Diese gesäeten Kern werden alsobald mit Kärsten untergezogen, doch so, daß sie weder zu tief noch zu flach mit der Erde bedecket werden. Hernach wird der Acker mit der kleinen Garten- Ege bestrichen und geebnet. Einige pflegen auch ein solches bestelltes Land mit dem Rechen gleich zu machen; allein man komt mit dem Egen viel nä- her und kürzer davon.
Hierbey lässet man es beruhen, bis die Gur- ken-Pflanzen vier Blätter erreichet haben, als denn werden sie mit der oben beschriebenen Maschine oder mit dem Jäte-Häcklein vom Unkraute gerei- niget und durchschnitten. Nach Verfliessung ei- niger Wochen werden sie abermal durchgangen und die überflüßigen Pflanzen hinweg genommen, daß sie anderthalb Schuh weit von einander zu stehen kommen, sie brauchen alsdenn keine ferne- re Wartung, ausser wenn etwa noch Unkraut her- vor kommen solte, daß solches hinweg zu schaffen ist.
Wer zum Einmachen kleine Gurken haben wil, der kan die Gurken-Kern kurz vor oder nach Pfingsten säen lassen, so wird er hiervon recht schö- ne und reinliche Gurken bekommen.
Woher sie aber in manchen Jahren so viel Eisen- oder Rost-Flecke bekommen, ist in dem er- sten Theile p. 62. die Ursache angegeben worden.
Zum Samen läst man die ersten, schönsten und glättesten Gurken bis zur Herbst-Zeit liegen. Wenn sie recht pomeranzengelbe geworden, als- denn werden sie zusammen getragen.
Wie
5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Dieſe geſaͤeten Kern werden alſobald mit Kaͤrſten untergezogen, doch ſo, daß ſie weder zu tief noch zu flach mit der Erde bedecket werden. Hernach wird der Acker mit der kleinen Garten- Ege beſtrichen und geebnet. Einige pflegen auch ein ſolches beſtelltes Land mit dem Rechen gleich zu machen; allein man komt mit dem Egen viel naͤ- her und kuͤrzer davon.
Hierbey laͤſſet man es beruhen, bis die Gur- ken-Pflanzen vier Blaͤtter erreichet haben, als denn werden ſie mit der oben beſchriebenen Maſchine oder mit dem Jaͤte-Haͤcklein vom Unkraute gerei- niget und durchſchnitten. Nach Verflieſſung ei- niger Wochen werden ſie abermal durchgangen und die uͤberfluͤßigen Pflanzen hinweg genommen, daß ſie anderthalb Schuh weit von einander zu ſtehen kommen, ſie brauchen alsdenn keine ferne- re Wartung, auſſer wenn etwa noch Unkraut her- vor kommen ſolte, daß ſolches hinweg zu ſchaffen iſt.
Wer zum Einmachen kleine Gurken haben wil, der kan die Gurken-Kern kurz vor oder nach Pfingſten ſaͤen laſſen, ſo wird er hiervon recht ſchoͤ- ne und reinliche Gurken bekommen.
Woher ſie aber in manchen Jahren ſo viel Eiſen- oder Roſt-Flecke bekommen, iſt in dem er- ſten Theile p. 62. die Urſache angegeben worden.
Zum Samen laͤſt man die erſten, ſchoͤnſten und glaͤtteſten Gurken bis zur Herbſt-Zeit liegen. Wenn ſie recht pomeranzengelbe geworden, als- denn werden ſie zuſammen getragen.
Wie
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5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Dieſe geſaͤeten Kern werden alſobald mit
Kaͤrſten untergezogen, doch ſo, daß ſie weder zu
tief noch zu flach mit der Erde bedecket werden.
Hernach wird der Acker mit der kleinen Garten-
Ege beſtrichen und geebnet. Einige pflegen auch
ein ſolches beſtelltes Land mit dem Rechen gleich zu
machen; allein man komt mit dem Egen viel naͤ-
her und kuͤrzer davon.
Hierbey laͤſſet man es beruhen, bis die Gur-
ken-Pflanzen vier Blaͤtter erreichet haben, als denn
werden ſie mit der oben beſchriebenen Maſchine
oder mit dem Jaͤte-Haͤcklein vom Unkraute gerei-
niget und durchſchnitten. Nach Verflieſſung ei-
niger Wochen werden ſie abermal durchgangen
und die uͤberfluͤßigen Pflanzen hinweg genommen,
daß ſie anderthalb Schuh weit von einander zu
ſtehen kommen, ſie brauchen alsdenn keine ferne-
re Wartung, auſſer wenn etwa noch Unkraut her-
vor kommen ſolte, daß ſolches hinweg zu ſchaffen
iſt.
Wer zum Einmachen kleine Gurken haben
wil, der kan die Gurken-Kern kurz vor oder nach
Pfingſten ſaͤen laſſen, ſo wird er hiervon recht ſchoͤ-
ne und reinliche Gurken bekommen.
Woher ſie aber in manchen Jahren ſo viel
Eiſen- oder Roſt-Flecke bekommen, iſt in dem er-
ſten Theile p. 62. die Urſache angegeben worden.
Zum Samen laͤſt man die erſten, ſchoͤnſten
und glaͤtteſten Gurken bis zur Herbſt-Zeit liegen.
Wenn ſie recht pomeranzengelbe geworden, als-
denn werden ſie zuſammen getragen.
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/174>, abgerufen am 17.06.2024.
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