Kaiser, der damals vollauf beschäftigt war, und aus Rück- sicht auf Markgraf Albrecht sich mit dem niedersächsischen Kriegsvolk, das von diesem abzuhängen schien, nicht ent- zweien wollte. Eben dieß zweifelhafte Bezeigen des Kaisers aber verschaffte nun dem Herzog einen andern Freund an Churfürst Moritz. Geübt in Unterhandlungen dieser Art wußte Moritz den Grafen Volradt auf seine Seite zu ziehen: das Kriegsvolk desselben blieb, wie jenes magdeburgische, eine Zeit- lang ohne benannten Herrn; endlich als es sich auflöste, gieng es größtentheils in die Hände Heinrichs über. Hiedurch be- kam dieser aufs neue das Übergewicht, nahm seine Plätze wieder und griff nun seinerseits alle seine Gegner an, die Edelleute, die Städte und seinen Vetter von Calenberg.
Leicht verständigten sich hierauf Moritz und Heinrich auch über die fränkischen Angelegenheiten. Schon im März hat Herzog Heinrich den Bischöfen seine Hülfe gegen einen Beitrag zu den Kriegskosten angeboten; 1 ohne Zweifel war dieß ein Grund, weshalb der Bischof von Bamberg sich je- der Concession so entschieden widersetzte. Auch Moritz, der den Markgrafen mit einem beißigen Hunde verglich, gegen den sich Jedermann wehren müsse, versprach ihnen einige Reitergeschwader und 10 Fähnlein Fußvolk zuzuführen.
Man sprach damals viel von einem neuen Bunde zum Schutze des Landfriedens, über den im Mai auf einer Zu- sammenkunft zu Eger ein ausführlicher Entwurf verfaßt wor- den ist. Er war wohl hauptsächlich darauf berechnet, unter diesem allgemeinen Titel noch andre Kräfte gegen den Mark-
1 Schreiben Heinrichs an Wrisberg, mit dem er damals wie- der gut stand, 12 März. Losius Ehrengedächtniß Beil. nr. 41.
Verbindung gegen Albrecht.
Kaiſer, der damals vollauf beſchäftigt war, und aus Rück- ſicht auf Markgraf Albrecht ſich mit dem niederſächſiſchen Kriegsvolk, das von dieſem abzuhängen ſchien, nicht ent- zweien wollte. Eben dieß zweifelhafte Bezeigen des Kaiſers aber verſchaffte nun dem Herzog einen andern Freund an Churfürſt Moritz. Geübt in Unterhandlungen dieſer Art wußte Moritz den Grafen Volradt auf ſeine Seite zu ziehen: das Kriegsvolk deſſelben blieb, wie jenes magdeburgiſche, eine Zeit- lang ohne benannten Herrn; endlich als es ſich auflöſte, gieng es größtentheils in die Hände Heinrichs über. Hiedurch be- kam dieſer aufs neue das Übergewicht, nahm ſeine Plätze wieder und griff nun ſeinerſeits alle ſeine Gegner an, die Edelleute, die Städte und ſeinen Vetter von Calenberg.
Leicht verſtändigten ſich hierauf Moritz und Heinrich auch über die fränkiſchen Angelegenheiten. Schon im März hat Herzog Heinrich den Biſchöfen ſeine Hülfe gegen einen Beitrag zu den Kriegskoſten angeboten; 1 ohne Zweifel war dieß ein Grund, weshalb der Biſchof von Bamberg ſich je- der Conceſſion ſo entſchieden widerſetzte. Auch Moritz, der den Markgrafen mit einem beißigen Hunde verglich, gegen den ſich Jedermann wehren müſſe, verſprach ihnen einige Reitergeſchwader und 10 Fähnlein Fußvolk zuzuführen.
Man ſprach damals viel von einem neuen Bunde zum Schutze des Landfriedens, über den im Mai auf einer Zu- ſammenkunft zu Eger ein ausführlicher Entwurf verfaßt wor- den iſt. Er war wohl hauptſächlich darauf berechnet, unter dieſem allgemeinen Titel noch andre Kräfte gegen den Mark-
1 Schreiben Heinrichs an Wrisberg, mit dem er damals wie- der gut ſtand, 12 Maͤrz. Loſius Ehrengedaͤchtniß Beil. nr. 41.
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Verbindung gegen Albrecht.
Kaiſer, der damals vollauf beſchäftigt war, und aus Rück-
ſicht auf Markgraf Albrecht ſich mit dem niederſächſiſchen
Kriegsvolk, das von dieſem abzuhängen ſchien, nicht ent-
zweien wollte. Eben dieß zweifelhafte Bezeigen des Kaiſers
aber verſchaffte nun dem Herzog einen andern Freund an
Churfürſt Moritz. Geübt in Unterhandlungen dieſer Art wußte
Moritz den Grafen Volradt auf ſeine Seite zu ziehen: das
Kriegsvolk deſſelben blieb, wie jenes magdeburgiſche, eine Zeit-
lang ohne benannten Herrn; endlich als es ſich auflöſte, gieng
es größtentheils in die Hände Heinrichs über. Hiedurch be-
kam dieſer aufs neue das Übergewicht, nahm ſeine Plätze
wieder und griff nun ſeinerſeits alle ſeine Gegner an, die
Edelleute, die Städte und ſeinen Vetter von Calenberg.
Leicht verſtändigten ſich hierauf Moritz und Heinrich
auch über die fränkiſchen Angelegenheiten. Schon im März
hat Herzog Heinrich den Biſchöfen ſeine Hülfe gegen einen
Beitrag zu den Kriegskoſten angeboten; 1 ohne Zweifel war
dieß ein Grund, weshalb der Biſchof von Bamberg ſich je-
der Conceſſion ſo entſchieden widerſetzte. Auch Moritz, der
den Markgrafen mit einem beißigen Hunde verglich, gegen
den ſich Jedermann wehren müſſe, verſprach ihnen einige
Reitergeſchwader und 10 Fähnlein Fußvolk zuzuführen.
Man ſprach damals viel von einem neuen Bunde zum
Schutze des Landfriedens, über den im Mai auf einer Zu-
ſammenkunft zu Eger ein ausführlicher Entwurf verfaßt wor-
den iſt. Er war wohl hauptſächlich darauf berechnet, unter
dieſem allgemeinen Titel noch andre Kräfte gegen den Mark-
1 Schreiben Heinrichs an Wrisberg, mit dem er damals wie-
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation05_1843/325>, abgerufen am 17.06.2024.
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