feuer, der Geist zur Erde und zur Materie herabgebracht werden müsse, um sie zu beleben und beseelen; Gott ist das Licht, der Geist und das Leben, und was da ist und lebt, muss von dem göttlichen Geiste und Leben erfüllt sein.1) Der dem Menschen von Gott gegebene Geist soll leben und nimmer vergehen, wenn auch der Leib in Staub zerfällt oder zu Asche verbrannt wird. So kann nach seiner tieferen und höheren Auffassung der Tod nicht schrecken, denn für die himmlische Seele ist er kein Tod und nur die Erlösung von dem Erdenstaube, die Rückkehr in das Himmelsland, auf welchem Gedanken zugleich der Begriff des so vielfach erscheinenden himmlischen Befreiers und Erlösers beruht, da dieser Befreier und Erlöser nur der in die Himmelsheimath zurückgeleitende Tod selbst ist. Das Entzünden der Spiritusflamme vor dem Sarkophage des Verstorbenen bei den Maurern ist blos eine andere Gestalt des Denkmals der Meister, worauf mit Flammenschrift geschrieben steht: Deponens aliena, ascendit unus, - vom Erdenstaub befreiet, schwingt froh der Geist sich zu dem Himmel auf. Und während die Flamme brennt und den freien unsterblichen Geist zurückträgt, legen die Brüder hoffend und glaubend die letzten Blumen auf dem Sarge nieder, denn im Blumenlande, im Lande des ewigen Lebens soll der Verstorbene wieder erwachen.
Die Blume, besonders die Rose und die blühende Akazie sind das vielbedeutendste und tiefsinnigste Symbol der Maurer. Die Blume, die Rose schmücken den Säugling und die holde Braut, aber auch den kalten Leichnam und den schwarzumhüllten Sarg; die Blume, die Rose ist am Johannistage, am höchsten Freudenfeste der theuerste Schmuck des Maurers und dieselbe Blume trägt er als letztes Liebeszeichen trauernd und doch still hoffend zu dem Sarge des abgeschiedenen Bruders. Die Akazie blühet über dem Grabe und über der Wiege des Hiram, - sie ist das Zeichen des Todes, wie des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. So heisst es von den Hyperboreern in der Sage, sie stürzten sich, von langem Leben gesättigt, mit Kränzen umwunden von einem Felsen in das
1) Görres, Mythol. der asiatischen Welt, I. S. 26.
feuer, der Geist zur Erde und zur Materie herabgebracht werden müsse, um sie zu beleben und beseelen; Gott ist das Licht, der Geist und das Leben, und was da ist und lebt, muss von dem göttlichen Geiste und Leben erfüllt sein.1) Der dem Menschen von Gott gegebene Geist soll leben und nimmer vergehen, wenn auch der Leib in Staub zerfällt oder zu Asche verbrannt wird. So kann nach seiner tieferen und höheren Auffassung der Tod nicht schrecken, denn für die himmlische Seele ist er kein Tod und nur die Erlösung von dem Erdenstaube, die Rückkehr in das Himmelsland, auf welchem Gedanken zugleich der Begriff des so vielfach erscheinenden himmlischen Befreiers und Erlösers beruht, da dieser Befreier und Erlöser nur der in die Himmelsheimath zurückgeleitende Tod selbst ist. Das Entzünden der Spiritusflamme vor dem Sarkophage des Verstorbenen bei den Maurern ist blos eine andere Gestalt des Denkmals der Meister, worauf mit Flammenschrift geschrieben steht: Deponens aliena, ascendit unus, – vom Erdenstaub befreiet, schwingt froh der Geist sich zu dem Himmel auf. Und während die Flamme brennt und den freien unsterblichen Geist zurückträgt, legen die Brüder hoffend und glaubend die letzten Blumen auf dem Sarge nieder, denn im Blumenlande, im Lande des ewigen Lebens soll der Verstorbene wieder erwachen.
Die Blume, besonders die Rose und die blühende Akazie sind das vielbedeutendste und tiefsinnigste Symbol der Maurer. Die Blume, die Rose schmücken den Säugling und die holde Braut, aber auch den kalten Leichnam und den schwarzumhüllten Sarg; die Blume, die Rose ist am Johannistage, am höchsten Freudenfeste der theuerste Schmuck des Maurers und dieselbe Blume trägt er als letztes Liebeszeichen trauernd und doch still hoffend zu dem Sarge des abgeschiedenen Bruders. Die Akazie blühet über dem Grabe und über der Wiege des Hiram, – sie ist das Zeichen des Todes, wie des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. So heisst es von den Hyperboreern in der Sage, sie stürzten sich, von langem Leben gesättigt, mit Kränzen umwunden von einem Felsen in das
1) Görres, Mythol. der asiatischen Welt, I. S. 26.
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feuer, der Geist zur Erde und zur Materie herabgebracht werden müsse, um sie zu beleben und beseelen; Gott ist das Licht, der Geist und das Leben, und was da ist und lebt, muss von dem göttlichen Geiste und Leben erfüllt sein.<noteplace="foot"n="1)">Görres, Mythol. der asiatischen Welt, I. S. 26.<lb/></note> Der dem Menschen von Gott gegebene Geist soll leben und nimmer vergehen, wenn auch der Leib in Staub zerfällt oder zu Asche verbrannt wird. So kann nach seiner tieferen und höheren Auffassung der Tod nicht schrecken, denn für die himmlische Seele ist er kein Tod und nur die Erlösung von dem Erdenstaube, die Rückkehr in das Himmelsland, auf welchem Gedanken zugleich der Begriff des so vielfach erscheinenden himmlischen Befreiers und Erlösers beruht, da dieser Befreier und Erlöser nur der in die Himmelsheimath zurückgeleitende Tod selbst ist. Das Entzünden der Spiritusflamme vor dem Sarkophage des Verstorbenen bei den Maurern ist blos eine andere Gestalt des Denkmals der Meister, worauf mit Flammenschrift geschrieben steht: Deponens aliena, ascendit unus, – vom Erdenstaub befreiet, schwingt froh der Geist sich zu dem Himmel auf. Und während die Flamme brennt und den freien unsterblichen Geist zurückträgt, legen die Brüder hoffend und glaubend die letzten Blumen auf dem Sarge nieder, denn im Blumenlande, im Lande des ewigen Lebens soll der Verstorbene wieder erwachen.</p><p>
Die Blume, besonders die Rose und die blühende Akazie sind das vielbedeutendste und tiefsinnigste Symbol der Maurer. Die Blume, die Rose schmücken den Säugling und die holde Braut, aber auch den kalten Leichnam und den schwarzumhüllten Sarg; die Blume, die Rose ist am Johannistage, am höchsten Freudenfeste der theuerste Schmuck des Maurers und dieselbe Blume trägt er als letztes Liebeszeichen trauernd und doch still hoffend zu dem Sarge des abgeschiedenen Bruders. Die Akazie blühet über dem Grabe und über der Wiege des Hiram, – sie ist das Zeichen des Todes, wie des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. So heisst es von den Hyperboreern in der Sage, sie stürzten sich, von langem Leben gesättigt, mit Kränzen umwunden von einem Felsen in das
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feuer, der Geist zur Erde und zur Materie herabgebracht werden müsse, um sie zu beleben und beseelen; Gott ist das Licht, der Geist und das Leben, und was da ist und lebt, muss von dem göttlichen Geiste und Leben erfüllt sein. 1) Der dem Menschen von Gott gegebene Geist soll leben und nimmer vergehen, wenn auch der Leib in Staub zerfällt oder zu Asche verbrannt wird. So kann nach seiner tieferen und höheren Auffassung der Tod nicht schrecken, denn für die himmlische Seele ist er kein Tod und nur die Erlösung von dem Erdenstaube, die Rückkehr in das Himmelsland, auf welchem Gedanken zugleich der Begriff des so vielfach erscheinenden himmlischen Befreiers und Erlösers beruht, da dieser Befreier und Erlöser nur der in die Himmelsheimath zurückgeleitende Tod selbst ist. Das Entzünden der Spiritusflamme vor dem Sarkophage des Verstorbenen bei den Maurern ist blos eine andere Gestalt des Denkmals der Meister, worauf mit Flammenschrift geschrieben steht: Deponens aliena, ascendit unus, – vom Erdenstaub befreiet, schwingt froh der Geist sich zu dem Himmel auf. Und während die Flamme brennt und den freien unsterblichen Geist zurückträgt, legen die Brüder hoffend und glaubend die letzten Blumen auf dem Sarge nieder, denn im Blumenlande, im Lande des ewigen Lebens soll der Verstorbene wieder erwachen.
Die Blume, besonders die Rose und die blühende Akazie sind das vielbedeutendste und tiefsinnigste Symbol der Maurer. Die Blume, die Rose schmücken den Säugling und die holde Braut, aber auch den kalten Leichnam und den schwarzumhüllten Sarg; die Blume, die Rose ist am Johannistage, am höchsten Freudenfeste der theuerste Schmuck des Maurers und dieselbe Blume trägt er als letztes Liebeszeichen trauernd und doch still hoffend zu dem Sarge des abgeschiedenen Bruders. Die Akazie blühet über dem Grabe und über der Wiege des Hiram, – sie ist das Zeichen des Todes, wie des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. So heisst es von den Hyperboreern in der Sage, sie stürzten sich, von langem Leben gesättigt, mit Kränzen umwunden von einem Felsen in das
1) Görres, Mythol. der asiatischen Welt, I. S. 26.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/53>, abgerufen am 17.06.2024.
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