Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.geneiget zu allerhand weldlicher Plaisir/ fleischlichen Wollüsten/ vocal und in strumental Music, Gesänge und allerhand ritterlichen Übungen. Das Doppelen mit Würffeln und Charten wird von etlichen unter ihnen so sehr beliebet/ daß sie offtmals dadurch ihre Güter und Reichthumen verthun/ und in die eußerste Armuht gerahten; Diese Handthierung schleiffet nach sich eine grundlosen Pfuhl von Unzucht/ Fluchen und Schweren. Die Frantzosen/ da sie etwa irritirt oder verunglimpfet werden/ sollen sich [Abbildung]nicht/ wie die Spanier und Italianer/ ins geheim und auff verrähterische Weise suchen zu rächen; Sondern wollen lieber den Streit mit einen Duel oder Gefecht außführen und schliessen. Diese Weise ihr zugefügtes Unrecht zu rächen ist so gemein worden/ daß offtermahls umb eines geringen Wortes und Mißverstandes willen die Rappieren auß der Scheide fahren/ und nicht vor den Todt des einen oder des andern wieder eingestochen werden; weswegen der Königein gar scharffes und hochnöhtiges Edict außgegeben/ dadurch allen geneiget zu allerhand weldlicher Plaisir/ fleischlichen Wollüsten/ vocal und in strumental Music, Gesänge und allerhand ritterlichen Übungen. Das Doppelen mit Würffeln und Charten wird von etlichen unter ihnen so sehr beliebet/ daß sie offtmals dadurch ihre Güter und Reichthumen verthun/ und in die eußerste Armuht gerahten; Diese Handthierung schleiffet nach sich eine grundlosen Pfuhl von Unzucht/ Fluchen und Schweren. Die Frantzosen/ da sie etwa irritirt oder verunglimpfet werden/ sollen sich [Abbildung]nicht/ wie die Spanier und Italianer/ ins geheim und auff verrähterische Weise suchen zu rächen; Sondern wollen lieber den Streit mit einen Duel oder Gefecht außführen und schliessen. Diese Weise ihr zugefügtes Unrecht zu rächen ist so gemein worden/ daß offtermahls umb eines geringen Wortes und Mißverstandes willen die Rappieren auß der Scheide fahren/ und nicht vor den Todt des einen oder des andern wieder eingestochen werden; weswegen der Königein gar scharffes und hochnöhtiges Edict außgegeben/ dadurch allen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0089" n="77"/> geneiget zu allerhand weldlicher Plaisir/ fleischlichen Wollüsten/ vocal und in strumental Music, Gesänge und allerhand ritterlichen Übungen.</p> <p>Das Doppelen mit Würffeln und Charten wird von etlichen unter ihnen so sehr beliebet/ daß sie offtmals dadurch ihre Güter und Reichthumen verthun/ und in die eußerste Armuht gerahten; Diese Handthierung schleiffet nach sich eine grundlosen Pfuhl von Unzucht/ Fluchen und Schweren.</p> <p>Die Frantzosen/ da sie etwa irritirt oder verunglimpfet werden/ sollen sich</p> <figure/> <p>nicht/ wie die Spanier und Italianer/ ins geheim und auff verrähterische Weise suchen zu rächen; Sondern wollen lieber den Streit mit einen Duel oder Gefecht außführen und schliessen. Diese Weise ihr zugefügtes Unrecht zu rächen ist so gemein worden/ daß offtermahls umb eines geringen Wortes und Mißverstandes willen die Rappieren auß der Scheide fahren/ und nicht vor den Todt des einen oder des andern wieder eingestochen werden; weswegen der Königein gar scharffes und hochnöhtiges Edict außgegeben/ dadurch allen </p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0089]
geneiget zu allerhand weldlicher Plaisir/ fleischlichen Wollüsten/ vocal und in strumental Music, Gesänge und allerhand ritterlichen Übungen.
Das Doppelen mit Würffeln und Charten wird von etlichen unter ihnen so sehr beliebet/ daß sie offtmals dadurch ihre Güter und Reichthumen verthun/ und in die eußerste Armuht gerahten; Diese Handthierung schleiffet nach sich eine grundlosen Pfuhl von Unzucht/ Fluchen und Schweren.
Die Frantzosen/ da sie etwa irritirt oder verunglimpfet werden/ sollen sich
[Abbildung]
nicht/ wie die Spanier und Italianer/ ins geheim und auff verrähterische Weise suchen zu rächen; Sondern wollen lieber den Streit mit einen Duel oder Gefecht außführen und schliessen. Diese Weise ihr zugefügtes Unrecht zu rächen ist so gemein worden/ daß offtermahls umb eines geringen Wortes und Mißverstandes willen die Rappieren auß der Scheide fahren/ und nicht vor den Todt des einen oder des andern wieder eingestochen werden; weswegen der Königein gar scharffes und hochnöhtiges Edict außgegeben/ dadurch allen
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/89>, abgerufen am 14.06.2024. |