"Wir kommen gleich!" ruft Strobel lachend. -- "Ich gehe auch mit, Meisterin, und die Kinder auch! Vor- wärts! En avant! On with you boys! Heraus in -- die Küche!"
So werden die Kartoffeln gerettet, der Meister studirt seine Zeitung weiter und das Spinnrad summt und schnurrt im Winkel wie immer. Endlich kommen Stro- bel, die Frau Anna und die Kinder zurück und die Alte fragt:
"Also der Franzos ist auch wieder dabei? Ist das derselbe der Anno Sechs hier war?"
"Nein," sagt Strobel, "jetzt trägt er rothe Hosen."
"Und der Napoleon -- ich meine der ist lange todt?"
"Ja, Mutter," sagt der Meister von seiner Zeitung aufsehend, -- "das ist auch ein Anderer."
"Gott," sagt die Großmutter, -- "wenn ich noch daran denke, wie das kleine, gelbe, schwarze Volk hier war und in den Straßen kauderwelschte, und eine Sorte hatte in ihren Hüten große Kochlöffel stecken und Acht hatten wir hier im Haus."
Strobel, der jetzt die Alte da hat, wo sie ihm in- teressant wird, rückt einen Schemel an ihren Lehnstuhl und sagt: "Großmutter es ist noch früh, erzählen Sie uns noch etwas von den Achten, wenn der Meister seine Zeitung lies't, ist gar kein Auskommen mit ihm. Kom-
„Wir kommen gleich!“ ruft Strobel lachend. — „Ich gehe auch mit, Meiſterin, und die Kinder auch! Vor- wärts! En avant! On with you boys! Heraus in — die Küche!“
So werden die Kartoffeln gerettet, der Meiſter ſtudirt ſeine Zeitung weiter und das Spinnrad ſummt und ſchnurrt im Winkel wie immer. Endlich kommen Stro- bel, die Frau Anna und die Kinder zurück und die Alte fragt:
„Alſo der Franzos iſt auch wieder dabei? Iſt das derſelbe der Anno Sechs hier war?“
„Nein,“ ſagt Strobel, „jetzt trägt er rothe Hoſen.“
„Und der Napoleon — ich meine der iſt lange todt?“
„Ja, Mutter,“ ſagt der Meiſter von ſeiner Zeitung aufſehend, — „das iſt auch ein Anderer.“
„Gott,“ ſagt die Großmutter, — „wenn ich noch daran denke, wie das kleine, gelbe, ſchwarze Volk hier war und in den Straßen kauderwelſchte, und eine Sorte hatte in ihren Hüten große Kochlöffel ſtecken und Acht hatten wir hier im Haus.“
Strobel, der jetzt die Alte da hat, wo ſie ihm in- tereſſant wird, rückt einen Schemel an ihren Lehnſtuhl und ſagt: „Großmutter es iſt noch früh, erzählen Sie uns noch etwas von den Achten, wenn der Meiſter ſeine Zeitung lieſ’t, iſt gar kein Auskommen mit ihm. Kom-
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„Wir kommen gleich!“ ruft Strobel lachend. — „Ich
gehe auch mit, Meiſterin, und die Kinder auch! Vor-
wärts! En avant! On with you boys! Heraus in —
die Küche!“
So werden die Kartoffeln gerettet, der Meiſter ſtudirt
ſeine Zeitung weiter und das Spinnrad ſummt und
ſchnurrt im Winkel wie immer. Endlich kommen Stro-
bel, die Frau Anna und die Kinder zurück und die
Alte fragt:
„Alſo der Franzos iſt auch wieder dabei? Iſt das
derſelbe der Anno Sechs hier war?“
„Nein,“ ſagt Strobel, „jetzt trägt er rothe Hoſen.“
„Und der Napoleon — ich meine der iſt lange todt?“
„Ja, Mutter,“ ſagt der Meiſter von ſeiner Zeitung
aufſehend, — „das iſt auch ein Anderer.“
„Gott,“ ſagt die Großmutter, — „wenn ich noch
daran denke, wie das kleine, gelbe, ſchwarze Volk hier
war und in den Straßen kauderwelſchte, und eine Sorte
hatte in ihren Hüten große Kochlöffel ſtecken und Acht
hatten wir hier im Haus.“
Strobel, der jetzt die Alte da hat, wo ſie ihm in-
tereſſant wird, rückt einen Schemel an ihren Lehnſtuhl
und ſagt: „Großmutter es iſt noch früh, erzählen Sie
uns noch etwas von den Achten, wenn der Meiſter ſeine
Zeitung lieſ’t, iſt gar kein Auskommen mit ihm. Kom-
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Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_sperlingsgasse_1857/148>, abgerufen am 17.06.2024.
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