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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 30. Köln, 30. Juni 1848.

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tionalversammlungen noch revolutionäre Klubs: die alte Tulpenzwiebel Holland treibt ihre jungen Sprossen gerade so gemächlich wie vor ein hundert Jahren und wenn wir dennoch oft aus unsere Ruhe auffahren, wenn wir von unsern Theetöpfen aufspringen und unsre irdnen Pfeifen schier zerbrechen, da ist es nicht, weil wir vielleicht selbst zu irgend einer Emeute, einer Insurrektion hinausstürmen möchten - nein, es geschieht nur weil wir fast erschrecken vor dem wilden Thun und Treiben unsrer geliebten Nachbarn.

Sie sollten nur einmal gegen 3 Uhr Nachmittags auf den Damm vor die Börse treten, da könnten Sie sehen, welchen Antheil wir an allen Weltereignissen nehmen. Das Glöckchen des Thurmes wird geläutet, die ehrenwerthen Handelsherrn verlassen ihre Komptoire, im Nu ist die Straße voller Menschen und mit ängstlichen Gesichtern drängt sich der Schwarm durch die Säulenhallen in das Innere des Hofes.

"Dort eilt die Menge zu dem Bösen,
Dort wird sich manches Räthsel lösen,
Und manches andre knüpft sich auch."

So könnte man mit Ihrem herrlichen Dichter Göthe sagen, wenn man Alles in den Tempel Merkurs rennen sieht. Ein Summen und Murren beginnt, es ist ein wahres Redegepolter von verworrenen Stimmen, welches sich aus allen Ecken und Winkeln erhebt. Man spielt gewissermaßen die Ouvertüre der Börse. Jetzt nimmt sie ihren Anfang. - Es sind wichtige Nachrichten eingetroffen. - Eine neue Schlacht in Italien, ein neuer Skandal in Paris, eine neue Revolution in Deutschland - die Kourse steigen und fallen und zu dichten Knäueln drehen sich bald Käufer und Verkäufer, einander die Füße tretend, die Rippen drückend und mit vielfachen ausdrucksvollen Grimassen eine jede Bewegung begleitend. In der That, dieselbe Schlacht, die in Italien, dieselbe Emeute die in Paris, dieselbe Revolution die in Deutschland um einen Thron und eine Krone, um ein Reich geschehen ist, sie erneuert sich jedesmal bei unsern Börsenmännern, wenn sie sich um jene werthvollen Papierfetzen balgen, um jene kleinen Wische, deren Kours Sie so exakt in den Listen unsres Handelsblatts verzeichnet finden.

Die auswärtigen Ereignisse haben ihren Einfluß auf uns und namentlich auf unsre Handelswelt nicht verfehlt. Viele unsrer ersten Handlungshäuser mußten über die Klinge springen, manche unsrer prachtvollsten Kassirer segneten das Zeitliche. Schweißtriefenden Hauptes sah man die reichsten Leute an die Säulen unsrer Halle gelehnt, und mancher ehrliche Mann kehrte gesenkten Kopfes von der Börse nach Hause zurück. Der Noth in den höhern Sphären der Gesellschaft folgte natürlich nur doppeltes Unglück unter den niedern Klassen. Viele Theile unsrer Stadt sind von Armen wahrhaft überfüllt; in Leyden herrscht wie immer der entsetzlichste Jammer; fast der vierte Mann lebt dort von Unterstützungen. In andern Provinzen sieht es nicht besser aus und wenn man glaubwürdigen Berichten trauen will, so steckt unter der anscheinenden Ruhe unsres Landes, doch nur die weit verzweigteste Unzufriedenheit mit fast sämmtlichen bestehenden Einrichtungen. Doch ich schließe. Hoffentlich werden Ihnen diese wenigen Nachrichten aus dem klassischen Lande des Kaffee- und Zuckerhandels willkommen sein.

Italien.
24Neapel, 15. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
*Rom, 16. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Spanien.
Madrid, 22. Juni.

Die Gaceta bringt heute die königl. Dekrete, welche die längst erwarteten Finanzmaßregeln vorschreiben. Sie zeugen von der gänzlichen Auflösung unserer staatswirthschaftlichen Verhältnisse und lauten im Wesentlichen wie folgt:

Art. 1. Von der jüngst durch die Kammern votirten Zwangsanleihe der 200,000,000 Realen sind 100,000,000 sofort einzuziehen, und zwar nach dem durch die direkten und indirekten Steuerlisten festgesetztem Maaßstabe. Art. 2, 3 und 4 handeln vom Modus. Art. 5 setzt den August als Schlußtermin der Einzahlungen fest. Art. 12 gewährt den Zetteln der Ferdinandsbank Zwangs-Cours.

Das ganze Dekret ist von der König Isabella am 21. Juni unterschrieben und vom neuen Finanzminister Orlando gegengezeichnet.

Die übrigen Blätter behandeln den Zwist mit England. Sie halten die englische Nation für zu vernünftig, als sie im Krieg heranziehen zu sehen. (?)

Portugal.
Lissabon, 19. Juni.

Man spricht hier von nichts als von Verschwörungen, in Folge deren unsere Polizei Tag und Nacht auf den Beinen ist. Die Verschwornen (Septembristen) wollen, heißt es, die Festungen Valenca und Elvas stürmen. Der Redakteur des Patriot ist eingesperrt worden.

Brasilien.

In Talmouth trafen Berichte aus Brasilien ein. Rio 10. Mai. Bahia 23. Mai. Der Kaiser hatte das Parlament am 3. eröffnet und in seiner Thron-Rede namentlich die zwischen Brasilien und den argentinischen Republiken noch immer fortbestehenden Streitigkeiten als einen Punkt erwähnt, dem seine vorzügliche Sorgfalt gewidmet sei.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 29. Juni 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B. X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Wasserstand.

Köln, am 29. Juni. Rheinhöhe 9'.

Bekanntmachung.

Vom 1. Juli a. c. ab wird zur Herstellung einer täglichen Korrespondenz-Verbindung zwischen Eitorf und Uckerath, neben der schon bestehenden wöchentlich viermaligen Kariolpost, noch eine dreimalige Botenpost und zwar am Montage, Mittwoch und Freitage in Gang kommen. Die Abfertigung der Botenpost erfolgt, gleich wie die Kariolpost, aus Eitorf um 5 Uhr früh und aus Uckerath um 8 Uhr Morgens.

Köln, den 28. Juni 1848.

Ober-Postamt Rehfeldt.

Das erste matinee musicale von Jakob Offenbach findet statt Sonntag den 2. Juli, Vormittags 11 Uhr, im gelben Casino-Saale. Das Abonnement der zwei matinees ist Ein Thlr. per Person. Man abonnirt bei Herrn M. Falk, Schildergasse 23.

Gesuch einer Stelle als Handlungsgehülfe, für einen soliden jungen Mann, welcher seit mehreren Jahren im Kolonial-, Farb- und Droguerie-Waarengeschäft thätig war und die besten Zeugnisse seiner Fähigkeiten und Leistungen besitzt. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nro. 18.

Ein in der Mitte der Stadt gelegenes Unterhaus mit 2 geräumigen Zimmern, Küche, Keller nebst der Belle-Etage 5 Zimmern, Mitgebrauch des Gartens und Bleiche ist billig zu vermiethen. Näheres bei J. P. Spendeck, große Neugasse Nro. 18.

Eine durchaus erfahrene Haushälterin und eine Kammerjungfer, brave Jünglinge wünschen als Lehrlinge in Handlungshäusern placirt zu werden. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse Nro. 18.

Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Freitag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl.

Es werden baldigst ein oder mehrere Kapitalisten zur Betreibung eines Geschäfts gewünscht, welches einen zuverläßigen Gewinn von 10 pCt. täglich abwirft. Man wende sich an Herrn Singer, Hotel Victoria in Köln.

On demande desuite un ou plusieurs Capitalistes pour exploiter une industrie dont le produit assure est de 10 pCt. par jour, avec tout securite. S'adresser a Mons. Singer, Hotel Victoria a Cologne.

Demokratische Gesellschaft.

Freitag den 30. Juni, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Kommödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)

Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegen genommen.

"Neue Rheinische Zeitung."

Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.

Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende "Mannheimer Abendzeitung" und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden "Rheinischen Blätter".

Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.

Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.

Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.

Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.

Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.

Die Redaktion.

A. Schaaffhausen.

Nicht allein, daß ein Gläubiger es dem Andern schuldig ist, seinen Beitritt zu den proponirten vortheilhaften Vorschlägen nicht länger zu versagen, weil es nur dadurch möglich wird, daß Jeder neben der Aussicht auf Gewinn-Antheil, seine volle Befriedigung erhält, sondern auch die hohe Achtung, welche dieses Ehrenhaus seit mehr als 100 Jahren im In- als Auslande durch seine rechtliche Handlungsweise rühmlichst erworben hat, machen es noch mehr jedem Gläubiger zur besondern Pflicht, den Beitritt nicht länger zurückzuhalten, um dadurch dem Hause zu bekunden, welchen Antheil Jeder, an dem durch die außerordentlichen Zeiten herbeigeführten bedauerlichen Ereignisse nehme!

Die Provinz wird den Tag mit Freude begrüßen, wo das Haus seine volle Wirksammkeit beginnt, indem damit Beschäftigung und Erwerb für so viele jetzt vielleicht hart bedrängte Familien zurückkehren, und an diesem edlen Zwecke mitgeholfen zu haben, sollte jeden Gläubiger beseelen. Wo diese Andeutungen ohne Wirkung bleiben, da verhallen sie vor dem gesunden Menschenverstande und es kann nicht mehr zweifelhaft bleiben, daß Unkenntniß der Sachlage oder Eigensinn da Platz gegriffen haben. - Von den bis jetzt nicht beigetretenen Gläubigern kann zur Entschuldigung nicht angeführt werden, wegen eignen Verpflichtungen den Beitritt verweigern zu müssen; die Unhaltbarkeit einer solchen Behauptung beweiset unlautern Willen, denn gerade dadurch, daß er mithilft das Ganze so schnell wie möglich zu fördern, kommt er sofort in den Besitz eines Titres, wofür bei allen Kassen Verwerthung zu finden ist, während der umgekehrte Fall ihn in die Lage versetzt, das Kapital Jahr und Tag entbehren zu müssen, mit der Aussicht auf möglichen Verlust!

Ein ferneres Zurückbleiben kann also nicht anders bezeichnet werden als Eigensinn und dieses unedlen Triebes wegen gefährden Wenige das Interesse der meisten Mitgläubiger.

Wie viele Geschäftsleute der Stadt Köln sowohl wie wie der Provinz verdanken der kräftigen Unterstützung der Handlung ihr Emporkommen und da es jetzt gilt, dafür einen Beweis der Anerkennung zu bringen, so vereinigt Euch wie ein Mann dem Hause beizustehen, die bis jetzt nicht angemeldeten Gläubiger eines Bessern zu belehren

Der Erfolg wird nicht zweifelhaft bleiben in dem Bewußtsein für eine so edle Sache gewirkt zu haben, die dahin zweckt: sämmtliche Gläubiger zu befriedigen, die Werkstätte so vieler Fabrikherren wieder zu öffnen, tausenden von fleißigen Händen Brod zu verschaffen, dabei die Erhaltung der Handlung gesichert zu haben, deren Glanz sie der Provinz war, und auf diese Weise bleiben wird. G. J. F.........z.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

tionalversammlungen noch revolutionäre Klubs: die alte Tulpenzwiebel Holland treibt ihre jungen Sprossen gerade so gemächlich wie vor ein hundert Jahren und wenn wir dennoch oft aus unsere Ruhe auffahren, wenn wir von unsern Theetöpfen aufspringen und unsre irdnen Pfeifen schier zerbrechen, da ist es nicht, weil wir vielleicht selbst zu irgend einer Emeute, einer Insurrektion hinausstürmen möchten ‒ nein, es geschieht nur weil wir fast erschrecken vor dem wilden Thun und Treiben unsrer geliebten Nachbarn.

Sie sollten nur einmal gegen 3 Uhr Nachmittags auf den Damm vor die Börse treten, da könnten Sie sehen, welchen Antheil wir an allen Weltereignissen nehmen. Das Glöckchen des Thurmes wird geläutet, die ehrenwerthen Handelsherrn verlassen ihre Komptoire, im Nu ist die Straße voller Menschen und mit ängstlichen Gesichtern drängt sich der Schwarm durch die Säulenhallen in das Innere des Hofes.

„Dort eilt die Menge zu dem Bösen,
Dort wird sich manches Räthsel lösen,
Und manches andre knüpft sich auch.“

So könnte man mit Ihrem herrlichen Dichter Göthe sagen, wenn man Alles in den Tempel Merkurs rennen sieht. Ein Summen und Murren beginnt, es ist ein wahres Redegepolter von verworrenen Stimmen, welches sich aus allen Ecken und Winkeln erhebt. Man spielt gewissermaßen die Ouvertüre der Börse. Jetzt nimmt sie ihren Anfang. ‒ Es sind wichtige Nachrichten eingetroffen. ‒ Eine neue Schlacht in Italien, ein neuer Skandal in Paris, eine neue Revolution in Deutschland ‒ die Kourse steigen und fallen und zu dichten Knäueln drehen sich bald Käufer und Verkäufer, einander die Füße tretend, die Rippen drückend und mit vielfachen ausdrucksvollen Grimassen eine jede Bewegung begleitend. In der That, dieselbe Schlacht, die in Italien, dieselbe Emeute die in Paris, dieselbe Revolution die in Deutschland um einen Thron und eine Krone, um ein Reich geschehen ist, sie erneuert sich jedesmal bei unsern Börsenmännern, wenn sie sich um jene werthvollen Papierfetzen balgen, um jene kleinen Wische, deren Kours Sie so exakt in den Listen unsres Handelsblatts verzeichnet finden.

Die auswärtigen Ereignisse haben ihren Einfluß auf uns und namentlich auf unsre Handelswelt nicht verfehlt. Viele unsrer ersten Handlungshäuser mußten über die Klinge springen, manche unsrer prachtvollsten Kassirer segneten das Zeitliche. Schweißtriefenden Hauptes sah man die reichsten Leute an die Säulen unsrer Halle gelehnt, und mancher ehrliche Mann kehrte gesenkten Kopfes von der Börse nach Hause zurück. Der Noth in den höhern Sphären der Gesellschaft folgte natürlich nur doppeltes Unglück unter den niedern Klassen. Viele Theile unsrer Stadt sind von Armen wahrhaft überfüllt; in Leyden herrscht wie immer der entsetzlichste Jammer; fast der vierte Mann lebt dort von Unterstützungen. In andern Provinzen sieht es nicht besser aus und wenn man glaubwürdigen Berichten trauen will, so steckt unter der anscheinenden Ruhe unsres Landes, doch nur die weit verzweigteste Unzufriedenheit mit fast sämmtlichen bestehenden Einrichtungen. Doch ich schließe. Hoffentlich werden Ihnen diese wenigen Nachrichten aus dem klassischen Lande des Kaffee- und Zuckerhandels willkommen sein.

Italien.
24Neapel, 15. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
*Rom, 16. Juni.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Spanien.
Madrid, 22. Juni.

Die Gaceta bringt heute die königl. Dekrete, welche die längst erwarteten Finanzmaßregeln vorschreiben. Sie zeugen von der gänzlichen Auflösung unserer staatswirthschaftlichen Verhältnisse und lauten im Wesentlichen wie folgt:

Art. 1. Von der jüngst durch die Kammern votirten Zwangsanleihe der 200,000,000 Realen sind 100,000,000 sofort einzuziehen, und zwar nach dem durch die direkten und indirekten Steuerlisten festgesetztem Maaßstabe. Art. 2, 3 und 4 handeln vom Modus. Art. 5 setzt den August als Schlußtermin der Einzahlungen fest. Art. 12 gewährt den Zetteln der Ferdinandsbank Zwangs-Cours.

Das ganze Dekret ist von der König Isabella am 21. Juni unterschrieben und vom neuen Finanzminister Orlando gegengezeichnet.

Die übrigen Blätter behandeln den Zwist mit England. Sie halten die englische Nation für zu vernünftig, als sie im Krieg heranziehen zu sehen. (?)

Portugal.
Lissabon, 19. Juni.

Man spricht hier von nichts als von Verschwörungen, in Folge deren unsere Polizei Tag und Nacht auf den Beinen ist. Die Verschwornen (Septembristen) wollen, heißt es, die Festungen Valenca und Elvas stürmen. Der Redakteur des Patriot ist eingesperrt worden.

Brasilien.

In Talmouth trafen Berichte aus Brasilien ein. Rio 10. Mai. Bahia 23. Mai. Der Kaiser hatte das Parlament am 3. eröffnet und in seiner Thron-Rede namentlich die zwischen Brasilien und den argentinischen Republiken noch immer fortbestehenden Streitigkeiten als einen Punkt erwähnt, dem seine vorzügliche Sorgfalt gewidmet sei.

Handels-Nachrichten. [irrelevantes Material]

Schiffahrts-Anzeige. Köln, 29. Juni 1848.

In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B. X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers.

Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.

Wasserstand.

Köln, am 29. Juni. Rheinhöhe 9′.

Bekanntmachung.

Vom 1. Juli a. c. ab wird zur Herstellung einer täglichen Korrespondenz-Verbindung zwischen Eitorf und Uckerath, neben der schon bestehenden wöchentlich viermaligen Kariolpost, noch eine dreimalige Botenpost und zwar am Montage, Mittwoch und Freitage in Gang kommen. Die Abfertigung der Botenpost erfolgt, gleich wie die Kariolpost, aus Eitorf um 5 Uhr früh und aus Uckerath um 8 Uhr Morgens.

Köln, den 28. Juni 1848.

Ober-Postamt Rehfeldt.

Das erste matinée musicale von Jakob Offenbach findet statt Sonntag den 2. Juli, Vormittags 11 Uhr, im gelben Casino-Saale. Das Abonnement der zwei matinées ist Ein Thlr. per Person. Man abonnirt bei Herrn M. Falk, Schildergasse 23.

Gesuch einer Stelle als Handlungsgehülfe, für einen soliden jungen Mann, welcher seit mehreren Jahren im Kolonial-, Farb- und Droguerie-Waarengeschäft thätig war und die besten Zeugnisse seiner Fähigkeiten und Leistungen besitzt. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nro. 18.

Ein in der Mitte der Stadt gelegenes Unterhaus mit 2 geräumigen Zimmern, Küche, Keller nebst der Belle-Etage 5 Zimmern, Mitgebrauch des Gartens und Bleiche ist billig zu vermiethen. Näheres bei J. P. Spendeck, große Neugasse Nro. 18.

Eine durchaus erfahrene Haushälterin und eine Kammerjungfer, brave Jünglinge wünschen als Lehrlinge in Handlungshäusern placirt zu werden. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse Nro. 18.

Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Freitag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl.

Es werden baldigst ein oder mehrere Kapitalisten zur Betreibung eines Geschäfts gewünscht, welches einen zuverläßigen Gewinn von 10 pCt. täglich abwirft. Man wende sich an Herrn Singer, Hotel Victoria in Köln.

On demande desuite un ou plusieurs Capitalistes pour exploiter une industrie dont le produit assuré est de 10 pCt. par jour, avec tout sécurité. S'adresser à Mons. Singer, Hôtel Victoria à Cologne.

Demokratische Gesellschaft.

Freitag den 30. Juni, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Kommödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)

Der Vorstand.

NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegen genommen.

„Neue Rheinische Zeitung.“

Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.

Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“.

Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.

Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.

Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.

Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.

Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders.

Die Redaktion.

A. Schaaffhausen.

Nicht allein, daß ein Gläubiger es dem Andern schuldig ist, seinen Beitritt zu den proponirten vortheilhaften Vorschlägen nicht länger zu versagen, weil es nur dadurch möglich wird, daß Jeder neben der Aussicht auf Gewinn-Antheil, seine volle Befriedigung erhält, sondern auch die hohe Achtung, welche dieses Ehrenhaus seit mehr als 100 Jahren im In- als Auslande durch seine rechtliche Handlungsweise rühmlichst erworben hat, machen es noch mehr jedem Gläubiger zur besondern Pflicht, den Beitritt nicht länger zurückzuhalten, um dadurch dem Hause zu bekunden, welchen Antheil Jeder, an dem durch die außerordentlichen Zeiten herbeigeführten bedauerlichen Ereignisse nehme!

Die Provinz wird den Tag mit Freude begrüßen, wo das Haus seine volle Wirksammkeit beginnt, indem damit Beschäftigung und Erwerb für so viele jetzt vielleicht hart bedrängte Familien zurückkehren, und an diesem edlen Zwecke mitgeholfen zu haben, sollte jeden Gläubiger beseelen. Wo diese Andeutungen ohne Wirkung bleiben, da verhallen sie vor dem gesunden Menschenverstande und es kann nicht mehr zweifelhaft bleiben, daß Unkenntniß der Sachlage oder Eigensinn da Platz gegriffen haben. ‒ Von den bis jetzt nicht beigetretenen Gläubigern kann zur Entschuldigung nicht angeführt werden, wegen eignen Verpflichtungen den Beitritt verweigern zu müssen; die Unhaltbarkeit einer solchen Behauptung beweiset unlautern Willen, denn gerade dadurch, daß er mithilft das Ganze so schnell wie möglich zu fördern, kommt er sofort in den Besitz eines Titres, wofür bei allen Kassen Verwerthung zu finden ist, während der umgekehrte Fall ihn in die Lage versetzt, das Kapital Jahr und Tag entbehren zu müssen, mit der Aussicht auf möglichen Verlust!

Ein ferneres Zurückbleiben kann also nicht anders bezeichnet werden als Eigensinn und dieses unedlen Triebes wegen gefährden Wenige das Interesse der meisten Mitgläubiger.

Wie viele Geschäftsleute der Stadt Köln sowohl wie wie der Provinz verdanken der kräftigen Unterstützung der Handlung ihr Emporkommen und da es jetzt gilt, dafür einen Beweis der Anerkennung zu bringen, so vereinigt Euch wie ein Mann dem Hause beizustehen, die bis jetzt nicht angemeldeten Gläubiger eines Bessern zu belehren

Der Erfolg wird nicht zweifelhaft bleiben in dem Bewußtsein für eine so edle Sache gewirkt zu haben, die dahin zweckt: sämmtliche Gläubiger zu befriedigen, die Werkstätte so vieler Fabrikherren wieder zu öffnen, tausenden von fleißigen Händen Brod zu verschaffen, dabei die Erhaltung der Handlung gesichert zu haben, deren Glanz sie der Provinz war, und auf diese Weise bleiben wird. G. J. F.........z.

Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21.

Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.

Der Gerant, Korff.
Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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          <p>So könnte man mit Ihrem herrlichen Dichter Göthe sagen, wenn man Alles in den                         Tempel Merkurs rennen sieht. Ein Summen und Murren beginnt, es ist ein                         wahres Redegepolter von verworrenen Stimmen, welches sich aus allen Ecken                         und Winkeln erhebt. Man spielt gewissermaßen die Ouvertüre der Börse. Jetzt                         nimmt sie ihren Anfang. &#x2012; Es sind wichtige Nachrichten eingetroffen. &#x2012; Eine                         neue Schlacht in Italien, ein neuer Skandal in Paris, eine neue Revolution                         in Deutschland &#x2012; die Kourse steigen und fallen und zu dichten Knäueln drehen                         sich bald Käufer und Verkäufer, einander die Füße tretend, die Rippen                         drückend und mit vielfachen ausdrucksvollen Grimassen eine jede Bewegung                         begleitend. In der That, dieselbe Schlacht, die in Italien, dieselbe Emeute                         die in Paris, dieselbe Revolution die in Deutschland um einen Thron und eine                         Krone, um ein Reich geschehen ist, sie erneuert sich jedesmal bei unsern                         Börsenmännern, wenn sie sich um jene werthvollen Papierfetzen balgen, um                         jene kleinen Wische, deren Kours Sie so exakt in den Listen unsres                         Handelsblatts verzeichnet finden.</p>
          <p>Die auswärtigen Ereignisse haben ihren Einfluß auf uns und namentlich auf                         unsre Handelswelt nicht verfehlt. Viele unsrer ersten Handlungshäuser mußten                         über die Klinge springen, manche unsrer prachtvollsten Kassirer segneten das                         Zeitliche. Schweißtriefenden Hauptes sah man die reichsten Leute an die                         Säulen unsrer Halle gelehnt, und mancher ehrliche Mann kehrte gesenkten                         Kopfes von der Börse nach Hause zurück. Der Noth in den höhern Sphären der                         Gesellschaft folgte natürlich nur doppeltes Unglück unter den niedern                         Klassen. Viele Theile unsrer Stadt sind von Armen wahrhaft überfüllt; in                         Leyden herrscht wie immer der entsetzlichste Jammer; fast der vierte Mann                         lebt dort von Unterstützungen. In andern Provinzen sieht es nicht besser aus                         und wenn man glaubwürdigen Berichten trauen will, so steckt unter der                         anscheinenden Ruhe unsres Landes, doch nur die weit verzweigteste                         Unzufriedenheit mit fast sämmtlichen bestehenden Einrichtungen. Doch ich                         schließe. Hoffentlich werden Ihnen diese wenigen Nachrichten aus dem                         klassischen Lande des Kaffee- und Zuckerhandels willkommen sein.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar030_018_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 30. Juni 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 219.</bibl></note>
          <head><bibl><author>24</author></bibl>Neapel, 15. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
        <div xml:id="ar030_019_c" type="jArticle">
          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Italien. 30. Juni 1848. In: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi> I/7. S. 219.</bibl></note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl>Rom, 16. Juni.</head>
          <gap reason="copyright"/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Spanien.</head>
        <div xml:id="ar030_020" type="jArticle">
          <head>Madrid, 22. Juni.</head>
          <p>Die <hi rendition="#g">Gaceta</hi> bringt heute die königl. Dekrete, welche                         die längst erwarteten Finanzmaßregeln vorschreiben. Sie zeugen von der                         gänzlichen Auflösung unserer staatswirthschaftlichen Verhältnisse und lauten                         im Wesentlichen wie folgt:</p>
          <p><hi rendition="#g">Art. 1.</hi> Von der jüngst durch die Kammern votirten                         Zwangsanleihe der 200,000,000 Realen sind 100,000,000 sofort einzuziehen,                         und zwar nach dem durch die direkten und indirekten Steuerlisten                         festgesetztem Maaßstabe. <hi rendition="#g">Art. 2, 3</hi> und <hi rendition="#g">4</hi> handeln vom Modus. <hi rendition="#g">Art. 5</hi> setzt den August als Schlußtermin der Einzahlungen fest. <hi rendition="#g">Art. 12</hi> gewährt den Zetteln der Ferdinandsbank Zwangs-Cours.</p>
          <p>Das ganze Dekret ist von der König Isabella am 21. Juni unterschrieben und                         vom neuen Finanzminister Orlando gegengezeichnet.</p>
          <p>Die übrigen Blätter behandeln den Zwist mit England. Sie halten die englische                         Nation für zu vernünftig, als sie im Krieg heranziehen zu sehen. (?)</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Portugal.</head>
        <div xml:id="ar030_021" type="jArticle">
          <head>Lissabon, 19. Juni.</head>
          <p>Man spricht hier von nichts als von Verschwörungen, in Folge deren unsere                         Polizei Tag und Nacht auf den Beinen ist. Die Verschwornen (Septembristen)                         wollen, heißt es, die Festungen Valenca und Elvas stürmen. Der Redakteur des                         Patriot ist eingesperrt worden.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Brasilien.</head>
        <div xml:id="ar030_022" type="jArticle">
          <p>In Talmouth trafen Berichte aus Brasilien ein. Rio 10. Mai. Bahia 23. Mai.                         Der Kaiser hatte das Parlament am 3. eröffnet und in seiner Thron-Rede                         namentlich die zwischen Brasilien und den argentinischen Republiken noch                         immer fortbestehenden Streitigkeiten als einen Punkt erwähnt, dem seine                         vorzügliche Sorgfalt gewidmet sei.</p>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Handels-Nachrichten.</head>
        <gap reason="insignificant"/>
      </div>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Schiffahrts-Anzeige.</hi> Köln, 29. Juni 1848.</p>
          <p><hi rendition="#g">In Ladung:</hi> Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz;                         nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und                         Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach                         der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach                         Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und                         Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und                         Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B. X. Sommer; nach                         Antwerpen M. Lamers.</p>
          <p>Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.<lb/>
Ferner: Nach                         Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Wasserstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#g">Köln,</hi> am 29. Juni. Rheinhöhe 9&#x2032;.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#g">Bekanntmachung.</hi> </p>
          <p>Vom 1. Juli a. c. ab wird zur Herstellung einer <hi rendition="#g">täglichen</hi> Korrespondenz-Verbindung zwischen Eitorf und Uckerath,                         neben der schon bestehenden wöchentlich viermaligen Kariolpost, noch eine                         dreimalige Botenpost und zwar am Montage, Mittwoch und Freitage in Gang                         kommen. Die Abfertigung der Botenpost erfolgt, gleich wie die Kariolpost,                         aus Eitorf um 5 Uhr früh und aus Uckerath um 8 Uhr Morgens.</p>
          <p>Köln, den 28. Juni 1848.</p>
          <p>Ober-Postamt <hi rendition="#g">Rehfeldt.</hi></p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Das<hi rendition="#b"> erste matinée musicale</hi> von <hi rendition="#b">Jakob Offenbach</hi> findet statt Sonntag den 2. Juli, Vormittags 11                         Uhr, im gelben Casino-Saale. Das Abonnement der zwei matinées ist Ein Thlr.                         per Person. Man abonnirt bei Herrn M. Falk, Schildergasse 23.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Gesuch einer Stelle als Handlungsgehülfe,</hi> für einen                         soliden jungen Mann, welcher seit mehreren Jahren im Kolonial-, Farb- und                         Droguerie-Waarengeschäft thätig war und die besten Zeugnisse seiner                         Fähigkeiten und Leistungen besitzt. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln,                         große Neugasse Nro. 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Ein in der Mitte der Stadt gelegenes Unterhaus mit 2 geräumigen Zimmern,                         Küche, Keller nebst der Belle-Etage 5 Zimmern, Mitgebrauch des Gartens und                         Bleiche ist billig zu vermiethen. Näheres bei J. P. Spendeck, große Neugasse                         Nro. 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Eine durchaus erfahrene Haushälterin und eine Kammerjungfer, brave Jünglinge                         wünschen als Lehrlinge in Handlungshäusern placirt zu werden. Anträge                         erbittet J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse Nro. 18.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Harmonie</hi> von Musikern der kölner Bürgerwehr heute                         Freitag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei <hi rendition="#g">A.                             Steinstraßer,</hi> auf den Perlenpfuhl.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Es werden baldigst ein oder mehrere Kapitalisten zur Betreibung eines                         Geschäfts gewünscht, welches einen zuverläßigen Gewinn von 10 pCt. täglich                         abwirft. Man wende sich an Herrn Singer, Hotel Victoria in Köln.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>On demande desuite un ou plusieurs Capitalistes pour exploiter une industrie                         dont le produit assuré est de 10 pCt. par jour, avec tout sécurité.                         S'adresser à Mons. Singer, Hôtel Victoria à Cologne.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p> <hi rendition="#b">Demokratische Gesellschaft.</hi> </p>
          <p>Freitag den 30. Juni, Abends 8 Uhr, <hi rendition="#b">Versammlung</hi> im <hi rendition="#b">Eiser'schen Saale,</hi> Kommödienstraße.                         (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.)</p>
          <p> <hi rendition="#b">Der Vorstand.</hi> </p>
          <p><hi rendition="#b">NB.</hi> Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch                         nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch                         werden daselbst neue Einzeichnungen entgegen genommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>&#x201E;Neue Rheinische Zeitung.&#x201C;</p>
          <p>Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und                         Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1                         Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen                         genommen.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p><hi rendition="#b">Mannheim.</hi> Mit dem bevorstehenden <hi rendition="#g">1. Juli</hi> beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die <hi rendition="#g">täglich</hi> erscheinende <hi rendition="#b">&#x201E;Mannheimer                             Abendzeitung&#x201C;</hi> und ihre wöchentlich <hi rendition="#g">drei Mal</hi> erscheinenden unterhaltenden <hi rendition="#b">&#x201E;Rheinischen                         Blätter&#x201C;.</hi></p>
          <p>Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur <hi rendition="#g">J. P. Grohe noch immer</hi> seiner Freiheit beraubt im                         Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, <hi rendition="#g">keinerlei</hi> weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir                         aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und                         Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser                         Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders                         aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.</p>
          <p>Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien                         und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29,                         und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.</p>
          <p>Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts                         kommt der Postaufschlag hinzu. In <hi rendition="#g">Preußen</hi> und <hi rendition="#g">Baiern</hi> ist eine Ermäßigung des Preises durch                         Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.</p>
          <p>Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu                         machen.</p>
          <p>Zu amtlichen und nichtamtlichen <hi rendition="#g">Anzeigen</hi> aller Art                         empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch                         besonders.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Die Redaktion.</hi> </p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>A. Schaaffhausen.</p>
          <p>Nicht allein, daß ein Gläubiger es dem Andern schuldig ist, seinen Beitritt                         zu den proponirten vortheilhaften Vorschlägen nicht länger zu versagen, weil                         es nur dadurch möglich wird, daß Jeder neben der Aussicht auf                         Gewinn-Antheil, seine volle Befriedigung erhält, sondern auch die hohe                         Achtung, welche dieses Ehrenhaus seit mehr als 100 Jahren im In- als                         Auslande durch seine rechtliche Handlungsweise rühmlichst erworben hat,                         machen es noch mehr jedem Gläubiger zur besondern Pflicht, den Beitritt                         nicht länger zurückzuhalten, um dadurch dem Hause zu bekunden, welchen                         Antheil Jeder, an dem durch die außerordentlichen Zeiten herbeigeführten                         bedauerlichen Ereignisse nehme!</p>
          <p>Die Provinz wird den Tag mit Freude begrüßen, wo das Haus seine volle                         Wirksammkeit beginnt, indem damit Beschäftigung und Erwerb für so viele                         jetzt vielleicht hart bedrängte Familien zurückkehren, und an diesem edlen                         Zwecke mitgeholfen zu haben, sollte jeden Gläubiger beseelen. Wo diese                         Andeutungen ohne Wirkung bleiben, da verhallen sie vor dem gesunden                         Menschenverstande und es kann nicht mehr zweifelhaft bleiben, daß Unkenntniß                         der Sachlage oder Eigensinn da Platz gegriffen haben. &#x2012; Von den bis jetzt                         nicht beigetretenen Gläubigern kann zur Entschuldigung nicht angeführt                         werden, wegen eignen Verpflichtungen den Beitritt verweigern zu müssen; die                         Unhaltbarkeit einer solchen Behauptung beweiset unlautern Willen, denn                         gerade dadurch, daß er mithilft das Ganze so schnell wie möglich zu fördern,                         kommt er sofort in den Besitz eines Titres, wofür bei allen Kassen                         Verwerthung zu finden ist, während der umgekehrte Fall ihn in die Lage                         versetzt, das Kapital Jahr und Tag entbehren zu müssen, mit der Aussicht auf                         möglichen Verlust!</p>
          <p>Ein ferneres Zurückbleiben kann also nicht anders bezeichnet werden als                         Eigensinn und dieses unedlen Triebes wegen gefährden Wenige das Interesse                         der meisten Mitgläubiger.</p>
          <p>Wie viele Geschäftsleute der Stadt Köln sowohl wie wie der Provinz verdanken                         der kräftigen Unterstützung der Handlung ihr Emporkommen und da es jetzt                         gilt, dafür einen Beweis der Anerkennung zu bringen, so vereinigt Euch wie                         ein Mann dem Hause beizustehen, die bis jetzt nicht angemeldeten Gläubiger                         eines Bessern zu belehren</p>
          <p>Der Erfolg wird nicht zweifelhaft bleiben in dem Bewußtsein für eine so edle                         Sache gewirkt zu haben, die dahin zweckt: sämmtliche Gläubiger zu                         befriedigen, die Werkstätte so vieler Fabrikherren wieder zu öffnen,                         tausenden von fleißigen Händen Brod zu verschaffen, dabei die Erhaltung der                         Handlung gesichert zu haben, deren Glanz sie der Provinz war, und auf diese                         Weise bleiben wird. G. J. F.........z.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei <hi rendition="#g">Joh. Lülsdorff,</hi> Lindgasse 21.</p>
        </div>
        <div type="jAn">
          <p>Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen.</p>
        </div>
      </div>
      <div type="imprint">
        <p>Der Gerant, <hi rendition="#g">Korff.</hi><lb/>
Druck von <hi rendition="#g">W.                         Clouth,</hi> St. Agatha Nro. 12.</p>
      </div>
    </body>
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[0146/0004] tionalversammlungen noch revolutionäre Klubs: die alte Tulpenzwiebel Holland treibt ihre jungen Sprossen gerade so gemächlich wie vor ein hundert Jahren und wenn wir dennoch oft aus unsere Ruhe auffahren, wenn wir von unsern Theetöpfen aufspringen und unsre irdnen Pfeifen schier zerbrechen, da ist es nicht, weil wir vielleicht selbst zu irgend einer Emeute, einer Insurrektion hinausstürmen möchten ‒ nein, es geschieht nur weil wir fast erschrecken vor dem wilden Thun und Treiben unsrer geliebten Nachbarn. Sie sollten nur einmal gegen 3 Uhr Nachmittags auf den Damm vor die Börse treten, da könnten Sie sehen, welchen Antheil wir an allen Weltereignissen nehmen. Das Glöckchen des Thurmes wird geläutet, die ehrenwerthen Handelsherrn verlassen ihre Komptoire, im Nu ist die Straße voller Menschen und mit ängstlichen Gesichtern drängt sich der Schwarm durch die Säulenhallen in das Innere des Hofes. „Dort eilt die Menge zu dem Bösen, Dort wird sich manches Räthsel lösen, Und manches andre knüpft sich auch.“ So könnte man mit Ihrem herrlichen Dichter Göthe sagen, wenn man Alles in den Tempel Merkurs rennen sieht. Ein Summen und Murren beginnt, es ist ein wahres Redegepolter von verworrenen Stimmen, welches sich aus allen Ecken und Winkeln erhebt. Man spielt gewissermaßen die Ouvertüre der Börse. Jetzt nimmt sie ihren Anfang. ‒ Es sind wichtige Nachrichten eingetroffen. ‒ Eine neue Schlacht in Italien, ein neuer Skandal in Paris, eine neue Revolution in Deutschland ‒ die Kourse steigen und fallen und zu dichten Knäueln drehen sich bald Käufer und Verkäufer, einander die Füße tretend, die Rippen drückend und mit vielfachen ausdrucksvollen Grimassen eine jede Bewegung begleitend. In der That, dieselbe Schlacht, die in Italien, dieselbe Emeute die in Paris, dieselbe Revolution die in Deutschland um einen Thron und eine Krone, um ein Reich geschehen ist, sie erneuert sich jedesmal bei unsern Börsenmännern, wenn sie sich um jene werthvollen Papierfetzen balgen, um jene kleinen Wische, deren Kours Sie so exakt in den Listen unsres Handelsblatts verzeichnet finden. Die auswärtigen Ereignisse haben ihren Einfluß auf uns und namentlich auf unsre Handelswelt nicht verfehlt. Viele unsrer ersten Handlungshäuser mußten über die Klinge springen, manche unsrer prachtvollsten Kassirer segneten das Zeitliche. Schweißtriefenden Hauptes sah man die reichsten Leute an die Säulen unsrer Halle gelehnt, und mancher ehrliche Mann kehrte gesenkten Kopfes von der Börse nach Hause zurück. Der Noth in den höhern Sphären der Gesellschaft folgte natürlich nur doppeltes Unglück unter den niedern Klassen. Viele Theile unsrer Stadt sind von Armen wahrhaft überfüllt; in Leyden herrscht wie immer der entsetzlichste Jammer; fast der vierte Mann lebt dort von Unterstützungen. In andern Provinzen sieht es nicht besser aus und wenn man glaubwürdigen Berichten trauen will, so steckt unter der anscheinenden Ruhe unsres Landes, doch nur die weit verzweigteste Unzufriedenheit mit fast sämmtlichen bestehenden Einrichtungen. Doch ich schließe. Hoffentlich werden Ihnen diese wenigen Nachrichten aus dem klassischen Lande des Kaffee- und Zuckerhandels willkommen sein. Italien. 24Neapel, 15. Juni. _ *Rom, 16. Juni. _ Spanien. Madrid, 22. Juni. Die Gaceta bringt heute die königl. Dekrete, welche die längst erwarteten Finanzmaßregeln vorschreiben. Sie zeugen von der gänzlichen Auflösung unserer staatswirthschaftlichen Verhältnisse und lauten im Wesentlichen wie folgt: Art. 1. Von der jüngst durch die Kammern votirten Zwangsanleihe der 200,000,000 Realen sind 100,000,000 sofort einzuziehen, und zwar nach dem durch die direkten und indirekten Steuerlisten festgesetztem Maaßstabe. Art. 2, 3 und 4 handeln vom Modus. Art. 5 setzt den August als Schlußtermin der Einzahlungen fest. Art. 12 gewährt den Zetteln der Ferdinandsbank Zwangs-Cours. Das ganze Dekret ist von der König Isabella am 21. Juni unterschrieben und vom neuen Finanzminister Orlando gegengezeichnet. Die übrigen Blätter behandeln den Zwist mit England. Sie halten die englische Nation für zu vernünftig, als sie im Krieg heranziehen zu sehen. (?) Portugal. Lissabon, 19. Juni. Man spricht hier von nichts als von Verschwörungen, in Folge deren unsere Polizei Tag und Nacht auf den Beinen ist. Die Verschwornen (Septembristen) wollen, heißt es, die Festungen Valenca und Elvas stürmen. Der Redakteur des Patriot ist eingesperrt worden. Brasilien. In Talmouth trafen Berichte aus Brasilien ein. Rio 10. Mai. Bahia 23. Mai. Der Kaiser hatte das Parlament am 3. eröffnet und in seiner Thron-Rede namentlich die zwischen Brasilien und den argentinischen Republiken noch immer fortbestehenden Streitigkeiten als einen Punkt erwähnt, dem seine vorzügliche Sorgfalt gewidmet sei. Handels-Nachrichten. _ Schiffahrts-Anzeige. Köln, 29. Juni 1848. In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Wiebel; nach Koblenz und der Mosel und Saar Joseph Zeiler; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. J. Deis; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Ph. Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart Peter Kühnle; nach Worms und Mannheim J. B. X. Sommer; nach Antwerpen M. Lamers. Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6. Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30. Wasserstand. Köln, am 29. Juni. Rheinhöhe 9′. Bekanntmachung. Vom 1. Juli a. c. ab wird zur Herstellung einer täglichen Korrespondenz-Verbindung zwischen Eitorf und Uckerath, neben der schon bestehenden wöchentlich viermaligen Kariolpost, noch eine dreimalige Botenpost und zwar am Montage, Mittwoch und Freitage in Gang kommen. Die Abfertigung der Botenpost erfolgt, gleich wie die Kariolpost, aus Eitorf um 5 Uhr früh und aus Uckerath um 8 Uhr Morgens. Köln, den 28. Juni 1848. Ober-Postamt Rehfeldt. Das erste matinée musicale von Jakob Offenbach findet statt Sonntag den 2. Juli, Vormittags 11 Uhr, im gelben Casino-Saale. Das Abonnement der zwei matinées ist Ein Thlr. per Person. Man abonnirt bei Herrn M. Falk, Schildergasse 23. Gesuch einer Stelle als Handlungsgehülfe, für einen soliden jungen Mann, welcher seit mehreren Jahren im Kolonial-, Farb- und Droguerie-Waarengeschäft thätig war und die besten Zeugnisse seiner Fähigkeiten und Leistungen besitzt. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, große Neugasse Nro. 18. Ein in der Mitte der Stadt gelegenes Unterhaus mit 2 geräumigen Zimmern, Küche, Keller nebst der Belle-Etage 5 Zimmern, Mitgebrauch des Gartens und Bleiche ist billig zu vermiethen. Näheres bei J. P. Spendeck, große Neugasse Nro. 18. Eine durchaus erfahrene Haushälterin und eine Kammerjungfer, brave Jünglinge wünschen als Lehrlinge in Handlungshäusern placirt zu werden. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse Nro. 18. Harmonie von Musikern der kölner Bürgerwehr heute Freitag, Abends von 7 bis 11 Uhr, bei A. Steinstraßer, auf den Perlenpfuhl. Es werden baldigst ein oder mehrere Kapitalisten zur Betreibung eines Geschäfts gewünscht, welches einen zuverläßigen Gewinn von 10 pCt. täglich abwirft. Man wende sich an Herrn Singer, Hotel Victoria in Köln. On demande desuite un ou plusieurs Capitalistes pour exploiter une industrie dont le produit assuré est de 10 pCt. par jour, avec tout sécurité. S'adresser à Mons. Singer, Hôtel Victoria à Cologne. Demokratische Gesellschaft. Freitag den 30. Juni, Abends 8 Uhr, Versammlung im Eiser'schen Saale, Kommödienstraße. (Ausnahmsweise wegen Reparatur des gewöhnlichen Lokals.) Der Vorstand. NB. Die eingeschriebenen Mitglieder, welche noch nicht im Besitze ihrer Karten sind, empfangen solche beim Eingange, auch werden daselbst neue Einzeichnungen entgegen genommen. „Neue Rheinische Zeitung.“ Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen. Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“. Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen. Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28. Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten. Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen. Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders. Die Redaktion. A. Schaaffhausen. Nicht allein, daß ein Gläubiger es dem Andern schuldig ist, seinen Beitritt zu den proponirten vortheilhaften Vorschlägen nicht länger zu versagen, weil es nur dadurch möglich wird, daß Jeder neben der Aussicht auf Gewinn-Antheil, seine volle Befriedigung erhält, sondern auch die hohe Achtung, welche dieses Ehrenhaus seit mehr als 100 Jahren im In- als Auslande durch seine rechtliche Handlungsweise rühmlichst erworben hat, machen es noch mehr jedem Gläubiger zur besondern Pflicht, den Beitritt nicht länger zurückzuhalten, um dadurch dem Hause zu bekunden, welchen Antheil Jeder, an dem durch die außerordentlichen Zeiten herbeigeführten bedauerlichen Ereignisse nehme! Die Provinz wird den Tag mit Freude begrüßen, wo das Haus seine volle Wirksammkeit beginnt, indem damit Beschäftigung und Erwerb für so viele jetzt vielleicht hart bedrängte Familien zurückkehren, und an diesem edlen Zwecke mitgeholfen zu haben, sollte jeden Gläubiger beseelen. Wo diese Andeutungen ohne Wirkung bleiben, da verhallen sie vor dem gesunden Menschenverstande und es kann nicht mehr zweifelhaft bleiben, daß Unkenntniß der Sachlage oder Eigensinn da Platz gegriffen haben. ‒ Von den bis jetzt nicht beigetretenen Gläubigern kann zur Entschuldigung nicht angeführt werden, wegen eignen Verpflichtungen den Beitritt verweigern zu müssen; die Unhaltbarkeit einer solchen Behauptung beweiset unlautern Willen, denn gerade dadurch, daß er mithilft das Ganze so schnell wie möglich zu fördern, kommt er sofort in den Besitz eines Titres, wofür bei allen Kassen Verwerthung zu finden ist, während der umgekehrte Fall ihn in die Lage versetzt, das Kapital Jahr und Tag entbehren zu müssen, mit der Aussicht auf möglichen Verlust! Ein ferneres Zurückbleiben kann also nicht anders bezeichnet werden als Eigensinn und dieses unedlen Triebes wegen gefährden Wenige das Interesse der meisten Mitgläubiger. Wie viele Geschäftsleute der Stadt Köln sowohl wie wie der Provinz verdanken der kräftigen Unterstützung der Handlung ihr Emporkommen und da es jetzt gilt, dafür einen Beweis der Anerkennung zu bringen, so vereinigt Euch wie ein Mann dem Hause beizustehen, die bis jetzt nicht angemeldeten Gläubiger eines Bessern zu belehren Der Erfolg wird nicht zweifelhaft bleiben in dem Bewußtsein für eine so edle Sache gewirkt zu haben, die dahin zweckt: sämmtliche Gläubiger zu befriedigen, die Werkstätte so vieler Fabrikherren wieder zu öffnen, tausenden von fleißigen Händen Brod zu verschaffen, dabei die Erhaltung der Handlung gesichert zu haben, deren Glanz sie der Provinz war, und auf diese Weise bleiben wird. G. J. F.........z. Frische Rheinfische sind zu den billigsten Preisen zu haben bei Joh. Lülsdorff, Lindgasse 21. Rheingasse Nr. 10 zweite Etage zu vermiethen. Der Gerant, Korff. Druck von W. Clouth, St. Agatha Nro. 12.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 30. Köln, 30. Juni 1848, S. 0146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz030_1848/4>, abgerufen am 30.04.2024.