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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 79. Köln, 18. August 1848.

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[Deutschland]

die Voss. Ztg. erzählt, "Männer mit rothen Federn an den Hüten" Absichten gegen die preußische Fahne gehabt haben, was eben so merkwürdig ist, wie die zufällige Anwesenheit einer Schwadron Uhlanen bei der Fahne. - Aus Königsberg schreibt man folgenden Vorfall: Vorgestern fiel ein 16 jähriger Junge zwei Soldaten auf der Straße an, brachte dem einen eine lebensgefährliche und dem andern eine leichte Wunde mit einem Taschenmesser bei. Wie man hört ist ein im Preußenverein zwischen diesen Soldaten und dem Jungen vorgefallener Streit die Ursache zu der Verübung des Mordanfalles gewesen. Er soll als er mit dem Messer nach jenen Leuten stach, die Worte ausgestoßen haben: "ich werde Euch lehren deutsch und nicht preußisch gesinnt zu sein."

Aus dem Großherzogthum Posen.

Der Militär- und Polizeidespotismus, durch welchen unser unglückliches Land so lange auf eine unerhörte Weise geknechtet wurde, hat nun ziemlich seine Endschaft erreicht, hiermit ist jedoch noch keine Beruhigung in die Gemüther gedrungen, denn wenn man früher jeden Augenblick gewärtig sein mußte, von Soldaten gemißhandelt, oder in schmutzigen Polizeiarresten wochenlang gefangen gehalten zu werden, so drohen jetzt unaufhörlich gerichtliche Untersuchungen und Verhaftungen. Das ganze Material schamloser und boshafter Denunciationen ist nämlich nunmehr den Gerichtsbehörden übergeben worden, und diese entwickeln in Verfolgung der Kompromittirten einen Eifer, welcher einer bessern Sache würdig wäre, und welcher sich selbst durch wohlmeinende, von Oben herabkommende Andeutungen einer bald zu erwartenden allgemeinen Amnestie, und durch den dort ausgesprochenen Wunsch, nur mild und versöhnend einzuwirken, nicht bändigen läßt. Wie kann es auch anders sein? Die Gerichtspersonen, welchen unsere Sensenmänner so viel Angst und Schreck bereiteten, können doch unmöglich diese schöne Gelegenheit zu einer eklatanten Satisfaktion vorübergehen lassen, und wenn sich auch Viele selbst sagen müssen, daß ihre Furcht eine übertriebene, und eben nur das Resultat gränzenloser Furchtsamkeit war, so sind dieselben doch nicht geneigt, dies einzugestehen, sie suchen vielmehr ihre Beschämung darüber in einem recht rigorösen Auftreten zu ersticken. - Geschwornengerichte für politische Vergehungen sind schon längst und wiederholt versprochen, aber noch nicht in's Leben getreten, und so seufzen unsere Angeschuldigten nicht nur unter dem inquisitorischen Prinzipe eines allgemein repobirten Verfahrens, sondern sie stehen auch Richtern gegenüber, welchen mindestens jede Unbefangenheit abgeht.

(A. OD. Z.)

Das nämliche Blatt enthält über die "Reaktion in Oberschlesien" Folgendes: Wie dies kürzlich zu Herford in Westphalen geschehen, so hat auch das Kreisblatt von Polnisch-Wartenberg in Schlesien, das gewöhnliche Organ des dasigen landräthlichen Amtes, die Verbreitung derjenigen Gesinnungen sich angelegen sein lassen, welche in der Neuen Preußischen Zeitung vertreten werden. In einer der letzten Nummern gibt das Kreisblatt einen Aufsatz aus der genannten Zeitung, worin die Regierung aufgefordert wird, die Nationalversammlung nach Hause zu schicken, und worin man gleichzeitig dem Volke weiß machen will, der König sei nicht frei gewesen, als er im März das Versprechen freierer Institutionen gegeben habe. Unter diesem Aufsatze steht: auf höhere Veranlassung abgedruckt. Der Herr Minister des Innern hat hiervon Kenntniß genommen, und wird dem Verleger des P.-Wartenberger Kreisblattes Gelegenheit geben, sich darüber auszusprechen, von wem diese höhere Veranlassung ausgegangen ist.

Hamburg, 14. Aug.

Die auf Verfügung des Senats zum Zwecke einzuleitender Untersuchung vorläufig verhafteten Mitglieder des in der Tonhalle am 7. d. gewählten "provisorischen Comite's" sind nach stattgehabter Vernehmung, gegen gestellte Bürgschaft und von ihnen geleisteten Eid, sich zu dem ferneren Verfahren jeder Zeit stellen und sich aller aufrührerischen Bestrebungen, sei es durch Rede, Schrift oder That, enthalten zu wollen, ihrer Haft wieder entlassen.

(Börs.-H.)
Apenrade, 14. Aug.

Die noch bei der dänischen Armee in Jütland befindlichen zwei schleswig'schen Bataillone sind, nach Aussage eines von unseren Patrouillen gefangen genommenen dänischen Jäger-Unteroffiziers, in offene Rebellion ausgebrochen, so daß man sie hat auflösen und entwaffnet nach Fühnen senden müssen. Ueberhaupt soll, außer bei einigen Freikorps, den Husaren und den Jägern, der Geist ein sehr schlechter bei der dänischen Armee sein, und die Muthlosigkeit immer mehr einreißen. Gar die Nachricht, daß nun noch 40,000 frischer Soldaten einrücken, soll viel Schrecken verursacht haben. Daher sind, außer den genannten Abtheilungen, die übrigen dänischen Truppen zu Patrouillen und Streifzügen gar nicht mehr zu gebrauchen. - Heute rückte wieder hannover'sche Infanterie, die bis dahin in Rendsburg gelegen, hier durch der nördlichen Gränze zu.

(H. B.-H.)
Flensburg, 13. Aug.

Die Blätter erzählen in diesen Tagen von dem dänischen Ueberfall eines Detachements preußischer Cuirassiere in Steppinge. Aus den Erzählungen ersehen wir wieder, in welcher schwächlichen und entmuthigenden Weise der Krieg von deutscher Seite und wie herausfordernd doch wenig ehrenvoll von dänischer Seite geführt wird. Das dänische Heer aus Schleswig fliehend, nie zum entscheidenden Kampfe Stich haltend, verbirgt sich hinter der Königsau. Die Königsau zu überschreiten, verbietet eine blöde Politik dem deutschen General. Ja es heißt, daß er seinen Soldaten bei strenger kriegsrechtlicher Strafe hat verbieten müssen, auch nur über die Gränze hinüber zu schießen, geschweige den angreifenden Feind zu verfolgen. Die deutschen Soldaten müssen sich von den dänischen Kugeln hereinschleichender Horden hinstrecken lassen, aber hinter seiner Gränze ist der Däne, des Deutschen ehrlosester Feind, für ihn unverwundbar. Wo gibt es ein zweites Volk dieser Erde, welches solche Schmach ertrug?

(S. H. Z.)
Rendsburg, 14. August.

Gestern Mittag ist das weimarsche Bataillon reichlich 1000 Mann stark, gestern Abend um Mitternacht das Frankfurter Bataillon, wie es heißt 700 Mann stark, hier eingezogen. Diesen Morgen sind bereits beide weiter nach Norden marschirt. Ob sie Gelegenheit haben werden, sich Ruhm zu erwerben, scheint mehr als zweifelhaft, da allem Anschein nach die Waffenstillstands- und Friedensunterhandlungen im vollen Gange sind. Man bringt die Anwesenheit des zum Unterstaatssekretär im Reichsministerium der auswärtigen Angelegenheiten ernannten Hrn. Max Gagern hierselbst mit letzterem Zweck in Verbindung. Doch geht derselbe erst in einigen Tagen, wie man sagt, nach dem Hauptquartier. Morgen wird die ganze provisorische Regierung sich nach Kiel begeben, um bei Eröffnung der konstituirenden Versammlung zugegen zu sein.

(S. H. Z.)
Stralsund, 13. Aug.

Diesen Mittag traf der Generalmajor Below von Berlin hieselbst ein und reiste per Dampfschiff nach Schweden weiter. Derselbe besitzt die Vollmacht des Königs von Preußen behufs Abschlusses der Verhandlungen mit Dänemark und machte kein Hehl daraus, daß die größte Hoffnung auf den Erfolg seiner Mission vorhanden und eine unverzügliche Beilegung der Streitfrage zu erwarten sei.

(H. B.-H.)
61 Wien, 13. Aug.

Der Kaiser ist da, der Triumph der Demokratie ist vollständig. Bedenken Sie, der absoluteste Monarch der Erde hat sich zum dritten Male dem fordernden Willen seiner Völker unterworfen; er hat es in einem Augenblicke gethan, wo die Siegesbotschaften seiner absolutistischen Armee aus Italien ihn zu neuem Trotz hätten bestimmen können.

Noch gestern schwebte ich in banger Besorgniß über das Benehmen Wiens bei der Ankunft des Kaisers; ich glaubte Pferdeausspannen, Wagenziehen, Auf den Händentragen, Sklavenglücksgeschrei, Fackelzüge, Zufüßewerfen, kurz mein Herz empörende Unterwürfigkeit sehen und hören zu müssen; aber nun schäme ich mich dieser Besorgniß, denn Wiens Volk benahm sich groß und würdig. Im Vollgefühle seiner eigenen Majestät empfing es den Kaiser mit siegreicher Miene; auf allen Stirnen leuchtete der Gedanke: "Du kommst, weil wir's gewollt!"

Um 5 Uhr landete der Kaiser in Nußdorf und fuhr durch die dichten Reihen der von überallher, selbst von Brünn und Grätz, zusammengeströmten Nationalgarden in den Dom zum heiligen Stephan, um dort einem von dem Hofe bestellten Dank-Tedeum beizuwohnen, unterdessen sich das Volk über die Motivirung der Feier von Seiten des Hofes die Köpfe zerbrach, weil es nicht begreifen wollte, wofür der Hof sich denn eigentlich zu bedanken habe. Das Kaiserpaar wurde zwar überall mit Hochs empfangen, aber die Hochs am 28. Juli und am 6. August, wodurch die Revolution zum Grundsatz, Deutschland zum Vaterland emporgehoben worden, waren doch allmächtige Riesen dagegen. Seit dem März und 18. Mai hat Wien aber auch mehr als das Alphabet der Freiheit gelernt. Gegen halb acht Uhr trafen in einer ungeheuren Wagenreihe alle Deputirten des Reichstags, der Sicherheitsausschuß, Gemeindeausschuß u. s. w. im Schlosse zu Schönbrunn ein. Schon früher war der Palatin von Ungarn angekommen. Das Volk lagerte bis fast in die Gemächer des Schlosses hinein; hemmende Polizei ließ sich nirgendwo blicken. Um 8 Uhr erschienen die kaiserlichen Wagen, das Kaiserpaar schien nicht angenehm erregt zu sein; mit besorgnißvollem Erstaunen überschaute es die souveräne Menge; es kam mir vor als schwebe eine bloße Puppe über dem Geiste dieser Menge. - Schmidt, der Präsident des Reichstags, der übrigens ohne alle Kleiderförmlichkeit vor den Kaiser trat, hielt eine an Inhalt der Antwort auf die Eröffnungsrede des Erzherzogs Johann gleiche Ansprache an den Kaiser. - Die Beleuchtung war nicht so glänzend als ich es vermuthet hatte. Einen unangenehmen Eindruck verursachte es übrigens, daß das Haupt der Kamarilla, die Erzherzogin Sophie, nebst ihrem Pantoffelgemahl, mit dem Kaiserpaare zugleich in demselben Wagen erschienen; man zischte sogar mitunter. Sophie sollte nämlich nach dem Programm erst heute eintreffen; doch die Erwägung, daß sie dann ohne alle Empfangsfeierlichkeit hier hätte einziehen müssen, mag wohl ihren Entschluß umgeändert haben. Daß die Hofhefe ihre Intriguen trotz der erzwungenen Rückkehr noch lange nicht aufgeben wird, weil sie dadurch nur noch giftiger geworden sein muß, ist natürlich und wird zum Theil schon durch ein Plakat dargethan, welches heute in aller Frühe in den Straßen angeheftet erschien. Es ist dies nämlich eine Erklärung, welche mit seiner Unterschrift der Ban Jellachich in die Agramer Zeitung vom 8. August angeblich hatte einrücken lassen. Jellachich sagt darin ungefähr, daß er sich, um die Wünsche seiner Kroaten, Illyrier und Serben mit Ungarn und dem kaiserlichen Willen in Einklang zu bringen, mit Gefahr seines Lebens zum dritten Male in die Hauptstadt der Gesammtmonarchie begeben und, die Anwesenheit Johanns benutzend, eine Versöhnung erwartet habe, wodurch die ungetrennte Einheit der zur apostolischen Krone (!) gehörenden Länder und Völker untereinander und mit der großen Monarchie erhalten würde, daß er sich dazu ungeachtet des schmählichen Beschlusses vom 10. Juli (wodurch Ungarn ihn zum Reichsfeind erklärt) entschlossen habe. "Zur Grundlage," fährt er fort, "der von Johann übernommenen Vermittelung mußte ich, als von ihm selbst bestellter Vertreter der Nation, (?) nach dem Beschlusse des letzten Landtags (?) die Vereinigung der Ministerien des Kriegs, der Finanzen und der auswärtigen Geschäfte mit der Verwaltung der Gesammtmonarchie die volle Wahrung und Gleichberechtigung unserer Nationalität und Sprache, sowohl in der inneren Verwaltung als auf dem gemeinsamen Reichstag in Ungarn und endlich die Erfüllung der Wünsche und Ansprüche der serbischen Nation in Ungarn feststellen, eine Grundlage, von welcher abzugehen mir weder meine Ueberzeugung erlaubte, noch der ausgesprochene Wille der Nation ein Recht gab. Dieses guten Vorhabens ungeachtet, so schließt der serbische Räuberchef, hätten sich der Palatin (den er in Agram in Effigie an den Galgen hat aufhängen lassen) und Ministerpräsident (Bathyany) dem Reichstag und seiner Partei gegenüber nicht in die Lage versetzt, ihm auf diesem letzten Schritt die verlangte Gnugthuung zu geben, und müsse es daher der Zukunft anheimgestellt bleiben die kroatische Sache zu entscheiden. Italien ist zerschmettert, nun soll es mit aller Macht über Ungarn hergehen, und diese Erklärung ist nichts weiter als die Kriegserklärung Jellachich's, wodurch alle Schuld auf Ungarn gewälzt und die Gemüther Wiens dawider aufgestachelt werden sollen. Mit dieser Kriegserklärung steht aber eine ebenfalls in den Straßen angeheftete, von morgen an stattfindende freiwillige Werbung für das steierische Schützen-Freibataillon um so mehr in offenbarem Zusammenhang, als man damit die durch Jellachich's Erklärung in Wien gewonnenen Slaven mit denen in Steiermark vereint in der Nähe Wiens und Ungarns bewaffnet aufstellen kann. So erklärt sich auch Jellachich's Anwesenheit in Grätz.

Die Nationalgarde duldete, wie schon bemerkt, bei der Ankunft des Kaisers, weder in Wien, noch in Schönbrunn, Polizeiaufstellung. - In seinem bösen Gewissen träumte man sich indessen allerhand Möglichkeiten, und meinte gar, es könne, um mich eines stereotypen Ausdrucks zu bedienen, von einer gewissen Partei auf einen Handstreich gegen den Kaiser abgesehen sein. Aus diesem Grunde wurden theils öffentlich unter Vorwänden, theils insgeheim, Abtheilungen Militär, schwere Kavallerie und Infanterie, nach Schönbrunn beordert, und alle Posten sorgfältiger als gewöhnlich, mit Jägern bestellt, deren Gesinnung als volksfeindlich bekannt ist. Ferner wurde die versteckte, aber dicht beim Schlosse gelegene Reitschule in aller Eile zur Aufnahme von Kavallerie und Infanterie eingerichtet.

Der größere Theil der Kamarilla ist in Innsbruck verblieben, die Operationen dürften vorläufig daher schwieriger sein. Daß der Empfang des Kaisers ein nicht blos konstitutioneller, sondern ein eines souveränen Volks durchaus würdiger gewesen, geht, wenn man ihn recht ansieht, indirekt selbst aus dem altösterreichischen Pfaffensalbader der Wiener Zeitung hervor, in welchem sie gestehen muß, daß der Reichstag an dem Te Deum keinen Theil genommen, sondern sich darauf beschränkt hat, den Kaiser in Schönbrunn zu erwarten, weil er ihn aus Innsbruck zurückgefordert hatte.

15 Wien, 13. August.

Wir haben gesiegt, wir, das souveräne Volk von Oesterreich! Das Volk hat in seiner Reichstagsdeputation den Kaiser zurückgeführt in seine Residenz, auf den Platz, den ihn die Hofpartei so feige verlassen machte. Wir haben gesiegt, die Revolution ist anerkannt, ist sanktionirt, und wird nun unaufhaltsam ihren Gang fortgehen; die Umgestaltung des Staates durch den Reichstag wird vollendet werden, wie bitter auch die Bezwinger Mailand's darüber grollen.

Der Einzug des Kaisers - er erfolgte gestern Abend 6 1/2 Uhr - war ein wahrer Triumphzug des Volkes, das in allen Straßen wogte und seinen reuigen Fürsten mit ziemlich lauer Feierlichkeit empfing. Der Kaiser sah sehr blaß aus und schien sehr ergriffen, über die Wangen der Kaiserin rollten helle Thränen. Ruhiger, stolzer, sicherer blickte die Erzherzogin Sophie über die Menge hin, sie scheint den Sieg des Volkes noch gern als ihr Werk betrachtet wissen zu wollen. Einige Hofdamen der Suite, namentlich die berüchtigte Bibini, empfingen an der Bognergasse die unzweideutigsten Beweise der öffentlichen Meinung über sie in gellenden Pfiffen. Nach dem im Dome zu St. Stephan abgehaltenen Te Deum eilte der Hof nach Schönbrunn, wohin ihn der Reichstag in corpore begleitete.

Wien, 7. August.

Heute hat endlich der Minister Schwarzer bei Gloggnitz den ersten Spatenstich zur Gebirgseisenbahn über den Sömmering thun lassen, und soll dies großartige Werk, das unter der alten Büreaukratie aus Bedenklichkeiten aller Art niemals zu Stande gekommen wäre, nunmehr in raschester Weise gefördert werden, denn ohne Vollendung dieser bedeutenden Wegstrecke (mit Umwegen 5 Meilen) kann der Verkehr der Südbahn, obschon diese eben auf einen großartigen Handelsverkehr angewiesen ist, nie seine volle Wichtigkeit erlangen, da die Umladungen ein zu lästiges Hinderniß sind.

(Bresl. Z.)
Italien.
* Mailand, 11. August.

Gestern erst ist Como von den Oestreichern besetzt worden. Sie haben den Ticino überschritten und Gravellona besetzt. Sie sollen dabei erklärt haben, daß sie nur kämen, um den Sardinerkönig vor jeglichem Attentat, "böswilliger und stürmischer Neuerer" zu beschützen. Natürlich ist ein Dienst des andern werth. Für den Verrath an den Lombarden, Venetianern, Modenesen etc.: erhält jetzt Karl Albert Schutz gegen [Fortsetzung]

[Fortsetzung] ist wahrhaftig nicht verlegen um irgend einen denkwürdigen Gegenstand. Für alle möglichen Feierlichkeiten ist man vorbereitet. Wenigstens zwei oder drei Mal im Jahre läutet man zur Feier irgend eines Festes mit allen Glocken und mit allen Römergläsern; wenigstens zwei oder drei Mal schießt man aus Kanonen und Böllern und läßt Raketen aufsteigen und steckt die Giebel der Häuser voll Fahnen und schmückt die Thüren mit Eichenlaub und die eigenen Rücken mit Sonntagsröcken; wenigstens zwei oder drei Mal öffnet man die Kirchen, damit alle Welt die lieblichen Heiligenbilder sehe und läßt die Wirthshäuser wagenweit offen stehen, damit jeder Fremde sich davon überzeuge, wie die Kölner so fromme und so lustige Leute sind; wenigstens zwei oder drei Mal läßt man die Lokalgrößen ihre wundervollsten Reden halten, die Mädchen und Frauen ihre schönsten Kleider spazieren führen, alle Stadtmusikanten zu irgend einem stillen Gartenvergnügen ihre Waldhörner blasen und zwei oder drei Mal im Jahre läßt man den alten Gürzenich bis in seine basaltenen Grundfesten zittern von dem Tanz oder dem Gelage seiner heitersten Bürger. So war es bisher und so wird es in Zukunft sein; der Feste wird es geben in Cöln, so lange Groß-Martin und der Baienthurm in den Rhein schauen und so lange über dem Rhein das alte Banner weht mit den 3 Kronen und den 11 Funken und den Farben roth und weiß, die gewissermaßen das Sinnbild des vielen rothen und weißen Weines sind, der in Köln getrunken wird.

So mit Erinnerungen spielend und zitternd vor Nässe und süßer Erwartung mochte ich eine halbe Stunde im furchtbarsten Gedränge gestanden haben, da entstand vor der Thüre des Domes eine unruhige Bewegung; die Mäuler flüsterten, die Hälse reckten sich, die Regenschirme wurden geschlossen und Federbüsche und lange Schnurrbärte und kriegerische Figuren nickten in den Domhof hinaus.

Voran der Erzherzog Reichsverweser und der König von Preußen. Der Reichsverweser ist ein kleiner, alter Mann mit gutmüthigem Gesichte und mit großem fahlen Schädel. In der That, dieser ernste Schädel hängt über dem freundlichen Antlitz wie Gletscher über einem friedlichen Alpenthale. Der alte Herr nahm sich ganz liebenswürdig in dem grauen Soldatenmäntelchen aus; nach der frommen Hitze des Domes schien es ihn in der feuchten Außenwelt zu frösteln; er hielt die Krämpe des Mantels fest an einander und trippelte vorsichtig über die glatten Steine. Wenn ich nicht den tiefsten Respekt vor unserm Reichsverweser hätte, so glaube ich, daß mir das Lachen näher gewesen wäre, als das Weinen. Es ist nämlich ein Fehler meiner Einbildungskraft, daß ich mir einen Kaiser, oder einen Reichsverweser, noch immer wenigstens 7 Fuß hoch denke, mit furchtbaren Lenden, breiter Brust, schrecklichem Barte - mit einem Worte, ein Kaiser mußte meiner Meinung nach ein Eisenfresser sein, ein Mann, der bei jedem Ritt ein oder zwei Hengste zu Schanden reitet, der die Türken lebendig frißt und allzeit Mehrer des Reiches mit einem Säbel über das Pflaster rasselt, bei dem einem alle Schrecken des jüngsten Gerichts einfallen. Wie freute ich mich daher, als ich das friedliche Antlitz des alten Johann erblickte. Es wurde mir ganz familiär zu Muthe, ich würde den Hut vom Kopf gerissen und ihn bewillkommend geschwenkt haben, wenn nicht meine Hände in den Taschen gesessen hätten und dergestalt von meinen schaulustigen Nachbarn zusammengepreßt worden wären, daß nur eine Herzensregung nicht zu den Unmöglichkeiten gehörte und an ein Schwingen des Hutes vollends gar nicht zu denken war. Genug, der alte Erzherzog Reichsverweser hat mir ausnehmend gut gefallen; was mich betrifft, so habe ich mir fest vorgenommen ihn nie zu kränken, weder durch Wort noch durch Schrift; und was ihn angeht, so erwarte ich, daß Herr Johann ebenfalls Mitleid mit mir haben und mich nie köpfen lassen wird. Se. Majestät den König von Preußen kannte ich schon von früher. Er ist noch immer derselbe, wohlaussehende Mann, mit den jugendlich rothen Wangen und dem pfiffigen Lächeln. Manche meiner Nachbarn behaupteten freilich, er sei etwas magerer geworden, man sähe Spuren der Sorge und der Betrübniß in seinen Zügen und sein Auge strahle nicht mehr so volksvertrauend wie früher.

Ich muß gestehen, ich halte diese Ansicht für grundfalsch. Ich habe noch nie eine so heitere Majestät gesehen - und ist nicht alle Ursache dazu vorhanden? geht nicht Alles nach Wunsch? ist nicht Alles wieder ruhig und kommt nicht Alles Herrn Hansemann auf die Kappe, wenn wieder einmal ein unhöflicher Krawall losbrechen sollte? Aus voller Kehle schrie ich daher: "Es lebe der König!" und: "Es lebe der Erzherzog Reichsverweser!" und ich mäßigte erst meinen Jubel als einige alte Generäle mit grausenerregenden Gesichtern den beiden Fürsten auf dem Fuße folgten und mich mit so komischen Augen von oben bis unten betrachteten, als merkten sie trotz meiner loyalen Jubelausbrüche einigen Unrath und als wollten sie sagen: "Kerl, du bist doch ein Kryptorepublikaner und der Teufel soll dich holen, Kanaille!" - Da saßen die Fürsten in der Tiefe des schützenden Wagens und hinter ihnen her wogte das Volk, lange Gymnasiasten und duftende Hofräthe, Flegel vom Lande und gebildete Städter, Soldaten und Handwerker, Gemüseweiber und Taschendiebe, und in dem steinernen Laubgewinde des Domes fingen die Glocken an zu brummen und zu summen, gleich riesigen Käfern in den Zweigen einer Linde und unter Lachen und Fluchen, unter Boxen, Beten, Grunzen und Hurrahrufen stürzte der Strom der Menge in die engen Gassen hinunter, daß man seinen besten Feinden auf die Hühneraugen trat und an den Wänden der Häuser hinauf zu fliegen meinte vor lauter Luft und Begeisterung.

(Fortsetzung folgt.)

Der Ballon des Herrn Coxwell.

Der bekannte englische Luftschiffer Herr Coxwell ist bereits 2 Mal von Köln aufgestiegen. Das erste Mal, am vorigen Sonntag, erhob sich der Ballon in östlicher Richtung und senkte sich nach einer Fahrt von 3/4 Stunden bei Neu-Hohenrath, Bürgerm. Wahlscheidt, in einer Entfernung von 7 Stunden. Gestern, am Mittwoch, beim herrlichsten Wetter, trieb der Ballon in nordwestlicher Richtung und fiel nach einer Fahrt von 1 Stunde, in einer Entfernung von 5 1/2 Stunden bei Evinghoven, Kreis Grevenbroich. Jedesmal wurde Herr Coxwell von mehreren Freunden begleitet. Der Coxwell'sche Ballon ist von höherer Elegance als der Green'sche und vielleicht der größeste der existirt.

[Deutschland]

die Voss. Ztg. erzählt, „Männer mit rothen Federn an den Hüten“ Absichten gegen die preußische Fahne gehabt haben, was eben so merkwürdig ist, wie die zufällige Anwesenheit einer Schwadron Uhlanen bei der Fahne. ‒ Aus Königsberg schreibt man folgenden Vorfall: Vorgestern fiel ein 16 jähriger Junge zwei Soldaten auf der Straße an, brachte dem einen eine lebensgefährliche und dem andern eine leichte Wunde mit einem Taschenmesser bei. Wie man hört ist ein im Preußenverein zwischen diesen Soldaten und dem Jungen vorgefallener Streit die Ursache zu der Verübung des Mordanfalles gewesen. Er soll als er mit dem Messer nach jenen Leuten stach, die Worte ausgestoßen haben: „ich werde Euch lehren deutsch und nicht preußisch gesinnt zu sein.“

Aus dem Großherzogthum Posen.

Der Militär- und Polizeidespotismus, durch welchen unser unglückliches Land so lange auf eine unerhörte Weise geknechtet wurde, hat nun ziemlich seine Endschaft erreicht, hiermit ist jedoch noch keine Beruhigung in die Gemüther gedrungen, denn wenn man früher jeden Augenblick gewärtig sein mußte, von Soldaten gemißhandelt, oder in schmutzigen Polizeiarresten wochenlang gefangen gehalten zu werden, so drohen jetzt unaufhörlich gerichtliche Untersuchungen und Verhaftungen. Das ganze Material schamloser und boshafter Denunciationen ist nämlich nunmehr den Gerichtsbehörden übergeben worden, und diese entwickeln in Verfolgung der Kompromittirten einen Eifer, welcher einer bessern Sache würdig wäre, und welcher sich selbst durch wohlmeinende, von Oben herabkommende Andeutungen einer bald zu erwartenden allgemeinen Amnestie, und durch den dort ausgesprochenen Wunsch, nur mild und versöhnend einzuwirken, nicht bändigen läßt. Wie kann es auch anders sein? Die Gerichtspersonen, welchen unsere Sensenmänner so viel Angst und Schreck bereiteten, können doch unmöglich diese schöne Gelegenheit zu einer eklatanten Satisfaktion vorübergehen lassen, und wenn sich auch Viele selbst sagen müssen, daß ihre Furcht eine übertriebene, und eben nur das Resultat gränzenloser Furchtsamkeit war, so sind dieselben doch nicht geneigt, dies einzugestehen, sie suchen vielmehr ihre Beschämung darüber in einem recht rigorösen Auftreten zu ersticken. ‒ Geschwornengerichte für politische Vergehungen sind schon längst und wiederholt versprochen, aber noch nicht in's Leben getreten, und so seufzen unsere Angeschuldigten nicht nur unter dem inquisitorischen Prinzipe eines allgemein repobirten Verfahrens, sondern sie stehen auch Richtern gegenüber, welchen mindestens jede Unbefangenheit abgeht.

(A. OD. Z.)

Das nämliche Blatt enthält über die „Reaktion in Oberschlesien“ Folgendes: Wie dies kürzlich zu Herford in Westphalen geschehen, so hat auch das Kreisblatt von Polnisch-Wartenberg in Schlesien, das gewöhnliche Organ des dasigen landräthlichen Amtes, die Verbreitung derjenigen Gesinnungen sich angelegen sein lassen, welche in der Neuen Preußischen Zeitung vertreten werden. In einer der letzten Nummern gibt das Kreisblatt einen Aufsatz aus der genannten Zeitung, worin die Regierung aufgefordert wird, die Nationalversammlung nach Hause zu schicken, und worin man gleichzeitig dem Volke weiß machen will, der König sei nicht frei gewesen, als er im März das Versprechen freierer Institutionen gegeben habe. Unter diesem Aufsatze steht: auf höhere Veranlassung abgedruckt. Der Herr Minister des Innern hat hiervon Kenntniß genommen, und wird dem Verleger des P.-Wartenberger Kreisblattes Gelegenheit geben, sich darüber auszusprechen, von wem diese höhere Veranlassung ausgegangen ist.

Hamburg, 14. Aug.

Die auf Verfügung des Senats zum Zwecke einzuleitender Untersuchung vorläufig verhafteten Mitglieder des in der Tonhalle am 7. d. gewählten „provisorischen Comite's“ sind nach stattgehabter Vernehmung, gegen gestellte Bürgschaft und von ihnen geleisteten Eid, sich zu dem ferneren Verfahren jeder Zeit stellen und sich aller aufrührerischen Bestrebungen, sei es durch Rede, Schrift oder That, enthalten zu wollen, ihrer Haft wieder entlassen.

(Börs.-H.)
Apenrade, 14. Aug.

Die noch bei der dänischen Armee in Jütland befindlichen zwei schleswig'schen Bataillone sind, nach Aussage eines von unseren Patrouillen gefangen genommenen dänischen Jäger-Unteroffiziers, in offene Rebellion ausgebrochen, so daß man sie hat auflösen und entwaffnet nach Fühnen senden müssen. Ueberhaupt soll, außer bei einigen Freikorps, den Husaren und den Jägern, der Geist ein sehr schlechter bei der dänischen Armee sein, und die Muthlosigkeit immer mehr einreißen. Gar die Nachricht, daß nun noch 40,000 frischer Soldaten einrücken, soll viel Schrecken verursacht haben. Daher sind, außer den genannten Abtheilungen, die übrigen dänischen Truppen zu Patrouillen und Streifzügen gar nicht mehr zu gebrauchen. ‒ Heute rückte wieder hannover'sche Infanterie, die bis dahin in Rendsburg gelegen, hier durch der nördlichen Gränze zu.

(H. B.-H.)
Flensburg, 13. Aug.

Die Blätter erzählen in diesen Tagen von dem dänischen Ueberfall eines Detachements preußischer Cuirassiere in Steppinge. Aus den Erzählungen ersehen wir wieder, in welcher schwächlichen und entmuthigenden Weise der Krieg von deutscher Seite und wie herausfordernd doch wenig ehrenvoll von dänischer Seite geführt wird. Das dänische Heer aus Schleswig fliehend, nie zum entscheidenden Kampfe Stich haltend, verbirgt sich hinter der Königsau. Die Königsau zu überschreiten, verbietet eine blöde Politik dem deutschen General. Ja es heißt, daß er seinen Soldaten bei strenger kriegsrechtlicher Strafe hat verbieten müssen, auch nur über die Gränze hinüber zu schießen, geschweige den angreifenden Feind zu verfolgen. Die deutschen Soldaten müssen sich von den dänischen Kugeln hereinschleichender Horden hinstrecken lassen, aber hinter seiner Gränze ist der Däne, des Deutschen ehrlosester Feind, für ihn unverwundbar. Wo gibt es ein zweites Volk dieser Erde, welches solche Schmach ertrug?

(S. H. Z.)
Rendsburg, 14. August.

Gestern Mittag ist das weimarsche Bataillon reichlich 1000 Mann stark, gestern Abend um Mitternacht das Frankfurter Bataillon, wie es heißt 700 Mann stark, hier eingezogen. Diesen Morgen sind bereits beide weiter nach Norden marschirt. Ob sie Gelegenheit haben werden, sich Ruhm zu erwerben, scheint mehr als zweifelhaft, da allem Anschein nach die Waffenstillstands- und Friedensunterhandlungen im vollen Gange sind. Man bringt die Anwesenheit des zum Unterstaatssekretär im Reichsministerium der auswärtigen Angelegenheiten ernannten Hrn. Max Gagern hierselbst mit letzterem Zweck in Verbindung. Doch geht derselbe erst in einigen Tagen, wie man sagt, nach dem Hauptquartier. Morgen wird die ganze provisorische Regierung sich nach Kiel begeben, um bei Eröffnung der konstituirenden Versammlung zugegen zu sein.

(S. H. Z.)
Stralsund, 13. Aug.

Diesen Mittag traf der Generalmajor Below von Berlin hieselbst ein und reiste per Dampfschiff nach Schweden weiter. Derselbe besitzt die Vollmacht des Königs von Preußen behufs Abschlusses der Verhandlungen mit Dänemark und machte kein Hehl daraus, daß die größte Hoffnung auf den Erfolg seiner Mission vorhanden und eine unverzügliche Beilegung der Streitfrage zu erwarten sei.

(H. B.-H.)
61 Wien, 13. Aug.

Der Kaiser ist da, der Triumph der Demokratie ist vollständig. Bedenken Sie, der absoluteste Monarch der Erde hat sich zum dritten Male dem fordernden Willen seiner Völker unterworfen; er hat es in einem Augenblicke gethan, wo die Siegesbotschaften seiner absolutistischen Armee aus Italien ihn zu neuem Trotz hätten bestimmen können.

Noch gestern schwebte ich in banger Besorgniß über das Benehmen Wiens bei der Ankunft des Kaisers; ich glaubte Pferdeausspannen, Wagenziehen, Auf den Händentragen, Sklavenglücksgeschrei, Fackelzüge, Zufüßewerfen, kurz mein Herz empörende Unterwürfigkeit sehen und hören zu müssen; aber nun schäme ich mich dieser Besorgniß, denn Wiens Volk benahm sich groß und würdig. Im Vollgefühle seiner eigenen Majestät empfing es den Kaiser mit siegreicher Miene; auf allen Stirnen leuchtete der Gedanke: „Du kommst, weil wir's gewollt!“

Um 5 Uhr landete der Kaiser in Nußdorf und fuhr durch die dichten Reihen der von überallher, selbst von Brünn und Grätz, zusammengeströmten Nationalgarden in den Dom zum heiligen Stephan, um dort einem von dem Hofe bestellten Dank-Tedeum beizuwohnen, unterdessen sich das Volk über die Motivirung der Feier von Seiten des Hofes die Köpfe zerbrach, weil es nicht begreifen wollte, wofür der Hof sich denn eigentlich zu bedanken habe. Das Kaiserpaar wurde zwar überall mit Hochs empfangen, aber die Hochs am 28. Juli und am 6. August, wodurch die Revolution zum Grundsatz, Deutschland zum Vaterland emporgehoben worden, waren doch allmächtige Riesen dagegen. Seit dem März und 18. Mai hat Wien aber auch mehr als das Alphabet der Freiheit gelernt. Gegen halb acht Uhr trafen in einer ungeheuren Wagenreihe alle Deputirten des Reichstags, der Sicherheitsausschuß, Gemeindeausschuß u. s. w. im Schlosse zu Schönbrunn ein. Schon früher war der Palatin von Ungarn angekommen. Das Volk lagerte bis fast in die Gemächer des Schlosses hinein; hemmende Polizei ließ sich nirgendwo blicken. Um 8 Uhr erschienen die kaiserlichen Wagen, das Kaiserpaar schien nicht angenehm erregt zu sein; mit besorgnißvollem Erstaunen überschaute es die souveräne Menge; es kam mir vor als schwebe eine bloße Puppe über dem Geiste dieser Menge. ‒ Schmidt, der Präsident des Reichstags, der übrigens ohne alle Kleiderförmlichkeit vor den Kaiser trat, hielt eine an Inhalt der Antwort auf die Eröffnungsrede des Erzherzogs Johann gleiche Ansprache an den Kaiser. ‒ Die Beleuchtung war nicht so glänzend als ich es vermuthet hatte. Einen unangenehmen Eindruck verursachte es übrigens, daß das Haupt der Kamarilla, die Erzherzogin Sophie, nebst ihrem Pantoffelgemahl, mit dem Kaiserpaare zugleich in demselben Wagen erschienen; man zischte sogar mitunter. Sophie sollte nämlich nach dem Programm erst heute eintreffen; doch die Erwägung, daß sie dann ohne alle Empfangsfeierlichkeit hier hätte einziehen müssen, mag wohl ihren Entschluß umgeändert haben. Daß die Hofhefe ihre Intriguen trotz der erzwungenen Rückkehr noch lange nicht aufgeben wird, weil sie dadurch nur noch giftiger geworden sein muß, ist natürlich und wird zum Theil schon durch ein Plakat dargethan, welches heute in aller Frühe in den Straßen angeheftet erschien. Es ist dies nämlich eine Erklärung, welche mit seiner Unterschrift der Ban Jellachich in die Agramer Zeitung vom 8. August angeblich hatte einrücken lassen. Jellachich sagt darin ungefähr, daß er sich, um die Wünsche seiner Kroaten, Illyrier und Serben mit Ungarn und dem kaiserlichen Willen in Einklang zu bringen, mit Gefahr seines Lebens zum dritten Male in die Hauptstadt der Gesammtmonarchie begeben und, die Anwesenheit Johanns benutzend, eine Versöhnung erwartet habe, wodurch die ungetrennte Einheit der zur apostolischen Krone (!) gehörenden Länder und Völker untereinander und mit der großen Monarchie erhalten würde, daß er sich dazu ungeachtet des schmählichen Beschlusses vom 10. Juli (wodurch Ungarn ihn zum Reichsfeind erklärt) entschlossen habe. „Zur Grundlage,“ fährt er fort, „der von Johann übernommenen Vermittelung mußte ich, als von ihm selbst bestellter Vertreter der Nation, (?) nach dem Beschlusse des letzten Landtags (?) die Vereinigung der Ministerien des Kriegs, der Finanzen und der auswärtigen Geschäfte mit der Verwaltung der Gesammtmonarchie die volle Wahrung und Gleichberechtigung unserer Nationalität und Sprache, sowohl in der inneren Verwaltung als auf dem gemeinsamen Reichstag in Ungarn und endlich die Erfüllung der Wünsche und Ansprüche der serbischen Nation in Ungarn feststellen, eine Grundlage, von welcher abzugehen mir weder meine Ueberzeugung erlaubte, noch der ausgesprochene Wille der Nation ein Recht gab. Dieses guten Vorhabens ungeachtet, so schließt der serbische Räuberchef, hätten sich der Palatin (den er in Agram in Effigie an den Galgen hat aufhängen lassen) und Ministerpräsident (Bathyany) dem Reichstag und seiner Partei gegenüber nicht in die Lage versetzt, ihm auf diesem letzten Schritt die verlangte Gnugthuung zu geben, und müsse es daher der Zukunft anheimgestellt bleiben die kroatische Sache zu entscheiden. Italien ist zerschmettert, nun soll es mit aller Macht über Ungarn hergehen, und diese Erklärung ist nichts weiter als die Kriegserklärung Jellachich's, wodurch alle Schuld auf Ungarn gewälzt und die Gemüther Wiens dawider aufgestachelt werden sollen. Mit dieser Kriegserklärung steht aber eine ebenfalls in den Straßen angeheftete, von morgen an stattfindende freiwillige Werbung für das steierische Schützen-Freibataillon um so mehr in offenbarem Zusammenhang, als man damit die durch Jellachich's Erklärung in Wien gewonnenen Slaven mit denen in Steiermark vereint in der Nähe Wiens und Ungarns bewaffnet aufstellen kann. So erklärt sich auch Jellachich's Anwesenheit in Grätz.

Die Nationalgarde duldete, wie schon bemerkt, bei der Ankunft des Kaisers, weder in Wien, noch in Schönbrunn, Polizeiaufstellung. ‒ In seinem bösen Gewissen träumte man sich indessen allerhand Möglichkeiten, und meinte gar, es könne, um mich eines stereotypen Ausdrucks zu bedienen, von einer gewissen Partei auf einen Handstreich gegen den Kaiser abgesehen sein. Aus diesem Grunde wurden theils öffentlich unter Vorwänden, theils insgeheim, Abtheilungen Militär, schwere Kavallerie und Infanterie, nach Schönbrunn beordert, und alle Posten sorgfältiger als gewöhnlich, mit Jägern bestellt, deren Gesinnung als volksfeindlich bekannt ist. Ferner wurde die versteckte, aber dicht beim Schlosse gelegene Reitschule in aller Eile zur Aufnahme von Kavallerie und Infanterie eingerichtet.

Der größere Theil der Kamarilla ist in Innsbruck verblieben, die Operationen dürften vorläufig daher schwieriger sein. Daß der Empfang des Kaisers ein nicht blos konstitutioneller, sondern ein eines souveränen Volks durchaus würdiger gewesen, geht, wenn man ihn recht ansieht, indirekt selbst aus dem altösterreichischen Pfaffensalbader der Wiener Zeitung hervor, in welchem sie gestehen muß, daß der Reichstag an dem Te Deum keinen Theil genommen, sondern sich darauf beschränkt hat, den Kaiser in Schönbrunn zu erwarten, weil er ihn aus Innsbruck zurückgefordert hatte.

15 Wien, 13. August.

Wir haben gesiegt, wir, das souveräne Volk von Oesterreich! Das Volk hat in seiner Reichstagsdeputation den Kaiser zurückgeführt in seine Residenz, auf den Platz, den ihn die Hofpartei so feige verlassen machte. Wir haben gesiegt, die Revolution ist anerkannt, ist sanktionirt, und wird nun unaufhaltsam ihren Gang fortgehen; die Umgestaltung des Staates durch den Reichstag wird vollendet werden, wie bitter auch die Bezwinger Mailand's darüber grollen.

Der Einzug des Kaisers ‒ er erfolgte gestern Abend 6 1/2 Uhr ‒ war ein wahrer Triumphzug des Volkes, das in allen Straßen wogte und seinen reuigen Fürsten mit ziemlich lauer Feierlichkeit empfing. Der Kaiser sah sehr blaß aus und schien sehr ergriffen, über die Wangen der Kaiserin rollten helle Thränen. Ruhiger, stolzer, sicherer blickte die Erzherzogin Sophie über die Menge hin, sie scheint den Sieg des Volkes noch gern als ihr Werk betrachtet wissen zu wollen. Einige Hofdamen der Suite, namentlich die berüchtigte Bibini, empfingen an der Bognergasse die unzweideutigsten Beweise der öffentlichen Meinung über sie in gellenden Pfiffen. Nach dem im Dome zu St. Stephan abgehaltenen Te Deum eilte der Hof nach Schönbrunn, wohin ihn der Reichstag in corpore begleitete.

Wien, 7. August.

Heute hat endlich der Minister Schwarzer bei Gloggnitz den ersten Spatenstich zur Gebirgseisenbahn über den Sömmering thun lassen, und soll dies großartige Werk, das unter der alten Büreaukratie aus Bedenklichkeiten aller Art niemals zu Stande gekommen wäre, nunmehr in raschester Weise gefördert werden, denn ohne Vollendung dieser bedeutenden Wegstrecke (mit Umwegen 5 Meilen) kann der Verkehr der Südbahn, obschon diese eben auf einen großartigen Handelsverkehr angewiesen ist, nie seine volle Wichtigkeit erlangen, da die Umladungen ein zu lästiges Hinderniß sind.

(Bresl. Z.)
Italien.
* Mailand, 11. August.

Gestern erst ist Como von den Oestreichern besetzt worden. Sie haben den Ticino überschritten und Gravellona besetzt. Sie sollen dabei erklärt haben, daß sie nur kämen, um den Sardinerkönig vor jeglichem Attentat, „böswilliger und stürmischer Neuerer“ zu beschützen. Natürlich ist ein Dienst des andern werth. Für den Verrath an den Lombarden, Venetianern, Modenesen etc.: erhält jetzt Karl Albert Schutz gegen [Fortsetzung]

[Fortsetzung] ist wahrhaftig nicht verlegen um irgend einen denkwürdigen Gegenstand. Für alle möglichen Feierlichkeiten ist man vorbereitet. Wenigstens zwei oder drei Mal im Jahre läutet man zur Feier irgend eines Festes mit allen Glocken und mit allen Römergläsern; wenigstens zwei oder drei Mal schießt man aus Kanonen und Böllern und läßt Raketen aufsteigen und steckt die Giebel der Häuser voll Fahnen und schmückt die Thüren mit Eichenlaub und die eigenen Rücken mit Sonntagsröcken; wenigstens zwei oder drei Mal öffnet man die Kirchen, damit alle Welt die lieblichen Heiligenbilder sehe und läßt die Wirthshäuser wagenweit offen stehen, damit jeder Fremde sich davon überzeuge, wie die Kölner so fromme und so lustige Leute sind; wenigstens zwei oder drei Mal läßt man die Lokalgrößen ihre wundervollsten Reden halten, die Mädchen und Frauen ihre schönsten Kleider spazieren führen, alle Stadtmusikanten zu irgend einem stillen Gartenvergnügen ihre Waldhörner blasen und zwei oder drei Mal im Jahre läßt man den alten Gürzenich bis in seine basaltenen Grundfesten zittern von dem Tanz oder dem Gelage seiner heitersten Bürger. So war es bisher und so wird es in Zukunft sein; der Feste wird es geben in Cöln, so lange Groß-Martin und der Baienthurm in den Rhein schauen und so lange über dem Rhein das alte Banner weht mit den 3 Kronen und den 11 Funken und den Farben roth und weiß, die gewissermaßen das Sinnbild des vielen rothen und weißen Weines sind, der in Köln getrunken wird.

So mit Erinnerungen spielend und zitternd vor Nässe und süßer Erwartung mochte ich eine halbe Stunde im furchtbarsten Gedränge gestanden haben, da entstand vor der Thüre des Domes eine unruhige Bewegung; die Mäuler flüsterten, die Hälse reckten sich, die Regenschirme wurden geschlossen und Federbüsche und lange Schnurrbärte und kriegerische Figuren nickten in den Domhof hinaus.

Voran der Erzherzog Reichsverweser und der König von Preußen. Der Reichsverweser ist ein kleiner, alter Mann mit gutmüthigem Gesichte und mit großem fahlen Schädel. In der That, dieser ernste Schädel hängt über dem freundlichen Antlitz wie Gletscher über einem friedlichen Alpenthale. Der alte Herr nahm sich ganz liebenswürdig in dem grauen Soldatenmäntelchen aus; nach der frommen Hitze des Domes schien es ihn in der feuchten Außenwelt zu frösteln; er hielt die Krämpe des Mantels fest an einander und trippelte vorsichtig über die glatten Steine. Wenn ich nicht den tiefsten Respekt vor unserm Reichsverweser hätte, so glaube ich, daß mir das Lachen näher gewesen wäre, als das Weinen. Es ist nämlich ein Fehler meiner Einbildungskraft, daß ich mir einen Kaiser, oder einen Reichsverweser, noch immer wenigstens 7 Fuß hoch denke, mit furchtbaren Lenden, breiter Brust, schrecklichem Barte ‒ mit einem Worte, ein Kaiser mußte meiner Meinung nach ein Eisenfresser sein, ein Mann, der bei jedem Ritt ein oder zwei Hengste zu Schanden reitet, der die Türken lebendig frißt und allzeit Mehrer des Reiches mit einem Säbel über das Pflaster rasselt, bei dem einem alle Schrecken des jüngsten Gerichts einfallen. Wie freute ich mich daher, als ich das friedliche Antlitz des alten Johann erblickte. Es wurde mir ganz familiär zu Muthe, ich würde den Hut vom Kopf gerissen und ihn bewillkommend geschwenkt haben, wenn nicht meine Hände in den Taschen gesessen hätten und dergestalt von meinen schaulustigen Nachbarn zusammengepreßt worden wären, daß nur eine Herzensregung nicht zu den Unmöglichkeiten gehörte und an ein Schwingen des Hutes vollends gar nicht zu denken war. Genug, der alte Erzherzog Reichsverweser hat mir ausnehmend gut gefallen; was mich betrifft, so habe ich mir fest vorgenommen ihn nie zu kränken, weder durch Wort noch durch Schrift; und was ihn angeht, so erwarte ich, daß Herr Johann ebenfalls Mitleid mit mir haben und mich nie köpfen lassen wird. Se. Majestät den König von Preußen kannte ich schon von früher. Er ist noch immer derselbe, wohlaussehende Mann, mit den jugendlich rothen Wangen und dem pfiffigen Lächeln. Manche meiner Nachbarn behaupteten freilich, er sei etwas magerer geworden, man sähe Spuren der Sorge und der Betrübniß in seinen Zügen und sein Auge strahle nicht mehr so volksvertrauend wie früher.

Ich muß gestehen, ich halte diese Ansicht für grundfalsch. Ich habe noch nie eine so heitere Majestät gesehen ‒ und ist nicht alle Ursache dazu vorhanden? geht nicht Alles nach Wunsch? ist nicht Alles wieder ruhig und kommt nicht Alles Herrn Hansemann auf die Kappe, wenn wieder einmal ein unhöflicher Krawall losbrechen sollte? Aus voller Kehle schrie ich daher: „Es lebe der König!“ und: „Es lebe der Erzherzog Reichsverweser!“ und ich mäßigte erst meinen Jubel als einige alte Generäle mit grausenerregenden Gesichtern den beiden Fürsten auf dem Fuße folgten und mich mit so komischen Augen von oben bis unten betrachteten, als merkten sie trotz meiner loyalen Jubelausbrüche einigen Unrath und als wollten sie sagen: „Kerl, du bist doch ein Kryptorepublikaner und der Teufel soll dich holen, Kanaille!“ ‒ Da saßen die Fürsten in der Tiefe des schützenden Wagens und hinter ihnen her wogte das Volk, lange Gymnasiasten und duftende Hofräthe, Flegel vom Lande und gebildete Städter, Soldaten und Handwerker, Gemüseweiber und Taschendiebe, und in dem steinernen Laubgewinde des Domes fingen die Glocken an zu brummen und zu summen, gleich riesigen Käfern in den Zweigen einer Linde und unter Lachen und Fluchen, unter Boxen, Beten, Grunzen und Hurrahrufen stürzte der Strom der Menge in die engen Gassen hinunter, daß man seinen besten Feinden auf die Hühneraugen trat und an den Wänden der Häuser hinauf zu fliegen meinte vor lauter Luft und Begeisterung.

(Fortsetzung folgt.)

Der Ballon des Herrn Coxwell.

Der bekannte englische Luftschiffer Herr Coxwell ist bereits 2 Mal von Köln aufgestiegen. Das erste Mal, am vorigen Sonntag, erhob sich der Ballon in östlicher Richtung und senkte sich nach einer Fahrt von 3/4 Stunden bei Neu-Hohenrath, Bürgerm. Wahlscheidt, in einer Entfernung von 7 Stunden. Gestern, am Mittwoch, beim herrlichsten Wetter, trieb der Ballon in nordwestlicher Richtung und fiel nach einer Fahrt von 1 Stunde, in einer Entfernung von 5 1/2 Stunden bei Evinghoven, Kreis Grevenbroich. Jedesmal wurde Herr Coxwell von mehreren Freunden begleitet. Der Coxwell'sche Ballon ist von höherer Elegance als der Green'sche und vielleicht der größeste der existirt.

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        <head>[Deutschland]</head>
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          <p>die Voss. Ztg. erzählt, &#x201E;Männer mit rothen Federn an den Hüten&#x201C; Absichten                         gegen die preußische Fahne gehabt haben, was eben so merkwürdig ist, wie die                         zufällige Anwesenheit einer Schwadron Uhlanen bei der Fahne. &#x2012; Aus                         Königsberg schreibt man folgenden Vorfall: Vorgestern fiel ein 16 jähriger                         Junge zwei Soldaten auf der Straße an, brachte dem einen eine                         lebensgefährliche und dem andern eine leichte Wunde mit einem Taschenmesser                         bei. Wie man hört ist ein im Preußenverein zwischen diesen Soldaten und dem                         Jungen vorgefallener Streit die Ursache zu der Verübung des Mordanfalles                         gewesen. Er soll als er mit dem Messer nach jenen Leuten stach, die Worte                         ausgestoßen haben: &#x201E;ich werde Euch lehren deutsch und nicht preußisch                         gesinnt zu sein.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar079_009" type="jArticle">
          <head>Aus dem Großherzogthum Posen.</head>
          <p>Der Militär- und Polizeidespotismus, durch welchen unser unglückliches Land                         so lange auf eine unerhörte Weise geknechtet wurde, hat nun ziemlich seine                         Endschaft erreicht, hiermit ist jedoch noch keine Beruhigung in die Gemüther                         gedrungen, denn wenn man früher jeden Augenblick gewärtig sein mußte, von                         Soldaten gemißhandelt, oder in schmutzigen Polizeiarresten wochenlang                         gefangen gehalten zu werden, so drohen jetzt unaufhörlich gerichtliche                         Untersuchungen und Verhaftungen. Das ganze Material schamloser und boshafter                         Denunciationen ist nämlich nunmehr den Gerichtsbehörden übergeben worden,                         und diese entwickeln in Verfolgung der Kompromittirten einen Eifer, welcher                         einer bessern Sache würdig wäre, und welcher sich selbst durch wohlmeinende,                         von Oben herabkommende Andeutungen einer bald zu erwartenden allgemeinen                         Amnestie, und durch den dort ausgesprochenen Wunsch, nur mild und versöhnend                         einzuwirken, nicht bändigen läßt. Wie kann es auch anders sein? Die                         Gerichtspersonen, welchen unsere Sensenmänner so viel Angst und Schreck                         bereiteten, können doch unmöglich diese schöne Gelegenheit zu einer                         eklatanten Satisfaktion vorübergehen lassen, und wenn sich auch Viele selbst                         sagen müssen, daß ihre Furcht eine übertriebene, und eben nur das Resultat                         gränzenloser Furchtsamkeit war, so sind dieselben doch nicht geneigt, dies                         einzugestehen, sie suchen vielmehr ihre Beschämung darüber in einem recht                         rigorösen Auftreten zu ersticken. &#x2012; Geschwornengerichte für politische                         Vergehungen sind schon längst und wiederholt versprochen, aber noch nicht                         in's Leben getreten, und so seufzen unsere Angeschuldigten nicht nur unter                         dem inquisitorischen Prinzipe eines allgemein repobirten Verfahrens, sondern                         sie stehen auch Richtern gegenüber, welchen mindestens jede Unbefangenheit                         abgeht.</p>
          <bibl>(A. OD. Z.)</bibl>
          <p>Das nämliche Blatt enthält über die &#x201E;Reaktion in Oberschlesien&#x201C; Folgendes:                         Wie dies kürzlich zu Herford in Westphalen geschehen, so hat auch das                         Kreisblatt von Polnisch-Wartenberg in Schlesien, das gewöhnliche Organ des                         dasigen landräthlichen Amtes, die Verbreitung derjenigen Gesinnungen sich                         angelegen sein lassen, welche in der Neuen Preußischen Zeitung vertreten                         werden. In einer der letzten Nummern gibt das Kreisblatt einen Aufsatz aus                         der genannten Zeitung, worin die Regierung aufgefordert wird, die                         Nationalversammlung nach Hause zu schicken, und worin man gleichzeitig dem                         Volke weiß machen will, der König sei nicht frei gewesen, als er im März das                         Versprechen freierer Institutionen gegeben habe. Unter diesem Aufsatze                         steht: auf höhere Veranlassung abgedruckt. Der Herr Minister des Innern hat                         hiervon Kenntniß genommen, und wird dem Verleger des P.-Wartenberger                         Kreisblattes Gelegenheit geben, sich darüber auszusprechen, von wem diese                         höhere Veranlassung ausgegangen ist.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar079_010" type="jArticle">
          <head>Hamburg, 14. Aug.</head>
          <p>Die auf Verfügung des Senats zum Zwecke einzuleitender Untersuchung vorläufig                         verhafteten Mitglieder des in der Tonhalle am 7. d. gewählten                         &#x201E;provisorischen Comite's&#x201C; sind nach stattgehabter Vernehmung, gegen                         gestellte Bürgschaft und von ihnen geleisteten Eid, sich zu dem ferneren                         Verfahren jeder Zeit stellen und sich aller aufrührerischen Bestrebungen,                         sei es durch Rede, Schrift oder That, enthalten zu wollen, ihrer Haft wieder                         entlassen.</p>
          <bibl>(Börs.-H.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar079_011" type="jArticle">
          <head>Apenrade, 14. Aug.</head>
          <p>Die noch bei der dänischen Armee in Jütland befindlichen zwei schleswig'schen                         Bataillone sind, nach Aussage eines von unseren Patrouillen gefangen                         genommenen dänischen Jäger-Unteroffiziers, in offene Rebellion ausgebrochen,                         so daß man sie hat auflösen und entwaffnet nach Fühnen senden müssen.                         Ueberhaupt soll, außer bei einigen Freikorps, den Husaren und den Jägern,                         der Geist ein sehr schlechter bei der dänischen Armee sein, und die                         Muthlosigkeit immer mehr einreißen. Gar die Nachricht, daß nun noch 40,000                         frischer Soldaten einrücken, soll viel Schrecken verursacht haben. Daher                         sind, außer den genannten Abtheilungen, die übrigen dänischen Truppen zu                         Patrouillen und Streifzügen gar nicht mehr zu gebrauchen. &#x2012; Heute rückte                         wieder hannover'sche Infanterie, die bis dahin in Rendsburg gelegen, hier                         durch der nördlichen Gränze zu.</p>
          <bibl>(H. B.-H.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar079_012" type="jArticle">
          <head>Flensburg, 13. Aug.</head>
          <p>Die Blätter erzählen in diesen Tagen von dem dänischen Ueberfall eines                         Detachements preußischer Cuirassiere in Steppinge. Aus den Erzählungen                         ersehen wir wieder, in welcher schwächlichen und entmuthigenden Weise der                         Krieg von deutscher Seite und wie herausfordernd doch wenig ehrenvoll von                         dänischer Seite geführt wird. Das dänische Heer aus Schleswig fliehend, nie                         zum entscheidenden Kampfe Stich haltend, verbirgt sich hinter der Königsau.                         Die Königsau zu überschreiten, verbietet eine blöde Politik dem deutschen                         General. Ja es heißt, daß er seinen Soldaten bei strenger kriegsrechtlicher                         Strafe hat verbieten müssen, auch nur über die Gränze hinüber zu schießen,                         geschweige den angreifenden Feind zu verfolgen. Die deutschen Soldaten                         müssen sich von den dänischen Kugeln hereinschleichender Horden hinstrecken                         lassen, aber hinter seiner Gränze ist der Däne, des Deutschen ehrlosester                         Feind, für ihn unverwundbar. Wo gibt es ein zweites Volk dieser Erde,                         welches solche Schmach ertrug?</p>
          <bibl>(S. H. Z.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar079_013" type="jArticle">
          <head>Rendsburg, 14. August.</head>
          <p>Gestern Mittag ist das weimarsche Bataillon reichlich 1000 Mann stark,                         gestern Abend um Mitternacht das Frankfurter Bataillon, wie es heißt 700                         Mann stark, hier eingezogen. Diesen Morgen sind bereits beide weiter nach                         Norden marschirt. Ob sie Gelegenheit haben werden, sich Ruhm zu erwerben,                         scheint mehr als zweifelhaft, da allem Anschein nach die Waffenstillstands-                         und Friedensunterhandlungen im vollen Gange sind. Man bringt die Anwesenheit                         des zum Unterstaatssekretär im Reichsministerium der auswärtigen                         Angelegenheiten ernannten Hrn. Max Gagern hierselbst mit letzterem Zweck in                         Verbindung. Doch geht derselbe erst in einigen Tagen, wie man sagt, nach dem                         Hauptquartier. Morgen wird die ganze provisorische Regierung sich nach Kiel                         begeben, um bei Eröffnung der konstituirenden Versammlung zugegen zu                         sein.</p>
          <bibl>(S. H. Z.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar079_014" type="jArticle">
          <head>Stralsund, 13. Aug.</head>
          <p>Diesen Mittag traf der Generalmajor Below von Berlin hieselbst ein und reiste                         per Dampfschiff nach Schweden weiter. Derselbe besitzt die Vollmacht des                         Königs von Preußen behufs Abschlusses der Verhandlungen mit Dänemark und                         machte kein Hehl daraus, daß die größte Hoffnung auf den Erfolg seiner                         Mission vorhanden und eine unverzügliche Beilegung der Streitfrage zu                         erwarten sei.</p>
          <bibl>(H. B.-H.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar079_015" type="jArticle">
          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 13. Aug.</head>
          <p>Der Kaiser ist da, der Triumph der Demokratie ist vollständig. Bedenken Sie,                         der absoluteste Monarch der Erde hat sich zum dritten Male dem fordernden                         Willen seiner Völker unterworfen; er hat es in einem Augenblicke gethan, wo                         die Siegesbotschaften seiner absolutistischen Armee aus Italien ihn zu neuem                         Trotz hätten bestimmen können.</p>
          <p>Noch gestern schwebte ich in banger Besorgniß über das Benehmen Wiens bei der                         Ankunft des Kaisers; ich glaubte Pferdeausspannen, Wagenziehen, Auf den                         Händentragen, Sklavenglücksgeschrei, Fackelzüge, Zufüßewerfen, kurz mein                         Herz empörende Unterwürfigkeit sehen und hören zu müssen; aber nun schäme                         ich mich dieser Besorgniß, denn Wiens Volk benahm sich groß und würdig. Im                         Vollgefühle seiner eigenen Majestät empfing es den Kaiser mit siegreicher                         Miene; auf allen Stirnen leuchtete der Gedanke: &#x201E;Du kommst, weil wir's                         gewollt!&#x201C;</p>
          <p>Um 5 Uhr landete der Kaiser in Nußdorf und fuhr durch die dichten Reihen der                         von überallher, selbst von Brünn und Grätz, zusammengeströmten                         Nationalgarden in den Dom zum heiligen Stephan, um dort einem von dem Hofe                         bestellten Dank-Tedeum beizuwohnen, unterdessen sich das Volk über die                         Motivirung der Feier von Seiten des Hofes die Köpfe zerbrach, weil es nicht                         begreifen wollte, wofür der Hof sich denn eigentlich zu bedanken habe. Das                         Kaiserpaar wurde zwar überall mit Hochs empfangen, aber die Hochs am 28.                         Juli und am 6. August, wodurch die Revolution zum Grundsatz, Deutschland zum                         Vaterland emporgehoben worden, waren doch allmächtige Riesen dagegen. Seit                         dem März und 18. Mai hat Wien aber auch mehr als das Alphabet der Freiheit                         gelernt. Gegen halb acht Uhr trafen in einer ungeheuren Wagenreihe alle                         Deputirten des Reichstags, der Sicherheitsausschuß, Gemeindeausschuß u. s.                         w. im Schlosse zu Schönbrunn ein. Schon früher war der Palatin von Ungarn                         angekommen. Das Volk lagerte bis fast in die Gemächer des Schlosses hinein;                         hemmende Polizei ließ sich nirgendwo blicken. Um 8 Uhr erschienen die                         kaiserlichen Wagen, das Kaiserpaar schien nicht angenehm erregt zu sein; mit                         besorgnißvollem Erstaunen überschaute es die souveräne Menge; es kam mir vor                         als schwebe eine bloße Puppe über dem Geiste dieser Menge. &#x2012; Schmidt, der                         Präsident des Reichstags, der übrigens ohne alle Kleiderförmlichkeit vor den                         Kaiser trat, hielt eine an Inhalt der Antwort auf die Eröffnungsrede des                         Erzherzogs Johann gleiche Ansprache an den Kaiser. &#x2012; Die Beleuchtung war                         nicht so glänzend als ich es vermuthet hatte. Einen unangenehmen Eindruck                         verursachte es übrigens, daß das Haupt der Kamarilla, die Erzherzogin                         Sophie, nebst ihrem Pantoffelgemahl, mit dem Kaiserpaare zugleich in                         demselben Wagen erschienen; man zischte sogar mitunter. Sophie sollte                         nämlich nach dem Programm erst heute eintreffen; doch die Erwägung, daß sie                         dann ohne alle Empfangsfeierlichkeit hier hätte einziehen müssen, mag wohl                         ihren Entschluß umgeändert haben. Daß die Hofhefe ihre Intriguen trotz der                         erzwungenen Rückkehr noch lange nicht aufgeben wird, weil sie dadurch nur                         noch giftiger geworden sein muß, ist natürlich und wird zum Theil schon                         durch ein Plakat dargethan, welches heute in aller Frühe in den Straßen                         angeheftet erschien. Es ist dies nämlich eine Erklärung, welche mit seiner                         Unterschrift der Ban Jellachich in die Agramer Zeitung vom 8. August                         angeblich hatte einrücken lassen. Jellachich sagt darin ungefähr, daß er                         sich, um die Wünsche seiner Kroaten, Illyrier und Serben mit Ungarn und dem                         kaiserlichen Willen in Einklang zu bringen, mit Gefahr seines Lebens zum                         dritten Male in die Hauptstadt der Gesammtmonarchie begeben und, die                         Anwesenheit Johanns benutzend, eine Versöhnung erwartet habe, wodurch die                         ungetrennte Einheit der zur apostolischen Krone (!) gehörenden Länder und                         Völker untereinander und mit der großen Monarchie erhalten würde, daß er                         sich dazu ungeachtet des schmählichen Beschlusses vom 10. Juli (wodurch                         Ungarn ihn zum Reichsfeind erklärt) entschlossen habe. &#x201E;Zur Grundlage,&#x201C;                         fährt er fort, &#x201E;der von Johann übernommenen Vermittelung mußte ich, als von                         ihm selbst bestellter Vertreter der Nation, (?) nach dem Beschlusse des                         letzten Landtags (?) die Vereinigung der Ministerien des Kriegs, der                         Finanzen und der auswärtigen Geschäfte mit der Verwaltung der                         Gesammtmonarchie die volle Wahrung und Gleichberechtigung unserer                         Nationalität und Sprache, sowohl in der inneren Verwaltung als auf dem                         gemeinsamen Reichstag in Ungarn und endlich die Erfüllung der Wünsche und                         Ansprüche der serbischen Nation in Ungarn feststellen, eine Grundlage, von                         welcher abzugehen mir weder meine Ueberzeugung erlaubte, noch der                         ausgesprochene Wille der Nation ein Recht gab. Dieses guten Vorhabens                         ungeachtet, so schließt der serbische Räuberchef, hätten sich der Palatin                         (den er in Agram in Effigie an den Galgen hat aufhängen lassen) und                         Ministerpräsident (Bathyany) dem Reichstag und seiner Partei gegenüber nicht                         in die Lage versetzt, ihm auf diesem letzten Schritt die verlangte                         Gnugthuung zu geben, und müsse es daher der Zukunft anheimgestellt bleiben                         die kroatische Sache zu entscheiden. Italien ist zerschmettert, nun soll es                         mit aller Macht über Ungarn hergehen, und diese Erklärung ist nichts weiter                         als die Kriegserklärung Jellachich's, wodurch alle Schuld auf Ungarn gewälzt                         und die Gemüther Wiens dawider aufgestachelt werden sollen. Mit dieser                         Kriegserklärung steht aber eine ebenfalls in den Straßen angeheftete, von                         morgen an stattfindende freiwillige Werbung für das steierische                         Schützen-Freibataillon um so mehr in offenbarem Zusammenhang, als man damit                         die durch Jellachich's Erklärung in Wien gewonnenen Slaven mit denen in                         Steiermark vereint in der Nähe Wiens und Ungarns bewaffnet aufstellen kann.                         So erklärt sich auch Jellachich's Anwesenheit in Grätz.</p>
          <p>Die Nationalgarde duldete, wie schon bemerkt, bei der Ankunft des Kaisers,                         weder in Wien, noch in Schönbrunn, Polizeiaufstellung. &#x2012; In seinem bösen                         Gewissen träumte man sich indessen allerhand Möglichkeiten, und meinte gar,                         es könne, um mich eines stereotypen Ausdrucks zu bedienen, von einer                         gewissen Partei auf einen Handstreich gegen den Kaiser abgesehen sein. Aus                         diesem Grunde wurden theils öffentlich unter Vorwänden, theils insgeheim,                         Abtheilungen Militär, schwere Kavallerie und Infanterie, nach Schönbrunn                         beordert, und alle Posten sorgfältiger als gewöhnlich, mit Jägern bestellt,                         deren Gesinnung als volksfeindlich bekannt ist. Ferner wurde die versteckte,                         aber dicht beim Schlosse gelegene Reitschule in aller Eile zur Aufnahme von                         Kavallerie und Infanterie eingerichtet.</p>
          <p>Der größere Theil der Kamarilla ist in Innsbruck verblieben, die Operationen                         dürften vorläufig daher schwieriger sein. Daß der Empfang des Kaisers ein                         nicht blos konstitutioneller, sondern ein eines souveränen Volks durchaus                         würdiger gewesen, geht, wenn man ihn recht ansieht, indirekt selbst aus dem                         altösterreichischen Pfaffensalbader der Wiener Zeitung hervor, in welchem                         sie gestehen muß, daß der Reichstag an dem Te Deum keinen Theil genommen,                         sondern sich darauf beschränkt hat, den Kaiser in Schönbrunn zu erwarten,                         weil er ihn aus Innsbruck zurückgefordert hatte.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar079_016" type="jArticle">
          <head><bibl><author>15</author></bibl> Wien, 13. August.</head>
          <p>Wir haben gesiegt, wir, das souveräne Volk von Oesterreich! Das Volk hat in                         seiner Reichstagsdeputation den Kaiser zurückgeführt in seine Residenz, auf                         den Platz, den ihn die Hofpartei so feige verlassen machte. Wir haben                         gesiegt, die Revolution ist anerkannt, ist sanktionirt, und wird nun                         unaufhaltsam ihren Gang fortgehen; die Umgestaltung des Staates durch den                         Reichstag wird vollendet werden, wie bitter auch die Bezwinger Mailand's                         darüber grollen.</p>
          <p>Der Einzug des Kaisers &#x2012; er erfolgte gestern Abend 6 1/2 Uhr &#x2012; war ein wahrer                         Triumphzug des Volkes, das in allen Straßen wogte und seinen reuigen Fürsten                         mit ziemlich lauer Feierlichkeit empfing. Der Kaiser sah sehr blaß aus und                         schien sehr ergriffen, über die Wangen der Kaiserin rollten helle Thränen.                         Ruhiger, stolzer, sicherer blickte die Erzherzogin Sophie über die Menge                         hin, sie scheint den Sieg des Volkes noch gern als ihr Werk betrachtet                         wissen zu wollen. Einige Hofdamen der Suite, namentlich die berüchtigte                         Bibini, empfingen an der Bognergasse die unzweideutigsten Beweise der                         öffentlichen Meinung über sie in gellenden Pfiffen. Nach dem im Dome zu St.                         Stephan abgehaltenen Te Deum eilte der Hof nach Schönbrunn, wohin ihn der                         Reichstag in corpore begleitete.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar079_017" type="jArticle">
          <head>Wien, 7. August.</head>
          <p>Heute hat endlich der Minister Schwarzer bei Gloggnitz den ersten Spatenstich                         zur Gebirgseisenbahn über den Sömmering thun lassen, und soll dies                         großartige Werk, das unter der alten Büreaukratie aus Bedenklichkeiten aller                         Art niemals zu Stande gekommen wäre, nunmehr in raschester Weise gefördert                         werden, denn ohne Vollendung dieser bedeutenden Wegstrecke (mit Umwegen 5                         Meilen) kann der Verkehr der Südbahn, obschon diese eben auf einen                         großartigen Handelsverkehr angewiesen ist, nie seine volle Wichtigkeit                         erlangen, da die Umladungen ein zu lästiges Hinderniß sind.</p>
          <bibl>(Bresl. Z.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Italien.</head>
        <div xml:id="ar079_018" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mailand, 11. August.</head>
          <p>Gestern erst ist Como von den Oestreichern besetzt worden. Sie haben den                         Ticino überschritten und Gravellona besetzt. Sie sollen dabei erklärt haben,                         daß sie nur kämen, um den Sardinerkönig vor jeglichem Attentat, &#x201E;böswilliger                         und stürmischer Neuerer&#x201C; zu beschützen. Natürlich ist ein Dienst des andern                         werth. Für den Verrath an den Lombarden, Venetianern, Modenesen etc.: erhält                         jetzt Karl Albert Schutz gegen <ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref>                </p>
        </div>
      </div>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <div xml:id="ar079_019" type="jArticle">
          <p><ref type="link_fsg">[Fortsetzung]</ref> ist wahrhaftig nicht verlegen um                         irgend einen denkwürdigen Gegenstand. Für alle möglichen Feierlichkeiten ist                         man vorbereitet. Wenigstens zwei oder drei Mal im Jahre läutet man zur Feier                         irgend eines Festes mit allen Glocken und mit allen Römergläsern; wenigstens                         zwei oder drei Mal schießt man aus Kanonen und Böllern und läßt Raketen                         aufsteigen und steckt die Giebel der Häuser voll Fahnen und schmückt die                         Thüren mit Eichenlaub und die eigenen Rücken mit Sonntagsröcken; wenigstens                         zwei oder drei Mal öffnet man die Kirchen, damit alle Welt die lieblichen                         Heiligenbilder sehe und läßt die Wirthshäuser wagenweit offen stehen, damit                         jeder Fremde sich davon überzeuge, wie die Kölner so fromme und so lustige                         Leute sind; wenigstens zwei oder drei Mal läßt man die Lokalgrößen ihre                         wundervollsten Reden halten, die Mädchen und Frauen ihre schönsten Kleider                         spazieren führen, alle Stadtmusikanten zu irgend einem stillen                         Gartenvergnügen ihre Waldhörner blasen und zwei oder drei Mal im Jahre läßt                         man den alten Gürzenich bis in seine basaltenen Grundfesten zittern von dem                         Tanz oder dem Gelage seiner heitersten Bürger. So war es bisher und so wird                         es in Zukunft sein; der Feste wird es geben in Cöln, so lange Groß-Martin                         und der Baienthurm in den Rhein schauen und so lange über dem Rhein das alte                         Banner weht mit den 3 Kronen und den 11 Funken und den Farben roth und weiß,                         die gewissermaßen das Sinnbild des vielen rothen und weißen Weines sind, der                         in Köln getrunken wird.</p>
          <p>So mit Erinnerungen spielend und zitternd vor Nässe und süßer Erwartung                         mochte ich eine halbe Stunde im furchtbarsten Gedränge gestanden haben, da                         entstand vor der Thüre des Domes eine unruhige Bewegung; die Mäuler                         flüsterten, die Hälse reckten sich, die Regenschirme wurden geschlossen und                         Federbüsche und lange Schnurrbärte und kriegerische Figuren nickten in den                         Domhof hinaus.</p>
          <p>Voran der Erzherzog Reichsverweser und der König von Preußen. Der                         Reichsverweser ist ein kleiner, alter Mann mit gutmüthigem Gesichte und mit                         großem fahlen Schädel. In der That, dieser ernste Schädel hängt über dem                         freundlichen Antlitz wie Gletscher über einem friedlichen Alpenthale. Der                         alte Herr nahm sich ganz liebenswürdig in dem grauen Soldatenmäntelchen aus;                         nach der frommen Hitze des Domes schien es ihn in der feuchten Außenwelt zu                         frösteln; er hielt die Krämpe des Mantels fest an einander und trippelte                         vorsichtig über die glatten Steine. Wenn ich nicht den tiefsten Respekt vor                         unserm Reichsverweser hätte, so glaube ich, daß mir das Lachen näher gewesen                         wäre, als das Weinen. Es ist nämlich ein Fehler meiner Einbildungskraft, daß                         ich mir einen Kaiser, oder einen Reichsverweser, noch immer wenigstens 7 Fuß                         hoch denke, mit furchtbaren Lenden, breiter Brust, schrecklichem Barte &#x2012; mit                         einem Worte, ein Kaiser mußte meiner Meinung nach ein Eisenfresser sein, ein                         Mann, der bei jedem Ritt ein oder zwei Hengste zu Schanden reitet, der die                         Türken lebendig frißt und allzeit Mehrer des Reiches mit einem Säbel über                         das Pflaster rasselt, bei dem einem alle Schrecken des jüngsten Gerichts                         einfallen. Wie freute ich mich daher, als ich das friedliche Antlitz des                         alten Johann erblickte. Es wurde mir ganz familiär zu Muthe, ich würde den                         Hut vom Kopf gerissen und ihn bewillkommend geschwenkt haben, wenn nicht                         meine Hände in den Taschen gesessen hätten und dergestalt von meinen                         schaulustigen Nachbarn zusammengepreßt worden wären, daß nur eine                         Herzensregung nicht zu den Unmöglichkeiten gehörte und an ein Schwingen des                         Hutes vollends gar nicht zu denken war. Genug, der alte Erzherzog                         Reichsverweser hat mir ausnehmend gut gefallen; was mich betrifft, so habe                         ich mir fest vorgenommen ihn nie zu kränken, weder durch Wort noch durch                         Schrift; und was ihn angeht, so erwarte ich, daß Herr Johann ebenfalls                         Mitleid mit mir haben und mich nie köpfen lassen wird. Se. Majestät den                         König von Preußen kannte ich schon von früher. Er ist noch immer derselbe,                         wohlaussehende Mann, mit den jugendlich rothen Wangen und dem pfiffigen                         Lächeln. Manche meiner Nachbarn behaupteten freilich, er sei etwas magerer                         geworden, man sähe Spuren der Sorge und der Betrübniß in seinen Zügen und                         sein Auge strahle nicht mehr so volksvertrauend wie früher.</p>
          <p>Ich muß gestehen, ich halte diese Ansicht für grundfalsch. Ich habe noch nie                         eine so heitere Majestät gesehen &#x2012; und ist nicht alle Ursache dazu                         vorhanden? geht nicht Alles nach Wunsch? ist nicht Alles wieder ruhig und                         kommt nicht Alles Herrn Hansemann auf die Kappe, wenn wieder einmal ein                         unhöflicher Krawall losbrechen sollte? Aus voller Kehle schrie ich daher:                         &#x201E;Es lebe der König!&#x201C; und: &#x201E;Es lebe der Erzherzog Reichsverweser!&#x201C; und ich                         mäßigte erst meinen Jubel als einige alte Generäle mit grausenerregenden                         Gesichtern den beiden Fürsten auf dem Fuße folgten und mich mit so komischen                         Augen von oben bis unten betrachteten, als merkten sie trotz meiner loyalen                         Jubelausbrüche einigen Unrath und als wollten sie sagen: &#x201E;Kerl, du bist doch                         ein Kryptorepublikaner und der Teufel soll dich holen, Kanaille!&#x201C; &#x2012; Da saßen                         die Fürsten in der Tiefe des schützenden Wagens und hinter ihnen her wogte                         das Volk, lange Gymnasiasten und duftende Hofräthe, Flegel vom Lande und                         gebildete Städter, Soldaten und Handwerker, Gemüseweiber und Taschendiebe,                         und in dem steinernen Laubgewinde des Domes fingen die Glocken an zu brummen                         und zu summen, gleich riesigen Käfern in den Zweigen einer Linde und unter                         Lachen und Fluchen, unter Boxen, Beten, Grunzen und Hurrahrufen stürzte der                         Strom der Menge in die engen Gassen hinunter, daß man seinen besten Feinden                         auf die Hühneraugen trat und an den Wänden der Häuser hinauf zu fliegen                         meinte vor lauter Luft und Begeisterung.</p>
          <p>
            <ref type="link">(Fortsetzung folgt.)</ref>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="ar079_020" type="jArticle">
          <head>Der Ballon des Herrn Coxwell.</head>
          <p>Der bekannte englische Luftschiffer Herr Coxwell ist bereits 2 Mal von Köln                         aufgestiegen. Das erste Mal, am vorigen Sonntag, erhob sich der Ballon in                         östlicher Richtung und senkte sich nach einer Fahrt von 3/4 Stunden bei                         Neu-Hohenrath, Bürgerm. Wahlscheidt, in einer Entfernung von 7 Stunden.                         Gestern, am Mittwoch, beim herrlichsten Wetter, trieb der Ballon in                         nordwestlicher Richtung und fiel nach einer Fahrt von 1 Stunde, in einer                         Entfernung von 5 1/2 Stunden bei Evinghoven, Kreis Grevenbroich. Jedesmal                         wurde Herr Coxwell von mehreren Freunden begleitet. Der Coxwell'sche Ballon                         ist von höherer Elegance als der Green'sche und vielleicht der größeste der                         existirt.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0398/0002] [Deutschland] die Voss. Ztg. erzählt, „Männer mit rothen Federn an den Hüten“ Absichten gegen die preußische Fahne gehabt haben, was eben so merkwürdig ist, wie die zufällige Anwesenheit einer Schwadron Uhlanen bei der Fahne. ‒ Aus Königsberg schreibt man folgenden Vorfall: Vorgestern fiel ein 16 jähriger Junge zwei Soldaten auf der Straße an, brachte dem einen eine lebensgefährliche und dem andern eine leichte Wunde mit einem Taschenmesser bei. Wie man hört ist ein im Preußenverein zwischen diesen Soldaten und dem Jungen vorgefallener Streit die Ursache zu der Verübung des Mordanfalles gewesen. Er soll als er mit dem Messer nach jenen Leuten stach, die Worte ausgestoßen haben: „ich werde Euch lehren deutsch und nicht preußisch gesinnt zu sein.“ Aus dem Großherzogthum Posen. Der Militär- und Polizeidespotismus, durch welchen unser unglückliches Land so lange auf eine unerhörte Weise geknechtet wurde, hat nun ziemlich seine Endschaft erreicht, hiermit ist jedoch noch keine Beruhigung in die Gemüther gedrungen, denn wenn man früher jeden Augenblick gewärtig sein mußte, von Soldaten gemißhandelt, oder in schmutzigen Polizeiarresten wochenlang gefangen gehalten zu werden, so drohen jetzt unaufhörlich gerichtliche Untersuchungen und Verhaftungen. Das ganze Material schamloser und boshafter Denunciationen ist nämlich nunmehr den Gerichtsbehörden übergeben worden, und diese entwickeln in Verfolgung der Kompromittirten einen Eifer, welcher einer bessern Sache würdig wäre, und welcher sich selbst durch wohlmeinende, von Oben herabkommende Andeutungen einer bald zu erwartenden allgemeinen Amnestie, und durch den dort ausgesprochenen Wunsch, nur mild und versöhnend einzuwirken, nicht bändigen läßt. Wie kann es auch anders sein? Die Gerichtspersonen, welchen unsere Sensenmänner so viel Angst und Schreck bereiteten, können doch unmöglich diese schöne Gelegenheit zu einer eklatanten Satisfaktion vorübergehen lassen, und wenn sich auch Viele selbst sagen müssen, daß ihre Furcht eine übertriebene, und eben nur das Resultat gränzenloser Furchtsamkeit war, so sind dieselben doch nicht geneigt, dies einzugestehen, sie suchen vielmehr ihre Beschämung darüber in einem recht rigorösen Auftreten zu ersticken. ‒ Geschwornengerichte für politische Vergehungen sind schon längst und wiederholt versprochen, aber noch nicht in's Leben getreten, und so seufzen unsere Angeschuldigten nicht nur unter dem inquisitorischen Prinzipe eines allgemein repobirten Verfahrens, sondern sie stehen auch Richtern gegenüber, welchen mindestens jede Unbefangenheit abgeht. (A. OD. Z.)Das nämliche Blatt enthält über die „Reaktion in Oberschlesien“ Folgendes: Wie dies kürzlich zu Herford in Westphalen geschehen, so hat auch das Kreisblatt von Polnisch-Wartenberg in Schlesien, das gewöhnliche Organ des dasigen landräthlichen Amtes, die Verbreitung derjenigen Gesinnungen sich angelegen sein lassen, welche in der Neuen Preußischen Zeitung vertreten werden. In einer der letzten Nummern gibt das Kreisblatt einen Aufsatz aus der genannten Zeitung, worin die Regierung aufgefordert wird, die Nationalversammlung nach Hause zu schicken, und worin man gleichzeitig dem Volke weiß machen will, der König sei nicht frei gewesen, als er im März das Versprechen freierer Institutionen gegeben habe. Unter diesem Aufsatze steht: auf höhere Veranlassung abgedruckt. Der Herr Minister des Innern hat hiervon Kenntniß genommen, und wird dem Verleger des P.-Wartenberger Kreisblattes Gelegenheit geben, sich darüber auszusprechen, von wem diese höhere Veranlassung ausgegangen ist. Hamburg, 14. Aug. Die auf Verfügung des Senats zum Zwecke einzuleitender Untersuchung vorläufig verhafteten Mitglieder des in der Tonhalle am 7. d. gewählten „provisorischen Comite's“ sind nach stattgehabter Vernehmung, gegen gestellte Bürgschaft und von ihnen geleisteten Eid, sich zu dem ferneren Verfahren jeder Zeit stellen und sich aller aufrührerischen Bestrebungen, sei es durch Rede, Schrift oder That, enthalten zu wollen, ihrer Haft wieder entlassen. (Börs.-H.) Apenrade, 14. Aug. Die noch bei der dänischen Armee in Jütland befindlichen zwei schleswig'schen Bataillone sind, nach Aussage eines von unseren Patrouillen gefangen genommenen dänischen Jäger-Unteroffiziers, in offene Rebellion ausgebrochen, so daß man sie hat auflösen und entwaffnet nach Fühnen senden müssen. Ueberhaupt soll, außer bei einigen Freikorps, den Husaren und den Jägern, der Geist ein sehr schlechter bei der dänischen Armee sein, und die Muthlosigkeit immer mehr einreißen. Gar die Nachricht, daß nun noch 40,000 frischer Soldaten einrücken, soll viel Schrecken verursacht haben. Daher sind, außer den genannten Abtheilungen, die übrigen dänischen Truppen zu Patrouillen und Streifzügen gar nicht mehr zu gebrauchen. ‒ Heute rückte wieder hannover'sche Infanterie, die bis dahin in Rendsburg gelegen, hier durch der nördlichen Gränze zu. (H. B.-H.) Flensburg, 13. Aug. Die Blätter erzählen in diesen Tagen von dem dänischen Ueberfall eines Detachements preußischer Cuirassiere in Steppinge. Aus den Erzählungen ersehen wir wieder, in welcher schwächlichen und entmuthigenden Weise der Krieg von deutscher Seite und wie herausfordernd doch wenig ehrenvoll von dänischer Seite geführt wird. Das dänische Heer aus Schleswig fliehend, nie zum entscheidenden Kampfe Stich haltend, verbirgt sich hinter der Königsau. Die Königsau zu überschreiten, verbietet eine blöde Politik dem deutschen General. Ja es heißt, daß er seinen Soldaten bei strenger kriegsrechtlicher Strafe hat verbieten müssen, auch nur über die Gränze hinüber zu schießen, geschweige den angreifenden Feind zu verfolgen. Die deutschen Soldaten müssen sich von den dänischen Kugeln hereinschleichender Horden hinstrecken lassen, aber hinter seiner Gränze ist der Däne, des Deutschen ehrlosester Feind, für ihn unverwundbar. Wo gibt es ein zweites Volk dieser Erde, welches solche Schmach ertrug? (S. H. Z.) Rendsburg, 14. August. Gestern Mittag ist das weimarsche Bataillon reichlich 1000 Mann stark, gestern Abend um Mitternacht das Frankfurter Bataillon, wie es heißt 700 Mann stark, hier eingezogen. Diesen Morgen sind bereits beide weiter nach Norden marschirt. Ob sie Gelegenheit haben werden, sich Ruhm zu erwerben, scheint mehr als zweifelhaft, da allem Anschein nach die Waffenstillstands- und Friedensunterhandlungen im vollen Gange sind. Man bringt die Anwesenheit des zum Unterstaatssekretär im Reichsministerium der auswärtigen Angelegenheiten ernannten Hrn. Max Gagern hierselbst mit letzterem Zweck in Verbindung. Doch geht derselbe erst in einigen Tagen, wie man sagt, nach dem Hauptquartier. Morgen wird die ganze provisorische Regierung sich nach Kiel begeben, um bei Eröffnung der konstituirenden Versammlung zugegen zu sein. (S. H. Z.) Stralsund, 13. Aug. Diesen Mittag traf der Generalmajor Below von Berlin hieselbst ein und reiste per Dampfschiff nach Schweden weiter. Derselbe besitzt die Vollmacht des Königs von Preußen behufs Abschlusses der Verhandlungen mit Dänemark und machte kein Hehl daraus, daß die größte Hoffnung auf den Erfolg seiner Mission vorhanden und eine unverzügliche Beilegung der Streitfrage zu erwarten sei. (H. B.-H.) 61 Wien, 13. Aug. Der Kaiser ist da, der Triumph der Demokratie ist vollständig. Bedenken Sie, der absoluteste Monarch der Erde hat sich zum dritten Male dem fordernden Willen seiner Völker unterworfen; er hat es in einem Augenblicke gethan, wo die Siegesbotschaften seiner absolutistischen Armee aus Italien ihn zu neuem Trotz hätten bestimmen können. Noch gestern schwebte ich in banger Besorgniß über das Benehmen Wiens bei der Ankunft des Kaisers; ich glaubte Pferdeausspannen, Wagenziehen, Auf den Händentragen, Sklavenglücksgeschrei, Fackelzüge, Zufüßewerfen, kurz mein Herz empörende Unterwürfigkeit sehen und hören zu müssen; aber nun schäme ich mich dieser Besorgniß, denn Wiens Volk benahm sich groß und würdig. Im Vollgefühle seiner eigenen Majestät empfing es den Kaiser mit siegreicher Miene; auf allen Stirnen leuchtete der Gedanke: „Du kommst, weil wir's gewollt!“ Um 5 Uhr landete der Kaiser in Nußdorf und fuhr durch die dichten Reihen der von überallher, selbst von Brünn und Grätz, zusammengeströmten Nationalgarden in den Dom zum heiligen Stephan, um dort einem von dem Hofe bestellten Dank-Tedeum beizuwohnen, unterdessen sich das Volk über die Motivirung der Feier von Seiten des Hofes die Köpfe zerbrach, weil es nicht begreifen wollte, wofür der Hof sich denn eigentlich zu bedanken habe. Das Kaiserpaar wurde zwar überall mit Hochs empfangen, aber die Hochs am 28. Juli und am 6. August, wodurch die Revolution zum Grundsatz, Deutschland zum Vaterland emporgehoben worden, waren doch allmächtige Riesen dagegen. Seit dem März und 18. Mai hat Wien aber auch mehr als das Alphabet der Freiheit gelernt. Gegen halb acht Uhr trafen in einer ungeheuren Wagenreihe alle Deputirten des Reichstags, der Sicherheitsausschuß, Gemeindeausschuß u. s. w. im Schlosse zu Schönbrunn ein. Schon früher war der Palatin von Ungarn angekommen. Das Volk lagerte bis fast in die Gemächer des Schlosses hinein; hemmende Polizei ließ sich nirgendwo blicken. Um 8 Uhr erschienen die kaiserlichen Wagen, das Kaiserpaar schien nicht angenehm erregt zu sein; mit besorgnißvollem Erstaunen überschaute es die souveräne Menge; es kam mir vor als schwebe eine bloße Puppe über dem Geiste dieser Menge. ‒ Schmidt, der Präsident des Reichstags, der übrigens ohne alle Kleiderförmlichkeit vor den Kaiser trat, hielt eine an Inhalt der Antwort auf die Eröffnungsrede des Erzherzogs Johann gleiche Ansprache an den Kaiser. ‒ Die Beleuchtung war nicht so glänzend als ich es vermuthet hatte. Einen unangenehmen Eindruck verursachte es übrigens, daß das Haupt der Kamarilla, die Erzherzogin Sophie, nebst ihrem Pantoffelgemahl, mit dem Kaiserpaare zugleich in demselben Wagen erschienen; man zischte sogar mitunter. Sophie sollte nämlich nach dem Programm erst heute eintreffen; doch die Erwägung, daß sie dann ohne alle Empfangsfeierlichkeit hier hätte einziehen müssen, mag wohl ihren Entschluß umgeändert haben. Daß die Hofhefe ihre Intriguen trotz der erzwungenen Rückkehr noch lange nicht aufgeben wird, weil sie dadurch nur noch giftiger geworden sein muß, ist natürlich und wird zum Theil schon durch ein Plakat dargethan, welches heute in aller Frühe in den Straßen angeheftet erschien. Es ist dies nämlich eine Erklärung, welche mit seiner Unterschrift der Ban Jellachich in die Agramer Zeitung vom 8. August angeblich hatte einrücken lassen. Jellachich sagt darin ungefähr, daß er sich, um die Wünsche seiner Kroaten, Illyrier und Serben mit Ungarn und dem kaiserlichen Willen in Einklang zu bringen, mit Gefahr seines Lebens zum dritten Male in die Hauptstadt der Gesammtmonarchie begeben und, die Anwesenheit Johanns benutzend, eine Versöhnung erwartet habe, wodurch die ungetrennte Einheit der zur apostolischen Krone (!) gehörenden Länder und Völker untereinander und mit der großen Monarchie erhalten würde, daß er sich dazu ungeachtet des schmählichen Beschlusses vom 10. Juli (wodurch Ungarn ihn zum Reichsfeind erklärt) entschlossen habe. „Zur Grundlage,“ fährt er fort, „der von Johann übernommenen Vermittelung mußte ich, als von ihm selbst bestellter Vertreter der Nation, (?) nach dem Beschlusse des letzten Landtags (?) die Vereinigung der Ministerien des Kriegs, der Finanzen und der auswärtigen Geschäfte mit der Verwaltung der Gesammtmonarchie die volle Wahrung und Gleichberechtigung unserer Nationalität und Sprache, sowohl in der inneren Verwaltung als auf dem gemeinsamen Reichstag in Ungarn und endlich die Erfüllung der Wünsche und Ansprüche der serbischen Nation in Ungarn feststellen, eine Grundlage, von welcher abzugehen mir weder meine Ueberzeugung erlaubte, noch der ausgesprochene Wille der Nation ein Recht gab. Dieses guten Vorhabens ungeachtet, so schließt der serbische Räuberchef, hätten sich der Palatin (den er in Agram in Effigie an den Galgen hat aufhängen lassen) und Ministerpräsident (Bathyany) dem Reichstag und seiner Partei gegenüber nicht in die Lage versetzt, ihm auf diesem letzten Schritt die verlangte Gnugthuung zu geben, und müsse es daher der Zukunft anheimgestellt bleiben die kroatische Sache zu entscheiden. Italien ist zerschmettert, nun soll es mit aller Macht über Ungarn hergehen, und diese Erklärung ist nichts weiter als die Kriegserklärung Jellachich's, wodurch alle Schuld auf Ungarn gewälzt und die Gemüther Wiens dawider aufgestachelt werden sollen. Mit dieser Kriegserklärung steht aber eine ebenfalls in den Straßen angeheftete, von morgen an stattfindende freiwillige Werbung für das steierische Schützen-Freibataillon um so mehr in offenbarem Zusammenhang, als man damit die durch Jellachich's Erklärung in Wien gewonnenen Slaven mit denen in Steiermark vereint in der Nähe Wiens und Ungarns bewaffnet aufstellen kann. So erklärt sich auch Jellachich's Anwesenheit in Grätz. Die Nationalgarde duldete, wie schon bemerkt, bei der Ankunft des Kaisers, weder in Wien, noch in Schönbrunn, Polizeiaufstellung. ‒ In seinem bösen Gewissen träumte man sich indessen allerhand Möglichkeiten, und meinte gar, es könne, um mich eines stereotypen Ausdrucks zu bedienen, von einer gewissen Partei auf einen Handstreich gegen den Kaiser abgesehen sein. Aus diesem Grunde wurden theils öffentlich unter Vorwänden, theils insgeheim, Abtheilungen Militär, schwere Kavallerie und Infanterie, nach Schönbrunn beordert, und alle Posten sorgfältiger als gewöhnlich, mit Jägern bestellt, deren Gesinnung als volksfeindlich bekannt ist. Ferner wurde die versteckte, aber dicht beim Schlosse gelegene Reitschule in aller Eile zur Aufnahme von Kavallerie und Infanterie eingerichtet. Der größere Theil der Kamarilla ist in Innsbruck verblieben, die Operationen dürften vorläufig daher schwieriger sein. Daß der Empfang des Kaisers ein nicht blos konstitutioneller, sondern ein eines souveränen Volks durchaus würdiger gewesen, geht, wenn man ihn recht ansieht, indirekt selbst aus dem altösterreichischen Pfaffensalbader der Wiener Zeitung hervor, in welchem sie gestehen muß, daß der Reichstag an dem Te Deum keinen Theil genommen, sondern sich darauf beschränkt hat, den Kaiser in Schönbrunn zu erwarten, weil er ihn aus Innsbruck zurückgefordert hatte. 15 Wien, 13. August. Wir haben gesiegt, wir, das souveräne Volk von Oesterreich! Das Volk hat in seiner Reichstagsdeputation den Kaiser zurückgeführt in seine Residenz, auf den Platz, den ihn die Hofpartei so feige verlassen machte. Wir haben gesiegt, die Revolution ist anerkannt, ist sanktionirt, und wird nun unaufhaltsam ihren Gang fortgehen; die Umgestaltung des Staates durch den Reichstag wird vollendet werden, wie bitter auch die Bezwinger Mailand's darüber grollen. Der Einzug des Kaisers ‒ er erfolgte gestern Abend 6 1/2 Uhr ‒ war ein wahrer Triumphzug des Volkes, das in allen Straßen wogte und seinen reuigen Fürsten mit ziemlich lauer Feierlichkeit empfing. Der Kaiser sah sehr blaß aus und schien sehr ergriffen, über die Wangen der Kaiserin rollten helle Thränen. Ruhiger, stolzer, sicherer blickte die Erzherzogin Sophie über die Menge hin, sie scheint den Sieg des Volkes noch gern als ihr Werk betrachtet wissen zu wollen. Einige Hofdamen der Suite, namentlich die berüchtigte Bibini, empfingen an der Bognergasse die unzweideutigsten Beweise der öffentlichen Meinung über sie in gellenden Pfiffen. Nach dem im Dome zu St. Stephan abgehaltenen Te Deum eilte der Hof nach Schönbrunn, wohin ihn der Reichstag in corpore begleitete. Wien, 7. August. Heute hat endlich der Minister Schwarzer bei Gloggnitz den ersten Spatenstich zur Gebirgseisenbahn über den Sömmering thun lassen, und soll dies großartige Werk, das unter der alten Büreaukratie aus Bedenklichkeiten aller Art niemals zu Stande gekommen wäre, nunmehr in raschester Weise gefördert werden, denn ohne Vollendung dieser bedeutenden Wegstrecke (mit Umwegen 5 Meilen) kann der Verkehr der Südbahn, obschon diese eben auf einen großartigen Handelsverkehr angewiesen ist, nie seine volle Wichtigkeit erlangen, da die Umladungen ein zu lästiges Hinderniß sind. (Bresl. Z.) Italien. * Mailand, 11. August. Gestern erst ist Como von den Oestreichern besetzt worden. Sie haben den Ticino überschritten und Gravellona besetzt. Sie sollen dabei erklärt haben, daß sie nur kämen, um den Sardinerkönig vor jeglichem Attentat, „böswilliger und stürmischer Neuerer“ zu beschützen. Natürlich ist ein Dienst des andern werth. Für den Verrath an den Lombarden, Venetianern, Modenesen etc.: erhält jetzt Karl Albert Schutz gegen [Fortsetzung] [Fortsetzung] ist wahrhaftig nicht verlegen um irgend einen denkwürdigen Gegenstand. Für alle möglichen Feierlichkeiten ist man vorbereitet. Wenigstens zwei oder drei Mal im Jahre läutet man zur Feier irgend eines Festes mit allen Glocken und mit allen Römergläsern; wenigstens zwei oder drei Mal schießt man aus Kanonen und Böllern und läßt Raketen aufsteigen und steckt die Giebel der Häuser voll Fahnen und schmückt die Thüren mit Eichenlaub und die eigenen Rücken mit Sonntagsröcken; wenigstens zwei oder drei Mal öffnet man die Kirchen, damit alle Welt die lieblichen Heiligenbilder sehe und läßt die Wirthshäuser wagenweit offen stehen, damit jeder Fremde sich davon überzeuge, wie die Kölner so fromme und so lustige Leute sind; wenigstens zwei oder drei Mal läßt man die Lokalgrößen ihre wundervollsten Reden halten, die Mädchen und Frauen ihre schönsten Kleider spazieren führen, alle Stadtmusikanten zu irgend einem stillen Gartenvergnügen ihre Waldhörner blasen und zwei oder drei Mal im Jahre läßt man den alten Gürzenich bis in seine basaltenen Grundfesten zittern von dem Tanz oder dem Gelage seiner heitersten Bürger. So war es bisher und so wird es in Zukunft sein; der Feste wird es geben in Cöln, so lange Groß-Martin und der Baienthurm in den Rhein schauen und so lange über dem Rhein das alte Banner weht mit den 3 Kronen und den 11 Funken und den Farben roth und weiß, die gewissermaßen das Sinnbild des vielen rothen und weißen Weines sind, der in Köln getrunken wird. So mit Erinnerungen spielend und zitternd vor Nässe und süßer Erwartung mochte ich eine halbe Stunde im furchtbarsten Gedränge gestanden haben, da entstand vor der Thüre des Domes eine unruhige Bewegung; die Mäuler flüsterten, die Hälse reckten sich, die Regenschirme wurden geschlossen und Federbüsche und lange Schnurrbärte und kriegerische Figuren nickten in den Domhof hinaus. Voran der Erzherzog Reichsverweser und der König von Preußen. Der Reichsverweser ist ein kleiner, alter Mann mit gutmüthigem Gesichte und mit großem fahlen Schädel. In der That, dieser ernste Schädel hängt über dem freundlichen Antlitz wie Gletscher über einem friedlichen Alpenthale. Der alte Herr nahm sich ganz liebenswürdig in dem grauen Soldatenmäntelchen aus; nach der frommen Hitze des Domes schien es ihn in der feuchten Außenwelt zu frösteln; er hielt die Krämpe des Mantels fest an einander und trippelte vorsichtig über die glatten Steine. Wenn ich nicht den tiefsten Respekt vor unserm Reichsverweser hätte, so glaube ich, daß mir das Lachen näher gewesen wäre, als das Weinen. Es ist nämlich ein Fehler meiner Einbildungskraft, daß ich mir einen Kaiser, oder einen Reichsverweser, noch immer wenigstens 7 Fuß hoch denke, mit furchtbaren Lenden, breiter Brust, schrecklichem Barte ‒ mit einem Worte, ein Kaiser mußte meiner Meinung nach ein Eisenfresser sein, ein Mann, der bei jedem Ritt ein oder zwei Hengste zu Schanden reitet, der die Türken lebendig frißt und allzeit Mehrer des Reiches mit einem Säbel über das Pflaster rasselt, bei dem einem alle Schrecken des jüngsten Gerichts einfallen. Wie freute ich mich daher, als ich das friedliche Antlitz des alten Johann erblickte. Es wurde mir ganz familiär zu Muthe, ich würde den Hut vom Kopf gerissen und ihn bewillkommend geschwenkt haben, wenn nicht meine Hände in den Taschen gesessen hätten und dergestalt von meinen schaulustigen Nachbarn zusammengepreßt worden wären, daß nur eine Herzensregung nicht zu den Unmöglichkeiten gehörte und an ein Schwingen des Hutes vollends gar nicht zu denken war. Genug, der alte Erzherzog Reichsverweser hat mir ausnehmend gut gefallen; was mich betrifft, so habe ich mir fest vorgenommen ihn nie zu kränken, weder durch Wort noch durch Schrift; und was ihn angeht, so erwarte ich, daß Herr Johann ebenfalls Mitleid mit mir haben und mich nie köpfen lassen wird. Se. Majestät den König von Preußen kannte ich schon von früher. Er ist noch immer derselbe, wohlaussehende Mann, mit den jugendlich rothen Wangen und dem pfiffigen Lächeln. Manche meiner Nachbarn behaupteten freilich, er sei etwas magerer geworden, man sähe Spuren der Sorge und der Betrübniß in seinen Zügen und sein Auge strahle nicht mehr so volksvertrauend wie früher. Ich muß gestehen, ich halte diese Ansicht für grundfalsch. Ich habe noch nie eine so heitere Majestät gesehen ‒ und ist nicht alle Ursache dazu vorhanden? geht nicht Alles nach Wunsch? ist nicht Alles wieder ruhig und kommt nicht Alles Herrn Hansemann auf die Kappe, wenn wieder einmal ein unhöflicher Krawall losbrechen sollte? Aus voller Kehle schrie ich daher: „Es lebe der König!“ und: „Es lebe der Erzherzog Reichsverweser!“ und ich mäßigte erst meinen Jubel als einige alte Generäle mit grausenerregenden Gesichtern den beiden Fürsten auf dem Fuße folgten und mich mit so komischen Augen von oben bis unten betrachteten, als merkten sie trotz meiner loyalen Jubelausbrüche einigen Unrath und als wollten sie sagen: „Kerl, du bist doch ein Kryptorepublikaner und der Teufel soll dich holen, Kanaille!“ ‒ Da saßen die Fürsten in der Tiefe des schützenden Wagens und hinter ihnen her wogte das Volk, lange Gymnasiasten und duftende Hofräthe, Flegel vom Lande und gebildete Städter, Soldaten und Handwerker, Gemüseweiber und Taschendiebe, und in dem steinernen Laubgewinde des Domes fingen die Glocken an zu brummen und zu summen, gleich riesigen Käfern in den Zweigen einer Linde und unter Lachen und Fluchen, unter Boxen, Beten, Grunzen und Hurrahrufen stürzte der Strom der Menge in die engen Gassen hinunter, daß man seinen besten Feinden auf die Hühneraugen trat und an den Wänden der Häuser hinauf zu fliegen meinte vor lauter Luft und Begeisterung. (Fortsetzung folgt.) Der Ballon des Herrn Coxwell. Der bekannte englische Luftschiffer Herr Coxwell ist bereits 2 Mal von Köln aufgestiegen. Das erste Mal, am vorigen Sonntag, erhob sich der Ballon in östlicher Richtung und senkte sich nach einer Fahrt von 3/4 Stunden bei Neu-Hohenrath, Bürgerm. Wahlscheidt, in einer Entfernung von 7 Stunden. Gestern, am Mittwoch, beim herrlichsten Wetter, trieb der Ballon in nordwestlicher Richtung und fiel nach einer Fahrt von 1 Stunde, in einer Entfernung von 5 1/2 Stunden bei Evinghoven, Kreis Grevenbroich. Jedesmal wurde Herr Coxwell von mehreren Freunden begleitet. Der Coxwell'sche Ballon ist von höherer Elegance als der Green'sche und vielleicht der größeste der existirt.

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 79. Köln, 18. August 1848, S. 0398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz079_1848/2>, abgerufen am 30.04.2024.