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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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gelegen sein die Nahrung / als jhrer Zuhörer Seligkeit. Etliche leben stets im Sause / Fressen vnd Sauffen mit / vnd treiben andere Sünden / vnd brechen also mehr mit jhrem ergerlichen leben / als sie mit jhrer Lehr bawen.

Also gehets auch her im Weltlichen Regiment / da regieret zu malen sehr der Eigennutz / vnd wird nicht / wie billich sein solte / befürdert vnd fortgesetzet der gemeine nutz. Der armen Leute beschwernis werden vber die massen geheuffet. Das Recht ist mit der zeit schier mehr nicht als ein schein des Rechtens / das man sihet / wie man böse sachen beschöne vnd bementele / den Armen die Sache verlengere / vnd sie vmb das jhre bringe.

Vnter dem gemeinen Man regieret Sicherheit / Neid vnd Haß / Fressen / Sauffen / Vngerechtigkeit / Wucher vnd Geitz / vnd allerley Schinderey.

Die Religion ist bey allen Stenden fast anders nicht als ein Schanddeckel vnd Heucheley / das man wil für fromb vnd Gottfürchtig angesehen sein / man gehet zur Kirch / zum heiligen Nachtmal etc. eben wie die Gottlosen Jüden das eusserliche Opffern behielten / Aber daneben bleibet man vnbußfertig / wie sie auch waren.

Weil das zu dem kömpt / das GOtt hin vnd wieder fromme vnd fürneme Leute abfordert / so können wir anders nicht schliessen / als das GOttes Straff vnd das Vnglück für der Thür sey / Denn GOtt selbst gibt vns diese gewisse nachrichtung / Leuit. 26. vnd Deuter. 28. Wenn jhr nicht gehorchen werdet der Stimm des HERRN ewers GOttes / wil ich euch heimsuchen mit schrecken / schwulst vnd Fieber / das euch die Angesichte verfallen vnd der Leih verschmachte. Ihr solt vmbsonst ewern Sa-

gelegen sein die Nahrung / als jhrer Zuhörer Seligkeit. Etliche leben stets im Sause / Fressen vnd Sauffen mit / vnd treiben andere Sünden / vnd brechen also mehr mit jhrem ergerlichen leben / als sie mit jhrer Lehr bawen.

Also gehets auch her im Weltlichen Regiment / da regieret zu malen sehr der Eigennutz / vnd wird nicht / wie billich sein solte / befürdert vnd fortgesetzet der gemeine nutz. Der armen Leute beschwernis werden vber die massen geheuffet. Das Recht ist mit der zeit schier mehr nicht als ein schein des Rechtens / das man sihet / wie man böse sachen beschöne vnd bementele / den Armen die Sache verlengere / vnd sie vmb das jhre bringe.

Vnter dem gemeinen Man regieret Sicherheit / Neid vnd Haß / Fressen / Sauffen / Vngerechtigkeit / Wucher vnd Geitz / vnd allerley Schinderey.

Die Religion ist bey allen Stenden fast anders nicht als ein Schanddeckel vnd Heucheley / das man wil für fromb vnd Gottfürchtig angesehen sein / man gehet zur Kirch / zum heiligen Nachtmal etc. eben wie die Gottlosen Jüden das eusserliche Opffern behielten / Aber daneben bleibet man vnbußfertig / wie sie auch waren.

Weil das zu dem kömpt / das GOtt hin vnd wieder fromme vnd fürneme Leute abfordert / so können wir anders nicht schliessen / als das GOttes Straff vnd das Vnglück für der Thür sey / Denn GOtt selbst gibt vns diese gewisse nachrichtung / Leuit. 26. vnd Deuter. 28. Wenn jhr nicht gehorchen werdet der Stimm des HERRN ewers GOttes / wil ich euch heimsuchen mit schrecken / schwulst vnd Fieber / das euch die Angesichte verfallen vnd der Leih verschmachte. Ihr solt vmbsonst ewern Sa-

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[0058] gelegen sein die Nahrung / als jhrer Zuhörer Seligkeit. Etliche leben stets im Sause / Fressen vnd Sauffen mit / vnd treiben andere Sünden / vnd brechen also mehr mit jhrem ergerlichen leben / als sie mit jhrer Lehr bawen. Also gehets auch her im Weltlichen Regiment / da regieret zu malen sehr der Eigennutz / vnd wird nicht / wie billich sein solte / befürdert vnd fortgesetzet der gemeine nutz. Der armen Leute beschwernis werden vber die massen geheuffet. Das Recht ist mit der zeit schier mehr nicht als ein schein des Rechtens / das man sihet / wie man böse sachen beschöne vnd bementele / den Armen die Sache verlengere / vnd sie vmb das jhre bringe. Vnter dem gemeinen Man regieret Sicherheit / Neid vnd Haß / Fressen / Sauffen / Vngerechtigkeit / Wucher vnd Geitz / vnd allerley Schinderey. Die Religion ist bey allen Stenden fast anders nicht als ein Schanddeckel vnd Heucheley / das man wil für fromb vnd Gottfürchtig angesehen sein / man gehet zur Kirch / zum heiligen Nachtmal etc. eben wie die Gottlosen Jüden das eusserliche Opffern behielten / Aber daneben bleibet man vnbußfertig / wie sie auch waren. Weil das zu dem kömpt / das GOtt hin vnd wieder fromme vnd fürneme Leute abfordert / so können wir anders nicht schliessen / als das GOttes Straff vnd das Vnglück für der Thür sey / Denn GOtt selbst gibt vns diese gewisse nachrichtung / Leuit. 26. vnd Deuter. 28. Wenn jhr nicht gehorchen werdet der Stimm des HERRN ewers GOttes / wil ich euch heimsuchen mit schrecken / schwulst vnd Fieber / das euch die Angesichte verfallen vnd der Leih verschmachte. Ihr solt vmbsonst ewern Sa-

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/58>, abgerufen am 01.11.2024.