Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.mehr Puder als gewöhnlich auf. Er gieng ge¬ Da er endlich bei einem neuen Rollen es mehr Puder als gewoͤhnlich auf. Er gieng ge¬ Da er endlich bei einem neuen Rollen es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0070" n="62"/> mehr Puder als gewoͤhnlich auf. Er gieng ge¬<lb/> puzt ein paar Stunden leicht auf und ab. Er<lb/> hoͤrte vergnuͤgt einen Wagen nach dem andern<lb/> vordonnern; „nur abgeladen, ſprach er, lauter<lb/> Fracht und Meßgut fuͤr den Roman, in dem<lb/> ich Leute von Stande ſo noͤthig habe als Dinte.<lb/> Und wie wird ſich uns allen mein Klothar von<lb/> ſo mannichfachen Seiten zeigen muͤſſen; der alte<lb/> treue Freund! Gott wird mir ſchon dazu ver¬<lb/> helfen, daß ich auch etwas ſagen kann zu<lb/> ihm.”</p><lb/> <p>Da er endlich bei einem neuen Rollen es<lb/> fuͤr Zeit hielt, ſich hinab zu machen, und den<lb/><hi rendition="#aq">Cercle</hi> zu ſchließen und zu runden mit ſeinem<lb/> eignen Bogen und Buͤckling: ſo ſtellt' er ſich<lb/> oben, mit ſeinem Hute in der Hand, ans<lb/> Treppengelaͤnder und ſchauete ſo lange hiedurch<lb/> hinab, bis er dem neuen Nachſchuß ſich zuſchieſ¬<lb/> ſen konnte, um ſo unbemerkt und ohne ſonderli¬<lb/> che Kurvaturen im Saale einzutreffen. Er glaͤnz¬<lb/> te ſehr, der Saal, die vergoldeten Schloͤſſer wa¬<lb/> ren aus den Papier-Wikeln herausgelaſſen, dem<lb/> Luͤſtre der Staub- und Busſack ausgezogen, die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0070]
mehr Puder als gewoͤhnlich auf. Er gieng ge¬
puzt ein paar Stunden leicht auf und ab. Er
hoͤrte vergnuͤgt einen Wagen nach dem andern
vordonnern; „nur abgeladen, ſprach er, lauter
Fracht und Meßgut fuͤr den Roman, in dem
ich Leute von Stande ſo noͤthig habe als Dinte.
Und wie wird ſich uns allen mein Klothar von
ſo mannichfachen Seiten zeigen muͤſſen; der alte
treue Freund! Gott wird mir ſchon dazu ver¬
helfen, daß ich auch etwas ſagen kann zu
ihm.”
Da er endlich bei einem neuen Rollen es
fuͤr Zeit hielt, ſich hinab zu machen, und den
Cercle zu ſchließen und zu runden mit ſeinem
eignen Bogen und Buͤckling: ſo ſtellt' er ſich
oben, mit ſeinem Hute in der Hand, ans
Treppengelaͤnder und ſchauete ſo lange hiedurch
hinab, bis er dem neuen Nachſchuß ſich zuſchieſ¬
ſen konnte, um ſo unbemerkt und ohne ſonderli¬
che Kurvaturen im Saale einzutreffen. Er glaͤnz¬
te ſehr, der Saal, die vergoldeten Schloͤſſer wa¬
ren aus den Papier-Wikeln herausgelaſſen, dem
Luͤſtre der Staub- und Busſack ausgezogen, die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |