Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.Kopf von Wiz. Es ist Sünde gegen den heili¬ "O Gott, sagte Walt, wie oft brauchst "Warum? -- Mich erbittert die Zeit, das Walt sagte mit zärtlichster Stimme gute Kopf von Wiz. Es iſt Suͤnde gegen den heili¬ „O Gott, ſagte Walt, wie oft brauchſt „Warum? — Mich erbittert die Zeit, das Walt ſagte mit zaͤrtlichſter Stimme gute <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0151" n="143"/> Kopf von Wiz. Es iſt Suͤnde gegen den heili¬<lb/> gen Geiſt des Weins, wenn er Fracht-Maͤgen<lb/> gemeiner Menſchen durchziehen muß.“</p><lb/> <p>„O Gott, ſagte Walt, wie oft brauchſt<lb/> du nicht den Ausdruck gemeine Menſchen, aber<lb/> ſo erzuͤrnt dabei, als habe ſich das Gemeine<lb/> freiwillig von einer Hoͤhe herab begeben oder das<lb/> Ungemeine von einer hinauf, indeß du doch mil¬<lb/> der von Thieren und Feuerlaͤndern ſprichſt?“</p><lb/> <p>„Warum? — Mich erbittert die Zeit, das<lb/> Leben, der Satan. Ueberhaupt; — aber was<lb/> hilfts? — Gruͤße den Grafen von mir herzlich<lb/> morgen. Von den ehrlichen 7 Erben haben dir<lb/> doch ein Paar an nahe 32 Beete geſtohlen, ganz<lb/> gegen meine Meinung weniger als gegen deine.<lb/> Inzwiſchen Adio!“ ſagte Vult, ſchied haſtig,<lb/> uͤber den geringen Erfolg verdruͤßlich, womit er<lb/> mit ſeiner Welt und Kraft den unerfahrnen Mei¬<lb/> nungen des ſanften Bruders gebot.</p><lb/> <p>Walt ſagte mit zaͤrtlichſter Stimme gute<lb/> Nacht, aber ohne Umarmung, und er ſah ihn<lb/> nur mit Lieb' und Trauer an. Er warf ſich vor,<lb/> daß er durch ſeine Urtheile den kuͤnſtleriſchen Bru¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0151]
Kopf von Wiz. Es iſt Suͤnde gegen den heili¬
gen Geiſt des Weins, wenn er Fracht-Maͤgen
gemeiner Menſchen durchziehen muß.“
„O Gott, ſagte Walt, wie oft brauchſt
du nicht den Ausdruck gemeine Menſchen, aber
ſo erzuͤrnt dabei, als habe ſich das Gemeine
freiwillig von einer Hoͤhe herab begeben oder das
Ungemeine von einer hinauf, indeß du doch mil¬
der von Thieren und Feuerlaͤndern ſprichſt?“
„Warum? — Mich erbittert die Zeit, das
Leben, der Satan. Ueberhaupt; — aber was
hilfts? — Gruͤße den Grafen von mir herzlich
morgen. Von den ehrlichen 7 Erben haben dir
doch ein Paar an nahe 32 Beete geſtohlen, ganz
gegen meine Meinung weniger als gegen deine.
Inzwiſchen Adio!“ ſagte Vult, ſchied haſtig,
uͤber den geringen Erfolg verdruͤßlich, womit er
mit ſeiner Welt und Kraft den unerfahrnen Mei¬
nungen des ſanften Bruders gebot.
Walt ſagte mit zaͤrtlichſter Stimme gute
Nacht, aber ohne Umarmung, und er ſah ihn
nur mit Lieb' und Trauer an. Er warf ſich vor,
daß er durch ſeine Urtheile den kuͤnſtleriſchen Bru¬
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