Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.erst mit künstlichen Stunden und Stellen zu Mit ungestümer Freude flog Albano auf den Rabette wartete unten am Berge der Sen¬ erſt mit künſtlichen Stunden und Stellen zu Mit ungeſtümer Freude flog Albano auf den Rabette wartete unten am Berge der Sen¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0027" n="15"/> erſt mit künſtlichen Stunden und Stellen zu<lb/> würzen; er machte lieber durch jene dieſe<lb/> ſchöner.</p><lb/> <p>Mit ungeſtümer Freude flog Albano auf den<lb/> ungehoften Weg der Freude. Der geſtrige<lb/> Abend war ſo reich geweſen — die vier Para¬<lb/> dieſesflüſſe waren in Einer Katarakte vom<lb/> Himmel in ſein Herz geſtürzt — am heutigen<lb/> wollt' er in die ſtäubenden Wirbel deſſelben<lb/> ſpringen. — Schon der Abendhimmel war ſo<lb/> ſchön und rein und der Heſperus gieng mit<lb/> wachſendem Glanz ſeine helldämmernde Bahn<lb/> hinab.</p><lb/> <p>Rabette wartete unten am Berge der Sen¬<lb/> nenhütte (des Schießhäuschens), um ihn unbe¬<lb/> merkt an die unvorbereitete Freundinn zu füh¬<lb/> ren, die im Fenſter, mit dem glänzenden Auge<lb/> am Heſperus ſinnend lag und an die vollen<lb/> glühenden Herbſtblumen dachte, welche nun in<lb/> ihrem Leben ſo ſpät und ſo nahe neben der<lb/> längſten Nacht aufgiengen. Sie war heute<lb/> über Manches trübe. Sie hatte überhaupt bis¬<lb/> her ihre Liebe mehr zu verdienen und zu recht¬<lb/> fertigen als zu genieſſen und zu vergrößern,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0027]
erſt mit künſtlichen Stunden und Stellen zu
würzen; er machte lieber durch jene dieſe
ſchöner.
Mit ungeſtümer Freude flog Albano auf den
ungehoften Weg der Freude. Der geſtrige
Abend war ſo reich geweſen — die vier Para¬
dieſesflüſſe waren in Einer Katarakte vom
Himmel in ſein Herz geſtürzt — am heutigen
wollt' er in die ſtäubenden Wirbel deſſelben
ſpringen. — Schon der Abendhimmel war ſo
ſchön und rein und der Heſperus gieng mit
wachſendem Glanz ſeine helldämmernde Bahn
hinab.
Rabette wartete unten am Berge der Sen¬
nenhütte (des Schießhäuschens), um ihn unbe¬
merkt an die unvorbereitete Freundinn zu füh¬
ren, die im Fenſter, mit dem glänzenden Auge
am Heſperus ſinnend lag und an die vollen
glühenden Herbſtblumen dachte, welche nun in
ihrem Leben ſo ſpät und ſo nahe neben der
längſten Nacht aufgiengen. Sie war heute
über Manches trübe. Sie hatte überhaupt bis¬
her ihre Liebe mehr zu verdienen und zu recht¬
fertigen als zu genieſſen und zu vergrößern,
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