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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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auf dem Hinwege getroffen hatten, die einbrechende N002
Nacht verhinderte uns indessen andere Beobachtungen N003
zu machen. Ungeachtet wir ausserordentlich schnell N004
gefahren waren, und in Sauschkina die Pferde ge- N005
wechselt hatten, kamen wir doch erst um 111/2 Uhr in N006
Schlangenberg an. --

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Den 10. August Nachmittags um 3 Uhr verliessen N002
wir Schlangenberg, und traten unsere Reise nach den N003
reichen Silbergruben Riddersk und Krukowsk an, die N004
beide in geringer Entfernung voneinander in dem N005
obern Thale der Ulba 184 Werste von Schlangenberg N006
entfernt liegen. Die Ulba gehört schon zu dem Strom- N007
gebiete des Irtysch, und ergiesst sich in denselben N008
bei der Festung Ustkamenogorsk; zwischen dieser und N009
den sich in den Ob mündenden Flüssen, dem Alei und N010
dem Tscharysch, wohin die Wässer von Schlangen- N011
berg und von Kolywansk fliessen, findet sich aber noch N012
ein anderer Nebenfluss des Irtysch, die Uba, welcher N013
unterhalb der Ulba sich in den Irtysch ergiesst, und N014
den man daher auf der Reise von Schlangenberg nach N015
Riddersk ebenfalls noch zu passiren hat. Der Weg N016
ist nun bis nach Schamanaicha, der zweiten Station N017
von Schlangenberg, die grosse Strasse nach Semi- N018
palatinsk, und geht am Rande des Altai in der Steppe N019
entlang. Bei jenem Dorfe verlässt man aber diese N020
Strasse und wendet sich fast rechtwinklig mit der frü- N021
hern Richtung in das Thal der Uba, die hier aus dem N022
Gebirge tritt, und dasselbe öffnet. Man folgt nun dem N023
Thale der Uba stromaufwärts und auf der linken Seite N024
bis zum Dorfe Bystrucha, überfährt sodann den zwar N025
nur niedrigen aber doch beschwerlichen Bergrücken N026
zwischen der Uba und der Ulba, und gelangt auf diese N027
Weise bei dem Dorfe Tscheremschanka in das Thal N028
der Ulba, in welchem Riddersk noch 35 Werste auf- N029
wärts liegt. Wir waren in der Nacht in Schama-

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auf dem Hinwege getroffen hatten, die einbrechende N002
Nacht verhinderte uns indessen andere Beobachtungen N003
zu machen. Ungeachtet wir ausserordentlich schnell N004
gefahren waren, und in Sauschkina die Pferde ge- N005
wechselt hatten, kamen wir doch erst um 11½ Uhr in N006
Schlangenberg an. —

N001
Den 10. August Nachmittags um 3 Uhr verliessen N002
wir Schlangenberg, und traten unsere Reise nach den N003
reichen Silbergruben Riddersk und Krukowsk an, die N004
beide in geringer Entfernung voneinander in dem N005
obern Thale der Ulba 184 Werste von Schlangenberg N006
entfernt liegen. Die Ulba gehört schon zu dem Strom- N007
gebiete des Irtysch, und ergiesst sich in denselben N008
bei der Festung Ustkamenogorsk; zwischen dieser und N009
den sich in den Ob mündenden Flüssen, dem Alei und N010
dem Tscharysch, wohin die Wässer von Schlangen- N011
berg und von Kolywansk fliessen, findet sich aber noch N012
ein anderer Nebenfluss des Irtysch, die Uba, welcher N013
unterhalb der Ulba sich in den Irtysch ergiesst, und N014
den man daher auf der Reise von Schlangenberg nach N015
Riddersk ebenfalls noch zu passiren hat. Der Weg N016
ist nun bis nach Schamanaicha, der zweiten Station N017
von Schlangenberg, die grosse Strasse nach Semi- N018
palatinsk, und geht am Rande des Altai in der Steppe N019
entlang. Bei jenem Dorfe verlässt man aber diese N020
Strasse und wendet sich fast rechtwinklig mit der frü- N021
hern Richtung in das Thal der Uba, die hier aus dem N022
Gebirge tritt, und dasselbe öffnet. Man folgt nun dem N023
Thale der Uba stromaufwärts und auf der linken Seite N024
bis zum Dorfe Bystrucha, überfährt sodann den zwar N025
nur niedrigen aber doch beschwerlichen Bergrücken N026
zwischen der Uba und der Ulba, und gelangt auf diese N027
Weise bei dem Dorfe Tscheremschanka in das Thal N028
der Ulba, in welchem Riddersk noch 35 Werste auf- N029
wärts liegt. Wir waren in der Nacht in Schama-

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[569/0603] N001 auf dem Hinwege getroffen hatten, die einbrechende N002 Nacht verhinderte uns indessen andere Beobachtungen N003 zu machen. Ungeachtet wir ausserordentlich schnell N004 gefahren waren, und in Sauschkina die Pferde ge- N005 wechselt hatten, kamen wir doch erst um 11½ Uhr in N006 Schlangenberg an. — N001 Den 10. August Nachmittags um 3 Uhr verliessen N002 wir Schlangenberg, und traten unsere Reise nach den N003 reichen Silbergruben Riddersk und Krukowsk an, die N004 beide in geringer Entfernung voneinander in dem N005 obern Thale der Ulba 184 Werste von Schlangenberg N006 entfernt liegen. Die Ulba gehört schon zu dem Strom- N007 gebiete des Irtysch, und ergiesst sich in denselben N008 bei der Festung Ustkamenogorsk; zwischen dieser und N009 den sich in den Ob mündenden Flüssen, dem Alei und N010 dem Tscharysch, wohin die Wässer von Schlangen- N011 berg und von Kolywansk fliessen, findet sich aber noch N012 ein anderer Nebenfluss des Irtysch, die Uba, welcher N013 unterhalb der Ulba sich in den Irtysch ergiesst, und N014 den man daher auf der Reise von Schlangenberg nach N015 Riddersk ebenfalls noch zu passiren hat. Der Weg N016 ist nun bis nach Schamanaicha, der zweiten Station N017 von Schlangenberg, die grosse Strasse nach Semi- N018 palatinsk, und geht am Rande des Altai in der Steppe N019 entlang. Bei jenem Dorfe verlässt man aber diese N020 Strasse und wendet sich fast rechtwinklig mit der frü- N021 hern Richtung in das Thal der Uba, die hier aus dem N022 Gebirge tritt, und dasselbe öffnet. Man folgt nun dem N023 Thale der Uba stromaufwärts und auf der linken Seite N024 bis zum Dorfe Bystrucha, überfährt sodann den zwar N025 nur niedrigen aber doch beschwerlichen Bergrücken N026 zwischen der Uba und der Ulba, und gelangt auf diese N027 Weise bei dem Dorfe Tscheremschanka in das Thal N028 der Ulba, in welchem Riddersk noch 35 Werste auf- N029 wärts liegt. Wir waren in der Nacht in Schama-

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/603>, abgerufen am 29.04.2024.