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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 27. Köln, 27. Juni 1848.

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Großbritannien.
27 London, 25. Juni.

Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der "Northern Star" spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus:

"Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die "Charter" sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die "Charter" sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . ."

27 London, 25. Juni.

Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comite niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn:

"Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen." Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist.

- Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt.

Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt.

* Dublin, 21. Juni.

Die "irische Konföderation" hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der "irischen League" und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von "den moralischen Prinzipien" wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: "Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches," sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der "moralischen Gewalt" sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der "physischen Gewalt" nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren." - J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der "irischen League" Folgendes: "Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen." Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten.

Brasilien.
* Rio de Janeiro, 14. April.

Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. - Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. - Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. - Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. - Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. - Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. - Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte.

Sterbefälle.

23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. - Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848.

Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.

Wasserstand.

Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9' 3".

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher,

Gassen.

Versteigerung.

Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:

3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher

Cloeren.

Nicht dem Minister!
So treu wie du die Bibel imitirest
Und täglich fast dem "Herrn" Weihrauch offerirest,
So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel,
Den Bruder dir, du zweiter "Abel".
Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar,
Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar.

Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. - Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben.

Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende "Mannheimer Abendzeitung" und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden "Rheinischen Blätter".

Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.

Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.

Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.

Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.

Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.

Die Redaktion.

"Neue Rheinische Zeitung."

Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff "TELEGRAPH", Kapt. D. de Harde.

Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:

Sonnabend,Juli1.
Mittwoch,Juli5.
Montag,Juli10.
Sonnabend,Juli15.
Donnerstag,Juli20.
Montag,Juli24.
Sonnabend,Juli29.
Donnerstag,Juli3.
Dienstag,Aug.8.
Sonntag,Aug.13.
Freitag,Aug.18.
Mittwoch,Aug.23.
Montag,Aug.28.
Sonnabend,Sept.2.
Freitag,Sept.8.
Mittwoch,Sept.13.

Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt.

So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen.

Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden.

Weitere Nachricht ertheilt

H. Aug. Heineken, Schiffsmakler.

Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo.

Gefrornes.

Täglich in und außerm Hause, a Portion 3 Sgr.

Gebr. Josty.

Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei

Gebr. Josty.

Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl.

Eis täglich in und außer dem Hause a Portion 4 Sgr. bei

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

Bitte um Arbeit.

Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert.

Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes

Mailust in Deutz.

Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet

Joseph Kost.

Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:

Das Volk.

Organ des Central-Comites für Arbeiter.

Eine sozial-politische Zeitschrift

Herausgegeben von Schriftsetzer Born.

Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.

Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.

Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

Großbritannien.
27 London, 25. Juni.

Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der „Northern Star“ spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus:

„Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die „Charter“ sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die „Charter“ sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .“

27 London, 25. Juni.

Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn:

„Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.“ Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist.

‒ Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt.

Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt.

* Dublin, 21. Juni.

Die „irische Konföderation“ hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der „irischen League“ und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von „den moralischen Prinzipien“ wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: „Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches,“ sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der „moralischen Gewalt“ sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der „physischen Gewalt“ nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.“ ‒ J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der „irischen League“ Folgendes: „Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen.“ Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten.

Brasilien.
* Rio de Janeiro, 14. April.

Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen.

Civilstand der Stadt Köln.

Geburten.

23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. ‒ Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. ‒ Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. ‒ Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. ‒ Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. ‒ Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. ‒ Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte.

Sterbefälle.

23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. ‒ Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr.

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848.

Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.

Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.

Wasserstand.

Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9′ 3″.

Gerichtlicher Verkauf.

Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen.

Der Gerichtsvollzieher,

Gassen.

Versteigerung.

Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:

3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher

Cloeren.

Nicht dem Minister!
So treu wie du die Bibel imitirest
Und täglich fast dem „Herrn“ Weihrauch offerirest,
So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel,
Den Bruder dir, du zweiter „Abel“.
Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar,
Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar.

Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. ‒ Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben.

Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“.

Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.

Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.

Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.

Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.

Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.

Die Redaktion.

„Neue Rheinische Zeitung.“

Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.

Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff „TELEGRAPH“, Kapt. D. de Harde.

Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:

Sonnabend,Juli1.
Mittwoch,Juli5.
Montag,Juli10.
Sonnabend,Juli15.
Donnerstag,Juli20.
Montag,Juli24.
Sonnabend,Juli29.
Donnerstag,Juli3.
Dienstag,Aug.8.
Sonntag,Aug.13.
Freitag,Aug.18.
Mittwoch,Aug.23.
Montag,Aug.28.
Sonnabend,Sept.2.
Freitag,Sept.8.
Mittwoch,Sept.13.

Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt.

So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen.

Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden.

Weitere Nachricht ertheilt

H. Aug. Heineken, Schiffsmakler.

Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo.

Gefrornes.

Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr.

Gebr. Josty.

Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei

Gebr. Josty.

Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl.

Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei

Franz Stollwerck, Hoflieferant.

Bitte um Arbeit.

Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert.

Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes

Mailust in Deutz.

Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet

Joseph Kost.

Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:

Das Volk.

Organ des Central-Comités für Arbeiter.

Eine sozial-politische Zeitschrift

Herausgegeben von Schriftsetzer Born.

Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.

Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr.

Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

<TEI>
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        <head>Großbritannien.</head>
        <div xml:id="ar027_017" type="jArticle">
          <head><bibl><author>27</author></bibl> London, 25. Juni.</head>
          <p>Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes                         Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag                         über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig                         gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der &#x201E;Northern                         Star&#x201C; spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende                         Weise aus:</p>
          <p>&#x201E;Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet                         von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus                         gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche                         und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die                         Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen                         vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen                         Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen                         das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine                         Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die                         Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin,                         was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im                         Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren                         Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen                         Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze                         Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines                         Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige                         seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend                         einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der                         edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das                         Volk in seiner ungeheuern Majorität für die &#x201E;Charter&#x201C; sei. Kühne                         Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß                         weder das Eine noch das Andere. <hi rendition="#g">Seine</hi> Meinung war, <hi rendition="#g">weil</hi> die Mehrheit des Volkes für die &#x201E;Charter&#x201C;                         sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er                         entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche                         3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer                         eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur                         Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt                         wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John                         einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar027_018" type="jArticle">
          <head><bibl><author>27</author></bibl> London, 25. Juni.</head>
          <p>Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen                         Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und                         den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein                         Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf                         bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen                         Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die                         Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des                         Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich,                         wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat                         zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse                         dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine                         hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung                         von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15                         Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß                         diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor                         bemerkt dem Herrn Waghorn:</p>
          <p>&#x201E;Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den                         Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt                         würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen                         unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche                         Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.&#x201C; Wie schon unzählige                         Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan                         selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein                         den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen,                         daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn                         die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu                         ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und                         Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur                         eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre                         jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so                         wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist.</p>
          <p>&#x2012; Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus <hi rendition="#g">O'Connor,</hi> G. Julian <hi rendition="#g">Harney</hi> und Ernst <hi rendition="#g">Jones</hi> redigirte <hi rendition="#g">Northern                             Star</hi> enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und                         Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt                         und die Demokratie überhaupt vertritt.</p>
          <p>Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und                         ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir                         versichern ihnen zugleich, daß der <hi rendition="#g">revolutionäre Northern                             Star</hi> das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns                         etwas liegt.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar027_019" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dublin, 21. Juni.</head>
          <p>Die &#x201E;irische Konföderation&#x201C; hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden                         seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das                         Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut                         wie beendigt ist. Herr <hi rendition="#g">Dillon</hi> berichtete, wie J.                         O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der &#x201E;irischen League&#x201C; und zu                         dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich                         hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von &#x201E;den moralischen                         Prinzipien&#x201C; wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name                         genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher <hi rendition="#g">O'Malley,</hi> der sich entschieden als Kommunist                         ausspricht, meinte unter Anderem: &#x201E;Moralische Gewalt sei an ihrem Platze                         etwas recht Hübsches,&#x201C; sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die                         nichts weniger als eine der &#x201E;moralischen Gewalt&#x201C; sei. Er kenne im Kampf                         gegen eine Regierung der &#x201E;physischen Gewalt&#x201C; nur einen Beweisgrund, der                         Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen                         Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.&#x201C; &#x2012; J. O'Connell erklärte                         in der letzten Konferenz wegen Bildung der &#x201E;irischen League&#x201C; Folgendes: &#x201E;Wir                         haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten                         erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin                         ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich                         ins Privatleben zurückzuziehen.&#x201C; Als nun <hi rendition="#g">Duffy</hi> diese                         Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender                         Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf                         unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen                         irischen League beizutreten.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Brasilien.</head>
        <div xml:id="ar027_020" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Rio de Janeiro, 14. April.</head>
          <p>Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das                         düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier                         einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht,                         Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der                         Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen                         Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt                         hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist                         das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser                         Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun                         Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben                         werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden,                         daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In                         Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist                         durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in                         seinem Aufschwunge fort.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div n="1">
        <p>Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht                     eingetroffen.</p>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Civilstand der Stadt Köln.</hi> </p>
          <p> <hi rendition="#g">Geburten.</hi> </p>
          <p>23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. &#x2012;                         Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. &#x2012; Angela Kath. Gertr., T.                         v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. &#x2012; Kath. Antoinetta u. Anna                         Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. &#x2012; Josepha,                         T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. &#x2012; Charl. Frieder. Wilhelm., T. v.                         Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. &#x2012; Joh. Hub.                         Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte.</p>
          <p> <hi rendition="#g">Sterbefälle.</hi> </p>
          <p>23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. &#x2012; Anna Maria                         Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 26. Juni 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">Angekommen:</hi> D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr.                         H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz;                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und                         Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach                         der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach                         Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und                         Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und                         Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach                         Antwerpen M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18.</p>
          <p>Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 26. Juni. Rheinhöhe 9&#x2032; 3&#x2033;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Gerichtlicher Verkauf.</hi> </p>
          <p>Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete                         auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein                         Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare                         Zahlung öffentlich verkaufen.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher,</p>
          <p> <hi rendition="#g">Gassen.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Versteigerung.</hi> </p>
          <p>Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St.                         Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als:</p>
          <p>3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung                         versteigert werden.</p>
          <p>Der Gerichtsvollzieher</p>
          <p> <hi rendition="#g">Cloeren.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Nicht dem Minister!</hi> </head>
            <l>So treu wie du die Bibel imitirest</l><lb/>
            <l>Und täglich fast dem &#x201E;Herrn&#x201C; Weihrauch offerirest,</l><lb/>
            <l>So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel,</l><lb/>
            <l>Den Bruder dir, du zweiter &#x201E;Abel&#x201C;.</l><lb/>
            <l>Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar,</l><lb/>
            <l>Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar.</l><lb/>
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          <bibl> <hi rendition="#b">&#x2641;</hi> </bibl>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Die <hi rendition="#b">Heuler</hi> gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom                         vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in                         gewohnter Weise ihr Amt versehen können. &#x2012; Heuler-Chefs-Rekruten sind in                         bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt                         a/M. und Berlin zu haben.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Mannheim.</hi> Mit dem bevorstehenden <hi rendition="#g">1. Juli</hi> beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die <hi rendition="#g">täglich</hi> erscheinende <hi rendition="#b">&#x201E;Mannheimer                             Abendzeitung&#x201C;</hi> und ihre wöchentlich <hi rendition="#g">drei Mal</hi> erscheinenden unterhaltenden <hi rendition="#b">&#x201E;Rheinischen                         Blätter&#x201C;.</hi></p>
          <p>Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur <hi rendition="#g">J. P. Grohe noch immer</hi> seiner Freiheit beraubt im                         Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, <hi rendition="#g">keinerlei</hi> weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir                         aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und                         Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser                         Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders                         aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.</p>
          <p>Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien                         und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29,                         und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.</p>
          <p>Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts                         kommt der Postaufschlag hinzu. In <hi rendition="#g">Preußen</hi> und <hi rendition="#g">Baiern</hi> ist eine Ermäßigung des Preises durch                         Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.</p>
          <p>Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu                         machen.</p>
          <p>Zu amtlichen und nichtamtlichen <hi rendition="#g">Anzeigen</hi> aller Art                         empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch                         besonders.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Redaktion.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">&#x201E;Neue Rheinische Zeitung.&#x201C;</hi> </p>
          <p>Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und                         Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate                         zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Dampfschifffahrt</hi> zwischen <hi rendition="#b">Bremen</hi> und den Nordseebädern <hi rendition="#b">Wangeroog</hi> und <hi rendition="#b">Norderney,</hi> durch das Bremer eiserne Dampfschiff <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">&#x201E;TELEGRAPH&#x201C;,</hi></hi> Kapt. <hi rendition="#b">D. de Harde.</hi></p>
          <p>Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden                         Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen                         Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab:</p>
          <table>
            <row>
              <cell>Sonnabend,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>1.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Mittwoch,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>5.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Montag,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>10.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Sonnabend,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>15.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Donnerstag,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>20.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Montag,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>24.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Sonnabend,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>29.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Donnerstag,</cell>
              <cell>Juli</cell>
              <cell>3.</cell>
            </row>
          </table>
          <table>
            <row>
              <cell>Dienstag,</cell>
              <cell>Aug.</cell>
              <cell>8.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Sonntag,</cell>
              <cell>Aug.</cell>
              <cell>13.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Freitag,</cell>
              <cell>Aug.</cell>
              <cell>18.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Mittwoch,</cell>
              <cell>Aug.</cell>
              <cell>23.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Montag,</cell>
              <cell>Aug.</cell>
              <cell>28.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Sonnabend,</cell>
              <cell>Sept.</cell>
              <cell>2.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Freitag,</cell>
              <cell>Sept.</cell>
              <cell>8.</cell>
            </row>
            <row>
              <cell>Mittwoch,</cell>
              <cell>Sept.</cell>
              <cell>13.</cell>
            </row>
          </table>
          <p>Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden                         statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher                         bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich                         den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es                         nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von                         Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren                         Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie                         aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt.</p>
          <p>So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH                         inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen.</p>
          <p>Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich                         durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden.</p>
          <p>Weitere Nachricht ertheilt</p>
          <p><hi rendition="#b">H. Aug. Heineken,</hi> Schiffsmakler.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Gefrornes.</hi> </p>
          <p>Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr.</p>
          <p>Gebr. <hi rendition="#b">Josty.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Roh-Eis,</hi> pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben                         bei</p>
          <p>Gebr.<hi rendition="#b"> Josty.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Harmonie</hi> von Musikern der kölner Bürgerwehr heute                         Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei <hi rendition="#g">A.                             Steinstraßer,</hi> auf den Perlenpfuhl.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Eis</hi> täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr.                         bei</p>
          <p><hi rendition="#g">Franz Stollwerck,</hi> Hoflieferant.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Bitte um Arbeit.</hi> </p>
          <p>Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner                         Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht                         in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um                         Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die                         Existenz und das Brod der Seinigen sichert.</p>
          <p>Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses                         Blattes</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Mailust in Deutz.</hi> </p>
          <p>Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner                         Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und <hi rendition="#b">eine zu schöne Lage</hi> dazu darbietet, habe ich sofort                         Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner <hi rendition="#b">Wein- und Kaffee-Wirthschaft,</hi> verbunden mit einer <hi rendition="#b">Oberrheinischen Restauration,</hi> auch eine <hi rendition="#b">Bairische Bierwirthschaft</hi> mit ausgezeichnetem                         Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu                         höflichst einladet</p>
          <p> <hi rendition="#b">Joseph Kost.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist                         durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:</p>
          <p> <hi rendition="#b">Das Volk.</hi> </p>
          <p>Organ des Central-Comités für Arbeiter.</p>
          <p>Eine sozial-politische Zeitschrift</p>
          <p>Herausgegeben von Schriftsetzer <hi rendition="#b">Born.</hi></p>
          <p> <hi rendition="#b">Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr.</hi> </p>
          <p>Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit                         ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die                         politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige                         Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu                         dem Preise von 63/3 Sgr.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Berliner Vereins-Buchdruckerei.</hi> </p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von W. <hi rendition="#g">Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0128/0004] Großbritannien. 27 London, 25. Juni. Am 22. d. Mts. zeigte Hr. Cobden im Unterhause und im Namen seines Freundes Hume an, daß des letzteren Motion wegen Parlaments-Reform doch noch Freitag über 8 Tage zur weitern Debatte kommen werde, da die Minister so gütig gewesen, dem Antrage seinen weitern Verlauf zu gestatten. Der „Northern Star“ spricht sich über jene Donnerstag-Debatte im Unterhause auf folgende Weise aus: „Hume's Motion hat bereits eine gute Wirkung gehabt. Sie hat das ganze Packet von des whiggischen Premier-Ministers reformfeindlichen Gründen heraus gefördert. Jetzt wissen wir wenigstens Alles, was man gegen die wirkliche und vollständige Vertretung des ganzen Volkes nur irgend anführen kann. Die Hohlheit und Schwäche der Redner war eben nur der Abklatsch des von ihnen vertheidigten Systems. Beides ist ein günstiges Vorzeichen für den nahen Sieg über die Oligarchie, die unter der Maske volksthümlicher Einrichtungen das Volk dieses Landes tyrannisirt. Lord John's Rede war im Ganzen nur eine Wiederholung der Reden, die einst der Herzog v. Wellington und die Tory-Opposition gegen die Reformbill zum Besten gaben. Das Originelle darin, was sich auf gegenwärtige Zustände bezog, war leider keine Verbesserung im Gegensatz zu ihren Musterbildern. In Betracht Russel's eigener früheren Reden war das vielleicht unvermeidlich; er mußte seiner eigenen ehemaligen Politik, seinen eigenen Verheißungen ins Gesicht schlagen. Seine ganze Maulmacherei hing sich an Phrasen und Worte. Der ganze Inhalt seines Vortrags zeigte, daß er auf einem völlig sumpfigen Boden stand. Einige seiner Gründe waren namentlich höchst unglücklich gewählt. Wenn sie irgend einen Schluß zuließen, so führten sie grade zum Gegentheil dessen, was der edle Lord wollte. Gewöhnliche Logiker wären zu dem Ergebniß gelangt, daß das Volk in seiner ungeheuern Majorität für die „Charter“ sei. Kühne Staatsmänner sprachen sich daher für die letztere aus. Lord J. Russel schloß weder das Eine noch das Andere. Seine Meinung war, weil die Mehrheit des Volkes für die „Charter“ sei und die Minderheit für die Hume'schen vier Punkte, so sei er entschlossen, sich beiden zu widersetzen! Ferner: er ziehe jährliche 3jährigen Parlamenten vor und entscheide sich demnach für die 7jährige Dauer eines Parlaments. Das Alles geht über unsern Verstand und bringt uns zur Ueberzeugung, daß ein Whig-Gehirn von den Gehirnen der übrigen Welt wesentlich verschieden ist. Im Allgemeinen kann man sagen, daß Lord John einen neuen Nagel in den Sarg des Whigthums eingeschlagen hat. . .“ 27 London, 25. Juni. Feargus O'Connor hat wegen seines Landplanes und der damit verbundenen Arbeiterbank die fürchterlichsten Anfeindungen von der Bourgeois-Presse und den übrigen Feinden des arbeitenden Volks zu erdulden. Im Unterhause ist ein Comité niedergesetzt worden, das seinen Landplan und die ganze hierauf bezügliche Verwaltung untersuchen soll. Er kann aus diesem Kampfe, diesen Anfeindungen nur siegreich hervorgehen. Die Aristokratie, wie die Mittelklasse, wollen statt jenes Planes eine riesige Auswanderung des Proletariats nach britischen Kolonien organisiren. Prinz Albert nimmt sich, wie nicht zu verwundern, dieser Sache aufs Wärmste an und Herr Waghorn hat zur Unterstützung dieses Lieblingsprojektes der jetzt herrschenden Klasse dem Kolonialminister, Grafen Grey, eine Brochüre überreicht, worin er seine hierauf bezüglichen Vorschläge niedergelegt. Er beantragt die Fortschaffung von einer halben Million Proletarier und berechnet die Kosten auf bloße 15 Millionen Pfd. Sterling, (100 Mill. preuß. Cour.). Er verlangt dabei, daß diese halbe Million Proletarier unverheirathet sein müsse. Feargus O'Connor bemerkt dem Herrn Waghorn: „Wenn die von letzterem geforderten 15 Millionen, statt für immer in den Deportationsabgrund zu versinken, auf heimische Kolonisation verwandt würden: so könnten mehr als 100,000 Familien aus ihrer jetzigen unerträglichen Lage heraus gerissen werden und der Staat eine jährliche Rente von 750,000 Pf. für sein Anlagekapital beziehen.“ Wie schon unzählige Mal hervorgehoben worden, ist jener Prinz Albert-Waghorn-Bourgeois-Plan selber gar nicht ernstlich gemeint; nichts als ein philanthropischer Schein den man hinstellt, um die Arbeiter zu täuschen, um ihnen glauben zu machen, daß man an ihrem Schicksal Theil nehme, es redlich zu verbessern suche. Denn die englische Bourgeoisie hat die jetzt vorhandene Proletarier-Masse zu ihrem Bestehen, Gedeihen und Profitmachen so nöthig, wie der Mensch Luft und Licht zu seiner Existenz. Schafften sie, wie Waghorn vorschlägt, auch nur eine halbe Million unverheirathete Arbeiter fort, so bräche damit auch ihre jetzige Produktions- und Profit-Weise zusammen, da sie dann nicht mehr so wohlfeil produziren könnten als es ihnen jetzt möglich ist. ‒ Das Organ der englischen Chartisten, der von Feargus O'Connor, G. Julian Harney und Ernst Jones redigirte Northern Star enthält in seiner letzten Nummer eine Anerkennung der Art und Weise wie die Neue Rheinische Zeitung die englische Volksbewegung auffaßt und die Demokratie überhaupt vertritt. Wir danken den Redakteuren des Northern Star für die freundschaftliche und ächt demokratische Weise in der sie unsere Zeitung erwähnt haben. Wir versichern ihnen zugleich, daß der revolutionäre Northern Star das einzige englische Blatt ist, an dessen Anerkennung uns etwas liegt. * Dublin, 21. Juni. Die „irische Konföderation“ hielt diesen Abend ein von vielen Tausenden seiner Mitglieder besuchtes Meeting. Aus den Verhandlungen stellte sich das Eine mit Gewißheit heraus, daß J. O'Connell's politischer Lebenslauf so gut wie beendigt ist. Herr Dillon berichtete, wie J. O'Connell zuerst seine Zustimmung zur Bildung der „irischen League“ und zu dem betreffenden Statuten-Entwurfe gegeben, dann Einwendungen erhoben, sich hierauf dagegen erklärt und die alten Ansichten von „den moralischen Prinzipien“ wieder auf's Tapet gebracht. Jedesmal, wenn O'Connell's Name genannt wurde, erfolgte allgemeines Zischen. Ein Geistlicher O'Malley, der sich entschieden als Kommunist ausspricht, meinte unter Anderem: „Moralische Gewalt sei an ihrem Platze etwas recht Hübsches,“ sie hätten es aber mit einer Regierung zu thun, die nichts weniger als eine der „moralischen Gewalt“ sei. Er kenne im Kampf gegen eine Regierung der „physischen Gewalt“ nur einen Beweisgrund, der Erfolg verheiße und das sei, der Regierung eine Dosis von ihrer eigenen Medizin einzugeben und homöopathisch zu verfahren.“ ‒ J. O'Connell erklärte in der letzten Konferenz wegen Bildung der „irischen League“ Folgendes: „Wir haben uns an das irische Volk gewandt; es hat sich gegen meine Ansichten erklärt. Sie, als irische League, müssen voran; was mich betrifft, so bin ich entschlossen, eher als ich meinen Gewissensscrupeln zuwiderhandele, mich ins Privatleben zurückzuziehen.“ Als nun Duffy diese Erklärung dem Meeting mitgetheilt, brach ein viele Minuten anhaltender Beifallssturm aus. Die irische Konföderation vertagte sich schließlich auf unbestimmte Zeit, d. h. sie löste sich auf, um eben sofort der neuen irischen League beizutreten. Brasilien. * Rio de Janeiro, 14. April. Die Nachrichten über die Februar-Revolution in Frankreich und über das düstere Aussehen der politischen Zustände im übrigen Europa, machten hier einen unbeschreiblichen Eindruck. Die Aufregung, die sich in Gesicht, Haltung und Sprache der Fremden wie des intelligenten Theils der Einheimischen zeigte, war für das übrige Volk Anlaß, daß es jenen Ereignissen auch seinerseits die höchste Wichtigkeit beilegte. Man besorgt hier jetzt allgemein eine Revolution im nördlichen Brasilien. Im Süden ist das Volk mit der jetzigen Verwaltung ebenfalls höchst unzufrieden. Zu dieser Mißstimmung tragen namentlich die außerordentlichen Steuern bei, welche nun Behufs Instandhaltung von Straßen und zu andern Verbesserungen erhoben werden. Mit den Einnahmen aus den Zöllen ist so übel gewirthschaftet worden, daß Nichts mehr da war und man zu erhöhten Steuern seine Zuflucht nahm. In Minas, wo die reicheren Grundbesitzer und Eigenthümer wohnen, ist durchgängiges Mißvergnügen und Erbitterung. Der Sklavenhandel dauert in seinem Aufschwunge fort. Handels-Nachrichten. _ Bei Schlusse des Blattes waren die englischen Blätter noch nicht eingetroffen. Civilstand der Stadt Köln. Geburten. 23. Juni. Christ. Johana, T. v. Joh. Hofstade, Büchsenm., Gereonskloster. ‒ Helena, T. v. Christian Brünker, Maurer, Mörserg. ‒ Angela Kath. Gertr., T. v. Theod. Scharfhausen, Faßbinder, Machabäerstr. ‒ Kath. Antoinetta u. Anna Kath. Gudula, Zwillinge, v. Wilh. Jak. Leger, Metzger, Malzmühle. ‒ Josepha, T. v. Pet. Gräf, Tagl., Glockenring. ‒ Charl. Frieder. Wilhelm., T. v. Julius Pflug, Serg. in der 8. Art.-Brg., Dominikaner-Kaserne. ‒ Joh. Hub. Ther., T. v. Jos. Seyfried, Maler, Hochpforte. Sterbefälle. 23. Juni. Anna Maria Stein, 33 J. alt, unverh., Weißbütteng. ‒ Anna Maria Bückger, geb. Wasserschaf, 29 J. alt, Hahnenstr. Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. Juni 1848. Angekommen: D. Hogewegh von Amsterdam mit 3100 Ctr. H. Klee von Kannstadt. W. Pesch von Wesel. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz I. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Jurrius, Köln Nr. 18. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Schüller, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 26. Juni. Rheinhöhe 9′ 3″. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 28. Juni 1848. Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, ein Ofen, Lithographien etc. etc. dem Meist- und Letztbietenden gegen baare Zahlung öffentlich verkaufen. Der Gerichtsvollzieher, Gassen. Versteigerung. Am Samstag den 1. Juli 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markt zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: 3 Tische, 1 Spiegel, 9 Stühle, 2 Schränke, 1 Ofen, gegen baare Zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher Cloeren. Nicht dem Minister! So treu wie du die Bibel imitirest Und täglich fast dem „Herrn“ Weihrauch offerirest, So wünsch' ich zu vollenden denn die Fabel, Den Bruder dir, du zweiter „Abel“. Dies brächte mir, zu Dumont's Leide zwar, Doch endlich Ruh' vor deiner Reime Schaar. ♁ Die Heuler gebrauchen neue Chefs, die Alten sind vom vielen heulen, brüllen und trommeln so abgeschlissen, daß sie nicht mehr in gewohnter Weise ihr Amt versehen können. ‒ Heuler-Chefs-Rekruten sind in bester Qualität und reichlich vorräthig in den beiden Rechten zu Frankfurt a/M. und Berlin zu haben. Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“. Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen. Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28. Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen. Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders. Die Redaktion. „Neue Rheinische Zeitung.“ Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; Sonntags nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Dampfschifffahrt zwischen Bremen und den Nordseebädern Wangeroog und Norderney, durch das Bremer eiserne Dampfschiff „TELEGRAPH“, Kapt. D. de Harde. Dasselbn fährt, mit allen zur Bequemlichkeit der Passagiere abzweckenden Erfordernissen ausgerüstet, während der diesjährigen Saison nach obigen Bade-Inseln in folgender Ordnung von Bremen ab: Sonnabend, Juli 1. Mittwoch, Juli 5. Montag, Juli 10. Sonnabend, Juli 15. Donnerstag, Juli 20. Montag, Juli 24. Sonnabend, Juli 29. Donnerstag, Juli 3. Dienstag, Aug. 8. Sonntag, Aug. 13. Freitag, Aug. 18. Mittwoch, Aug. 23. Montag, Aug. 28. Sonnabend, Sept. 2. Freitag, Sept. 8. Mittwoch, Sept. 13. Die Abreise von Bremen findet größtentheils in den frühesten Morgenstunden statt, und wird seiner Zeit durch die hiesigen öffentlichen Blätter näher bezeichnet werden, so wie auch die Abfahrt von Norderney, welche gewöhnlich den Tag nach der Ankunft erfolgt. Sollte aber der niedrige Wasserstand es nicht gestatten, daß die Abfahrt direkt von Bremen geschieht, so wird von Seiten der Direktion dafür gesorgt werden, daß die Passagiere und deren Effekten bis Vegesack Beförderung finden, woselbst alsdann der Telegraph sie aufnimmt und bei eintretender Fluth ihrer Bestimmung zuführt. So lange die Saison zu Wangeroog dauert, wird das Schiff daselbst, auf derH inreise sowohl, wie auf der Rückreise von Norderney, anlaufen. Bei den verschiedenen Weser-Stationen legt das Schiff nur dann an, wenn sich durch Signale Passagiere zur Mitfahrt melden. Weitere Nachricht ertheilt H. Aug. Heineken, Schiffsmakler. Ein Reisender sucht Stelle. Die Exp. d. Bl. sagt wo. Gefrornes. Täglich in und außerm Hause, à Portion 3 Sgr. Gebr. Josty. Roh-Eis, pr. Eimer 10 Sgr., ist fortwährend zu haben bei Gebr. Josty. Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Dienstag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl. Eis täglich in und außer dem Hause à Portion 4 Sgr. bei Franz Stollwerck, Hoflieferant. Bitte um Arbeit. Ein Familienvater einer Frau nebst 3 Kindern, welcher auf Verordnung seiner Aerzte wegen Brustschwäche seiner Profession durchaus entsagen mußte, sucht in dieser bedrängten Lage eine ihm passende Beschäftigung, sei es um Kommissionen zu verrichten oder irgend eine andere Stellung, welche die Existenz und das Brod der Seinigen sichert. Anerbietungen werden gerne entgegengenommen in der Expedition dieses Blattes Mailust in Deutz. Dem allgemeinen Wunsche meiner verehrten Gäste bei Eröffnung meiner Wirthschaft nachkommend, da meine Anlage hinlänglich Raum und eine zu schöne Lage dazu darbietet, habe ich sofort Einrichtung getroffen und Anschaffungen gemacht, neben meiner Wein- und Kaffee-Wirthschaft, verbunden mit einer Oberrheinischen Restauration, auch eine Bairische Bierwirthschaft mit ausgezeichnetem Felsenbier, zu errichten, und habe dieselbe am 18. d. M. eröffnet, wozu höflichst einladet Joseph Kost. Seit dem 1. Juni erscheint in der Vereins-Buchdruckerei zu Berlin und ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen: Das Volk. Organ des Central-Comités für Arbeiter. Eine sozial-politische Zeitschrift Herausgegeben von Schriftsetzer Born. Wöchentlich dreimal. Vierteljahrspreis 183/4 Sgr. Zu recht zahlreichen Abonnements für das beginnende Quartal laden wir hiermit ein. Die Zeitschrift behandelt außer den Interessen der Arbeiter auch die politischen Tagesangelegenheiten vom reindemokratischen Standpunkte. Einige Exemplare des Monats Juni können ebenfalls noch bezogen werden und zwar zu dem Preise von 63/3 Sgr. Die Berliner Vereins-Buchdruckerei. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 27. Köln, 27. Juni 1848, S. 0128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz027_1848/4>, abgerufen am 28.04.2024.