genug, gegen Oesterreich, das geschwächte, einzuschreiten                         und die Erbschaft des Panslawismus anzutreten. Daher die Versammlung                         russischer Armeen an den Gränzen der Walachei. Für Deutschland kann dies nur                         angenehm sein. Vergißt der russische Koloß, daß nur der Gedanke der Einheit                         in militärischen Unternehmungen sicher zum Ziele führt, dann sind seine                         Anstrengungen vergebens. Theilt er seine Armee, indem er sie zur Hälfte an                         der preußischen, zur Hälfte an der österreichischen beziehungsweise                         türkischen Gränze aufstellt, dann kann er nirgend mit der gehörigen Kraft                         wirken. Preußen und das hinter demselben liegende Deutschland darf dann das                         russisch-polnische Heer nicht fürchten. Aber wird das im Innern zerrissene                         und in Italien so sehr beschäftigte Oesterreich der russischen Donauarmee                         widerstehen können? Wir hoffen dies, da gewiß gerade eine russische Invasion                         die verschiedenen österreichischen Volksstämme, wenn nicht die slawischen,                         so doch die deutschen und ungarischen zur Einigkeit führen würde.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar019_032" type="jArticle">
          <head>Mailand, 14. Juni.</head>
          <p>Das Mailändische Bulletin vom 13. Abends 9 Uhr bringt die Nachricht vom Falle                         Vicenza's am 11. Juni. Der Angriff der Oesterreicher geschah mit 30,000 Mann                         und 60 Kanonen und sehr vieler Cavallerie in bestem Zustande. Die Stadt                         wurde mit 50 Stücken beschossen und mußte sich ergeben. Die Besatzung soll                         aus 10,000 Römern bestanden haben. Die Italiener geben ihren Verlust auf                         mehr als 500 Mann an. Die Schweizer und die Artillerie haben sehr stark                         gelitten. Alle Corps haben sich ausgezeichnet. Das Feuer hat 15 Stunden                         anhaltend gedauert. Als alle Munition verschossen war, entschloß sich                         Durando zur Capitulation. Die Garnison zieht mit allen Ehren ab, und behält                         ihre Waffen, verpflichtet sich aber, während 3 Monaten sich nicht gegen                         Oesterreich zu schlagen. &#x2012; Das Mailänder Bulletin fügt bei, der Verlust sey                         groß, doch nicht unersetzlich. Karl Albert darf seine festen Stellungen                         nicht verlassen, bevor er den Feind von der Verbindung mit Tyrol                         abgeschnitten hat. Verona ist der Brennpunkt des Kriegs, in seinen Ebenen                         wird wohl bald der Ausgang des Kampfes entschieden werden; ist Verona                         genommen, dann werden auch die Städte des Venetianischen wieder genommen                         werden können.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Schweiz.</head>
        <div xml:id="ar019_033" type="jArticle">
          <head>Bern, 12. Juli.</head>
          <bibl>(N. Z. Z.)</bibl>
          <p>Dem Ansuchen des schweizerischen Konsuls Mörikofer in Neapel, den vom König                         erhaltenen Orden annehmen zu dürfen, hat der Vorort beschlossen, nicht zu                         entsprechen, weil diese Annahme mit der Stellung eines Vertreters der                         Schweiz nach den in neuerer Zeit hier zur Geltung gelangten Grundsätzen                         nicht verträglich sei.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Schweden und Norwegen.</head>
        <div xml:id="ar019_034" type="jArticle">
          <head>Stockholm.</head>
          <p>Schwedische Blätter melden, daß der König Oskar bei seiner Ankunft in Malmö,                         wo er sich mit dem Könige von Dänemark getroffen, nicht mit dem sonstigen                         Enthusiasmus empfangen sei.</p>
          <p>Die angesehenen Blätter, insbesondere Aftonbladet, fahren fort, sich gegen                         die Einmischung in den dänischen Krieg auszusprechen; es muß den Schweden                         ein höchst unbehagliches Gefühl verursachen, wenn sie sehen, wie die                         dänische Kriegspartei ganz auf die schwedische Hülfe ihren jüngsten                         Uebermuth basirt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar019_035" type="jArticle">
          <head>Christiana.</head>
          <p>Die Ausrüstung von 9 Kanonenjollen soll eingestellt und statt deren 12                         Bombenkanonen ausgerüstet werden, die in drei Divisionen, jede Division mit                         einem Dampfschiff (&#x201E;Christian&#x201C;, &#x201E;Nordcap&#x201C; und &#x201E;Prinz Karl&#x201C; sollen dazu                         benutzt werden) nach Dänemark abgehen sollen. Die Fregatte &#x201E;Freja&#x201C; soll                         ausgerüstet und vollständig armirt werden. Außer den bereits im Drontheimer                         Distrikt einberufenen 250 Matrosen sollen noch 1200 Matrosen einberufen                         werden.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Dänemark.</head>
        <div xml:id="ar019_036" type="jArticle">
          <head>Kopenhagen, 11. Juni.</head>
          <p>Der &#x201E;Amsterdam&#x201C; bringt die Nachricht, daß die Ausrüstung, anscheinend der                         ganzen russischen Flotte, in Kronstadt möglichst beschleunigt wird. Zwischen                         Möen und Gidsee wurde eine größere russische Eskadre heute Morgen vor Anker                         bemerkt. &#x2012; Unser König ist gestern Abend von Schweden wieder in Helsingör                         gelandet; von Gothenburg sind bereits 4500 Mann Schweden auf Fünen                         angekommen, und daß von Norwegen schnell Ernst gemacht wird, geht schon                         daraus hervor, daß die drei wichtigsten norwegischen Dampfschiffsfahrten,                         wegen Kriegsverwendung der Schiffe eingestellt worden.</p>
          <bibl>(B. H.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>[Deutschland]</head>
        <div xml:id="ar019_037" type="jArticle">
          <head>Frankfurt.</head>
          <p>Der Entwurf deutscher Volksrechte, welcher einem Reichstags-Ausschusse zur                         Bearbeitung vorliegt, hat sich nach den Beschlüssen des letzteren nunmehr in                         folgender Weise gestaltet:</p>
          <p> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Grundrechte des deutschen                             Volkes.</hi> </hi> </p>
          <p>Dem deutschen Volke werden nachstehende Grundrechte, welche der Verfassung                         jedes einzelnen deutschen Staates zur Norm dienen sollen, gewährleistet:</p>
          <p>1) Freiheit des Bekenntnisses, vorbehaltlich der Bestrafung der Verbrechen                         und Vergehen, welche bei Ausübung dieser Freiheit begangen werden, so wie                         vorbehaltlich aller staatsbürgerlichen Pflichten. Einer Anerkennung des                         Bekenntnisses durch den Staat bedarf es nicht.</p>
          <p>Für die Bekenner aller Religionen Gleichheit vor dem Gesetz. Es ist                         ausdrücklich die Bildung neuer Religionsgesellschaften gestattet.</p>
          <p>(Das Verhältniß von Kirche und Staat betreffend.) Niemand kann zu einer                         kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit gezwungen werden. Die Civil-Ehe ist                         ausdrücklich aufzunehmen.</p>
          <p>2) Die Wahl des Berufes, so wie der Bildung dazu im In- und Auslande, ist                         frei. Unentgeltlicher Unterricht auf allen öffentlichen Schulen, mit                         Ausnahme der gelehrten Bildungs-Anstalten.</p>
          <p>3) Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre. Jeder darf Unterricht ertheilen                         und Unterrichts-Anstalten gründen.</p>
          <p>4) Freiheit der Meinungsäußerung durch Wort und Schrift. Die Preßfreiheit                         darf nicht mehr durch Censur, Konzessionen und Kautionen beschränkt werden.                         Aburtheilung der Preßvergehen durch Schwurgerichte.</p>
          <p>5) Unverbrüchlichkeit des Briefgeheimnisses unter gesetzlicher Normirung der                         bei strafgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen nothwendigen                         Beschränkungen.</p>
          <p>6) Jeder Deutsche ist in Aufenthalt, Niederlassung, Erwerbung von                         Grundeigenthum, Gewerbebetrieb, Ausübung von Kunst und Wissenschaft,                         Gemeinde-Bürgerrecht an jedem Orte außerhalb seines Staates den Angehörigen                         eines anderen Ortes in dem betreffenden Staat gleichgestellt, bis demnächst                         durch die Reichsgesetzgebung ein gleichmäßiges (allgemein deutsches) Prinzip                         für diese Rechte aufgestellt werden wird.</p>
          <p>Jeder Deutsche ist Staatsbürger in Deutschland; als solcher kann er die                         politischen Rechte in jedem deutschen Einzelstaate, wo er seine feste                         Wohnung hat, ausüben.</p>
          <p>Die Aufnahme in den Staatsverband eines deutschen Landes darf keinem                         unbescholtenen Deutschen geweigert werden.</p>
          <p>7) Abzugsfreies Auswanderungsrecht.</p>
          <p>8) Sicherstellung der Person gegen willkührliche Verhaftung. Es sind hier die                         wesentlichen Punkte einer Habeas-Corpus-Akte speziell anzuführen.</p>
          <p>9) Das Recht der freien Bitte sowohl der Einzelnen als Mehrerer im Vereine                         und der Körperschaften.</p>
          <p>10) Das Recht der Beschwerde zuerst bei den zuständigen Stellen, weiter bei                         den Landständen, und endlich bei der Reichsversammlung.</p>
          <p>11) Das Recht, sich ohne vorgängige Erlaubniß friedlich und ohne Waffen zu                         versammeln. Volksversammlungen unter freiem Himmel können wegen dringender                         Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verboten werden.</p>
          <p>12) Jeder Deutsche hat das Recht, Vereine zu bilden; dieses Recht darf keinen                         vorbeugenden Maßregeln unterworfen sein.</p>
          <p>13) Gleichheit vor dem Gesetz. (Alle Deutschen sind gleich vor dem                         Gesetz.)</p>
          <p>Ein persönlich privilegirter Gerichtsstand soll nicht mehr bestehen.</p>
          <p>Gleichheit in Bezug auf die Fähigkeit zu allen öffentlichen Aemtern.                         Gleichheit in Bezug auf Wehrpflicht. Gleichheit der Besteuerung sowohl für                         Personen als für Sachen.</p>
          <p>Kein Stand als solcher kann politische Vorrechte besitzen. Die im Privatrecht                         begründeten Vorrechte einzelner Stände hören auf.</p>
          <p>14) Ablösbarkeit aller guts- und schutzherrlichen Grundlasten, wenn der                         Pflichtige es verlangt.</p>
          <p>Aufhebung des Jagdrechtes auf fremdem Grund und Boden, so weit es ein Ausfluß                         des Regales oder einer dinglichen Berechtigung ist.</p>
          <p>Das Jagdrecht auf eigenem Grund und Boden mit Vorbehalt eines eigenen                         Gesetzes darüber.</p>
          <p>15) Allgemeine Bürgerwehr mit Verweisung auf ein allgemeines                         Reichsgesetz.</p>
          <p>16) Trennung der Gerichtspflege und Verwaltung. Ausübung der Gerichtsbarkeit                         durch den Staat; Aufhebung der Patrimonialgerichte.</p>
          <p>Unabhängigkeit der Gerichte, Unabsetzbarkeit der Richter außer durch Urtheil                         und Recht, Schutz gegen Versetzung wider Willen des Richters.</p>
          <p>Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens; Anklageverfahren und                         Schwurgericht, jedenfalls in schwereren Strafsachen und bei allen                         politischen Vergehen.</p>
          <p>Herbeiziehung von Volksgenossen in den dazu geeigneten Fällen (Handels- und                         Fabrikgerichte, Gericht über landwirthschaftliche Verhältnisse etc.).</p>
          <p>Vollziehbarkeit der rechtskräftigen Urtheile deutscher Gerichte in jedem                         andern deutschen Gebiete gleich den Erkenntnissen der Gerichte des eigenen                         Staates.</p>
          <p>Die Administrativjustiz ist aufzuheben, sie wird fortan nur durch die                         ordentlichen Gerichte ausgeübt.</p>
          <p>Um öffentliche Beamte für Handlungen ihrer Verwaltung gerichtlich zu                         verfolgen, ist keine vorgängige Erlaubniß nöthig, mit Vorbehalt der                         Anordnungen in Betreff der Minister.</p>
          <p>17) Freie Gemeindeverfassung mit Grundlage der Wahl der Gemeindevorsteher und                         Vertreter und der selbstständigen Verwal tung der Gemeindeangelegenheiten                         mit der erforderlichen Oeffentlichkeit.</p>
          <p>18) Verfassung mit Volksvertretung in allen deutschen Staaten, mit                         entscheidender Stimme bei der Gesetzgebung und der Besteuerung und mit                         Verantwortlichkeit der Ständeversammlungen.</p>
          <p>19) Recht der nichtdeutschen Volksstämme Deutschlands zu volksthümlicher                         Entwicklung etc.</p>
          <p>20) Beseitigung der Lehen durch die Partikulargesetzgebung. Die Vergrößerung                         bestehender, so wie die Einrichtung neuer Familien-Fideikommisse ist                         untersagt; die bestehenden können durch Familienbeschluß aufgehoben und                         abgeändert werden.</p>
          <p>21) Jedem Deutschen ist sein Eigenthum jeder Art gesichert. Eine Enteignung                         (Expropriation) kann nur aus Rücksicht des öffentlichen Nutzens und nur in                         der von der Gesetzgebung bestimmten Weise und nach einer gerechten                         vorgängigen Entschädigung vorgenommen werden. Güterkonfiskation darf nicht                         stattfinden.</p>
          <p>22) Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutz der                         deutschen Nation.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>15. Mai. Peter Adam Jos., S. v. Konrad v Amelen, Zimmerm., Kattenbug &#x2012;                         Friedr. Alb. Jakob Hub., S. v. Friedr. Gorius, Gymnasiallehrer, Plankg. &#x2012;                         Sophie, T. v. Moritz Jos. Coßmann, Handelsm., Benefisstraße. &#x2012; Otto Herm. S.                         v. Hugo Stiller, Kaufm., gr. Witschgasse. &#x2012; Marg., T. v. Peter Schopp,                         Tagl., Weiherstr. &#x2012; Sophia, T v. Joh. Heß, Dragoner, Löhrgasse. &#x2012; Wilh., S.                         v. Math. Bandorf, Schneider, Bobg. &#x2012; Andreas, S. v. Anton Königsfeld,                         Taglöhner, Friesenwall. &#x2012; Elis., T. v. Heinr. Brandes, Schreiner, gr.                         Griechenmarkt. &#x2012; Paul Marcus, S. v. Joh. Clemen, Faßbinder, Kostgasse.</p>
          <p>16. Juni. Franz. Charl. Gertr., T. v. Ernst Friedr. Baer, Reg.-Diätar,                         Eulengarteng. &#x2012; Maria Clemens Heinr., T. v. Martin Obermeyer,                         Manufakturhändler, Breitstr. &#x2012; Elise, T. v. Heinr. Tertilte,                         Maschinenarbeit., Severinstraße. &#x2012; Jos., S. v. Jak. Jansen, Gastw.,                         Glockeng. &#x2012; Jak., S. v. Peter Schedder, Tabakarbeiter, Eulengarteng. &#x2012; Anna,                         T. v. Christ Piepke, Arresthausaufseher, Klingelpütz. &#x2012; Joh. Math., S. v.                         Georg Mallmann, Schuster, Pützgasse. &#x2012; Balthasar, S. v. Gottlob Balzer,                         Gasarbeiter, Entenpfuhl.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>15. Juni. Karl Heinr. Raabe, Privatsekret., 44 J. alt, verh., Mittelstr. &#x2012;                         Charlotte Hader, Wwe. Brandhorst, 60 J. alt, Rönsthal. &#x2012; Marg. Schiefer,                         geb. Töller, 37 J. alt, Weideng. &#x2012; Maria Kath. Schweinem, 4 J. 8 M. alt,                         Follerstr. &#x2012; Elis. Pabst, 2 J. 8 M. alt, Entenpfuhl.</p>
          <p>16. Juni. Karl Jos. Schüller, Bau-Eleve, 20 J. alt, unverh., Domstr.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heirathen.</hi> </p>
          <p>15. Juni. Hermann Everhard Weyers, Kaufmann, Wittwer, von Duisburg mit Franz.                         Maria Ther. Ley, v. Merl.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Heirathsankündigungen.</hi> </p>
          <p>Aug. Friedr. Ferd. Kramer, Sergeant im 28. Rgmt., Blankenheimerhof-Kaserne                         mit Anna Maria Justina Gert. Möller, Mörserg. &#x2012; Daniel Ferd. Albr.                         Schneider, gr. Neug. mit Appollonio Elis. Fellenberg, Heumarkt. &#x2012; Christ.                         Schuhmacher, Schreiner, Poststraße mit Maria Josepha Block, früher zu                         Liblar, jetzt Apellhofplatz. &#x2012; Joh. Georg Rhede, Wittwer, Taglöhner,                         Thieboldsgasse mit Elis. Klausen, Poststraße. &#x2012; Peter Jos. Reingen,                         Taglöhner, Weiherstr. mit Agnes Breuer, Korthäuserwall. &#x2012; Adolph Schorn,                         Schuster, Gereonstr., mit Anna Maria Hauschild, Maria-Ablaßplatz. &#x2012; Peter                         Joseph Fischer, Feldwebel im 28. Rgt., St. Agatha-Kaserne mit Cäcilia                         Antoinetta Wolff, Steinweg. Joh. Wilh. Renaldino Schmitz, Kaufm.,                         Mauritiussteinweg mit Kath. Karolina Franziska Beillie zu Antwerpen. &#x2012;                         Gerhard Pütz, Taglöhner zu Hürth mit Elis. Mallmann, Pützg. - Peter                         Reifferscheidt, Wittwer, Tagl., mit Christian Berg, beide Löhrgasse. &#x2012; Gerh.                         Faßbender, Gärtner mit Anna Maria Damast, beide Achterstr. &#x2012; Joh. Pilgram,                         Schuster, Filzgasse mit Anna Maria Robels, Richmodstr. &#x2012; Joh. Peter Hub.                         Kraus, Wwer., Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Schwalbeng. mit Wilhelmina                         Augustina Jakbina Kath. Katz, alte Mauer an Aposteln.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 18. Juni 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen :</hi> A. Mayer von Duisburg.</p>
          <p><hi rendition="#g">Abgefahren:</hi>L. Tillmann nach Koblenz.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers ; Nach                         Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, C. Kaiser; nach Koblenz                         und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der                         Saar. N. Pisbach; nach Bingen J. W. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender;                         nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus; nach                         Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms                         und Mannheim J. B Mundschenk I.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10.</p>
          <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen, Köln Nr. 2.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Wasserstand</hi>.</p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 18. Juni. Rheinhöhe 8' 4''.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Bekanntmachung</hi>.</p>
          <p>Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden                         Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf                         auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester etc. bis zum 22.                         d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen,                         wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen                         soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für                         welche die <hi rendition="#g">Vorausbezahlung</hi> des Betrages                         stattgefunden hat.</p>
          <p>Köln, den 14. Juni 1845.</p>
          <p>Ober-Postamt.</p>
          <p><hi rendition="#g">Rehfeldt</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Bekanntmachung</hi>.</p>
          <p>Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief-                         und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar                         gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p>
          <p>Köln, den 17. Juni 1848.</p>
          <p>Ober-Postamt</p>
          <p><hi rendition="#g">Rehfeldt</hi>.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die so beliebten</p>
          <p> <hi rendition="#b">Kirschen-Torten</hi> </p>
          <p>sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49                         und in meinen Nebengeschäften Blindgasse und Cattenbug Nr. 12.</p>
          <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Eis</hi> </p>
          <p>täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei</p>
          <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf</hi>.</p>
          <p>Am Montag den 19. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Altenmarkte zu                         Köln ein eleganter Waarenschrank, ein Spiegel und mehrere Silbersachen, als                         Baumöl- und Essig-Einsätze, Fruchtkörbchen etc. etc. gegen gleich baare                         Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.</p>
          <p><hi rendition="#g">Fr. Happel,</hi> Gerichtsvollzieher.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>[#] <hi rendition="#b">Feinstes Provencer-Oel</hi></p>
          <p>von der eben angekommenen ersten Sendung der neuen Ernte in vorzüglich                         frischer Qualität, zu <hi rendition="#b">ermäßigtem <hi rendition="#g">Preise</hi></hi> und</p>
          <p>[#] <hi rendition="#b">Echter Bordeaux-Weinessig,</hi></p>
          <p>beides in versiegelten Krügen (faßweise bedeutend billiger) zu haben bei</p>
          <p> <hi rendition="#b">W. Hennekens, Breistraße 159,</hi> </p>
          <p>und zu den nämlichen Preisen in dessen Niederlagen bei</p>
          <p><hi rendition="#b">F. Wilhelmi, Malzmühle 2</hi> und</p>
          <p> <hi rendition="#b">a. Imhoff, Bolzengasse 8.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Vorzüglich guter alter limburger Käse, so wie schöner holländischer Maikäse,                         billigst, Sandbahn Nro. 6.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Bäckergesell, welcher einer Bäckerei selbstständig vorzustehen vermag,                         und sich hierüber durch Zeugnisse ausweisen kann, wird gesucht. Die                         Expedition sagt wo.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Buchen-Holz-Vorrath.</hi> </p>
          <p>1 bis 5 Zoll dick, 21/2 Fuß breit (2zöllig 20-22 Pf.), so wie sämmtliches                         Nutzholz empfiehlt J. Kiegel, Komödienstr. 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes,</p>
          <p>heute und morgen</p>
          <p> <hi rendition="#b">von Nachmittags 3 Uhr,</hi> </p>
          <p>große Harmonie</p>
          <p>von dem Musikchor des Königl. Preußischen</p>
          <p> <hi rendition="#b">8. Husaren-Regiments</hi> </p>
          <p>in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten</p>
          <p> <hi rendition="#b">Kölner Zelte.</hi> </p>
          <p>Täglich Kirnerbsen und Erdbeerkalteschaale.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Franz Stollwerck.</hi> </p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0084/0004] Pesth. Es durchziehen Haufen von Handwerksgesellen seit einiger Zeit die Straßen, erzwingen durch kecken Eintritt in die Werkstätten das Niederlegen der Arbeiten und den Anschluß der Gesellen, ja dringen jetzt wie z. B. gestern 400 Mann stark in die Werkstätten der Kettenbrücke, Eisenbahn und Gewehrfabrik, haben thatsächlich in letzter Fabrik die Schmiedefeuer ausgelöscht, besuchen heute die Schiffswerfte, fordern entschiedene Ausweisung der Ausländer-Arbeiter, ‒ ja sie provoziren gleichsam auf die so überaus schleunige Controllmaßregel der Behörden gegen die Ausländer, als eine von ihnen augenblicklich erwirkte, ihre Demonstration gleichsam sanctionirende Verfügung. ‒ Das Journal des österreichischen Lloyd vom 13. Juni bringt folgende Nachrichten: Triest, den 12. Juni. Die Lage unserer Stadt hat sich nicht wesentlich verändert; die feindliche Flotte liegt noch im Angesicht der Promenade von St. Andrea vor Anker. Gestern Nachmittag lief der Lloydsdampfer Imperatrice abermals aus, um seine Reise nach der Levante anzutreten. Obwohl mit den erforderlichen Certifikaten versehen, ward er doch vom feindlichen Admiral mit der Erklärung zurückgewiesen, daß seit dem Morgen desselben Tages die Blokade Triests begonnen habe und heute die öffentliche Erklärung darüber an unser Gubernium erfolgen werde. Dieselbe ist jedoch bis jetzt (1 Uhr Nachmittags) noch nicht eingegangen. Den neuesten Nachrichten, datirt 10. Juni, von dem Reserve-Armeekorps zufolge, ist die feste feindliche Stellung bei Enego, oberhalb Primolano, angegriffen und genommen worden, wobei 6 Kanonen erobert wurden. Ebenso ist Agordo, der letzte Zufluchtsort der Insurgenten, von den Umgehungs-Kolonnen genommen, bei welcher Gelegenheit zwei Kanonen in unsere Hände fielen. Hierdurch scheint das ganze Gebirge von den Insurgenten befreit, und in wenigen Tagen dürfte auch die Val Arsa eröffnet sein. Innsbruck. _ Noveredo, 8. Juni, Graf v. Harting, Staats- und Konferenzminister und bevollmächtigter Kommissär Sr. k. k. apost. Maj., welcher am verflossenen Sonntag um 9 Uhr früh in der Richtung gegen Verona hier durchpassirte, ist in der Nacht vom 7. auf den 8. von dort zurückgekehrt, und hat hier seinen Sitz aufgeschlagen. (Mess. T) Von der russischen Gränze, 5. Juni. Man meldet die Bildung russischer Heere in der Nähe der türkischen Donauprovinzen. In der That ist die dermalen in den verschiedenen Ländern der österreichischen Monarchie immer mehr überhandnehmende Anarchie für Rußland zu lockend, als daß dasselbe daraus nicht Nutzen zu ziehen suchen sollte. Längst schon hat es die kirchlichen Sympathien, welche die Serben, Dalmaten und theilweise die Kroaten und Slawonier an Rußland knüpfen, zu unterhalten gesucht, und zwar nicht vergebens. Jetzt, wo diese Völkerschaften im Gährungsprozeß neuer politischer Gestaltung begriffen sind, gilt es, dieselben für den Czar zu gewinnen. Der Panslawismus, längst von Rußland aus genährt, beginnt in Böhmen, Mähren, Ungarn zur That zu werden. Ursache genug, gegen Oesterreich, das geschwächte, einzuschreiten und die Erbschaft des Panslawismus anzutreten. Daher die Versammlung russischer Armeen an den Gränzen der Walachei. Für Deutschland kann dies nur angenehm sein. Vergißt der russische Koloß, daß nur der Gedanke der Einheit in militärischen Unternehmungen sicher zum Ziele führt, dann sind seine Anstrengungen vergebens. Theilt er seine Armee, indem er sie zur Hälfte an der preußischen, zur Hälfte an der österreichischen beziehungsweise türkischen Gränze aufstellt, dann kann er nirgend mit der gehörigen Kraft wirken. Preußen und das hinter demselben liegende Deutschland darf dann das russisch-polnische Heer nicht fürchten. Aber wird das im Innern zerrissene und in Italien so sehr beschäftigte Oesterreich der russischen Donauarmee widerstehen können? Wir hoffen dies, da gewiß gerade eine russische Invasion die verschiedenen österreichischen Volksstämme, wenn nicht die slawischen, so doch die deutschen und ungarischen zur Einigkeit führen würde. Italien. Mailand, 14. Juni. Das Mailändische Bulletin vom 13. Abends 9 Uhr bringt die Nachricht vom Falle Vicenza's am 11. Juni. Der Angriff der Oesterreicher geschah mit 30,000 Mann und 60 Kanonen und sehr vieler Cavallerie in bestem Zustande. Die Stadt wurde mit 50 Stücken beschossen und mußte sich ergeben. Die Besatzung soll aus 10,000 Römern bestanden haben. Die Italiener geben ihren Verlust auf mehr als 500 Mann an. Die Schweizer und die Artillerie haben sehr stark gelitten. Alle Corps haben sich ausgezeichnet. Das Feuer hat 15 Stunden anhaltend gedauert. Als alle Munition verschossen war, entschloß sich Durando zur Capitulation. Die Garnison zieht mit allen Ehren ab, und behält ihre Waffen, verpflichtet sich aber, während 3 Monaten sich nicht gegen Oesterreich zu schlagen. ‒ Das Mailänder Bulletin fügt bei, der Verlust sey groß, doch nicht unersetzlich. Karl Albert darf seine festen Stellungen nicht verlassen, bevor er den Feind von der Verbindung mit Tyrol abgeschnitten hat. Verona ist der Brennpunkt des Kriegs, in seinen Ebenen wird wohl bald der Ausgang des Kampfes entschieden werden; ist Verona genommen, dann werden auch die Städte des Venetianischen wieder genommen werden können. Schweiz. Bern, 12. Juli. (N. Z. Z.) Dem Ansuchen des schweizerischen Konsuls Mörikofer in Neapel, den vom König erhaltenen Orden annehmen zu dürfen, hat der Vorort beschlossen, nicht zu entsprechen, weil diese Annahme mit der Stellung eines Vertreters der Schweiz nach den in neuerer Zeit hier zur Geltung gelangten Grundsätzen nicht verträglich sei. Schweden und Norwegen. Stockholm. Schwedische Blätter melden, daß der König Oskar bei seiner Ankunft in Malmö, wo er sich mit dem Könige von Dänemark getroffen, nicht mit dem sonstigen Enthusiasmus empfangen sei. Die angesehenen Blätter, insbesondere Aftonbladet, fahren fort, sich gegen die Einmischung in den dänischen Krieg auszusprechen; es muß den Schweden ein höchst unbehagliches Gefühl verursachen, wenn sie sehen, wie die dänische Kriegspartei ganz auf die schwedische Hülfe ihren jüngsten Uebermuth basirt. Christiana. Die Ausrüstung von 9 Kanonenjollen soll eingestellt und statt deren 12 Bombenkanonen ausgerüstet werden, die in drei Divisionen, jede Division mit einem Dampfschiff („Christian“, „Nordcap“ und „Prinz Karl“ sollen dazu benutzt werden) nach Dänemark abgehen sollen. Die Fregatte „Freja“ soll ausgerüstet und vollständig armirt werden. Außer den bereits im Drontheimer Distrikt einberufenen 250 Matrosen sollen noch 1200 Matrosen einberufen werden. Dänemark. Kopenhagen, 11. Juni. Der „Amsterdam“ bringt die Nachricht, daß die Ausrüstung, anscheinend der ganzen russischen Flotte, in Kronstadt möglichst beschleunigt wird. Zwischen Möen und Gidsee wurde eine größere russische Eskadre heute Morgen vor Anker bemerkt. ‒ Unser König ist gestern Abend von Schweden wieder in Helsingör gelandet; von Gothenburg sind bereits 4500 Mann Schweden auf Fünen angekommen, und daß von Norwegen schnell Ernst gemacht wird, geht schon daraus hervor, daß die drei wichtigsten norwegischen Dampfschiffsfahrten, wegen Kriegsverwendung der Schiffe eingestellt worden. (B. H.) [Deutschland] Frankfurt. Der Entwurf deutscher Volksrechte, welcher einem Reichstags-Ausschusse zur Bearbeitung vorliegt, hat sich nach den Beschlüssen des letzteren nunmehr in folgender Weise gestaltet: Grundrechte des deutschen Volkes. Dem deutschen Volke werden nachstehende Grundrechte, welche der Verfassung jedes einzelnen deutschen Staates zur Norm dienen sollen, gewährleistet: 1) Freiheit des Bekenntnisses, vorbehaltlich der Bestrafung der Verbrechen und Vergehen, welche bei Ausübung dieser Freiheit begangen werden, so wie vorbehaltlich aller staatsbürgerlichen Pflichten. Einer Anerkennung des Bekenntnisses durch den Staat bedarf es nicht. Für die Bekenner aller Religionen Gleichheit vor dem Gesetz. Es ist ausdrücklich die Bildung neuer Religionsgesellschaften gestattet. (Das Verhältniß von Kirche und Staat betreffend.) Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit gezwungen werden. Die Civil-Ehe ist ausdrücklich aufzunehmen. 2) Die Wahl des Berufes, so wie der Bildung dazu im In- und Auslande, ist frei. Unentgeltlicher Unterricht auf allen öffentlichen Schulen, mit Ausnahme der gelehrten Bildungs-Anstalten. 3) Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre. Jeder darf Unterricht ertheilen und Unterrichts-Anstalten gründen. 4) Freiheit der Meinungsäußerung durch Wort und Schrift. Die Preßfreiheit darf nicht mehr durch Censur, Konzessionen und Kautionen beschränkt werden. Aburtheilung der Preßvergehen durch Schwurgerichte. 5) Unverbrüchlichkeit des Briefgeheimnisses unter gesetzlicher Normirung der bei strafgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen nothwendigen Beschränkungen. 6) Jeder Deutsche ist in Aufenthalt, Niederlassung, Erwerbung von Grundeigenthum, Gewerbebetrieb, Ausübung von Kunst und Wissenschaft, Gemeinde-Bürgerrecht an jedem Orte außerhalb seines Staates den Angehörigen eines anderen Ortes in dem betreffenden Staat gleichgestellt, bis demnächst durch die Reichsgesetzgebung ein gleichmäßiges (allgemein deutsches) Prinzip für diese Rechte aufgestellt werden wird. Jeder Deutsche ist Staatsbürger in Deutschland; als solcher kann er die politischen Rechte in jedem deutschen Einzelstaate, wo er seine feste Wohnung hat, ausüben. Die Aufnahme in den Staatsverband eines deutschen Landes darf keinem unbescholtenen Deutschen geweigert werden. 7) Abzugsfreies Auswanderungsrecht. 8) Sicherstellung der Person gegen willkührliche Verhaftung. Es sind hier die wesentlichen Punkte einer Habeas-Corpus-Akte speziell anzuführen. 9) Das Recht der freien Bitte sowohl der Einzelnen als Mehrerer im Vereine und der Körperschaften. 10) Das Recht der Beschwerde zuerst bei den zuständigen Stellen, weiter bei den Landständen, und endlich bei der Reichsversammlung. 11) Das Recht, sich ohne vorgängige Erlaubniß friedlich und ohne Waffen zu versammeln. Volksversammlungen unter freiem Himmel können wegen dringender Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit verboten werden. 12) Jeder Deutsche hat das Recht, Vereine zu bilden; dieses Recht darf keinen vorbeugenden Maßregeln unterworfen sein. 13) Gleichheit vor dem Gesetz. (Alle Deutschen sind gleich vor dem Gesetz.) Ein persönlich privilegirter Gerichtsstand soll nicht mehr bestehen. Gleichheit in Bezug auf die Fähigkeit zu allen öffentlichen Aemtern. Gleichheit in Bezug auf Wehrpflicht. Gleichheit der Besteuerung sowohl für Personen als für Sachen. Kein Stand als solcher kann politische Vorrechte besitzen. Die im Privatrecht begründeten Vorrechte einzelner Stände hören auf. 14) Ablösbarkeit aller guts- und schutzherrlichen Grundlasten, wenn der Pflichtige es verlangt. Aufhebung des Jagdrechtes auf fremdem Grund und Boden, so weit es ein Ausfluß des Regales oder einer dinglichen Berechtigung ist. Das Jagdrecht auf eigenem Grund und Boden mit Vorbehalt eines eigenen Gesetzes darüber. 15) Allgemeine Bürgerwehr mit Verweisung auf ein allgemeines Reichsgesetz. 16) Trennung der Gerichtspflege und Verwaltung. Ausübung der Gerichtsbarkeit durch den Staat; Aufhebung der Patrimonialgerichte. Unabhängigkeit der Gerichte, Unabsetzbarkeit der Richter außer durch Urtheil und Recht, Schutz gegen Versetzung wider Willen des Richters. Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens; Anklageverfahren und Schwurgericht, jedenfalls in schwereren Strafsachen und bei allen politischen Vergehen. Herbeiziehung von Volksgenossen in den dazu geeigneten Fällen (Handels- und Fabrikgerichte, Gericht über landwirthschaftliche Verhältnisse etc.). Vollziehbarkeit der rechtskräftigen Urtheile deutscher Gerichte in jedem andern deutschen Gebiete gleich den Erkenntnissen der Gerichte des eigenen Staates. Die Administrativjustiz ist aufzuheben, sie wird fortan nur durch die ordentlichen Gerichte ausgeübt. Um öffentliche Beamte für Handlungen ihrer Verwaltung gerichtlich zu verfolgen, ist keine vorgängige Erlaubniß nöthig, mit Vorbehalt der Anordnungen in Betreff der Minister. 17) Freie Gemeindeverfassung mit Grundlage der Wahl der Gemeindevorsteher und Vertreter und der selbstständigen Verwal tung der Gemeindeangelegenheiten mit der erforderlichen Oeffentlichkeit. 18) Verfassung mit Volksvertretung in allen deutschen Staaten, mit entscheidender Stimme bei der Gesetzgebung und der Besteuerung und mit Verantwortlichkeit der Ständeversammlungen. 19) Recht der nichtdeutschen Volksstämme Deutschlands zu volksthümlicher Entwicklung etc. 20) Beseitigung der Lehen durch die Partikulargesetzgebung. Die Vergrößerung bestehender, so wie die Einrichtung neuer Familien-Fideikommisse ist untersagt; die bestehenden können durch Familienbeschluß aufgehoben und abgeändert werden. 21) Jedem Deutschen ist sein Eigenthum jeder Art gesichert. Eine Enteignung (Expropriation) kann nur aus Rücksicht des öffentlichen Nutzens und nur in der von der Gesetzgebung bestimmten Weise und nach einer gerechten vorgängigen Entschädigung vorgenommen werden. Güterkonfiskation darf nicht stattfinden. 22) Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutz der deutschen Nation. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 15. Mai. Peter Adam Jos., S. v. Konrad v Amelen, Zimmerm., Kattenbug ‒ Friedr. Alb. Jakob Hub., S. v. Friedr. Gorius, Gymnasiallehrer, Plankg. ‒ Sophie, T. v. Moritz Jos. Coßmann, Handelsm., Benefisstraße. ‒ Otto Herm. S. v. Hugo Stiller, Kaufm., gr. Witschgasse. ‒ Marg., T. v. Peter Schopp, Tagl., Weiherstr. ‒ Sophia, T v. Joh. Heß, Dragoner, Löhrgasse. ‒ Wilh., S. v. Math. Bandorf, Schneider, Bobg. ‒ Andreas, S. v. Anton Königsfeld, Taglöhner, Friesenwall. ‒ Elis., T. v. Heinr. Brandes, Schreiner, gr. Griechenmarkt. ‒ Paul Marcus, S. v. Joh. Clemen, Faßbinder, Kostgasse. 16. Juni. Franz. Charl. Gertr., T. v. Ernst Friedr. Baer, Reg.-Diätar, Eulengarteng. ‒ Maria Clemens Heinr., T. v. Martin Obermeyer, Manufakturhändler, Breitstr. ‒ Elise, T. v. Heinr. Tertilte, Maschinenarbeit., Severinstraße. ‒ Jos., S. v. Jak. Jansen, Gastw., Glockeng. ‒ Jak., S. v. Peter Schedder, Tabakarbeiter, Eulengarteng. ‒ Anna, T. v. Christ Piepke, Arresthausaufseher, Klingelpütz. ‒ Joh. Math., S. v. Georg Mallmann, Schuster, Pützgasse. ‒ Balthasar, S. v. Gottlob Balzer, Gasarbeiter, Entenpfuhl. Sterbefälle. 15. Juni. Karl Heinr. Raabe, Privatsekret., 44 J. alt, verh., Mittelstr. ‒ Charlotte Hader, Wwe. Brandhorst, 60 J. alt, Rönsthal. ‒ Marg. Schiefer, geb. Töller, 37 J. alt, Weideng. ‒ Maria Kath. Schweinem, 4 J. 8 M. alt, Follerstr. ‒ Elis. Pabst, 2 J. 8 M. alt, Entenpfuhl. 16. Juni. Karl Jos. Schüller, Bau-Eleve, 20 J. alt, unverh., Domstr. Heirathen. 15. Juni. Hermann Everhard Weyers, Kaufmann, Wittwer, von Duisburg mit Franz. Maria Ther. Ley, v. Merl. Heirathsankündigungen. Aug. Friedr. Ferd. Kramer, Sergeant im 28. Rgmt., Blankenheimerhof-Kaserne mit Anna Maria Justina Gert. Möller, Mörserg. ‒ Daniel Ferd. Albr. Schneider, gr. Neug. mit Appollonio Elis. Fellenberg, Heumarkt. ‒ Christ. Schuhmacher, Schreiner, Poststraße mit Maria Josepha Block, früher zu Liblar, jetzt Apellhofplatz. ‒ Joh. Georg Rhede, Wittwer, Taglöhner, Thieboldsgasse mit Elis. Klausen, Poststraße. ‒ Peter Jos. Reingen, Taglöhner, Weiherstr. mit Agnes Breuer, Korthäuserwall. ‒ Adolph Schorn, Schuster, Gereonstr., mit Anna Maria Hauschild, Maria-Ablaßplatz. ‒ Peter Joseph Fischer, Feldwebel im 28. Rgt., St. Agatha-Kaserne mit Cäcilia Antoinetta Wolff, Steinweg. Joh. Wilh. Renaldino Schmitz, Kaufm., Mauritiussteinweg mit Kath. Karolina Franziska Beillie zu Antwerpen. ‒ Gerhard Pütz, Taglöhner zu Hürth mit Elis. Mallmann, Pützg. - Peter Reifferscheidt, Wittwer, Tagl., mit Christian Berg, beide Löhrgasse. ‒ Gerh. Faßbender, Gärtner mit Anna Maria Damast, beide Achterstr. ‒ Joh. Pilgram, Schuster, Filzgasse mit Anna Maria Robels, Richmodstr. ‒ Joh. Peter Hub. Kraus, Wwer., Unteroffizier im 16. Inf.-Reg., Schwalbeng. mit Wilhelmina Augustina Jakbina Kath. Katz, alte Mauer an Aposteln. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 18. Juni 1848. Angekommen : A. Mayer von Duisburg. Abgefahren:L. Tillmann nach Koblenz. In Ladung: Nach Ruhrort b. Emmerich H. Lübbers ; Nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr Joh. Budberg, C. Kaiser; nach Koblenz und der Mosel und Saar Jak. Tillmann; nach der Mosel, nach Trier und der Saar. N. Pisbach; nach Bingen J. W. Mundschenk; nach Mainz Anton Bender; nach dem Niedermain Fr. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain B. Kraus; nach Heilbronn H. Bechert; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B Mundschenk I. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Peer, Köln Nr. 10. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Coesen, Köln Nr. 2. Wasserstand. Köln, am 18. Juni. Rheinhöhe 8' 4''. Bekanntmachung. Bei dem Ablaufe des 2. Quartals werden die betreffenden Zeitungs-Interessenten darauf aufmerksam gemacht, daß die Bestellungen auf auswärtige Zeitschriften pro 3. Quartal resp. 2. Semester etc. bis zum 22. d. M. bei der hiesigen Ober-Postamts-Zeitungsexpedition gemacht sein müssen, wenn eine rechtzeitige und vollständige Lieferung der Zeitungen erfolgen soll, und daß nur solche Bestellungen berücksichtigt werden können, für welche die Vorausbezahlung des Betrages stattgefunden hat. Köln, den 14. Juni 1845. Ober-Postamt. Rehfeldt. Bekanntmachung. Dienstag den 27. Juni 1848, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Flur der Brief- und Paket-Annahme circa 500 Pfund Makulatur-Papier und ein altes unbrauchbar gewordenes Felleisen öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Köln, den 17. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Die so beliebten Kirschen-Torten sind täglich frisch zu 10 und 1 Sgr. das Stück zu haben, Schildergasse Nr. 49 und in meinen Nebengeschäften Blindgasse und Cattenbug Nr. 12. Franz Stollwerck, Hoflieferant. Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Gerichtlicher Verkauf. Am Montag den 19. Juni 1848, Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Altenmarkte zu Köln ein eleganter Waarenschrank, ein Spiegel und mehrere Silbersachen, als Baumöl- und Essig-Einsätze, Fruchtkörbchen etc. etc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Fr. Happel, Gerichtsvollzieher. [#] Feinstes Provencer-Oel von der eben angekommenen ersten Sendung der neuen Ernte in vorzüglich frischer Qualität, zu ermäßigtem Preise und [#] Echter Bordeaux-Weinessig, beides in versiegelten Krügen (faßweise bedeutend billiger) zu haben bei W. Hennekens, Breistraße 159, und zu den nämlichen Preisen in dessen Niederlagen bei F. Wilhelmi, Malzmühle 2 und a. Imhoff, Bolzengasse 8. Vorzüglich guter alter limburger Käse, so wie schöner holländischer Maikäse, billigst, Sandbahn Nro. 6. Ein Bäckergesell, welcher einer Bäckerei selbstständig vorzustehen vermag, und sich hierüber durch Zeugnisse ausweisen kann, wird gesucht. Die Expedition sagt wo. Buchen-Holz-Vorrath. 1 bis 5 Zoll dick, 21/2 Fuß breit (2zöllig 20-22 Pf.), so wie sämmtliches Nutzholz empfiehlt J. Kiegel, Komödienstr. 18. Bei Gelegenheit der St. Apostel-Kirmes, heute und morgen von Nachmittags 3 Uhr, große Harmonie von dem Musikchor des Königl. Preußischen 8. Husaren-Regiments in dem am städtischen Garten gelegenen elegant dekorirten Kölner Zelte. Täglich Kirnerbsen und Erdbeerkalteschaale. Franz Stollwerck. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 19. Köln, 19. Juni 1848, S. 0084. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz019_1848/4>, abgerufen am 29.04.2024.