Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893.1. Mykenisches. finden wir auf der Vase bei Furtwängler u. Löschcke, Myken. VasenXII. 58. Legte man noch mehrere solcher Spiralen nebeneinander, so konnte man ganze Flächen damit überkleiden, wie dies an der goldenen Brustplatte, Fig. 6038), der Fall ist. Das gleiche Schema haben wir in der egyptischen Ornamentik durch Fig. 26 kennen gelernt. Der beider- seitige Unterschied beruht auch hier in der Zwickelfüllung. Die my- kenische Brustplatte weist diesbezüglich ovale Motive auf, die sich mit den tropfenförmigen Zwickelfüllungen der egyptischen Kunst (Fig. 20) [Abbildung]
Fig. 60. in Verbindung bringen lassen. Die egyptische Wandmalerei verwendetGoldene Brustplatte mit getriebenen Verzierungen. Mykenisch. dagegen wiederum die typischen Zwickellotusblüthen. Stellt sich nach dem bisher Gesagten die mit dem Zwickellotus 38) Nach Schliemann, Mykenä Fig. 458.
1. Mykenisches. finden wir auf der Vase bei Furtwängler u. Löschcke, Myken. VasenXII. 58. Legte man noch mehrere solcher Spiralen nebeneinander, so konnte man ganze Flächen damit überkleiden, wie dies an der goldenen Brustplatte, Fig. 6038), der Fall ist. Das gleiche Schema haben wir in der egyptischen Ornamentik durch Fig. 26 kennen gelernt. Der beider- seitige Unterschied beruht auch hier in der Zwickelfüllung. Die my- kenische Brustplatte weist diesbezüglich ovale Motive auf, die sich mit den tropfenförmigen Zwickelfüllungen der egyptischen Kunst (Fig. 20) [Abbildung]
Fig. 60. in Verbindung bringen lassen. Die egyptische Wandmalerei verwendetGoldene Brustplatte mit getriebenen Verzierungen. Mykenisch. dagegen wiederum die typischen Zwickellotusblüthen. Stellt sich nach dem bisher Gesagten die mit dem Zwickellotus 38) Nach Schliemann, Mykenä Fig. 458.
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1. Mykenisches.
finden wir auf der Vase bei Furtwängler u. Löschcke, Myken. Vasen
XII. 58. Legte man noch mehrere solcher Spiralen nebeneinander, so
konnte man ganze Flächen damit überkleiden, wie dies an der goldenen
Brustplatte, Fig. 60 38), der Fall ist. Das gleiche Schema haben wir in
der egyptischen Ornamentik durch Fig. 26 kennen gelernt. Der beider-
seitige Unterschied beruht auch hier in der Zwickelfüllung. Die my-
kenische Brustplatte weist diesbezüglich ovale Motive auf, die sich mit
den tropfenförmigen Zwickelfüllungen der egyptischen Kunst (Fig. 20)
[Abbildung Fig. 60.
Goldene Brustplatte mit getriebenen Verzierungen. Mykenisch.]
in Verbindung bringen lassen. Die egyptische Wandmalerei verwendet
dagegen wiederum die typischen Zwickellotusblüthen.
Stellt sich nach dem bisher Gesagten die mit dem Zwickellotus
ausgestattete Spirale als die specifisch egyptische Form derselben her-
aus, so ist doch daran zu erinnern, dass auch diese in der mykenischen
Kunst nachgewiesen ist, wofür einfach bloss auf Fig. 55 und 57 ver-
wiesen zu werden braucht. Die Uebereinstimmung dieser beiden Muster
mit dem egyptischen, Fig. 56, ist eine so weitgehende, dass wir trotz
einzelner Abweichungen im Detail an dem Zusammenhange zwischen
beiden nicht länger zweifeln zu dürfen glaubten. Eine ganz ähnliche
38) Nach Schliemann, Mykenä Fig. 458.
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Zitationshilfe: | Riegl, Alois: Stilfragen. Berlin, 1893, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riegl_stilfragen_1893/163>, abgerufen am 17.06.2024. |